Webit-GTK-Entwickler Alp Toker hat in einer Keynote auf der GNOME Users and Developers Conference (GUADEC) in Istanbul seine Pläne vorgestellt, wonach durch eine Abkehr von den bisher verwendeten Technologien Web-Rendering im GNOME nicht nur vereinheitlicht, sondern auch um einige neue Möglichkeiten erweitert werden soll.
Neben klassischen Desktop-Widgets soll Webkit auch fortgeschrittenes Styling in einzelnen Anwendungen ermöglichen. Als Beispiel führte er eine neue Konversations-Ansicht für den Instant Messenger Pidgin an, zu der allerdings momentan keine Screenshots vorliegen. Zahlreiche andere Anwendungen wären ebenfalls bereits portiert. Webkit-GTK soll bereits alle im GNOME-Umfeld relevanten Sprachen wie C, C++, Python oder Perl unterstützen. Außerdem soll es sich optimal in die GNOME-Plattform integrieren. Ob die Vorstellungen Alp Toker’s so umgesetzt werden ist noch nicht entschieden. Da dieser Schritt aber von vielen Entwicklern unterstützt wird, gilt er als wahrscheinlich. Der GNOME-Browser Epiphany sowie das Hilfsprogramm Yelp sollen bereits mit der nächsten GNOME-Version auf Webkit setzen. Durch die Portierung von Mozilla auf Webkit soll die Anwendung nun ein Drittel schneller starten, so die Entwickler.
Für Evolution 2.24 ist bereits eine experimentelle Version mit Webkit geplant. Diese soll im September freigegeben werden. Mit Version 2.26 wolle man sich vom eigens entwickelten gtkhtml verabschieden und vollständig auf Webkit setzen. Vereinzelt erntete Alp Toker auch Kritik aus eigenen Reihen. Es wurde die Frage gestellt, ob man sich wirklich auf Apple einlassen wolle. Mozilla sei in dieser Hinsicht ein wesentlich offenerer Partner. Auch wenn man sich bei der Umsetzung mit Webkit eine Rendering Engine mit KDE teilen würde, sei eine fixe Integration der Rendering-Engine in GTK+ nicht vorgesehen.
Wir bedanken uns bei Dennis Schwarze (oshelpdesk.org), der uns diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat!