In Zukunft möchte sich IBM nur noch an Standardisierungsverfahren beteiligen, die ihrer neu aufgestellten Unternehmensrichtlinie entsprechen. Im Wesentlichen beinhaltet diese Richtlinie die Voraussetzung für eine Zusammenarbeit. Die zentralen Fragen sind: Wie offen sind die Prozesse gestaltet? Welche Regeln gibt es für die Mitglieder der Organisation und entscheiden diese unabhängig? Wie wird mit geistigem Eigentum in den jeweiligen Organisationen verfahren? Ein Katalog mit den genauen Bedingungen wird noch folgen.
Betroffen ist nicht nur die Zusammenarbeit mit der ISO 🇬🇧 (International Organization for Standardization) und der IEC 🇬🇧 (International Electrotechnical Commission). Alle Normierungsgremien mit Beteiligung seitens IBM werden nach der neuen Richtlinie überprüft. Zudem ruft IBM andere Mitglieder von Standardisierungsgruppen auf, dem Beispiel zu folgen und ähnliche Kriterien aufzustellen.
Nach der Vorstellung von IBM sollte die Open-Source-Community, aber auch andere Entwicklergruppen stärker in die Entwicklung mit einbezogen werden. Die Entwicklungsländer fordert IBM auf sich stärker an der Entwicklung internationaler Normen zu beteiligen und diese auch zu übernehmen. Vermutlich möchte IBM auf diese Weise einen besseren und offeneren Ablauf gewährleisten.
Wichtig sei vor allem, dass die Regeln für geistiges Eigentum klar und einfach gehalten würden. Dies sei notwendig, um Neuerungen besser in offene Standards frei implementieren zu können. IBM appelliert an alle Staaten offene Standards zu verwenden und sich an deren Entwicklung zu beteiligen.
Obwohl es nicht explizit erwähnt wird, kann die Unternehmensrichtlinie als Reaktion auf die Standardisierung des OOXML-Formats angesehen werden. IBM hatte sich im Vorfeld sehr intensiv für das Konkurrenzformat OpenDocument eingesetzt.
Quelle: heise online golem