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Ein kleiner Einblick in die Arbeit des deutschen Lokalisierungsteams

kxubuntu_old.png

In dem folgenden Artikel möchten wir für die Arbeit des Übersetzungsteams ein bisschen Werbung machen, das nahezu komplett im Hintergrund arbeitet, aber dennoch eine sehr wichtige Arbeit verrichtet, ohne die für viele Anwender Ubuntu nicht oder nur schwer benutzbar wäre.

Das Lokalisierungsteam hat auf ubuntuusers ein eigenes Unterforum, wo man jederzeit fehlende oder falsche Übersetzungen melden, aber natürlich sich auch aktiv beteiligen kann.

Der folgende Gastartikel wurde uns von EGA eingesandt, der durch seine zeitweise Übersetzungsarbeit an LXDE einen detaillierteren Einblick geben kann. Vielen Dank an dieser Stelle vom Ikhaya-Team!


An einer neuen Ubuntu-Version arbeiten viele Personen mit: Die Paketquellen werden gewartet, Fehler behoben und neue Funktionen implementiert. Nach dem Release sind neben Lob und Dank häufig auch negative Stimmen zu vernehmen. Leute beschweren sich über das Fehlen versprochener Features, mangelnde Stabilität sowie die schlechte Übersetzung. Letztgenannter Kritikpunkt ist in der letzten Zeit jedoch deutlich zurückgegangen, was auf die unermüdliche Arbeit des deutschen Übersetzerteams zurückzuführen ist.

Im Folgenden nur ein kleiner Einblick in das, was in den vergangenen Monaten vom deutschen Lokalisierungsteam geleistet wurde:

  • Ein Übersetzungsprozess wurde beschrieben, damit auch neue Übersetzer einen einfacheren Einstieg in die Arbeitsweise des Übersetzerteams finden können.

  • Die Dokumentationen von Ubuntu, Kubuntu sowie Xubuntu sind mit dem Release von Ubuntu 9.04 (Jaunty Jackalope) vollständig übersetzt worden.

  • Die Lokalisierung der Dokumentation des Ubuntu-Serverguides wurde verbessert ...

  • ... sowie die Übersetzung aller Ubuntu-spezifischer Software-Pakete aktualisiert.

Daneben ist zu erwähnen, dass einige der Übersetzer auch in anderen Lokalisierungsteams, etwa denen der populären Desktopumgebungen GNOME, KDE und Xfce, aushelfen, wovon auch Ubuntu in hohem Maße profitiert.

Leider wird bei Kritik häufig aus den Augen verloren, welcher Umfang mit dem Übersetzungsprozess verbunden ist und dass die ganze Arbeit auf freiwilliger Basis stattfindet. Neue Hilfskräfte sind stets willkommen. Bei Interesse an einer Mitarbeit - vor allem langfristig - kann man sich auf der entsprechenden Mailingliste melden.

Es gibt nicht viele Worte, mit denen man einen Bericht zu Ende bringen kann, aber eines, das alles das, was in den letzten Zeilen geschrieben worden ist, verbindet: DANKE!!

Veröffentlicht von Vegeta | 7. Mai 2009 20:00 | Kategorie: Ubuntu und ich | # Fehler im Artikel melden

Turicon

Avatar von Turicon
1 7. Mai 2009 20:59

Dem Dank schließe ich mich an! 👍

Eine Frage noch: Was ist denn aus den Problemen vom letzten Jahr geworden? Irgendwie gab es doch Schwierigkeiten mit Canonical wegen Rosetta (oder wie das Teil heißt). Hat man hier eine Lösung gefunden?

LG,
Turicon

detructor15

2 7. Mai 2009 21:13

irgendwie ist die überschrift...nunja...fürn eimer?

wie auch immer: ich hab mal ein paar Übersetzungen vor einiger zeit verfasst...hab mich dann aber zurückgezogen: es wurde nichts angenommen und das meiste ist eigentlich schon übersetzt und muss nur angenommen werden...der gesamte aufbau in dem Bereich ist einfach fürn eimer, solang sich das nicht ändert weigere ich mich da irgendwas zu übersetzen.

Ro0Kie

Avatar von Ro0Kie
3 7. Mai 2009 21:15

hm..also ich hab bei mir keine übersetzungsfehler ☺

ubuntu 9.04 wüsste jetzt jedenfalls keinen..in den einstellungen etc war ich allerdings auch lang net drin..weil einfach von 8.10 aktualisiert und alles lief ☺

Surst

Lokalisierungsteam

4 7. Mai 2009 21:20

Das mit der Überschrift stimmt schon.

@2: Bei dem anderen kann ich nur sagen: Das Prinzip ist schon ok, nur sollte man nicht einfach wild übersetzen sondern lieber bei dem Übersetzter-Team anfragen, wo Hilfe gebraucht wird. Nicht alle Sachen werden in/von Ubuntu übersetzt (z.B. Gnome), weshalb es bei solchen Paketen nichts bringt, Übersetzungsvorschläge einzubringen.

EGA

5 7. Mai 2009 21:25

@2: Wie du es schon geschildert hast: Übersetzungsvorschläge - sogenannte »suggestions« - fließen nur in Ubuntu ein, wenn diese vom Lokalisierungsteam übernommen werden. Falls du also als Launchpad-Nutzer Übersetzungsvorschläge anbringst, stimme dieses bitte mit dem Lokalisierungsteam ab. Erfährt dieses nichts davon, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass deine Arbeit leider umsonst war. Kritik ist in Ordnung, aber sie sollte überlegt sein.

Wolfgang.ol

6 7. Mai 2009 22:49

Möchte mich auf diesem Wege auch nur einmal für die unendliche freiwillige Mühe bedanken. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang

Steffen_FG

7 8. Mai 2009 08:37

@2: nunja, "fürn Eimer" finde ich das, was wir da machen eigentlich nicht. Ich empfinde das eher als strukturiertes Arbeiten für ein Ziel.

Dazu gehört, dass man das, was man tut, in der Aufgabenliste bekannt gibt, damit es nicht umsonst war = dann auch angenommen wird. Der angenehme Nebeneffekt von strukturiertem Arbeiten ist, dass man auch ohne großen Aufwand sieht, was noch getan werden muss und nicht durch die Datenbank klickt und denkt "ist ja schon alles übersetzt", weil das nämlich nicht so ist. Weiterhin gehört da auch dazu, dass die Texte die man schreibt ein bestimmtes Niveau haben, keine Fehler, den allg. Standards entsprechen etc. Ist das auch nicht gegeben, werden die Suggestions eben nicht übernommen.

Sei's drum... mir macht es Spaß und ich finde es nicht fürn Eimer.

detructor15

8 8. Mai 2009 08:41

@7 also "strukturiertes arbeiten" wäre, wenn einer einen Vorschlag zu einem Text macht und dann JEDER Nutzer abstimmen kann, ob das gut ist oder nicht, wenn es dann um den import in Ubuntu geht, wird der Vorschlag mit den meisten Punkten genommen.

Steffen_FG

9 8. Mai 2009 09:02

@8: nein, das ist nicht strukturiert. Weil Texte in Anwendungen und Dokumentationen bestimmten Standards entsprechen sollen. Wenn es um jeden kleinen Textschnippsel erst eine Abstimmung geben soll und dann vielleicht statt "Drücken Sie Enter um fortzufahren" "klick endtlich auf enter damit du weiterkommst" die meisten Punkte bekommt... wie soll dann ein professionelles Erscheinungsbild zum Release erreicht werden?

Es ist doch eigentlich ganz einfach:

man gibt bekannt, dass man Anwendung x mit Suggestions versehen wird

man führt dieses Vorhaben aus = versieht Anwendung x mit Suggestions

wenn man damit fertig ist, gibt man dies bekannt (dass man fertig ist)

jemand anders liest sich das durch, korrigiert Fehler und übernimmt alles.

DAS ist strukturiert.

Jochen_Skulj

Lokalisierungsteam

Avatar von Jochen_Skulj
10 8. Mai 2009 13:02

Vielen Dank für diesen positiven Beitrag. Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet.

Bei diesem Release hat einfach alles gepasst. Wir hatte eine gute Mischung aus Übersetzern, die schon beim letzten Mal dabei waren, und solchen, die jetzt neu eingestiegen sind. Zusammen haben wir viel mehr geschafft, als ich das vorher gedacht hätte. Vielen Dank an alle Beteiligten! Mir hat es auch enorm viel Spaß gemacht, in einem so gut funktionierendem Team mitzuarbeiten.

Mit dem Werkzeug Launchpad Translations (auch als Rosetta bekannt) gab es dieses Mal keine größeren Probleme und so ist Jaunty wohl für alle Sprachen übersetzungstechnisch ein gutes Release geworden. Weiterhin hat Canonical jetzt mit David Planella einen »Ubuntu Translations Coordinator« eingestellt und so dem ganzen Thema eine höhere Priorität gegeben. Das macht mich zuversichtlich, dass die positive Entwicklung auch zukünftig fortgesetzt werden kann.

Jochen

DIDIOpladen

11 8. Mai 2009 22:20

Da bedanke ich mich auch, weil wenn es nur in Englisch wäre, würde ich es vielleicht gar nicht nutzen THX tolle Arbeit macht ihr da 👍

TTinSB

Avatar von TTinSB
12 9. Mai 2009 10:33

Hallo, natürlich finde ich auch toll, dass sich Leute freiwillig in ihrer Freizeit die Arbeit machen und Ubuntu immer wieder aufs neue übersetzen.

Aber warum ist das so? So viel ändert sich doch gar nicht.

Bei Xubuntu ist die Übersetzung leider nie zum Release fertig und man hat ein Mix aus deutsch und englisch. Zudem haben sich die Übersetzer diesmal auch noch eine große Lachnummer geleistet:

Die Desktopeinstellungen heißen jetzt Schreibtisch !!!

Sorry Leute, aber Schreibtisch wird in der Computerwelt niemals als Begrifffür die Arbeitsfläche verwendet.

Im Artikel steht: "Die Dokumentationen von Ubuntu, Kubuntu sowie Xubuntu sind mit dem Release von Ubuntu 9.04 (Jaunty Jackalope) vollständig übersetzt worden."

Das ist definitiv falsch. Die Hilfe ist in Xubuntu 9.04 komplett in englisch!!

"Xubuntu 9.04 Documentation

Copyright © 2009 Canonical Ltd. and members of the Ubuntu Documentation Project Credits and License

Xubuntu

Welcome to Xubuntu's help pages. The aim of Xubuntu documentation is to provide users with a thorough introduction to all aspects of the Xubuntu operating system.

Some of the most common issues for new users are: "

EGA

13 9. Mai 2009 13:37

@12: Die Xubuntu-Dokumentation ist definitiv vollständig übersetzt worden. Siehe dazu auch die entsprechenden Einträge auf der Aufgabenseite für Jaunty Jackalope. 😉

Jochen_Skulj

Lokalisierungsteam

Avatar von Jochen_Skulj
14 9. Mai 2009 16:28

@13: Ich finde es nett, dass du diesen Beitrag geschrieben hast, aber ich würde dich doch bitten, die Aussagen, die du triffst, etwas genauer zu prüfen. Du hattest mich ja selbst gebeten, einen kurzen Sachstand zu den Übersetzungen in Jaunty abzugeben und das habe ich ja auch im Thread [1] gemacht. Hier habe ich zu Xubuntu eigentlich keine Aussage getroffen und unsere Aufgabenliste ist lediglich eine team-interne Seite zur Abstimmung, aus der man keine Rückschlüsse über den Fertigstellungsgrad treffen kann. Ich wäre dir auch sehr dankbar, wenn du, falls du erneut einen solchen Beitrag verfassen möchtest, den über unsere Mailingliste mit uns abstimmst.

