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[Update] Open Source, aber bitte nicht für Schurken

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Das Portal SourceForge schließt Nutzer aus sogenannten „Schurkenstaaten“ von der Nutzung des Portals aus. Mit diesem Schritt möchten die Betreiber Sanktionen in Form von Geld- und Gefängnisstrafen von US-Behörden für die beteiligten Personen verhindern.

Wie SourceForge 🇬🇧, ein Projekt, das zu der Firmengruppe Geeknet gehört, in ihrem Blog 🇬🇧 mitteilen, wird Nutzern, die aus sogenannten "Schurkenstaaten" versuchen die Seite zu laden, selbst das Lesen der Seite verwehrt. Das bedeutet auch, dass betroffene Nutzer keine Downloads von dem Portal durchführen können. Statt dessen öffnete sich eine Seite mit einer kurzen Erklärung 🇬🇧. Der Upload von Quellcode ist bereits seit dem Jahr 2008 nicht mehr möglich.

Betroffen sind die IP-Adressbereiche der Länder, die von der United States Office of Foreign Assets Control (OFAC) auf die Liste der „Schurkenstaaten“ 🇬🇧 gesetzt wurden. Die Liste enthält beispielsweise Iran, Nordkorea, Kuba, Sudan und Syrien. Dem zufolge dürfe es keinen Güter- oder Wissenstransfer in besagte Staaten geben.

Im Blog von SourceForge heißt es (sinngemäß):

Obwohl wir als eine der ersten Firmen den OpenSource-Gedanken ins Zentrum unserer Philosophie gestellt haben und uns Einschränkungen des freien Informationsflusses gegen den Strich gehen, leben wir dennoch in der realen Welt und beugen uns derer Begebenheiten.

Besonders skurril wirkt diese Konsequenz vor dem Hintergrund einer Rede der US-Außenministerin Hillary Clinton. In dieser forderte sie u.a. eine größere informationelle Freiheit und besseren Zugang zu Informationen in allen Staaten, wie in jenem Fall von China.

Quellen: sourceforge.net 🇬🇧, Arabcrunch 🇬🇧, netzpolitik.org, derStandard.at, silicon.de, LINUX MAGAZIN, onli blogging www.golem.de und heise online

Update: Entwickler sollen selbst entscheiden können.

Wie auf dem Blog 🇬🇧 von Sourceforge zu lesen ist, werden die Restriktionen gegen „Schurkenstaaten“ gelockert. Die Projekte können nun selbst entscheiden ob sie unter die Exportbeschränkungen fallen oder nicht. Sie müssen ihren Status selbst ändern, denn standardmäßig bleibt die Beschränkung für ein Projekt allerdings bestehen.

Die Kursänderung ist eine Reaktion auf die Proteste aus der Community und den betroffenen Ländern. Dennoch wolle man sich als US-Webseite an die geltenden Gesetzte und Bestimmung der USA halten.

Quelle: Sourceforge 🇬🇧, heise online und derStandart.at


Vielen Dank an heubi für die Einsendung dieses Artikels!

Veröffentlicht von toddy | 27. Januar 2010 20:40 | Kategorie: Software | Letzte Aktualisierung: 9. Februar 2010 19:20 | # Fehler im Artikel melden

gh1234

1 27. Januar 2010 21:02

Ich finde das wirklich sehr schlimm! Dagegen hat sich SF zu wehren! Und wenn sie zur Not ihre Server in die "Schurkenstaaten" stellen müssten!

Allein das Wort Schurkenstaaten zeugt von verdammt großen und vielen Vorurteilen der US Regierung gegenüber wirklich ganzen Staaten, Völkern, wie war das in unserem Land doch gleich? Verschiedene Menschenrassen, hat keiner daraus gelernt?

We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness.

Ach! Und was sind dann die Menschen aus den "Schurkenstaaten"? Keine Menschen? Tiere? Aliens?

Verdammt, wo leben wir nur, sehr aufgeschlossen ist das nicht!

Drache

2 27. Januar 2010 21:04

Cool… Jetzt muss die gute Frau von der Leyen/alternativ die Musikindustrie nur noch auf die Idee kommen, wie praktisch es wäre auch andere Länder (Deutschland) unter Quarantäne zu stellen…

Wenn sich dann noch Google aus den betroffenen Ländern zurückzieht, sind wir endlich definitv geschützt vor … dem Bösen (oder aber das Böse vor uns 😉 )

Sorry, wollt nur ein bisschen lästern – Schöner Artikel. Danke dafür…

cn

3 27. Januar 2010 21:07

Ich bin kein Freund der USA ... und fühle mich darin erneut bestätigt.

Zum Glück kommt der Linux-Kern von einem Finnen ☺ .

WAS BITTE KANN EIN KUBANER DAFÜR, DASS ER IN KUBA GEBOREN WURDE?? In den USA läuft auch nicht alles gediegen. Ich wäre dafür diese selbstherrlichen Gestalten dort ohne jegliches Taktgefühl von der Weltgemeinschaft abzuschneiden.

thom_raindog

Avatar von thom_raindog
4 27. Januar 2010 21:09

Scheißsituation... Mich kotzt die Sache mit China fast noch am meisten an. Ja, auch in Korean und im Iran geht Mist ab, aber zu behaupten in China wäre es besser entbehrt DERART an Realitätsnähe das es schon grotesk ist... Herrgott, wer zieht denn da wo und wie die Grenzen? Iran ist böse, im Sudan ist aber alles paletti?

Ja, das beste wäre wirklich die Server aus den USA zu verlagern, dann hat sich das Thema.

RAM0815

5 27. Januar 2010 21:14

"„Schurkenstaat“ ist die allgemein übliche deutsche Übersetzung des englischen Begriffs „rogue state“. Diese Übersetzung vermag nicht ganz den Inhalt des Originals zu transportieren, da „rogue“ nicht nur einen Gauner oder Spitzbuben bezeichnet, sondern auch – besonders in der Tierwelt – einen unberechenbaren und irrational handelnden Einzelgänger, der eine schwer einzuschätzende Gefahr für andere darstellt.

„Schurkenstaaten“ ist zudem die deutsche Übersetzung des Begriffs „outlaw states“, den John Rawls, ein amerikanischer Philosoph des 20. Jahrhunderts, in seinem Buch „Das Recht der Völker“ gebraucht. Er bezeichnet damit Staaten, die der Gemeinschaft der Völker feindselig gegenüberstehen, aggressive Ziele verfolgen und die Menschenrechte ihrer Bürger massiv missachten." - http://de.wikipedia.org/wiki/Schurkenstaat

Ich glaube nicht das es weder in der GPL steht, noch unterstützenswert ist, den "Schurkenstaaten" in ihrem technologischen Fortschritt unter die Arme zu greifen.

bluemamba

6 27. Januar 2010 21:15

nanu?! gibts auf SourceForge eine Anleitung zum Bau von atomaren/biologischen/chemischen Bomben?? also wenn ja... ähm! könnten dann nicht auch sonstige Terroristen an diese "geheimen" Geheimnisse kommen? *kopfkratz*

demokratische... freie... Staaten sind doch... sehr merkwürdig, zum Glück lebe ich in Deutschland und darf weiterhin SourceForge schlimmste Software ausprobieren *händereib*

aber hey!! pssssst! nicht dem BND erzählen!!! oder sonstigen paranoiden Geheimniskrämern

... was Tiere schon immer wussten... nur der Mensch ist unser schlimmster Feind

lächerlich!!!

RAM0815

7 27. Januar 2010 21:19

Auch wenn SF keine Anleitungen zum bau von Atombomben hat, so ist es dennoch ein Zeichen an diese Staaten, das man mit ihnen nicht sympathisiert. Diplomatisch gesehen ist die Entscheidung diesen Weg zu gehen absolut nachvollziehbar. Mit OSS wird man auch nicht satter oder weniger unterdrückt, etc...

cn

8 27. Januar 2010 21:26

@7: Dann erklär mir bitte wie ein Iraner, der unermüdlich gegen das Regime protestiert wie tausende andere auch und sein Leben dafür auf's Spiel setzt dazu kommt, plötzlich von SourceForge abgeschnitten zu werden?

Greggy

9 27. Januar 2010 21:27

Das Problem ist wohl wenn SF seine Server in den USA hat, was ich jetzt nicht weiß, dann unterliegen sie dem US-Recht. Und diesem haben sie sich zu beugen, ob es ihnen passt oder nicht. Den Staat interessiert das ganze um GPL, Free Software usw. dabei kein Stück. So schauts leider aus. Gesetz geht vor allem. Leider.

heubi

Avatar von heubi
10 27. Januar 2010 21:31

@7: Die Argumente sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Allerdings wird die Tatsache ignoriert, dass davon ausschließlich der Ottonormalnutzer betroffen ist. Niemand von einer Staatlichen Stelle der betroffenen Länder oder deren Firmen, Geheimdiensten kann effektiv von einem Gebrauch von anderen Staaten aus abgehalten werden.

▶ Die kleinen sind mal wieder die Dummen. ☹

frakturfreak

Avatar von frakturfreak
11 27. Januar 2010 21:33

Ich wunder mich auch über diese Aktion. Wer sagt denn, dass wenn die Regierung des Landes in den Augen der USA bzw. SourceForges „kriminell“ ist, bzw. dieser Staat somit ein Schurkenstaat sei, die Bevölkerung genau so sei wie ihre Regierung? Jeder Mensch ist individuell und sollte es nicht darum gehen bei freier Software … Menschlichkeit und gegenseitige Hilfe? So sperrt man ganz normalen Menschen den Zugang zu großen Mengen von Anwendungen und Informationen.

cn

12 27. Januar 2010 21:33

@9: Deshalb sollte sich ein Informationstechnologie-Unternehmen nicht in den USA ansiedeln. Der Meinung war ich vor drei Jahren auch schon. SourceForge stammt möglicherweise leider von US-Amerikanern, das ist bedauernswert.

Tids

Avatar von Tids
13 27. Januar 2010 21:46

was würde passieren wenn sich nun einer dieser Staaten, bzw eine Firma, an ein Gerich wendet wegen GPL bruch? Als Entwickler wär ich da wirklich stinkig.

Drache

68 27. Januar 2010 21:47

Mal ne andere Frage… Darf MS oder Apple denn noch Software liefern? Oder scheren die sich nicht drum…? Jaja, die Wirtschaft…

frakturfreak

Avatar von frakturfreak
69 27. Januar 2010 21:49

@13–@67 Einmal häte auch gereicht …

cn

70 27. Januar 2010 21:51

@69: Das war wohl unabsichtlich. Ist mir beim SMS-Versenden auch schonmal passiert.

cn

71 27. Januar 2010 21:53

@68: Warum führen die USA Kriege?

  • Waffen testen

  • Rüstungsindustrie fördern

  • Öl kostenlos beschaffen, das ihnen eigentlich nicht gehört

Beantwortet das deine Frage bezüglich Software?

clonejo

Avatar von clonejo
72 27. Januar 2010 21:54

Man könnte das Zugriffsproblem doch einfach durch Mirrors umgehen. Die könnte man z.B. hier in der EU schön aufstellen 😉 Ansonsten würden sich ja auch Torrents anbieten. Oder dürfte SourceForge dann nicht mal die Torrent-Links anzeigen?

bluemamba

73 27. Januar 2010 21:55

ja genau! sperren wir alle Menschen die nicht in unser "demokratisches" Konzept fallen einfach aus! hey... lasst uns auch die Wasserhähne zudrehen, und natürlich auch keine Nahrung mehr verschenken!!!!

