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IBM offeriert Microsoft-freien Desktop

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IBM geht in die Offensive und bietet Unternehmen ein Komplettsystem an, welches im Vergleich zu Microsofts Vista-Lösung pro Arbeitsplatz bis zu 800 Dollar sparen kann.

Man nehme einen Ubuntu-Server von Canonical, den VERDE Virtual Desktop Client von Virtual Bridges Inc. und IBMs Open Collaboration Client Solution Software – diese enthält IBM Lotus Symphony, IBM Lotus Notes und Lotus-Applications – stellt den Anwendern entsprechende Clients zur Verfügung und man erhält sehr günstige und vollwertige PC-Arbeitsplätze.

Laut eigener Aussage will damit IBM Unternehmen aus der Umklammerung von Microsoft befreien. Ein (wie oben beschriebener) Server kann mehrere Dutzend ThinClients bedienen, allein hier können pro Arbeitsplatz bis zu 250 US-Dollar eingespart werden, da diese keine eigene Festplatte und CPU benötigen. Je nach Softwareausstattung und Support-Level kostet somit ein Arbeitsplatz zwischen 59 und 289 US-Dollar. „Wenn wir in ein paar Jahren zurückschauen, wird die gegenwärtige Zeit als Wendepunkt in die IT-Geschichte eingegangen sein, bei dem der immense Kostendruck radikale Änderungen an der Infrastruktur bewirkt haben“, meint Inna Kuznetsova, Chefin der Linux-Strategie-Abteilung bei IBM.

Die Software ist ab sofort erhältlich, bei der Hardware ist man auf Partner von IBM angewiesen oder auf ein Systemhaus, welches die Zusammenstellung der Hardware und Installation übernimmt. Was in einigen Artikeln als Schwachpunkt ausgelegt wird, kann auch als Stärke gesehen werden. Man ist seitens der Hardware unabhängig und kann damit eine regionale Firma seiner Wahl und seines Vertrauens beauftragen.

Quellen: derStandard.at und Computerzeitung.de

Veröffentlicht von Turicon | 7. Dezember 2008 14:47 | Kategorie: Allgemeine Nachrichten | # Fehler im Artikel melden

Thyrael31

Avatar von Thyrael31
1 7. Dezember 2008 16:58

nicht zu vergessen die Stromkosten die dadurch eingespart werden können. 👍 👍

Geier

Avatar von Geier
2 7. Dezember 2008 17:11

Große Worte von Frau Kuznetsova. Mal sehen, ob sie das durchsetzt.

stfischr

Avatar von stfischr
3 7. Dezember 2008 17:41

allein hier können pro Arbeitsplatz bis zu 250 US-Dollar eingespart werden, da diese keine eigene Festplatte und CPU benötigen.

Brauchen die Thinclients wirklich keine CPU? Das kann ich mir garnicht vorstellen.

Tempelhüter

Avatar von Tempelhüter
4 7. Dezember 2008 17:58

Würde mich natürlich sehr freuen, wenn solche Lösungen auch in der Praxis angwendet werden. Doch ich denke, man sollte sich, auch in Zeiten von immensem Kostendruck, mit Euphorie zurück halten.

adun

Avatar von adun
5 7. Dezember 2008 18:30

Das hat nichts mit Euphorie zu tun, das ist Marketing bzw. schlicht Werbung.

da1l6

Avatar von da1l6
6 7. Dezember 2008 19:05

@3: Natürlich braucht auch ein ThinClient eine CPU. Allerdings reichen da ⇐ 500Mhz (AMD GeodeLX oder so) mit ein paar Watt Stromverbrauch.

da1l6

Turicon

Avatar von Turicon
7 7. Dezember 2008 19:41

@3: Schau mal z.B. hier, die haben ganz interessante Lösungen. Der "Client" pro Arbeitsplatz ist nicht größer als ein Hub und hat Anschlüsse für Maus, Tastatur, Lautsprecher, die Verbindung zum Server und Monitor. Vor gut einem Jahr zog die Meldung Kreise, dass Mazedonien auf diese Art 180 000 Schülern einen PC-Zugang ermöglichen will. Hier der Link. Wäre interessant zu erfahren, was daraus geworden ist. ☺

LG,
Turicon

mRiesbeck

8 7. Dezember 2008 23:36

Das ist zwar alles gut gemeint... und im Grunde nicht schlecht. Ja... ist dann microsoftfrei.

Aber es gibt nach wie vor ziemlich viele Anwendungen (nicht von MS), die in Unternehmen gebraucht werden, wofür es nichts adäquates für Linux gibt. Email, Internet und Office ist leider nicht alles, was man im Unternehmen braucht.

wren

Avatar von wren
9 8. Dezember 2008 01:14

"... Laut eigener Aussage will damit IBM Unternehmen aus der Umklammerung von Microsoft befreien ... "

Wohl eher sarkastisch von IBM gemeint. Big Blue hat vor Microsoft Zeiten auch so einige IT abhängige Unternehmen "umklammert". IBM ist kein Wohlfahrtsunternehmen und will hier auch wohl niemanden von irgendwelchen Umklammerungen befreien sondern den Markanteil von Microsoft bei Unternehmensumgebungen beschneiden bzw. zurückdrängen. Genauso gut könnte IBM auch sein Linux/FOSS Engagement wieder wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, wenn es sich nicht als profitabel erweist bzw. das Kerngeschäft von IBM bedrohen sollte.

Grüße,

Mo3bius

Avatar von Mo3bius
10 8. Dezember 2008 01:24

@9: Ich stimme dir hier grundsätzlich zu. Uns allen ist aber wohl klar das es immer besser ist, wenn es mehrere konkurrierende Firmen gibt statt einem Monopolisten. Un was will IBM schon machen? Auf Apple-Software umsteigen? Wohl kaum. Für die ist Linux die (im Moment) einzige Alternative.

stfischr

Avatar von stfischr
11 8. Dezember 2008 04:05

@7: Dann währe es geschickter gewesen, im Artikel was von schwacher/günstiger CPU zu schreiben 😉 Aber gut das wir es noch gekärt haben.

Stefan_Schmitz

Avatar von Stefan_Schmitz
12 8. Dezember 2008 09:21

Thin Clients sind aber wohl nur eine Lösung, wenn das Netz neu daraufhin aufgebaut wird. Der Umstieg von Workstations auf Thin Clients bedarf einer komplett anderen Netzwerkstruktur.

Gerade kleine/mittlere Unternehmen, in denen die IT in den letzten Jahren "mitgewachsen" ist, werden es da schwer haben. Allgemein ist das zB. eher "im Moment der Einführung" eines ERP, als im normalen Betrieb möglich.

Grünschnabel

13 8. Dezember 2008 12:59

Da bin ich mal gespannt. Noch gehe ich davon aus, dass wir gerade von MS jetzt eine richtige Rabattschlacht erleben werden. Auf Dauer ist es für MS besser eher auf einige 100 Millionen zu verzichten, als dass sich dieses "Krebsgeschwür" weiter ausbreitet.

Mal sehen, wie ernst es IBM mit diesem "PC" meint.

Vielen Dank vom

Grünschnabel

Grünschnabel

14 8. Dezember 2008 12:59

Nicht "vielen Dank" sondern

Viele Grüße vom

Grünschnabel

ro

Avatar von ro
15 8. Dezember 2008 13:04

Gibt es ähnliche Lösungen auch im Open Source-Umfeld?

Roger1993

Avatar von Roger1993
16 8. Dezember 2008 14:42

@15: LTSP (Linux Terminal Server Project) wäre eine. Steht auch im Wiki (such einfach nach LTSP).

Bordi

Avatar von Bordi
17 8. Dezember 2008 14:59

Wen IBM den weg bestimmen könnte, würde es in ein paar Jahren Heissen:
"..und aus der Microsoft Umklammerung wurde ein IBM Umklammerung."
"..ja bestimmt, die kosten für Software sind gesenkt worden, aber sie sind immer noch da."

TTinSB

Avatar von TTinSB
18 9. Dezember 2008 18:15

naja, man gibt hier zwar an MS etwas Marktanteil wegnehmen zu wollen, aber in Wirklich ist es ja Konkurrenz zu Citrix. Citrix ist seit Jahren Marktführer in diesem Segment und die Kostenersparnis hält sich in Grenzen. Je mehr Clients bedient werden sollen, destro größer müssen die Server sein. Server sind bekanntlich etwas teurer als normale PC's.

Ich fände es viel interessanter wenn man den umgekehrten Weg ginge und eine Serverfreie Umgebung mit Cluster und peer to peer Technik entwicklen würde. Heutige (preiswerte) Standard PC's sind doch mit Office Anwendungen völlig unterfordert und haben viel zu große Festplatten.

Wenn man diese bereits vorhandenen Resourcen geschickt kombinieren könnte, bräuchte man die teuren Server überhaupt nicht mehr! (Die Netzwerkdaten könnten einfach verschlüsselt auf die einzelnen Rechner verteilt werden).

Aber sowas kommt von IBM, einem der führenden Serverhersteller, garantiert nicht ☺

XeTaL

Avatar von XeTaL
19 9. Dezember 2008 23:05

Deine Idee ist interessant TTinSB. Doch drängte sich mir gleich wieder die Frage auf wer(welcher PC) dies verwaltet. Nur Gleichberechtigte Teilnehmer führen zum Chaos.

Die Idee finde ich von IBM aber sehr gut

stfischr

Avatar von stfischr
20 10. Dezember 2008 22:17

@18: Joa, die Idee ist echt gut, es gibt ja schon die eine oder andere dezentrale Clustersoftware. Ob das aber in allen Aufgabenbereichen sinnvoll anwendbar ist, weis ich nicht.