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[Update] Launchpad wird Open Source

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Der Code des von Canonical gewarteten Hosting-Service für Open-Source Projekte Launchpad wird am 21. Juli dieses Jahres unter einer freien Lizenz veröffentlicht, wie gestern von Canonical angekündigt wurde.

Launchpad ist der Hosting-Service, mit dem Ubuntu selbst, aber auch viele andere Open-Source Projekte gehostet und entwickelt werden. Es wurde aber kritisiert, dass die Software hinter Launchpad selbst nicht öffentlich ist (50699). Jetzt wurde von Canonical beschlossen, diesen Missstand auszuräumen und den Code schrittweise bis zum 21. Juli in der dann erscheinenden Version 3.0 frei zu geben.

Von der Veröffentlichung von Launchpad verspricht Canonical sich eine bessere Effizienz in der Entwicklung und ein besseres Eingehen auf die Bedürfnisse und Wünsche der Benutzer. Eine neue Version soll jeden Monat veröffentlicht werden, und im Zusammenspiel mit dem Beta-Testing-System 🇬🇧 können neue Entwicklungen und Bugfixes schnell in eine Freigabe aufgenommen werden.

Unter welcher Lizenz die Software dann schlussendlich veröffentlicht wird, steht noch nicht fest. Dieses soll laut Zeitplan 🇬🇧 jedoch bis zum 24. Februar entschieden werden.

Weitere Informationen über den genauen Ablauf der Freigabe gibt es im Wiki 🇬🇧 von Launchpad. Es gibt auch einen Podcast 🇬🇧 mit einem Interview mit Karl Fogel 🇬🇧, der den Posten des Ombudsman in der Launchpad-Entwicklung inne hat, in dem er den Prozess und die Hintergrunde genauer beschreibt.

Danke für den Hinweis an Arne.

Update: Nun wurde auch die Lizenz bekannt gegeben, unter der Launchpad 3.0 veröffentlicht werden soll: Canoncial hat sich für die AGPLv3 🇬🇧 entschieden. Diese Lizenz unterscheidet sich von der GPL durch einen Zusatz, der die Verpflichtung zur Nutzung der AGPL nicht nur bei der Weitergabe der Software, sondern auch bei deren Nutzung über Netzwerk, wie dies bei Launchpad der Fall ist, beinhaltet. (Quelle: Golem)

Veröffentlicht von rocco_storm | 16. Januar 2009 14:00 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

Chrissss

1 10. Januar 2009 14:57

Das wurde nicht erst heute entschlossen. Das der Code von Launchpad früher oder später veröffentlicht werden wird stand schon vor längerer Zeit fest. Das Entwicklungsmodell ist ähnlich wie Inyoka. Erstmal eine solide Basis schaffen, dann an die Öffentlichkeit gehen.

Geier

Avatar von Geier
2 10. Januar 2009 15:59

@1: Es ist natürlich ein Unterschied, ob man sagt "Der Code wird früher oder später freigegeben" oder "Der Code wird in einem halben Jahr freigegeben". Insofern ist es schon eine Neuigkeit.

Grüße zurück an Arne!

Ubuntuxer

3 10. Januar 2009 16:07

Ich finds auf jeden Fall super. 😉

Raybuntu

Avatar von Raybuntu
4 10. Januar 2009 16:26

Endlich!!! Ein richtiger und wichtiger Schritt von Canonical.

fb

Avatar von fb
5 10. Januar 2009 16:28

Man wartete auch mit der Veröffentlichung, weil man befürchtete, dass es mehrere Launchpads in der Folge geben würde. Man wollte jedoch _ein_ Launchpad behalten, um _eine zentrale_ Anlaufstelle für das Bugtracking zu haben.

gyger

6 10. Januar 2009 18:36

Ich denke das eine hat sich ziemlich etabliert. Vll. hätte man irgendwie eine Schnittstelle schaffen sollen um zwischen verschiedenen Launchpads zusammenzuarbeiten.

Silmaril

Avatar von Silmaril
7 11. Januar 2009 16:55

Also ich freue mich schon. Launchpad ist in Python geschrieben und vielleicht kann ich den Code ein bisschen verstehen und daraus lernen.

Als Lizenz würde ich die AGPL (V3) vorschlagen, da Launchpad eine Webanwendung ist.

@6: Wäre ne gute Idee, ja.

comicinker

8 11. Januar 2009 18:39

Endlich könnte man "gefahrlos" auf Launchpad Projektverwaltung von opensource-Software betreiben. Ob eine Migration der großen Projekte auf diese Platform erfolgt, bezweifle ich aber.

windowsflüchtling

Avatar von windowsflüchtling
9 14. Januar 2009 12:53

Bin gerade etwas verwirrt. Bei heise online wurde heute verkündet, dass Launchpad am 27.Juli freigegeben werden soll...

rocco_storm

Avatar von rocco_storm
10 16. Januar 2009 14:44

@9: Tja, da hat Heise halt nen Tippfehler drin. Wie du dem oben verlinkten Zeitplan entnehmen kannst, spricht Canonical vom 21.Juli.

Fredo

Avatar von Fredo
11 16. Januar 2009 17:53

Sehr schön, die AGPLv3 halte ich für eine sehr gute Wahl. Selbst im OpenSource-Umfeld gibt es eine unheimliche Tendenz, Server-Komponenten de facto geschlossen zu halten. (Bei einer Server-Anwendung unter der GPL hat der User eben, im Gegensatz zu Desktop-Anwendungen, eben keinen unbedingten Zugang zum Quellcode.)

Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Online-Plattformen diesen Weg gehen. *In Richtung Inyoka schiel*

Gratulation, Canonical!

Newur

Avatar von Newur
12 16. Januar 2009 19:27

@11: Versteh ich nicht, warum hat man da keinen Zugang?

btw wer blickt bei diesen ganzen Lizensen noch durch? In den letzten Tagen hoerte man ja von einigen GPLs. Erst Qt mit der L-GPL, jetzt A-GPL... whos next?

Raeknouhl

13 17. Januar 2009 11:48

Ich finde es ist ein richtiger Schritt von Canonical!

Silmaril

Avatar von Silmaril
14 17. Januar 2009 16:29

@12: Die "normale" GPL verlangt (unter anderem) nur, dass der Entwickler den Quellcode an die Benutzer des Binarys des Programmes herausgeben muss, wenn diese den sehen wollen. Also quasi nur an die, die das Programm auch installiert haben.
Wenn eine Webanwendung aber auf einem Server installiert ist, und der Benutzer das Programm nur über den Browser benutzt, hat er keinen Anspruch darauf den Quellcode zu bekommen. Dafür gibt es die AGPL.

Die LGPL ist wiederum für Bibliotheken gedacht.
hier eine kleine Übersich