... ist Haiti auch betroffen?? denn schließlich warten dort jetzt Millionen potentielle Wirtschafts/Hunger/Nixhabflüchltlinge naja... und der Weg bin nach Florida ist ja gar nicht so weit obwohl... die Bewohner könnten ja auch nach Kuba schwimmen... soooo weit ist es ja nicht ☹

"Schurkenstaaten" ... wenn ich sowas lese bekomme ich Plack!!! Deutschland, Staaten... etc. könnt mir mal jemand Schurke definieren?!?!

bluemamba

74 27. Januar 2010 22:04

und ach ja... @13–@67 ... dann würde ich mir Gedanken machen, ob GPL das Richtige für mich wäre... weniger, ob sich ein Schurkenstaat drum bemüht Dich wg. GPL - Bruchs verantwortlich zu machen es sei denn... du hälst Dich nicht wirklich an die GPL

gehen wir also mal vom Schönsten aus, und sehen das Schlimmste

DonKrawallo

Avatar von DonKrawallo
75 27. Januar 2010 22:07

@69: Hilfreicher Kommentar 😉 Falls das nochmal vorkommt und du sowas vor dem Ikhaya-Team siehst, bitte ne PN an einen von uns. Wir werden uns dann drum kümmern.

Gruß
DonKrawallo

ChemicalBrother

Ehemaliger

76 27. Januar 2010 22:08

@68: Nein, dürfen nicht. Deswegen hat Kuba ja ihr Kuba-Linux, bzw. Nova-Linux, oder so. Und halt Windows-Raubkopien (was in dem Staat wegen dem Embargo wahrscheinlich nicht verboten ist).

think123

Avatar von think123
77 27. Januar 2010 22:20

Warum sind da 76 Antworten, wenn es eigentlich ca. 20 sind?

Pas

Avatar von Pas
78 27. Januar 2010 22:23

Haben solche Lizenzen nicht immer die Einschränkung, dass sie nur soweit gelten wie das nationale Recht? Ich meine, was kann ich dafür, wenn ich in einem Land sitze, was mir etwas verbietet?

Kerberos

79 27. Januar 2010 22:28

Sie könnten doch einen Proxy ausserhalb der USA einrichten auf den die IP-Ranges der Kubaner umgeleitet werden. Dann sind die Kubaner zwar von Sourceforge direkt ausgesperrt, können aber auf den Proxy zugreifen. ☺

BlackVodka

Avatar von BlackVodka
80 27. Januar 2010 22:32

In Zeile 14 ist Wissenstransfer anstatt -transfair gemeint oder? ☺
Und meine Meinung dazu ist das es nie in Ordnung ist bsp. alle Einwohner eines Landes über einen Kamm zu scheren, würde das jeder machen wären die Deutschen immer noch Nazis und die Amis kriegsgeile Cowboys (um es leicht zu übertreiben). Andererseits, was definiert einen 'Schurkenstaat'? Und wer? Alles äußerst fragwürdig das Ganze =/

Gsälzbär

81 27. Januar 2010 22:43

Riesendank an heubi!!

soso – zensiert der Westen inzwischen auch schon ungehohlen, ist ja schon krass! Die Iraner etc. tun mir schon leid.

simplicissimus

Avatar von simplicissimus
82 27. Januar 2010 22:46

Das Portal SourceForge schließt Nutzer aus sogenannten „Schurkenstaaten“ von der Nutzung des Portals aus.

Dann sollten wohl auch die Amerikaner selbst bald von der Nutzung des Portals ausgeschlossen werden.

Drache

83 27. Januar 2010 22:55

wären die Deutschen immer noch Nazis und die Amis kriegsgeile Cowboys (um es leicht zu übertreiben)

So übertrieben finde ich das ehrlich gesagt nicht, diese Klischees gab und gibt es … und sie halten sich auch hartnäckig…

Im Übrigen @71 stelle ich solche Fragen selten, weil ich die Antwort nicht kenne (oder zumindest eine eigene Meinung dazu habe) ☺ Aber sehr schön, dass wir eine ähnliche Meinung haben … 😉

Ximion

Avatar von Ximion
84 27. Januar 2010 22:57

SF wird mir immer mehr suspekt... Noch ein Grund, das Listaller-Project von SF zu Gitorious zu verlegen. Ich habe es bis jetzt nicht bereut.

Ximion

Avatar von Ximion
85 27. Januar 2010 22:58

Wie kommt eigentlich diese komische Kommentarzählung zustande? Spamflut?

CodingFreak

Avatar von CodingFreak
86 27. Januar 2010 23:09

Unglaublich. *kopfschüttel* Nur weil die Är***e einer Fernost-Regierung Uran anreichern (lassen), wird die _freie_ Software geblockt?!? Mir wär's egal, ob die sf-server nun in Kuba, Wanne-eickel, Norjostrostow oder Al-Burja stehn ☺ Hauptsache die oss bleibt oss =)

BTW: Transfair schreibt man Transfer ☺

primus_pilus

Ehemalige

Avatar von primus_pilus
87 27. Januar 2010 23:13

@85 Es gibt ein techn. Problem mit bestimmten Browsern in den Kommentaren. Das Webteam ist dran.

Niveau

Avatar von Niveau
88 27. Januar 2010 23:19

is bestimmt der IE^^

cn

89 27. Januar 2010 23:20

@87: IE? 😀

Ximion

Avatar von Ximion
90 27. Januar 2010 23:26

Eher WebKit und Rekonq... Was ist "IE"?

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
91 27. Januar 2010 23:27

@88: @89: Nein, ist nicht der IE.

Zado

Avatar von Zado
92 27. Januar 2010 23:33

Was ist dass den bitte für eine scheiß Maßnahme, glauben die wirklich das Regimie ist nicht mal eben in der Lage Tor zu benutzen. Das trifft am Ende doch nur einen großteil der friedlichen Nutzer. Was zieht man mit den Servern nicht einfach nach Russland um?

cn

93 27. Januar 2010 23:33

@91: Wer dann?

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
94 27. Januar 2010 23:38

@93: siehe @90

gdev

95 27. Januar 2010 23:39

Wissenstransfair

Kann das bitte mal jemand ändern? Transfair ist ein Verein, der sich für Fairtrade einsetzt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Transfair. Was hier gemeint ist, heißt "Transfer"...

Gdev

Ximion

Avatar von Ximion
96 27. Januar 2010 23:45

Transfair = Fairer Transfer 😀

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
97 27. Januar 2010 23:49

@95: ist verbessert. 😉

Greebo

Avatar von Greebo
98 28. Januar 2010 00:16

Also abgesehen davon, dass ich die Sache für moralisch zweifelhaft halte, sie ist auch unsinnig. Bestraft wird hier wiedereinmal nur der Teil, der eigentlich nicht bestraft werden soll. Der Effekt ist doch, dass sich die Regierungen mehr oder minder effektiv über organisierte Proxies (menschlich wie technisch) ihre Software bei Bedarf organisieren, der "Normalnutzer" aber gezwungen ist auf zweifelhafte Sekundärquellen auszuweichen, die noch nicht in die Aufmerksamkeit der U.S.A geraten sind (oder sich einfach weigern diesem Krampf zu folgen).

w1zard

Avatar von w1zard
99 28. Januar 2010 00:24

Der Java Updater auf ein paar von unseren Windows Servern bei meinem Brötchengeber meckert mich des öfteren an, dass ich keine updates kriege weil mein Land einem Embargo unterliegt (die Server residieren im Keller in unserer Bude mit Firmensitz in ÖSTERREICH o_O), und vor nem jahr oder so musste ich bei oracle abnicken, dass ich nicht im iran oder in irgendeinem anderen einem embargo unterliegenden staat wohnhaft bin oder dorthin hinliefere wenn ich dort Software heruntergeladen hab (momentan seh ich das nimmer)...Apple und M$ haben sicherlich selbige problemchens...Selbiges gilt auch für SourceForge: da dahinter eine US-Amerikanische Firma steht gilt für die auch das US-Amerikanische Recht (und ich glaub es ist egal, wo die server stehen). Mir machen da eher andere Sachen sorgen: "Wenn ihr nicht nach unserer Pfeife tanzt, erfinden wir mal schnell irgendeinen Fadenscheinigen grund euer Land unter ein Embargo zu stellen und dann könnt ihr mal schauen wie viel Spass es macht wenn ihr in diversen Ministerien 5000 Microsoft Windows Rechner stehen habt die plötzlich keine Sicherheitsupdates für den neusten bösartigen wurm mehr downloaden wollen oder euch eure Datenbanken aufgrund eines Bugs wegkrachen und ihr keine Patches mehr dafür kriegt..." Hört sich zwar nach verschwörungstheorie an, aber ich glaub eher nicht dass es ne volksabstimmung geben wird, wenn mal wieder ein Staat in die Riege der Schurkenstaaten aufgenommen wird. Und dann wirds wirklich lustig...

Kerubim

Avatar von Kerubim
100 28. Januar 2010 01:03

Kompletter Dachschaden! Die grössten Schurken sind Leute, die solche beknackten Listen machen. Setzt mal die Seven Sisters auf eine Blacklist, da ist die Wahrscheinlichkeit, Ar****cher zu teffen bedeuten höher.

@5: Und wie bitte sehr soll ein Normaler Bewohner eines "Rogue States", der seine Machtgeber bestimmt noch n'Stückchen weiter verflucht als ich die meinen, zu teschnischem Fortschritt kommen, wenn er alle Nase lang davon abgeschnitten wird? Und wie soll ich verdammt noch mal an den technischen Fortschritt, den ein genialer Iraner, Koreaner oder sonstiger "Rogue" zusammengeschmiedet hat kommen, wenn sogar eine OS-Plattform alle Leute in einen Topf schmeisst?

Der einzige Trost wird bleiben, dass jetzt neue SF-ähnliche-Server aus dem Boden spriessen werden...

Kerubim

Avatar von Kerubim
101 28. Januar 2010 01:05

PS: Unter "Prohibited Usage" steht doch eh alles... Legalerweise müsste das doch ausreichen... Zumal sich jemand, ders echt wissen will einen Proxy organisieren kann.

sh07

Avatar von sh07
102 28. Januar 2010 03:11

http://www.youtube.com/watch?v=4gJtIss7xso&feature=player_embedded

Die USA folgen nur ihre eigene Interessen und dabei haben die keine Ahnung was die eigentlich machen. Alle andere müssen, dann für ihre Fehler bezahlen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ajax

Was die Ölpolitik betraf, übernahm 1954 ein internationales Konsortium für die nächsten 25 Jahre die Förderung und Vermarktung des iranischen Erdöls. Dabei wurde in der britische Anteil auf 40 % reduziert, bei gleichzeitigem Einstieg von fünf amerikanischen Ölgesellschaften mit 40 % Geschäftsanteil, 14 % gelangten an Royal Dutch Shell und 6 % an die französische Firma CFP (später Total).

u2ix

103 28. Januar 2010 09:28

github ftw!

praseodym

Supporter

Avatar von praseodym
104 28. Januar 2010 09:45

Das Problem mit China ist, dass dort 1,3 Mrd. potentielle KUNDEN leben, derer Google und die anderen sich habhaft machen wollen. In den anderen Ländern halt nicht oder weniger. Hillary ist auch nur ein Werkzeug der US-Industrie.

Und manche sind sowieso gleicher als andere...

ojo

105 28. Januar 2010 10:04

Zunächst widerspricht das Verhalten von SF meinem Verständnis von Open Source: es geht hier in erster Linie um Freiheit. Und wie Rosa Luxemburg schon wusste, ist es die Freiheit der Andersdenkenden. Gerade in den beschriebenen "Schurkenstaaten" haben die Menschen das Problem, dass ihnen freier Zugang zu Informationen und Wissen verwehrt wird. Jetzt macht der freie Westen dabei auch noch mit!