@12: deine Kritik ist berechtigt und ich kann deine Enttäuschung verstehen. Die Zusammenhänge bei der Lokalisierung sind aber etwas komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint, und daher möchte ich auf folgendes hinweisen:

  • Wir übersetzen selbst nur einen geringen Bruchteil der Software in Ubuntu/Kubuntu/Xubuntu und die meisten Übersetzungen stammen aus Upstream-Projekten wie GNOME, KDE und XFCE. Ich weiß beispielsweise jetzt nicht genau, warum die Übersetzung von »Desktop« in »Schreibtisch« geändert wurde, aber diese Änderung könnte aus dem XFCE-Upstream stammen. Ich selbst halte das für eine eher ungeeignete Übersetzung. (Wir diskutieren gerade mit den GNOME-Übersetzern darüber, »Desktop« einheitlich mit »Arbeitsfläche« zu übersetzen)

  • Wir übersetzen natürlich nicht immer wieder alles neu, sondern nur jeweils die neuen und geänderten Zeichenketten. Das funktioniert jedoch nur, wenn man Übersetzer hat, die kontinuierlich mitarbeiten. Die hatten wir bislang allenfalls für den Bereich GNOME/Ubuntu. Bei den Vorbereitungen für Karmic werden wir prüfen, wie wir den Bereich Xubuntu verbessern können.

  • Ich habe mir gerade (erstmalig) Xubuntu installiert und bin selbst ziemlich ratlos, warum ich die xubuntz-docs nur in Englisch dort finde. In Launchpad sind die xubuntu-docs jedenfalls weit mehr übersetzt. Ich weiß noch nicht, ob und wie schnell ich hier die Fehlerursache finde, da ich jetzt erst einmal in Urlaub fahre. Ich werde aber das noch einmal in Ruhe untersuchen. Eventuell hast du ja Zeit und Lust, dazu einen eigenen Thread im Lokalisierungsforum aufzumachen. Dadurch könnten sich weitere Hinweise ergeben.

Jochen

EGA

15 9. Mai 2009 19:33

@14: Ich habe eine kurze Rückmeldung per PN gegeben, was den einen oder anderen Punkt vllt. etwas klarer erscheinen lässt.

Moritz_Baumann

16 10. Mai 2009 11:49

@12: Wir haben bei Xfce-Programmen – anders als sonst – leider nicht einmal die Möglichkeit, die Upstream-Übersetzungen in Launchpad zu korrigieren oder zu ergänzen. Von uns stammt diese Übersetzung also mit Sicherheit nicht, wie Jochen schon bemerkt hat. Wenn ich wüsste wie, würde ich diese komische Übersetzung auch sofort ändern.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das deutsche Xfce-Übersetzerteam recht klein bis nicht vorhanden und daher völlig überfordert ist; bisher hatten wir leider nicht die Zeit, mit diesen Übersetzern Kontakt aufzunehmen. (Wie gesagt, uns könnten ein paar Neuzugänge nicht schaden. 😉)

Was vielen nicht klar ist: Xubuntu hat sowieso eine gewisse »Zwitterstellung«. Einerseits ist es eine beliebte Distribution und darf »Ubuntu« im Namen tragen, andererseits wird es von Canonical nicht offiziell unterstützt. Das führt auch dazu, dass wir keinen Einfluss auf die Übersetzung haben: Die Übersetzungsmöglichkeit in Launchpad wurde uns vor kurzem komplett genommen, nur die Dokumentation dürfen wir überhaupt noch übersetzen.

Warum unsere Übersetzungen der Dokumentation allerdings überhaupt nicht berücksichtigt wurden, ist mir auch schleierhaft. Sobald mein Abitur vorbei ist, werde ich einmal nachfragen.

TTinSB

Avatar von TTinSB
17 10. Mai 2009 15:06

Ok, dass ist natürlich eine dumme Situation. Der Schreibtisch kommt wohl von hier (steht sogar in deren Übersetzungstabelle) http://i18n.xfce.org/wiki/team_de

Arbeitsfläche gefällt mir natürlich auch besser, so wird es auch in anderen Programmen bezeichnet. Vielleicht besteht ja eine Möglichkeit der Zusammenarbeit mit den XFCE Übersetzern. Xubuntu dürfte ja die wichtigste Distribution für das XFCE Projekt sein.

Ich nahme mal an, dass das Programm gdmsetup aus dem Gnome Projekt stammt? Dieses ist in Xubuntu leider gar nicht übersetzt, sondern noch komplett in englisch.

Moritz_Baumann

18 10. Mai 2009 16:40

@17: Also bei mir ist alles übersetzt. Bist du dir sicher, dass du die deutsche Sprachunterstützung komplett nachinstalliert hast? 😉

Wir hatten sowieso vor, in Zukunft besser mit Upstream zusammenzuarbeiten; für Juli ist eine größere Diskussion geplant, damit wir unsere Pläne schon bei der Arbeit für Karmic verwirklichen können. Wenn du Lust und Zeit dazu hättest, könntest du uns ja in dieser Richtung helfen.

