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[Update] Anzeige der Firefox-EULA sorgt für Unbehagen in der Community

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"It's not a bug, it's a feature" werden wohl einige User gedacht haben, als sie die Antwort auf den gemeldeten Bug 269656 in Intrepid Ibex auf launchpad 🇬🇧 gelesen haben.

Ab Intrepid Ibex wird dem Benutzer beim ersten Start von Mozilla Firefox ein Endbenutzer-Lizenzvertrag (End User License Agreement (EULA)) angezeigt, die bestätigt werden sollte. Laut Mark Shuttleworth wurde dies notwendig, um die Marke "Firefox" weiter in Ubuntu anbieten zu können. Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades von Firefox wollen die Entwickler nicht auf den Markennamen Firefox verzichten.

Weiter äußert Mark Shuttleworth in seiner Antwort 🇬🇧 auf den Bugreport Verständnis für die Forderung von Mozilla. Diese versuchten nur ihren Markennamen zu schützen. Dies würde man selber bei Ubuntu ebenfalls tun. Alternativ bestünde nur die Möglichkeit, Firefox ohne Logos und Grafik von Mozilla unter einem anderen Namen auszuliefern. Diese Alternative hat auch bereits einen Namen, "ABrowser". Damit stellt dieser Browser bereits den zweiten Firefox-Fork neben Iceweasel dar.

Unter den Nutzern ist bereits eine heiße Diskussion entbrannt. Der Schritt von Mozilla scheint überwiegend auf Ablehnung und Unverständnis zu stoßen. Dies verleitet einige User bereits zu der Vermutung, dass Firefox keine freie Software mehr sei. Das ist aber zu verneinen. Firefox ist nach wie vor Open Source. Diese Neuerung wird von einigen auch nur als Gängelung bzw. überflüssig empfunden.

Fürsprecher wiederum entgegnen, dass viele Nutzer solch eine Einblendung bereits von proprietärer Software gewohnt seien. Die Anzeige der EULA würde mit einem Klick auf Bestätigen bei den nächsten Aufrufen von Firefox nicht mehr angezeigt und sei somit zumutbar. Zudem kommt, dass es das gute Recht von Mozilla sei, die Bestätigung der EULA zu verlangen.

Spannend dürfte die Frage nach der weiteren Entwicklung und den langfristigen Folgen dieser Forderung sein. Nachdem der Browser-Markt diesen Monat mit dem Erscheinen von Chrome und Opera 9.6 Beta in Bewegung gekommen ist, lässt sich in Folge des hervorgerufenen Unmuts darüber spekulieren, ob sich Mozilla damit nicht einen Bärendienst erwiesen hat. Bereits der Streit zwischen Mozilla und den Entwicklern von "Debian GNU/Linux" sorgte vor vier Jahren bereits für Verstimmungen.

Quelle: PC WELT, golem, Pro-Linux und LINUX-MAGAZIN


Update: Mozilla zieht Forderung zurück und gesteht Fehler ein

Wie Mitchell Baker in ihrem Blog 🇬🇧 bekannt gibt, zieht Mozilla seine Forderung an Ubuntu zurück. Es sei auf Grundlage einer veralteten EULA dazu gekommen. Dies soll jetzt schnellst möglich korrigiert werden. Damit reagiert Mozilla recht zügig auf die Entrüstung in der Ubuntu-Community.

Quelle: derstandard.at


Richtigstellung

Die Begriffe "Open Source" und "freie Software" sind keine Synonyme. "Open Source" besagt lediglich, dass der Quellcode offen gelegt ist. Damit deckt der Begriff "Open Source" nicht die ganze Spannbreite der "freie Software" im Sinne von Freiheit ab. Weitere Details stehen unter Freie Software zur Verfügung


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