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FAQ zu Kernel-Updates

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Nach einem Kernelupdate schlagen im Forum immer wieder Benutzer mit den selben Fragen auf:

Warum finde ich nun mehrere Kerneleinträge im Boot-Manager Grub? Warum wird der alte Kernel nicht einfach überschrieben? Wie entferne ich die alten Einträge? Boote ich mit dem neuen Kernel, so startet mein Xserver nicht mehr oder meine WLAN Karte will nicht mehr. Warum?...

Diese Fragen sollen hier zentral beantwortet werden.

1) Warum finde ich nun mehrere Kerneleinträge im Boot-Manager Grub?

Bei einem Kernelupdate wird der alte Kernel normalerweise nicht überschrieben. Sollte es nämlich zu Problemen mit dem neuen Kernel kommen, so hat man die Möglichkeit mit dem alten Kernel zu booten und wieder mit einem funktionsfähigen System zu arbeiten. Daher wird ein Kernelupdate nie automatisch einen alten Kernel deinstallieren.

2) Wie entferne ich die alten Einträge?

Arbeitet man über eine längere Zeit mit einem Ubuntu System, so können sich einige Kernel ansammeln. Im Prinzip stören sich die Kernel nicht. Das einzige Problem kann sein, dass der Platz auf /boot - sollte das Verzeichnis auf einer eigenen kleinen Partition liegen - ausgehen kann. Daher sollte man Kernel, die man wirklich nicht mehr benutzt, über die Paketverwaltung deinstallieren. (mehr)

3) Meine Hardware funktioniert nach einem Kernelupdates nicht mehr?

Der Kernel kann durch zusätzliche Module erweitert werden. Üblicherweise stecken diese Module in den "Restricted Modules". Diese Module bieten Unterstützung z.B. für Grafikkarten oder WLAN-Chipsätze. Sie werden jedoch bei der Installation nicht automatisch mitinstalliert, da die Module aufgrund von Lizenzen nicht frei verteilt werden dürfen.

Zu jedem Kernel gibt es ein passendes Paket mit den "Restricted Modules". Bei der Installation dieser Module ist es sehr wichtig, dass man nicht einfach direkt das zum Kernel passende Paket installiert, sondern unbedingt das dazugehörige Metapaket, also z.B. nicht linux-restricted-modules-2.6.17-10-generic, sondern das Metapaket linux-restricted-modules-generic.

Bei der Installation des Metapaketes wird automatisch das richtige "linux-restricted-modules"-Paket installiert und bei zukünfigten Kernelupdates auch das neue, zum neuen Kernel passende, Paket nachgezogen. Falls das Metapaket nicht installiert wurde, so fehlt bei einem Kernel-Update das neue - passende - linux-restricted-modules Paket und als Effekt merkt man, dass die WLAN Karte, die mit dem alten Kernel noch funktionierte, nun nicht mehr läuft. (mehr)

4) Kernelupdates und Rechnerarchitekturen?

Bis Ubuntu Dapper Drake 6.06 gab es mehrere Kernelarchitekturen. Üblich waren -K7 (für AMD Prozessoren), -i386 (für alte Intel CPUs) und -i686 (für aktuelle Intel CPUs). Dazu gab es noch spezielle Kernel mit Support für mehrere CPUs.

Ab Ubuntu Edgy Eft 6.10 gibt es nur noch eine Architektur, die für fast alle Architekturen relevant ist. Diese nennt sich umfassend -generic. Diese Architektur bietet Unterstützung für mehrere CPUs bzw. CPU-Kerne, sowie für alle Hersteller. Nur in Ausnahmefällen muss auf die ebenfalls noch vorhandene -i386 Architektur ausgewichen werden.

Sollte man auf eine andere passenderen Kernel wechseln ist es auch hier wieder wichtig, dass die Kernel über die Metapakete "linux-386", "linux-686" usw. installiert werden. Sonst kommt es zu den schon beschrieben Effekten, dass wichtige Kernelpakete in Zukunft nicht automatisch installiert werden. (mehr)

5) Kernelupdates und eigene Kernelmodule

Eventuell hat man eigene Kernelmodule compiliert oder Dateien mit einer speziellen Firmware zu den Kernel Module kopiert, um Hardware zum Laufen zu bewegen. Dazu gehören auch Treiber für Grafikkarten, wenn diese nicht über die Paketverwaltung installiert wurden. Ein beliebter Fall ist hier z.B. die Installation des Treibers für Nvidia-Grafikkarten von Hand, um z.B. die aktuellste Version dieses Treibers nutzen zu können.

Hierbei ist zu beachten, dass diese Aktionen nur für den aktuell laufenden Kernel durchgeführt werden. Wird ein neuer Kernel installiert, so muss man selbst erstellte Kernel-Module wieder neu erzeugen. Daher sollte man bei eigenen Kernel-Modulen auf jeden Fall dokumentieren, wie man ein Modul installiert hat, so dass man diesen Schritt bei Bedarf wiederholen kann.

Im Fall des Grafiktreibers wird der Xserver nicht mehr starten. Daher sollte man sich z.B. hier informieren, wie man den Xserver wieder zum Laufen bringt.

6) Änderungen an der GRUB Konfigurationsdatei menu.lst

Manchmal bearbeiten Benutzer die Konfigurationsdatei /boot/grub/menu.lst von Hand um z.B. Grub anzupassen, nachdem eine neue Festplatte eingebaut wurde, oder die die bestehende Festplatte umpartitioniert wurde usw. Dabei ist zu beachten, dass diese Datei bei einem Kernelupdate neu generiert wird. Änderungen, die nicht korrekt eingetragen wurden, gehen dabei verloren.

Im schlimmsten Fall bootet das System nicht mehr, weil GRUB die Partitionen nich mehr finden kann. Diese Datei sollte nicht ohne das Wissen, wie sie funktioniert geändert werden. (mehr)

Keine Angst vor einem Kernel-Update wünscht Eurer ubuntuusers.de Team

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