@2: Damit so etwas nicht mehr passiert, habe ich die Seite https://wiki.ubuntu.com/UbuntuGermanTranslators/Kurzinfo verfasst. Diese ist seit neuestem auch in Launchpad verlinkt (wird oben auf jeder Übersetzungsseite angezeigt) und erklärt das Wichtigste.

Ich würde dich bitten, uns nicht für die Unzulänglichkeiten von Launchpad verantwortlich zu machen, wir werden nun einmal leider über nichts benachrichtigt. Solche Beiträge sind für Menschen wie uns, die freiwillig unter nicht optimalen Bedingungen arbeiten, ziemlich demotivierend; es ist als Übersetzer manchmal schwierig, sich den Spaß, den man dabei hat, nicht nehmen zu lassen.

Ein Bewertungssystem wäre meines Erachtens übrigens unkontrollierbar und Qualitätssicherung wäre damit völlig unmöglich. Wenn du mithelfen willst, steht dir unser Team jederzeit offen. ☺ Wir tun unser Möglichstes, um für alle Ubuntu-Benutzer genauso einfach erreichbar zu sein wie Launchpad selbst, damit auch wirklich jeder helfen kann. Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen!

detructor15

19 11. Mai 2009 10:51

@18 Warum findest du so ein Bewertungssystem "unkontrollierbar"? Soweit mir bekannt haben sich solche Systeme bewährt (auf der brainstromseite von canonical z.b.)

btw.: überschrift ist jetzt besser formatiert

Surst

Lokalisierungsteam

20 11. Mai 2009 15:16

Ich finde die Brainstormseite (persönliche Meinung) auch nicht so prickelnd. Nur weil viele Leute eine Idee unterstützen ist sie nicht gut bzw. durchsetzbar.

Bei den Übersetzungen sieht das ganze noch viel anders aus: Die Übersetzung muss konsistent sein, ein Wort kann nicht mal so und mal so übersetzt werden, nur weil die Abstimmung mal das eine mal das andere ergeben hat.

Moritz_Baumann

21 12. Mai 2009 07:57

@19: Um deine Frage etwas ausführlicher zu beantworten:

1. Übersetzen ist komplexer als eine Ja/Nein-Entscheidung

Beim Übersetzen kommt es nicht nur darauf an, eine schöne Übersetzung zu finden, sondern auch auf Folgendes:

  • Konsistenz (innerhalb einer Arbeitsumgebung (KDE, GNOME, Xfce) werden dieselben Übersetzungen verwendet, da die Oberfläche so einfacher zu verstehen und bedienen ist)

  • Format-Strings und XML-Tags bleiben unverändert (häufiger Anfängerfehler)

  • Übersetzungen von Programmen müssen im Kontext passen. Außerdem dürfen sie an bestimmten Stellen ausführlicher sein, an anderen (z.B. Programmmenü) sind kurze und knappe Formulierungen gefragt. Man sollte also nach jeder Zeichenkette erst in der neuesten Version des Programms suchen, bevor man sie übersetzt

  • Upstream-Übersetzungen sollten nach Möglichkeit nicht verändert werden

  • Verwendung der korrekten Anführungs- und Sonderzeichen

  • Es existieren weitere Richtlinien, die eine Übersetzung verständlicher machen und die ich hier aus Platzgründen nicht aufzähle (wahrscheinlich würde ich auch welche vergessen)

  • Nicht zuletzt müssen Rechtschreibung und Zeichensetzung passen, was häufig nicht der Fall ist

In unserem Team bekommt man das Schritt für Schritt beigebracht, bevor man endgültig aufgenommen wird und im Zweifelsfall bemerkt der Zweitkorrektor den Fehler. Wie viele derjenigen, die das Bewertungssystem benutzen würden, sich vorher das alles aneignen, kannst du ungefähr abschätzen … (APTonCD ist ein schönes Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn niemand die Übersetzungen korrigiert.) Mit einer einfachen Ja/Nein-Bewertung ist es definitiv nicht getan. Die Ergebnisse sind also »unkontrollierbar«.

2. Wieso ist ein Bewertungssystem unkontrollierbar?

Wieso eine Person mit dem nötigen Hintergrundwissen noch einmal Korrektur lesen muss, dürfte jetzt – denke ich – klar sein. Aber selbst wenn die Bewertung nicht sofort über die Übersetzung entscheidet, halte ich ein solches System für unnötig. Bei einer halben Million ❗ zu übersetzenden Zeichenketten bleibt schlicht und einfach nicht die Zeit, über jede einzelne Übersetzung zu diskutieren und abzustimmen.

Das Volumen der Übersetzungen und die Komplexität sind vielen Außenstehenden wahrscheinlich nicht klar. Bei Brainstorm geht es nur um Feedback aus der Community, deswegen kann man das nicht vergleichen (mal abgesehen davon, dass ich das System auch nicht perfekt finde, da keiner sich die Vorschläge, die er von vornherein uninteressant und schlecht findet, alle durchliest und rot bewertet).

robin_aka_HongBao

22 12. Mai 2009 10:09

Ja, Danke auch für den Artikel! Und vorallen Dingen Danke an alle Übersetzer.

Alle maulen, wenn was nicht stimmt. Mit Jaunty ist ist in Sachen Lokalisierung ein toller Wurf gelungen. Gestern habe ich die Gnome Version in Virtualbox installiert. Der grösste Wurf dabei ist für mich, das keine Nacharbeiten für die deutschen Sprachpakete zu machen sind + unnötige Sprachpakete bei der Installation entfernt werden. Zuerst hab ich sowas bei Mandriva gesehen & war überrascht.

Das dürfte wohl das grösste Kompliment an die Übersetzer sein, das es gibt. Und die Hochachtung für Ihre Arbeit ausdrückt.

Wenn alles gut ist, merkt's halt keiner ☺ Dann muss noch nich' mal unser Wiki angepasst werden.

@14: Viel Vergnügen im Urlaub - Enjoy it!

~ robin

robin_aka_HongBao

23 13. Mai 2009 00:48

Nachtrag:

So gegen Ende der Installation steht als Fenstertitel da:

"Fenster ohne Namen"

Ich hab Tränen gelacht! Wollte es erst garnicht glauben ...

mannohneschuh

Avatar von mannohneschuh
24 16. Mai 2009 17:13

Erstmal ein großes Lob an die Übersetzer, ihr leistet ziemlich gute Arbeit.

Eines stört mich jedoch ungemein: Wann wurden aus den Verzeichnissen eigentlich Ordner? Ich hätte so gern meine Verzeichnisse wieder, aber immer wenn ich eins erstellen oder in ein vorhandenes wechseln möchte steht dort "Ordner". Kann man sowas notfalls lokal lösen? Ich kann die Logik hinter den Ordnern auch nur teilweise nachvollziehen Dateien → Files, diese liegen in Folder → Ordner. Das macht jedoch im PC-Bereich nicht wirklich Sinn schließlich mache ich "mkdir" und nicht "mkfol" oder "rmdir" und nicht "rmfol"...

Steffen_FG

25 17. Mai 2009 01:03

@23: ...aber den Schreibfehler im Installationsdialog hast Du nicht gesehen... ts ts ts 😉 😀

Steffen_FG

26 17. Mai 2009 01:24

@23: ...aber den Schreibfehler im Installationsdialog hast Du nicht gesehen... ts ts ts 😉 😀

Moritz_Baumann

27 17. Mai 2009 12:38

@24: Meiner Meinung nach sind »Verzeichnis« und »Ordner« mehr oder weniger Synonyme, deswegen hat man sich wohl vor einiger Zeit auf eine einheitliche Übersetzung geeinigt.

Wieso man sich damals für »Ordner« entschieden hat, weiß ich nicht genau (ich kann mich nicht erinnern, bei der Diskussion dabei gewesen zu sein 😉 ). Ich würde mal vermuten, es liegt daran, dass man Verzeichnis eher mit einer Auflistung verbindet (Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis), während man sich unter einem Ordner eher bildlich eine Mappe vorstellt, in der man Dokumente einordnet.