Aber OK, in USA wollen sie nicht, dass böse Menschen wertwolle IT-Informationen bekommen. Nur was machen die mit den ganzen Nazis und anderen Spinnern im eigenen Land? In Deutschland würde solche ekelhaften Propandaseiten wie man sie in US findent, zu Recht verboten, aber da ist das alles unter freier Meinungsäußerung gedeckt. Oder die reaktionären Schurken- und Drogenstaaten in Mittelamerika. Da scheint es kein Problem zu geben. Irgendwie nicht so richtig konsequent.

Zudem offenbart SourceForge hier ein technisches Verständnis, dass ungefähr das Ausmaß unseres ehemaligen Innenministers einnimmt. Wie wollen die denn die Weitergaben von Informationen verhindern? Als Sympathisant baue ich einen Proxy-Server irgendwo auf der Welt und gebe alles schön in die Schurkenstaaten weiter. Oder ich verschicke regelmäßig Care Pakete mit OpenSource DVDs. Ich könnte natürlich auch in die nächste Uni-Bibliothek gehen, mir Bücher ausleihen, die einscannen und als pdf verschicken.

Oliver

BuffaloBill

Avatar von BuffaloBill
106 28. Januar 2010 10:18

Forkt SourceForge, gründen wir ein Projekt in Deutschland oder der Schweiz ☺

hakel

107 28. Januar 2010 10:22

Ein Boykott ist in jedem Fall besser als ein realer Krieg. Gerade Pazifisten hoffen ja, mit solchen Maßnahmen Kriege in Zukunft zu vermeiden. Es wurde Bush ja immer vorgeworfen, daß er nicht mehr auf solche Sanktionen gesetzt hat. Bei den Lybiern hat das ganz gut geklappt, glaube ich. Da wurde nach Lockerby der Flugverkehr gestört - nur als Beispiel.

Daß ein amerikanisches Unternehmen einen üblen Rechtsstreit vermeiden will, kann man ja wohl nachvollziehen. Das ist doch etwas europäische Heuchelei und Überheblichkeit. Keine Ahnung, wie schlimm sowas geahndet werden kann.

Sauer2

108 28. Januar 2010 10:44

@106: Ist SF nicht closed source? Naja, egal, wenn es jemand neu macht, sind die Chancen gut dass es nicht langsam und abbruchfreudig wird und dass man Projekte auch wieder löschen kann.

feuerloescher

Avatar von feuerloescher
109 28. Januar 2010 11:01

heise offline

Müsste das nicht online heißen??

Aber davon abgesehen finde ich es extrem schade, dass man sich als Unternehmen zwar der GPL verpflichtet sieht aber trotzdem den Interessen seines Staates beugen muss. Es leiden, wie fast immer, nur die kleinen Bürger, die keine Ahnung von bspw. Tor haben. Somit bringt diese Aktion imho gar nichts für den Schurkenstaat.

Angelous

Avatar von Angelous
110 28. Januar 2010 11:05

Wer schliesst eigentlich unsere Neonazis, die Leute vom Ku-Klucks-Clan (wird das so geschrieben?) oder die zahlreichen amerikanischen Neonazis von Sourceforge aus? Ich finde, das ein Land in dem eine Partei wie die NSDAP-AO legal erlaubt ist sich nicht erlauben dürfte darüber zu Urteilen, was sog. "Schurkenstaaten" sind und was nicht.

Ausserdem sollte man erstmal in die Geschichte schauen, wer den ganzen Unmut in diesen Regionen eigentlich verursacht hat! Wer hat den z.B. die Mudschaheddin erst unterstützt und dann einfach fallenlassen, nachdem die Russen aus Afghanistan raus waren? Und wenn man weiter zurück geht! Ich sage nur Stichwort "Kreuzzüge"!

Ich betone ausdrücklich, das ich gegen jede Form der Gewalt und des Terrorismus bin! Aber deshalb gleich ganze Völker auszuschliessen war und ist noch nie der richtige Weg gewesen und erzeugt dort nur noch mehr Unmut.

Wann werden die Menschen endlich lernen, das wir alle auf dem gleichen Planeten leben, das wir alle Körperlich gleich gebaut sind, das auch die Hautfarbe nicht darüber entscheidet ob jemand Mensch ist oder nicht und das keine Religion Gewalt unterstützt! Muss es erst zum Super-Gau kommen, bevor die Profitgier, der Machthunger und die religiösen Verblendungen aufhören.

Was Sourceforge angeht, kann ich die Konsequenz natürlich verstehen! Sourceforge muss sich an bestehende Gesetzte halten. Die, die Gesetze machen sind die auf die "geschollten" werden sollte. Und wer Realist ist weiß, das es schon immer das Ziel der Politik und der Wirtschaft war möglichst viele Menschen zu Kontrollieren, zu bevormunden und Querdenker auszuschließen. Ist leider auch in unseren Demokratien so! Denn wo es um Macht und Geld geht, zählen weder Menschenleben noch Humanismus.

philbert

Avatar von philbert
111 28. Januar 2010 11:41

@110:

Genau! Wieso wird immer gleich ein ganzes Volk pauschal als Täter dargestellt, nur weil die Politiker/Diktatoren scheißebauen?!

Monte_Drago

Avatar von Monte_Drago
112 28. Januar 2010 11:59

Na das lässt ja den Umzug von MoonOS auf einen neuen Server in einem ganz anderen Licht erscheinen 😕.
(Koreanische Entwickler!)

Da werde ich ja nun nicht mehr in die U.S.A reisen dürfen, weil ich mich ja durch die Mitarbeit an der Übersetzung der kommenden Version als Sympatisant eines "Schurkenstaates" geoutet habe. 🙄
(Aber da ich sowieso nie vor hatte freiwillig dahin zu Reisen,ist das auch egal!)

Die Ami Regierung hatte IMO schon immer einen Stich, aber spätesten seit Reagan gehören die allesamt in die Geschlossen. ☹

Naja wird dann ja woll anderen Projekten dieser Art Auftrieb geben,und einige vielleicht nochmal zum Nachdenken bringen, ob sie einen Server in den U.S.A mieten.

hakel

113 28. Januar 2010 12:05

Oh, wußte gar nicht, daß MoonOS Nordkoreaner sind. Hätte ich denen gar nicht zugetraut.

Pickard

Avatar von Pickard
114 28. Januar 2010 12:17

@3: Wenn man die Aggressionen, die von der/den amerikanischen Regierung/en ausgegangen sind, ...und offenkundig Völkerrechtswidrig waren und sind (denn Unrecht wird dadurch nicht zu Recht...weil inwischen 1,10 oder 20 Jahre vergangen sind)betrachtet und aufsummiert...komme zumindest ich zu dem Schluss, das "die USA" ebenfalls zu den Schurkenstaaten zu rechnen sind! Nur dadurch (das sie die DNS-Server kontrollieren, und dadurch jederzeit "den Hahn zudrehen" können), haben sie nicht das Recht, den weltweiten "Kodex" von Recht und Unrecht umzuschreiben... oder sich anzumaßen, zu bestimmen, wer "gut" oder wer "böse" ist...und dann auch noch selbstherrlich die "Staatengemeinschaft" aufzufordern...ihnen unbedingten Gehorsam zu zollen...sonst...? Ich möchte hier nicht politisch werden (obwohl das Thema höchst politisch ist), aber durch meinen damaligen Entschluss, Мicrosoft den Rücken zu kehren und konsequent freie Software und Betriebssysteme zu benutzen, zu unterstützen, zu installieren und auch anderen dabei zu helfen, in dieser Weise "frei" zu werden...habe ich mich entschieden, gegen eine Monopol-Machtstellung Stellung zu beziehen...staatl. Repression und Bevormundung ist für mich (wenn es gegen eine Mehrheit der Interessen des Volkes gerichtet ist) nichts anderes! Ich verstehe natürlich die Betreiber, bzw. die Verantwortl. der Community...aber wo wollt Ihr den Strich ziehen? Wo soll das Ende sein? Wohin soll uns das "kuschen" noch führen? Diese Frage wird sich wahrscheinlich bald für jeden von uns von selbst beantworten, wenn der Staat selbst offenkundig zeigt, was er will, weil er es nicht mehr nötig hat, etwas zu verbergen! Die Frage ist...ob es dann für uns nicht schon zu spät ist?

Mosquito

115 28. Januar 2010 12:20

Für mich ist die USA der größte Schurkenstaat.

Wenn sie doch in ihrer eigenen, abgeschotteten Welt leben wollen, so tun wir ihnen doch den Gefallen und verweigern ihnen den Zutritt zu unseren Websites. Wäre doch mal ein Zeichen ☺

Aber dagegen Sanktionen und Konsequenzen auszurichten wäre wohl auf Grund unserer ach so wichtigen "wirtschaftlichen und politischen" Verantwortung gegenüber dieser Verbindung nicht realisierbar.

p.selbst

Avatar von p.selbst
116 28. Januar 2010 12:26

SourceForge macht sich gemein mit infantil-rassistischer Politik und zudem OpenSource lächerlich. Ein unfassbarer Vorgang. Und nein, @110 , die Liste der teuflischen Staaten ist nicht automatisch eine Gesetzesvorlage, an die sich zu halten wäre, das macht SF ganz aus eigener Entscheidung. Leider. Denn schließlich: Ein angeblich illegaler Daten-/Wissenschtransfer muss ja irgendwer überwachen und sanktionieren - SF aber begeht mit ihrer "Konsequenz" vorauseilenden Gehorsam, statt guten OpenSource-Ungehorsam. Sehr sehr traurig.

JTonic

117 28. Januar 2010 12:27

Und als nächstes blockt Wikipedia alle Zugriffe von "Schurkenstaatlern" (falls deren Regierungen es nicht schon tun), denn dort lassen sich immerhin detailierte Informationen über Aufbau und Funktionsweise von Kernwaffen abrufen...

Angelous

Avatar von Angelous
118 28. Januar 2010 13:09

Auch daran sollte man mal denken!

Aber wie kamen eigentlich die meisten Nachrichten über die Unruhen im Iran an die Weltöffentlichkeit? Über das Internet! Nimmt man den Menschen im Iran nun die Möglichkeit auf sog. "westliche" Seiten (welch urkomische Bezeichnung bei einer runden Welt! Befindet man sich in den USA ist China auch "westlich") zuzugreifen so nimmt man Ihnen auch die Möglichkeit Ihr Leid und das Unrecht was dort passiert mitzuteilen. Und das was über die staatlichen Medien kommt stimmt doch eh nicht!

Das betrifft jetzt nicht nur Sourceforge, aber sind wir doch mal ehrlich. Wenn der Diktator im Iran Informationen oder OS-Programme benötigt hat er entweder genug eigene Leute zum programmieren oder er kommt auf anderem Wege auf die entsprechenden Seiten. Sprich: Ihn interessiert die Sperre überhaupt nicht und Sie trifft Ihn auch nicht! Gleiches gilt für die anderen sog. "Schurkenstaaten".

Treffen tut diese Sperre doch eigentlich nur die Oppositionen in diesen Ländern, die eigentlich doch die Unterstützung aller erwarten können sollten. Die haben oftmals nicht die Möglichkeiten über andere Wege an Software oder Informationen ranzukommen und jetzt werden Sie auch noch von "uns" ausgesperrt!

Diese Sperren ist genauso nutzlos wie die Stoppschilder unserer Frau "von der Leyen" es gewesen wären wenn sie gekommen wären. Alles nur Schein, damit man sagen kann," Ich habe ja was dagegen getan..."

Zinni

119 28. Januar 2010 13:18

Noch nie wurde Ungerechtigkeit, Willkür und Gewalt mit Ungerechtigkeit, Willkür und Gewalt bekämpft. Genau diese Einstellung macht einen Schurkenstaat zum Schurkenstaat. Es wird vor allem die Leute treffen die versuchen das System in dem sie gezwungen sind zu existieren über Wissen und Fortschritt zu verändern. Damit nimmt man ihnen den letzten Strohhalm die letzte Hoffnung. Gewalt bringt kurzfristige Entspannung aber nur Wissen und Fortschritt bring langfristigen Frieden.

pewiju

120 28. Januar 2010 13:38

Je nachdem, wer die Liste mit den sog. Schurkenstaaten macht, könnte die Zusammensetzung sich extrem unterscheiden. Sicher gibt es nicht wenige Menschen, die z.B. die USA gerne auf dieser Liste sehen würden. Schurkereien wurden von dort reichlich ausgeübt, schon lange. Solche Listen sind Blödsinn und nur Ausdruck des Versuches, die Welt beherrschen zu wollen...und die Maßnahme schadet den Menschen in den betroffenen Ländern, oder sind das etwa auch allesamt Schurken??

rurseekatze

121 28. Januar 2010 14:40

Ich würde vorschlagen, dass man da mal einen zweiten Server in Europa aufsetzt und so den angeblichen "Schurken" die Möglichkeit gibt, die Plattform weiterhin wenigstens benutzen zu können.

Im Prinzip erreichen die USA doch damit das Gegenteil: Ohne freie Software könnten sich die Leute in diesen Staaten wahrscheinlich kaum einen PC bzw. die Software dafür erlauben (außer Raubkopien von Windows, was die Amis dann aber auch wieder stört). Ohne PC → Keine Informationen aus anderen Ländern → Irre wie Ahmadinedschad oder Bin Laden können ihre irren Gedanken besser verbreiten, da keine andere Meinung existiert → Volk wird gegen USA aufgehetzt → Anschläge in USA Gut, die Iraner oder wer auch immer würden die Seiten sowieso sperren, aber so unterstützen die Amerikaner die auch noch dabei!

Und am Begriff "Schurkenstaaten" erkennt man auch die Dummheit der Amis: Wer ist der Schurke: Die iranische Regierung oder das Volk? Deshalb sollte es eher "Schurkenregierungen" heissen. Die Liste der Schurkenstaaten ist aber noch nicht vollständig, denn der oberste Verbrecher fehlt noch: die USA selbst. Der Feind sitzt näher, als man denkt... Dann rate ich Hillary Clinton, einfach mal die Klappe zu halten, wenn es um die Zensur in China geht...

Außerdem habe ich noch schwer das Gefühl, dass Wirtschaftsbosse (allen voran Microsoft) auch noch in der Sache mitmischen. Die würden sicher nach Nordkorea Windows verkaufen, und das würde Keinen interessieren. Da sollte wirklich mal ein Handelsembargo gegen die USA verhängt werden, aber nein, das schadet ja dem Profit!

Die Amerikaner sollten mal was sinnvolles tun, wenn sie schon beim Sperren sind, denn was ist schlimmer: Offene Software für Kuba oder abscheuliche Kinderpornos?

rurseekatze

122 28. Januar 2010 14:45

Noch was vergessen:

In meinen Augen gehört Kuba keineswegs auf die Liste der "Schurkenstaaten". Ist ein Land, das seinem Volk in Sachen Gesundheitssystem mehr und einen höheren Standart bietet als die USA, ein Schurke?

rurseekatze

123 28. Januar 2010 14:56

@120: Für die USA ist eine solche Liste doch wie eine Art ToDo-Liste:

Irak: abgearbeitet Iran: in Arbeit (erstmal schauen, was es da zu holen gibt) ...

Bin Laden hat sicher keine solche Liste, denn der ist immer noch intelligent genug, die verfeindeten Länder im Kopf zu behalten (und das sind noch viel mehr).

Alles in allem beweisen die Amerikaner auch mal wieder, wie gut bei denen Wirtschaft und Regierung zusammenarbeiten, und wir in Deutschland sind mit der aktuellen Regierung auch auf dem besten Wege zu solchen Verhältnissen...

Niveau

Avatar von Niveau
124 28. Januar 2010 15:41

wer hst lust diese komentare auf englisch zu übersetzen und die ins gästebuch des weißen hauses zu stellen?

die seite vom weißen haus ist übrigens CC lizensiert...

kringel

Avatar von kringel
125 28. Januar 2010 15:45

In Kuba, Syrien, Iran und Nordkorea und Co. sind ja auch diverse Lösch- und Verschlüsselungsprogramme verboten. Die Menschen dort werden von ihren eigenen Regimen schon genug gegängelt.

Aber dennoch kann ich die Entscheidung verstehen, also dieser US-Behörde. Sicher ist es irgendwo auch sehr häßlich, aber den Aufschrei mancher hier kann ich nicht verstehen. Diese Entscheidung hat ja ihre Gründe. Ich denke insgesamt ist diese Lösung das kleinere Übel. Gutmenschen, bitte beißt mich nicht.

anudai

Avatar von anudai
126 28. Januar 2010 15:48

wenn die USA meint, dass Brillenträger zu den "Schurken" gehören, macht die Community brav mit, oder was? Was ist mit "ubuntu" heißt das vielleicht Ausgrenzung? Ich finde wir sollten uns dagegen zur Wehr setzen, denn die meisten Menschen in diesen Schurkenstaaten sind Opfer und nicht Täter. Das ist wirklich das Letzte!!

auchfrager

Avatar von auchfrager
127 28. Januar 2010 15:51

@100: Volltreffer !

1. Das Internet (und alles, das damit zu tun hat) sollte sich aus der Politik raushalten. Warum sollen wir uns hier in Europa die Arbeit machen und für irgenwelche Regierungs-Gauner die Inhalte filtern ? Wir haben anderes zu tun. Das sollen die selber machen. Helfen wir lieber den einfachen Leuten sich weiter zu bilden !

2. Wie sollen die Bürger in abgeschnittenen Staaten wissen, dass wir sie gar nicht alle umbringen wollen, wenn sie nicht im Netz nach Antworten darauf suchen dürfen ? Sollen wir Regierungs-Gaunern helfen, die Unwahrheit zu konservieren ?

chris_blues

Avatar von chris_blues
128 28. Januar 2010 15:57

Auch auf die Gefahr hin, Gesagtes zu wiederholen; ich denke, wer solche Vokabeln überhaupt erfindet (Schurkenstaat bzw rogue state, oder Islamist etc), gehört im Namen der globalen Gesellschaft ausgegrenzt. Warum kann man nicht irgendeine weit abgelegene Insel für all diese Spinner reservieren, wo diese sich dann in aller Ruhe und Abgeschiedenheit gegenseitig solche Worte an den Kopf schmeißen, neue Waffen erfinden, das Internet löschen und die Weltherrschaft an sich reißen können...
Solche leute, die asozial genug sind, aufgrund von politischem Zeugs ganze Völker auszugrenzen, also, die Welt muß vor solchen Leuten geschützt werden!!!

Mein Vorschlag wäre, SF nach Afrika auswandern zu lassen. 😉 Direkt rein in die Schurkenstaaten. Also dahin, wo diese verrückten keinen Zugriff oder Authorität haben...
Nur so kann FREIE Software FREI bleiben...

Mein Senf...

kringel

Avatar von kringel
129 28. Januar 2010 16:11

Ja, aber jedes Land darf ebenso seine eigenen Sicherheitsinteressen vertreten. Auch die USA. Soll Sourceforge halt woanders hosten. Fertig.

Und ich freue mich schon, wenn ich das erste mal durch einen Nacktscanner gehen darf. Würde man an Flughäfen Kontrollen gezielt auf bestimmte Personenkreise (Islamisten) eingrenzen, bräuchten wir diese Scanner und die ganze Diskussion nicht. Wo Sicherheitsprobleme sind muss auch gehandelt werden. Im Kerzen anzünden waren wir in Deutschland ja schon immer gut. Aber etwas tun, nein, bloss nicht. Dass jeder trotzdem kontrolliert wird und wie so etwas würdevoll und mit allen demokratischen Grundrechten abläuft, siehe hier: http://bit.ly/6vksPg Die Diskussion hier in der deutschen Politik ist lächerlich und entwüdigend.

Alle großen Terrorakte der letzen 10 Jahre sind von Menschen mit islamistischen/koranistischen Hintergrund verübt worden. Das ist mal ein Fakt. Wie war das noch, "Freiheit ist die Freiheit den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." Ich glaub von Orwell.

hakel

130 28. Januar 2010 16:27

Für mich war Nazideutschland ein "Schurkenstaat" und der heutige Iran ist es auch.(Hisbollah, Hamas) Es ist der Zeitgeist alles zu verniedlichen.

Hätten die Kubaner nicht fast den 3.ten Welkrieg ausgelöst? Auch Heute sind die Gefängnisse gut gefüllt mit "Andersdenkenden". Miami ist die größte kubanische Stadt und das sind nicht alles Wirtschaftsflüchtlinge. Eine gute medizinische Versorgung entschuldigt keine Mißachtung der einfachsten Menschenrechte (Pressefreiheit z.B.)

Ich nehme an, hier sind nur Studenten unterwegs, ansonsten sollte bekannt sein, daß beim deutschen Zoll ganze Listen mit Schurkenfirmen und Schurkenstaaten liegen. Das Irangeschäft wird im Moment komplett abgewürgt(Maschinenbau). Russen und Chinesen freuen sich. Wer handelt moralischer, Russen und Chinesen oder die bösen Kapitalistenschweine aus dem Westen?

Ich werde nie vergessen, was das für ein Gefühl war in die DDR zu fahren. Man wußte genau, daß es ab der Grenze kein Recht, sondern nur noch staatliche Willkür gab.

Developer92

Avatar von Developer92
131 28. Januar 2010 16:31

Also ich hab nur kurz den Artikel gelesen, aber ich verstehe nicht ganz, wieso diese Staaten die als Schurkenstaaten gekennzeichnet sind (wie kennzeichnet man die den?) keine Zugriff auf OpenSource haben dürfen.

Sowas darf es auf unserer Welt nicht geben, Wissen muss für alle zugänglich sein!

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
132 28. Januar 2010 17:02

@131:

Das ist dann OPEN(if you come from the righty country)-SOURCES.

Zu den Schurkenstaaten würde ich allerdings die USA schon zählen.

Thema Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Kriegsverbrechen etc...

Aber so was sieht ja die Definition nicht vor. Da geht´s nur um Massenvernichtungswaffen und Terrorismus.

Obwohl...wenn ich jetzt z.B. grundlos Zivilisten erschieße oder bombardiere, ist dann nicht auch Terrorismus? Und müssten die USA sich dann nicht selbst auf ihre ominöse Liste setzen???

cn

133 28. Januar 2010 17:09

@130: Du bist wahrscheinlich auch dafür den ganzen Iran in Schutt und Asche zu legen, ist ja ein "Schurkenstaat". Der Iran ist kein Schurkenstaat. Er ist vielleicht zu 40 % einer, vielleicht sogar zu 70 %. Aber sicher nicht zu 100 %. Daher hat er nichts auf der Liste verloren, ansonsten verstößt die Liste ganz eindeutig gegen die Menschenrechte bzw. die grundsätzliche Gleichheit jedes Menschen.

cn

134 28. Januar 2010 17:12

@132: 🤣 Die USA können sich in puncto Schurkizität ohne weiteres mit China messen. Die Chinesen haben auch noch nicht viel mehr Schaden angerichtet (naja, vielleicht im Inland ...).

Greebo

Avatar von Greebo
135 28. Januar 2010 17:16

@130: Sollte der Eindruck entstanden sein, nein zumindest von meiner Seite her will ich überhaupt nichts verniedlichen. Allerdings sollte man auch nicht einseitig verniedlichen. So sollte dir bekannt sein, dass nicht Kuba fast den 3. Weltkrieg ausgelöst hat, sondern deren strategische Rolle in den Kabbeleien zwischen der Sowjetunion und U.S.A. (Die ihrerseits übrigens wie dir bekannt sein dürfte, kein Problem damit hatte/hat Atomwaffen in Deutschland zu stationieren).

Das sich Kuba in diesem Fall auf die Seite der UDSSR gestellt haben, ist auch nicht wirklich verwunderlich, wenn deine Erinnerung noch bis Fulgencio_Batista reicht, auch der Angriff auf die Schweinebucht wird sicherlich Kubas Freundschaft zu den Staaten nicht unbedingt gefestigt haben. Vergiftete Zigarren etc. pp. Ich will da nichts romantisieren, aber zumindest bei den zwei, würde ich nach internationalem Recht den Schurkenstaat woanders suchen (Was in Kuba intern läuft ist sicher noch eine andere Frage, aber keine die Amerika die letzten Jahrzehnte interessiert hat).

Abgesehen davon ist soweit ich das Überblicke der Tenor hier nicht U.S.A. böse, "Schurkenstaate" gut, sondern U.S.A. total behämmert, weil blödsinnig repressiv, ohne den Verantwortlichen der "Schurkenstaaten" damit zu schaden.

BIGSandwich

Avatar von BIGSandwich
136 28. Januar 2010 17:27

Schurkenstaaten könnten mit TUX Paint Skizzen zum bauen von Bomben machen....

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
137 28. Januar 2010 17:35

@136: LoL. 👍 Oder mit OOo-Impress gleich ne Präsentation...

Lorag

138 28. Januar 2010 17:49

Seltsam finde ich meist, dass genau die Leute, die hier meinen, der Iran, Nordkorea und ähnliche Regime seien keine „Schurken“, und es sich – zu Recht – verbeten, alle Menschen, die dort leben (müssen), über einen Kamm zu scheren, es im nächsten Satz problemlos schaffen, die US-Amerikaner alle in einen Topf zu werfen.

Meiner Meinung nach bringen Embargos und Kommunikationseinschränkungen immer mehr Probleme, als sie gegebenenfalls Lösen könnten, da man Konflikte nicht dadurch löst, dass man nicht miteinander redet. Noch mehr zum Kotzen als den hilflosen Versuch der US-Regierung, Druck auf einige der menschenverachtendsten Diktatoren unseres Planeten auszuüben, finde ich den hier mit Inbrunst zur Schau gestellten Antiamerikanismus. Das ist imho ebenfalls nicht Ubuntu.

Greebo

Avatar von Greebo
139 28. Januar 2010 17:55

@138: Seltsam finde ich meist, dass genau die Leute, die hier meinen, der Iran, Nordkorea und ähnliche Regime seien keine „Schurken“, und es sich – zu Recht – verbeten, alle Menschen, die dort leben (müssen), über einen Kamm zu scheren, es im nächsten Satz problemlos schaffen, die US-Amerikaner alle in einen Topf zu werfen. Ich weiß ja nicht wo du mitliest, aber ich hätte hier noch kein Posting gefunden, dass die entsprechenden Regime gutheißt, aber als ausgleich gegen den einzelnen amerikanischen Bürger gebashed hätte.

Beispiele werden gerne genommen

Greebo

Avatar von Greebo
140 28. Januar 2010 17:56

Sorry fürs kappute Quoting, habe nicht aufgepasst.

PhotonX

Avatar von PhotonX
141 28. Januar 2010 17:59

Ob sich ein paar größere europäische Services dazu hinreißen lassen würden, amerikanische IPs zu blockieren? 😀 Allein die Ankündigung eines solchen Vorhabens wäre göttlich. ☺

PhotonX

Avatar von PhotonX
142 28. Januar 2010 18:00

Sry für den Doppelpost (kann man das vielleicht zusammenfügen?), aber das konnte ich mir nicht verkneifen: http://pics.nase-bohren.de/getthefacts.gif

BIGSandwich

Avatar von BIGSandwich
143 28. Januar 2010 18:17

Ich könnte auch in einem nicht "Schurkenstaaten", welcher neben einem "Schurkenstaaten" liegt in ein Internet-Café gehen mir TUX Paint herunterladen, es auf eine CD brennen und wieder über die Grenze in den "Schurkenstaaten" fahren und meine Bombenpläne zu malen 🤣

hakel

144 28. Januar 2010 18:32

@Greebo - "verniedlichen" war natürlich überspitzt ausgedrückt. Sollte aber jetzt nicht beleidigend sein. Diese Tendenz alles zu relativieren sehe ich schon. Die Beiträge von cn sind für mich erschreckend.

Mir sind die Vorgänge um Kuba durchaus bekannt. Mitten im kalten Krieg direkt vor den Amerikanern Atomraketen zu platzieren war jedenfalls kein Beitrag zur Völkerverständigung, sondern diente lediglich dem Machterhalt eines Diktators. Jetzt auf Deutschland zu verweisen, ist wieder dieses relativieren. Der Iraner macht das auch immer. "Ihr Bombe - Wir Bombe". Man könnte Geld besser einsetzen - (Bildung z.B.)

@cn niemand schert hier Menschen über einen Kamm. Die Iraner z.B. demonstrieren doch sehr mutig gegen ihr Regime. Die Frage ist, wie verhält man sich korrekt. Passiver Widerstand (Ghandi z.B.) und ein Boykott/Embargo sind angemessen. Wo habe ich gesagt, daß ich Iraner umbringen will?

Nochmal, man darf nicht mit dem Finger nur auf die U.S.A zeigen, diese Schurkenliste gibt es bei uns schon lange.

Lorag

145 28. Januar 2010 18:39

@139:

Beispiele werden gerne genommen

Du kannst ja mal nachlesen, wie oft in diesem Thread die USA als Schurkenstaat genannt werden. Und ebenfalls wird an einigen Stellen der Eindruck erweckt, als bestünden die US-Bürger doch zum großen Teil aus Neonazis und KKK-Anhängern – du darfst auch gern mal schauen, wie oft von den Amerikanern statt von den USA geschrieben wird. Diese Art von Relativierung ist mir zuwider. In diesem Fall berechtigte Kritik an einem Embargo, schießt über das Ziel hinaus, wenn man meint, daran (und vielleicht auch noch an anderen Dingen) festmachen zu können:

@132:

Die USA können sich in puncto Schurkizität ohne weiteres mit China messen.

@123:

Für die USA ist eine solche Liste doch wie eine Art ToDo-Liste

@115:

Für mich ist die USA der größte Schurkenstaat.

Für mich sind diese Vergleiche genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich bezwecken. Ich glaube ja nicht einmal, dass die Kommentatoren es böse meinen, viel schlimmer: Die meinen das ernst! Wer wirklich behauptet, dass die „infantil-rassistische Politik“ (116) des US-„Regimes“ in irgendeiner Weise schlimmer ist als die tagtägliche Unterdrückung des eigenen Volkes und die terroristischen Drohungen gegen Nachbarn oder Lieblingsfeinde, der solidarisiert sich nicht mit den Opfern, sondern verharmlost die Verbrechen der Täter:

@122:

In meinen Augen gehört Kuba keineswegs auf die Liste der "Schurkenstaaten". Ist ein Land, das seinem Volk in Sachen Gesundheitssystem mehr und einen höheren Standart bietet als die USA, ein Schurke?

Nein, aber ein Land, in dem Oppositionelle gefoltert werden und ab und zu auch einfach mal verschwinden, vielleicht?! Da hilft auch keine Ché-Guevara-Romantik und kein: „Unter Batista war’s aber nicht besser.“ Das mag sogar angehen (ich weiß es echt nicht), aber lasst doch solch elenden Relativismus stecken. Menschenrechte sind nicht relativierbar.

Deshalb und nur deshalb, weil es ein Menschenrecht auf Bildung gibt und weil auch der unglückliche Bewohner eines ohnehin menschenrechtsfreien Staates wie Nordkorea oder Iran darauf ein Recht hat, ist das Embargo der falsche Weg. Nicht deshalb, weil es sich die vermeintlich größeren Schurken ausgedacht haben. Das ist ersten irrelevant und zweitens nicht der Fall.

Greebo

Avatar von Greebo
146 28. Januar 2010 19:07

82, 114 (Mit ausführlicher Argumentation), 115, 121, 128 (auch dort mit einer ausführung wie der Eindruck entsteht), 132 macht derzeitig 6 / 145 Schurkenstaat USA. Und wenn du dir die entsprechenden Beiträge ansiehst, wirst du sicherlich feststellen, dass die meisten Beiträge davon den Begriff durchaus differenziert und eher provokant anwenden.

Im Übrigen ist eben gerade dieser Staat wie du ja selbst ausführst, gerade damit beschäftigt ein Menschenrecht einzuschränken.

Das wiederrum der KKK und andere rassisch motivierten Organisationen da drüben rumrennen ist kein Geheimnis. Genausowenig wie die Apartheid in den Staaten wirklich so unendlich lang abgeschafft ist (und wer sich der mexikanischen Grenze nähert, fragt sich schon manchmal, ob sie das ist). Ich will damit nicht Amerika, oder den amerikanischen Bürger schlechter reden als es ist, aber dein ganzer Beitrag ist eben dass, was du anderen Vorwirfst, unreflektierte Einseitigkeit.

hpceline

147 28. Januar 2010 19:10

Vielen Dank @145 und die 2-3 anderen die hier mit Vernunft und Sinn für die Realität schreiben.

Zinni

148 28. Januar 2010 19:31

@145: "Menschenrechte sind nicht relativierbar."

Dann erklären Sie mal warum die USA die Kinderrechtskonvention und die Konvention gegen Landminen nicht ratifiziert haben. Menschenrechte sind universell und unteilbar.

hakel

149 28. Januar 2010 19:46

@Lorag - Danke, Danke - ich kam mir schon ziemlich einsam vor.

@Greebo - darf der KKK in den U.S.A Menschen töten, ohne von der Polizei verfolgt zu werden? Die SA durfte das. Ich muß hierbei auch immer an die Bilder aus dem Iran denken. Diese Schlägertrupps auf den schwarzen Motorrädern.

Es gibt übrigens in den U.S.A eine breite schwarze Mittelschicht, die leider nie in Hollywoodfilmen gezeigt wird. Die Ghettos sind halt fotogener.

Greebo

Avatar von Greebo
150 28. Januar 2010 20:02

Der KKK darf niemand umbringen, er darf keine Kirchen abbrennen, er darf auch keine Schwarzen umbringen. Abgehalten wird er dagegen... Ku-Klux-Klan mäßig.

In Kuba ist das Foltern auch nicht gestattet, abgehalten wird die Regierung nur mäßig.

Waterboarding war zu Zeiten des zweiten Weltkriegs eine schwere Form von Folterung, die vor allem im japanischen Raum angewandt wurde (den Deutschen war das wohl zu subtil), die Vereinigten Staaten richteten nach Ende des Krieges mehrere japanische Armeeangehörige deswegen hin. Die aktuelle Doktrin zu Waterboarding dürfte dir hingegen geläufig sein, genauso wie die Rechtspraxis außerhalb amerikanischen Bodens aber auf amerikanischen Gebiets (Guantanamo), die ja auch in Amerika weiss gott nicht unumstritten aber praktiziert ist. Du kannst dir Mühe geben wie du willst, die USA hat keine Alleinstellung vor den anderen Nationen der Welt, und somit auch keine besondere Schonung verdient, wenn sie wiederholt Restriktionen einführt, die sie bei unwilligen Staaten als Verbrechen anprangert. Zynisch könnte man den Zustand so umschreiben, dass Netzzensur nur dann schlecht ist, wenn sie Google davon abhält amerikanisch erwünschte Inhalte auszutragen.

Lorag

151 28. Januar 2010 20:39

@146:

Ehrlich gesagt, versuche ich eigentlich immer, Dinge nicht einseitig und durchaus reflektiert zu betrachten. Das ist nicht immer leicht, wenn ein wie auch immer geartetes Gebashe auf dem Doofmeter locker den Gong schlägt, wie @122 das tut. Dass sich meine Kritik nicht an alle Kommentatoren richtet, sondern nur an die, die ich jetzt mal nicht so „differenziert“ fand, versteht sich hoffentlich. Sollte das nicht so sein, bitte ich bei den Diskutanten, die hier nicht in wenig hilfreichen Antiamerikanismus ausbrechen, um Verzeihung.

Hier gibt es ein Problem und dazu kann man eine Meinung habe oder auch nicht: Sourceforge hostet OSS in einem Land, das ein Embargo gegen eine Reihe anderer Länder hat. Dieses Embargo schließt Wissenstransfer mit ein. Sourceforge hat deshalb die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder kommt eine Behörde und macht den Laden dicht, oder die Community wird zornig. Wahrscheinlich wären sie jetzt Helden, wenn sie für die Freiheit gekämpft hätten. Haben sie aber nicht, die haben lieber ihren Job behalten. Über die moralische Implikation dahinter und die Frage: Wie oft riskiere ich eigentlich so pro Woche meine wirtschaftliche Existenz?, hätte ich hier gern eine Diskussion gesehen. Stattdessen wird lieber die moralische Überlegenheit dessen eingenommen, der keine Entscheidung zu treffen hat und die Welt und ihre Mächtigen ohnehin für verkommen und korrupt hält. Das ist schade. Ganz ehrlich. Denn so ändert man nichts.

Es gibt jetzt meiner Meinung nach hundert gute Gründe, diesen Zustand, in dem Sourceforge sich befindet, in seiner Gesamtheit abzulehnen. Nur den, dass die Amerikaner nicht das Recht haben, staatliche Sanktionen gegen abscheuliche Regime auszusprechen, weil sie selbst ja nicht viel besser sind, halte ich für absurd. Natürlich gibt es in den USA Neonazis (bei uns übrigens auch), aber die sitzen da nicht in der Regierung. Und natürlich gibt es in den USA rassistische Polizisten (bei uns übrigens auch), den Vergleich mit den Revolutionsgarden sollte man dennoch lassen.

Man muss doch nicht wirklich einseitig eine moralische oder rechtstaatliche Überlegenheit der USA gegenüber den Staaten auf dieser Liste konstruieren, um etwa ein Waffen- oder Rüstungsgüterembargo zu rechtfertigen. Wahrscheinlich würde auch kein Rassismusvorwurf in die Debatte eingebracht werden. Wieso werden jetzt also, wo es um die Regulierung des Internets geht, niedere Motive angenommen? Die Regulierung des Internets kann ich so oder so ablehnen. Wenn ihr darin einen Schritt zu mehr Überwachung und Kontrolle seht, lasse ich das sogar gerne gelten, aber Landminen? Waterboarding? Krieg für Öl?

Um dem Argument Geltung zu verschaffen, muss man nicht versuchen, einen fehlerhaften Rechtsstaat fast perfekten Unrechtsstaaten anzugleichen.

Greebo

Avatar von Greebo
152 28. Januar 2010 20:51

Das hatte ich eigentlich schonmal in 98 dargestellt. Es trifft schlicht und ergreifend die Falschen, nämlich nicht die potentiell gegnerische oder von mir aus auch schurkische Regierung. Die schmunzelt allenfalls darüber.

Es trifft Menschen, die nicht die Möglichkeit besitzen ausländische Proxies irgendeiner Form zu benutzen und damit auf Gedeih und Verderb ihrer jeweiligen Regierung ausgeliefert sind (mal sehen was die einem so anbieten).

Konstruiertes Beispiel (Weil derzeit IIRC noch nicht existent). SF liefert nicht mehr nach Kuba aus. Kuba will die Software weiterhin nutzen, organisiert sich die Software über irgendwelche Mittelsmänner und bietet Inlands für die eigenen Bürger einen Regierungsproxi an. Natürlich sind in den Quellen die Verschlüsselungsmodule kaputt, etc. aber who cares.

Da ein solches Beispiel IMO von jedem halbwegs begabten Menschen konstruierbar, und sicherlich nicht allzu unwahrscheinlich ist. Die Politiker in der U.S.A. vermutlich auch halbwegs kompetente Berater haben sollten, stellt sich für mich unweigerlich die Frage, wieso machen sie es dann? Der böse modifizierte Proxy mag nicht kommen, die weitere Organisierbarkeit für staatliche Organisationen bleibt aber auf jeden Fall. Genau aus solchen Gründen wurden zu Irakzeiten Ölblockaden aufgelöst, weil sie vorwiegend das Volk und nicht ihre Regierung treffen.

Mein Eindruck ist eher, dass der amerikanische Staat ein generelles Problem mit Strukturen hat, die nicht vollständig und seiner Kontrolle liegen, und damit habe ich ein Problem.

RAM0815

153 28. Januar 2010 21:28

Zum einen soll ein Zeichen an Staaten gesendet werden, Menschenrechte zu achten und das Volk nicht zu unterdrücken.

Andererseits sehen viele hier dies als "Bestrafung" für Menschen, die nichts dafür können. ABER dabei geht nur jeder von sich aus. Ein jeder von uns mit Breitband, Quad-Core und eine Kaffeepadmaschine im Büro. Wenn man aber mal von den betroffenen Menschen ausgeht: ...

Wenn das Volk der "Schurkenstaaten" zu Wort kommen würde - was wäre denen wohl wichtiger? - Die Rechte und Freiheiten die jedem Menschen zugesprochen werden sollten, oder frei zugänglicher Quellcode?

Man muss Prioritäten setzen. Woran man sie festmacht, hängt von den gelebten Werten der Gesellschaft ab.

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
154 28. Januar 2010 21:40

@109: ist jetzt wieder online 😉

BartS

155 28. Januar 2010 22:56

An alle die vorschnell die "Schurkenstaaten" verurteilen und für die USA Verständnis fordern: In der Vereinten Nationen wird seid mehreren Jahren einmal im Jahr eine Resolution eingebracht, in der die USA aufgefordert werden, die Blockade gegen Kuba aufzulösen.

Die einzigen, die 2009 dagegen gestimmt hatten, waren die USA, Israel und Palau (wobei letztere am Geldtropf der Vereinigten Staaten hängen). Auf die Schnelle konnte ich das hier finden: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Kuba/blockade8.html Die EU hat demnach geschlossen für die Resolution gestimmt.

Die Entscheidung von SF könnte man vielleicht mit Gesetzen begründen, sie ist aber nicht RECHTENS. Denkt über den Unterschied zwischen Recht und Gesetz nach.

Grüße

RAM0815

156 29. Januar 2010 00:33

Ich lese hier so viel Naivität wie es einst wohl nur vor der französichen Revolution in den Palästen gab. Wenn dort gesagt wurde "Das Volk hungert, sie haben kein Brot", dann wurde mit einem "Dann sollen sie mehr Kuchen essen" geantwortet. Der Adel war nicht zynisch, er war nur weltfremd und lebte in seiner Welt. So wie wir.

Wenn ich nun lese, das SF sich gegen Länder stellt, die von Menschenrechten und Diplomatie nichts wissen wollen, dann lese ich in den Kommentaren (sinngemäß):

Wenn ich in einem Schurkenstaat lebe, dann werde ich zu unrecht benachteiligt, da ich nicht mehr an OSS komme wie andere. Es ist löblich, das sich viele hier in die Lage der betroffenen Menschen versetzen, doch ist man in diesem Moment selbstgerecht und engstirnig wie ein adliger Franzose, wenn man meint das die Menschen dort keine wichtigeren Probleme hätten.

Es gibt wichtigeres im Leben als OSS. Dazu gehört das Recht eines jeden rechtschaffenden Menschen auf Freiheit und Respekt.

@ Kommentar 155

Der Unterschied zwischen Recht und Gesetz? Ich habe darüber nachgedacht:

Was Recht und was Unrecht ist, lässt sich nicht definieren, wir Menschen waren schon immer und werden auch immer selbstgerecht bleiben - auch die USA, als Staat wie jeder andere. GESETZE sind nur dazu da, um die selbstgeRECHTE Menschheit vor der Anarchie zu schützen.

Die Maßnahme von SF hat eine nicht zu leugnende aussenpolitisch-propagandistische Note, das kann auch ich nicht abstreiten. Ob es aber ungerecht ist, das können nur die Menschen beurteilen, die in einem Schurkenstaat leben und von den Folgen direkt betroffen sind. Ich glaube nicht, das jemand in einem totalitären System sich großartig darüber Sorgen macht, wo er seine Open Source Software herbekommen soll. Ob er aber nicht vielleicht in der kommenden Nacht verhaftet und verschleppt wird, zu wissen das man niemandem sagen darf was man denkt, zu sehen wie Freunde als Verräter öffentlich hingerichtet werden... DAS sind Sorgen.

In meinen Augen hätte SF weit mehr als diese handvoll Staaten in ihren Sanktionen mit einbeziehen müssen. Aber so sind wir nunmal, auch SourceForge und gerade die USA:

SELBSTGERECHT

cn

157 29. Januar 2010 03:26

@156: Wenn die SF-Sanktion etwas bringen würde wär ich dafür. Aber sie bringt nichts außer zusätzlichen Verwaltungsaufwand und ist genauso unsinnig wie die sündteuren Flughafen-Nacktscanner. Also wozu das ganze? Nur um darauf hinzuweisen welche Staaten die "Schurkenstaaten" sind?

Ich finde diese Aktion ausschließlich deshalb abartig, weil sie so absolut zwecklos ist.

buzztardo

Avatar von buzztardo
158 29. Januar 2010 08:06

Mich stimmt das ganze wirklich sehr nachdenklich! Schließlich sind diese Staaten wie Cuba etc. ja nur aus unserer Sichtweise "Schurkenstaaten". Also was soll das denn, ein Druckmittel damit diese Staaten auch die Parlamentarische Demokratie einführen? – lächerlich!

Grüßle B.

Silmaril

Avatar von Silmaril
159 29. Januar 2010 10:13

"Wenn die SF-Sanktion etwas bringen würde wär ich dafür"

Ganz toll. Verwehrt den Leuten im Iran vollends die Software und Informationen, die sie brauchen um sich gegen ihr Regime zu wehren. Wie Schwachsinnig ist die Welt eigentlich?

deprecated

Avatar von deprecated
160 29. Januar 2010 12:40

Doch scheint es der Widersprüche noch kein Ende zu geben. Genau genommen verstößt SourceForge mit dieser Maßnahme gegen die Punkte 5 und 6 der GPL.

In der GPL (welche Version?) steht genau gar nichts davon. Die relevanten Punkte 5 und 6 (keine Diskriminierung von Personen, Gruppen bzw. Einsatzbereichen) sind aus der Open Source Definition der OSI.

Greebo

Avatar von Greebo
161 29. Januar 2010 16:43

@156: Abgesehen davon, dass dein Zitat vollkommen fälschlicherweise der französischen Monarchie zugeschrieben wird, und ursprünglich bei Jean-Jacques Rousseau auftaucht, was dein Zitat nun eben eh schon zu einer schlechten Analogie aber sicher zu einem guten Beispiel für Propaganda macht, ist deine Logik in meinen Augen verdreht und krank. Die haben größere Probleme, da macht es ja nichts ihnen kleine Sorgen zu bereiten ist sicherlich kein Zeichen ethisch gereiften Denkens. Und die Ansicht, dass der freie Zugriff auf Software, die im technischen Rahmen unabdingbare Vorraussetzung für eine private Kommunikation mit dem Ausland ist, sei ein geringes Problem für den Durchschnittsunterdrückten, zeigt mir, dass du nie verstanden hast, warum zB. in China jedes Jahr Menschen in den Knast wandern, weil sie trotz der strengen Überwachung versucht haben im eigenen Land unerwünschtes nach Außen zu tragen. Pfui Spinne.

das_nervt

162 29. Januar 2010 21:53

Ich hätte es von Seiten der SF eigentlich besser gefunden sie hätten gewartet bis eine Behörde XY anfragt ob das 'Gesetz' zur Schurkenstaatensanktionsliste auch beachtet wird, anstatt mit vorauseilendem Gehorsam loszulaufen. Von Druck seitens des OFAC konnte ich jedenfalls nix finden...

Daher → Daumen runter von mir.

LoenY

Avatar von LoenY
163 30. Januar 2010 09:53

Hat sich eigentlich bis jetzt nicht rumgesprochen, dass Wissen und Informationen den Lebensstandard und auch die Selbstständigkeit nachhaltig fördern?!? Ich bin mir ja nicht so sicher, ob alle Einwohner dieser genannten Staaten ihre Regierung, Warlords oder was auch immer ihnen vorsteht und sie bevormundet unterstützen. Und genau diese Bevölkerungsgruppen sollten doch unterstützt werden. Damit ist die Aktion ja wohl eher als kontraproduktiv einzustufen, aber ich bin ja auch kein Politiker oder jemand der sowas zu entscheiden hat...

otzenpunk

Avatar von otzenpunk
164 30. Januar 2010 13:12

Wow, > 150 Kommentare, aber alle schlucken das hier, obwohl's falsch ist:

Doch scheint es der Widersprüche noch kein Ende zu geben. Genau genommen verstößt SourceForge mit dieser Maßnahme gegen die Punkte 5 und 6 der GPL. Um sowohl der GPL als auch der US-Gesetzgebung zu entsprechen, müsste das Portal SourceForge seine Existenz aufgeben.

Nirgendwo in der GPL (und auch nicht in der Open Source Definition @deprecated) wird verlangt, dass man die Software an jeden weitergeben/lizensieren muss. Man kann sie für sich behalten, nur an seine Freunde verteilen, nur an zahlende Kunden, oder eben nur an Einwohner bestimmter Länder.

Wenn man allerdings die Software weiterlizensiert, darf man dem Lizenznehmer keine Restriktionen auferlegen, an wen dieser die Software weitergibt. Das tut Sourceforge aber auch nicht. Jeder mit Wohnsitz außerhalb der USA darf Software von dort herunterladen und nach Kuba oder sonstwo weiterleiten. Sourceforge verstößt also keinesfalls gegen die GPL. Und wer den unterdrückten Iranern, Kubanern und Nordkoreanern den Zugang zur betreffenden Software ermöglichen möchte, muss noch nicht einmal einen fetten Mirror aufsetzen, sondern bloß einen Reverse Proxy.

Ich will jetzt auch keineswegs die ganze Geschichte gutheißen, aber dass Sourceforge damit gegen die GPL verstoßen würde, ist schlichtweg falsch.

Bloodbuster

165 30. Januar 2010 13:28

Mir kam so die Idee, wieso spiegelt jemand aus einem anderen Land, wie z.B. hier in Deutschland nicht den SF Bestand und publiziert den hier, wir haben ja kein Gesetz gegen "Schurkenstaaten". Dann könnten die Iraner und co. wenn sie sich mit SF in den Staaten verbinden direkt umgeleitet werden nach Deutschland und hier auf den selben Bestand zugreifen.

Sollte der Service an sich gemeint sein, dann kann man das hier ja unter einem anderen Namen verbreiten.

Nur so ne Idee...

daunhiller

Avatar von daunhiller
166 1. Februar 2010 01:38

@5 ..laut dieser Definition von sog. "Schurkenstaaten" fallen mir eigentlich sofort die U.S.A selber als erstes ins Auge. Aber die Amerikaner sind ja die besten wenn es darum geht anderen Schuld zuzuweisen um von sich selber abzulenken. Aber wir bewegen uns in unserem grenzenlosen U.S.A Wahn ja selber in diese Richtung und träumen weiter den vorgegaukelten Demokratietraum..

santiago

Avatar von santiago
167 1. Februar 2010 17:57

@5: Das problem von technologie im allgemeinen: Wer eine neue waffe erfindet, sollte eigentlich sofort damit rechnen ihr selbst zum opfer zu fallen. Zumindest nach einiger zeit wird jede errungenschaft allen zugänglich sein. Ist aber knowhow nach der GPL offen und zugänglich, fällt der "erstschlag"-vorteil weg. (Was hat die atombombe für einen wert, wenn alle sie haben?)

Ich fürchte aber vor allem, dass die amis in erster linie die staaten zu den schurken zählen, die sich nicht in irgendeiner weise kaufen lassen. Weil sie nichts haben (z.b. Cuba) oder weil sie es nicht verschleudern wollen (z.b. Öl im Iran).

@165: Deutschland gehört doch zur NATO. Also müsste für zumindest für kriegsrelevante staaten gleiches gelten. So ein spiegel-server müsste schon in einem neutralen, NATOfreien raum stehen: Schweiz, Österreich oder Schweden. (Bin mir nicht ganz sicher. Die ÖVP-politiker wollten vor jahren in die NATO, aber auch neutral bleiben. Wie das gehen soll, ist mir schleierhaft, aber scheinbar gab's diesbezüglich angebote!)

gnu-linux

Avatar von gnu-linux
168 1. Februar 2010 17:59

Ich halte eine Zensur für äußerst kritisch und kann überhaupt kein Gefallen daran finden. Wer legt denn die Trennung innerhalb der sogenannten "Schurkenstaaten" zwischen Gut und Böse fest. Ich glaube, das sind selbst die Bösen, leider nicht aus den Schurkenstaaten !!!

woelfilein

Avatar von woelfilein
169 2. Februar 2010 00:49

wann gibt man amerika den menschen zurück, denen es gehört- den indianern. die bleichgesichter gehören doch alle in den ozean versenkt- dann gibt es auch mehr frieden in der welt.

muhammad

170 2. Februar 2010 08:19

Wer sind die Kriegstreiber dieser Welt? Wo rollen welche Panzer? Wer beutet mit seiner Wirtschaftspolitik ganze Nationen aus und treibt sie in Hunger, Tod und Elend?

Wer ist hier der Schurke?

Schöne neue Welt!

hakel

171 2. Februar 2010 10:46

@169 Der Häuptling Winnetou hat seine Mutter an einen Baum gebunden und verhungern lassen, als sie keinen Wert mehr hatte. Die Mayas haben tausende Sklaven dem Regengott geopfert und dann die Leichen in ihr Trinkwasser geworfen - echt clever. Sind solche "Kulturen" erhaltenswert?

Im übrigen liegen nicht alle Indianer besoffen im Reservat. Die Wolkenkratzer in NY wurden zum Beispiel von den Indianern erbaut. Ertränken ist keine humane Form der Todesstrafe. Ich bin sogar grundsätzlich dagegen. Jemanden umzubringen ist keine Lösung.

@170 Es ist schlimm, was die Chinesen in Tibet und Afrika machen, aber die haben selber große Probleme im Land. Ich habe geschäftlich viel mit China zu tun und weiß daß, allein im Bergbau tausende Arbeiter umkommen. Sei nicht zu hart mit denen.

muhammad

172 2. Februar 2010 11:19

@171

Ja tatsächlich herrscht in China eine abscheuliche Diktatur, doch im Gegensatz zu den westlichen NATOionen machen sie keinen Hehl daraus und spielen sich interNATOional nicht als Heilsbringer auf, obwohl sie es sind, die das schlimmste Unheil anrichten. Im Globalisierungszeitalter kann man als Bürger einer Wohlstandsgesellschaft, deren Reichtum auf Ausbeutung fußt, natürlich alles vornehm leugnen. Das Elend befindet sich ja nicht vor der eigenen Haustür.

Vielleicht solltest du mal über den Tellerrand hinaus schauen.

hakel

173 2. Februar 2010 11:52

Stimmt wir Christen sind Ausbeuter und Heuchler. Moslems, Russen und Chinesen sind wenigstens ehrlich. Daß unser Reichtum in Deutschland nur auf Ausbeutung beruht, halte ich für eine gewagte These. Vielleicht liegt es auch daran, daß viele deutsche Frauen lesen und schreiben können und einen nicht unbedeutenden Beitrag leisten, der in manchen Ländern einfach fehlt. Dieses als "Emanzipation" bekannte Phänomen, wurde seltsamerweise durch den WW I stark beschleunigt. Komische Geschichte.

muhammad

174 2. Februar 2010 15:02

@173

Ich finde zunächst einmal sollte man differenzieren. Auch wenn die Politik der westlichen Staaten Unheil stiftet, heißt das nicht, dass deren Bevölkerung aus Unheilstifter besteht. Nein, nein, nein man muss ganz klar unterscheiden zwischen Regierung und Regierten. Deshalb sage ich es herrscht in China und nicht Chinesen. Diese Unterscheidung scheint es bei dir nicht wirklich zu geben und das spricht eigentlich schon für sich.

Das beste Beispiel ist der Einsatz in Afghanistan. Über 70% der deutschen Bevölkerung will den Abzug deutscher Soldaten und keine Beteiligung an diesem ungerechten, wie auch ungerechtfertigten Krieg. Das scheint die Regierung nicht sonderlich zu interessieren...

Vielleicht liegt es auch daran, daß viele deutsche Frauen lesen und schreiben können und einen nicht unbedeutenden Beitrag leisten

Was hat technologischer Fortschritt mit moralischer Politik zu tun? Nur zu ironisch, dass gerade in einer Zeit, in der das deutsche Millitär sich zu einem Massaker bekennt, eine Paradebeispiel westlicher Emanzipation Dr. Angela Merkel Kanzler oder soll ich sagen Kanzlerin ist.

DonKrawallo

Avatar von DonKrawallo
175 2. Februar 2010 15:17

@170:

Wer sind die Kriegstreiber dieser Welt? Wo rollen welche Panzer? Wer beutet mit seiner Wirtschaftspolitik ganze Nationen aus und treibt sie in Hunger, Tod und Elend?

Russland? 😈 *scnr*

Gruß
DonKrawallo

P.S.: Kleiner Denkanstoß: Warum steht Russland nicht auf der Liste der Schurkenstaaten? Nein, die Anzahl der Atom-Bomben ist nicht der Grund. Das hat die USA in den 80er auch nicht gestört (oder eher doch, naja, ihr wißt, was ich meine).

hakel

176 2. Februar 2010 16:52

@174 Ich habe natürlich nicht soviel Kontakt wie du zu Chinesen, und wenn nur zur Oberschicht, aber was Tibet und Taiwan angeht sind die sich sehr einig. "delenda Karthago" oder so ähnlich. Die Chinesen sind nicht solche Chaoten wie Moslems. Die legen großen Wert auf staatliche Harmonie, womit sie vermutlich nicht ganz unrecht haben. Die Zustände im Irak oder Afghanistan zeigen deutlich, wohin der Verlust staatlicher Autorität hinführt. Anders gesagt, Chinesen sind glühende Nationalisten und wären sher sehr beleidigt von dem was du sagst.

Fortschritt und Moral hängen eng zusammen. Die Unterdrückung und die mangelnde Ausbildung der Frau z.B. ist das größte Problem auf diesem Planeten. Vielleicht solltest du dich mal mit deutscher Geschichte beschäftigen. Vom guten Pfaustrecht zur Sozialknete war ein langer Weg.

Das mit den 70%, glaube ich nicht. "Alle" wollen nur raus aus Afghanisten, es wäre nur sehr verantwortungslos und feige die Menschen dort im Stich zu lassen. Es sind nicht alle Menschen dort Mörder, Räuber, Plünderer und Drogendealer. Es können jetzt sogar wieder Mädchen zur Schule gehen und das ist doch wohl ein Erfolg, oder? (8% der Frauen können noch lesen !!!)

muhammad

177 2. Februar 2010 18:36

Wenn du gestattest werter Herr oder werte Dame, ich puste mal auf dein Kartenhaus. ☺ Besonder ab der achten Minute gut zuhören.

Steffen_FG

178 2. Februar 2010 22:01

ich habe das Gejammer hier mal überflogen und ich muss sagen: faszinierend wie weltfremd manche Leute sind.

- man will, dass sich die Betreiber einer Hostingseite zu Freiheitskämpfern aufschwingen und dafür wegen Verstößen gegen diverse Gesetze ins Gefängnis gehen

- man jammert über die armen Leute in den Schurkenstaaten und dass ihnen mit dem Zugriff auf die von SF gehostete Software jegliche Hoffnung genommen wird

- man behauptet, dass die USA sich als Heilsbringer verstehen und allen ihren Willen aufzwingen wollen

zum ersten und zweiten:

warum sollten die Betreiber das tun? Tut dies auch derjenige weltfremde Mensch, der das von den SF-Leuten fordert? Nein, der sitzt in seinem Zimmer und saugt sich irgendwelche Parolen aus den Fingern. Das loswerden von "schurkischen" Regierungen geht nicht über Zugang zu irgendwas (sei es Software oder Baupläne für irgendwas anderes), sondern über Proteste, offene Opposition usw. Eben genau so, wie es vor einiger Zeit hinter dem damaligen eisernen Vorhang praktiziert wurde. Damals haben übrigens auch mehrere Embargos geherrscht. Software war natürlich neben vielen anderen Dingen auch betroffen. Das hat die Leute aber nicht davon abgehalten, sich ihrer Diktatoren zu entledigen. Also, was soll das Argument? Und: hat sich damals irgendjemand im Westen darüber aufgeregt, dass die Jungs bei Robotron nicht so einfach an DOS-xy rankamen und sie es sich auf dunklen Wegen besorgen mussten bzw. es nachbasteln mussten? Ich denke mal: nein. Da war eher das Gegenteil der Fall, weil es die böse Stasi war, die den Besorgungs-Job gemacht hat. Und: Internet gabs damals hinter dem Vorhang auch nicht. Komisch, dass die Demokratisierung trotzdem geklappt hat... Wenn die Mehrheit der Leute in den Schurkenstaaten wirklich alle solche "lupenreinen Demokraten" wären, die ja ach so sehr leiden, wären die diktatorischen Regierungen schon längst Vergangenheit. Die Realität ist, dass diejenigen, die dort tagtäglich ihr Leben riskieren, leider leider in der Minderheit sind. Dieser Minderheit hilft auch kein Sourceforge. Die haben andere Sorgen.

zum dritten: die USA verstehen sich nicht als Heilsbringer. Die sind auch nicht weltfremder als manch anderer Zeitgenosse hier. Denen ist der Rest der Welt schlicht und einfach egal. So lange sich nix verdienen lässt, ist das so. Das ist übrigens auch bei allen anderen Staaten dieser Welt der Fall. Und jetzt? Was macht denn nun andere besser als die USA?

Rettich

179 9. Februar 2010 01:06

Wer hat solche Leute an die Macht gelassen?

Rettich

180 9. Februar 2010 01:32

@170 hörst du und lest du keine Nachrichten?

jakon

Lokalisierungsteam

181 9. Februar 2010 20:29

Juhuuuu! Wenigstens etwas, welcher Entwickler wird sagen: »Nein, ich lass nicht zu das jemand aus Kuba das Programm benutzt!«

Juhuuuuu!

heubi

Avatar von heubi
182 9. Februar 2010 20:37

@181: Bedenke bitte, dass es einem nicht so wichtig sein kann und er/sie es einfach vergisst "den Schalter umzulegen"! 😉 Also mir könnte das durchaus passieren. Ganz ohne böse Absicht. 😕

Mo3bius

Avatar von Mo3bius
183 9. Februar 2010 20:47

Wer fällt unter die Beschränkung eigentlich? Müssen die Entwickler jetzt Post von der amerikanischen Botschaft fürchten, wenn sie "kritische Projekte" für alle freigeben?

Finde ich problematisch. Aber immerhin gibt es jetzt keine totale Blockade mehr. Das ist schon mal besser so.

V_for_Vortex

Avatar von V_for_Vortex
184 9. Februar 2010 20:55

@182: Die Frage ist in der Tat, was die Standardeinstellung sein wird. Damit kann SF einen großen Einfluss auf die "Wahl" eines Großteils der Projekte nehmen.

heubi

Avatar von heubi
185 9. Februar 2010 21:24

@184: Genau darauf wollte ich hinaus.

A1

186 9. Februar 2010 23:11

@176: "Die Chinesen sind nicht solche Chaoten wie Moslems." Ich verstehe nur die Hälfte. Was hat denn jetzt eine weltweit verbreitete Religion damit zu tun? Und gibt es in China keine Muslime? Fragen über Fragen.

Ich habe auch nichts so ganz verstanden, warum die Betreiber es nun den Benutzern überlassen können die Seite zu sperren, oder nicht. Werden die Betreiber verantwortlich gemacht, oder die Leute die die Inhalte stellen? Wenn nicht die Benutzer, warum lässt man die Sperre denn nicht ganz sein? Oder ist das jetzt durch diesen "Kniff" nicht mehr in der Verantwortung von sf.net? Auf der Seite selber kann ich dazu nicht viel entdecken. (Puh viel Text) http://sourceforge.net/blog/some-good-news-SourceForge-removes-blanket-blocking/

ArNegro

187 10. Februar 2010 00:41

Meiner Meinung nach eine komplett bescheuerte Aktion von Sourceforge. Was ist eigentlich, wenn die Entwickler der Software selbst aus "Schurkenstaaten" kommen. Können die sich dann selber die Erlaubnis geben, auf Ihre Projekte zuzugreifen? Nur eine von vielen Fragen, die sich bei so einer hirnrissigen Geschichte aufdrängen...

Bin schwer enttäuscht!!

firstchoiceubuntu

188 10. Februar 2010 01:07

@177:

Kartenahauspusten kann jeder: [...] :p

Moderiert von ditsch:

Link wegen Verstoß gegen die Forenregeln entfernt.

kringel

Avatar von kringel
189 10. Februar 2010 02:18

Nochmal: Weder die US-Regierung, noch Sourceforge, noch die User in benannten Ländern sind schuld. Böse Mails bitte an die jeweiligen Regierungen. Die Ignoranz dieses Themas zeigt eigentlich schon der erste Kommentar in dem gefordert wird, dann doch lieber die Server in solche Schurkenstaaten zu stellen. Politische Blogs die in Deutschland nicht ganz dem Mainstream unterlegen sind, müssen derweil ihre Inhalte in den USA hosten. Ach, was sind wir doch so ein freies Land und erheben unsere Zeigefinger gegen die USA. Selbst ja gegen die Schweizer. ☺ Eine der ersten richtigen Demokratien, die zudem selbst nie eine faschistische Regierungsform hatten. Da meinen grad wir Deutschen über bestimmte Volksabstimmungen dort herumzujaulen. Wie sagte Orwell? Freiheit ist die Freiheit, den Leuten das zu sagen (sagen zu dürfen), was sie nicht hören wollen.

Mal ganz unverblümt: Schurkenstaaten finde ich als Bezeichnung politisch gesehen absolut korrekt.

kringel

Avatar von kringel
190 10. Februar 2010 02:20

Die USA spielen sich auch nicht als Heilsbringer auf, sondern verteidigen sich entsprechend bzw. lassen nicht alles mit sich machen. Sie ziehen Grenzen. Und manchmal ist das leider nicht anders möglich. Obama macht das übrigens sehr lasch.

hakel

191 10. Februar 2010 09:50

@186 Das war eine kleine Polemik, bitte im Zusammenhang lesen. Ich möchte arg bezweifeln, daß unser offensichtlich moslemischer Freund, jemals in China war und sich daher eine Meinung erlauben darf. Ich habe wenig Kontakt zu einfachen Chinesen, aber die Geschäftsleute mit denen ich Kontakt habe, stehen doch sehr hinter ihrem Land. Da ist keine große Diskrepanz zwischen Bevölkerung und Regime. Im übrigen sind Chinesen sehr "unpolitisch" möchte ich mal sagen. Stimmt das Einkommen ist man zufrieden - kennt man doch irgenwie, oder?

@187 Wenn wir uns nicht an die deutsche "Schurkenliste" halten, macht uns der Zoll morgen den Laden dicht. Das ist ein ganz harter Verein. Ich würde auch keinen Ärger riskieren. (Rechtsstreit)

A1

192 10. Februar 2010 10:40

@191: Ja eben, das ist ja das Problem. Ich sehe den Zusammenhang (vor allem zum Thema) nicht? Ist auch egal, ich werd ihn auch nach 5 mal lesen nicht sehen.

hakel

193 10. Februar 2010 11:40

Es ging ja um die durchaus berechtigte Frage, ob Sanktionen, Boykotts moralisch zu vertreten sind, da es ja letztlich den normalen Bürger trifft. Daraufhin wurde ja den normalen Menschen eine Generalabsolutin erteilt - Menschen edel und gut / Regierung böse.

Dem habe ich widersprochen.

Die iranische Oppositon ist ja das beste Beispiel, wie schwierig das Ganze ist. Hier herrscht denke und hoffe ich, wirklich eine Kluft zwischen Regierung und den Bürgern. Bei den Chinesen sehe ich das nicht. (80% sind Han; Uiguren prägen China wenig, schätze ich mal.)

Die zweite grundlegende Frage ist natürlich, ob ein Boykott überhaupt Sinn macht, also etwas bewegen kann.

Kerubim

Avatar von Kerubim
194 10. Februar 2010 12:33

@193 Ich glaube nicht, dass du 1.33 Milliarden Menschen durch ein paar Geschäftsfreunde beschreiben kannst. Und Han oder nicht, China beutet mit dem Turbokapitalismus den die an den Tag legen sein eigenes Volk aus, dass andere Länder neidisch weden... Und auch Han-Chinesen sind nicht alle happy-peppi mit ihrer Regierung.

Btt: Ich glaube schon, dass dieser "Kniff" es einfacher für SF macht, den Kpf aus der Schlinge zu ziehen, falls es dazu kommen sollte. Allerdings fällt es doch immer noch unter Technologiexport... Nicht, dass die Armee mit ihren hochtechnologischen Überwachungsmassnahmen nicht selbst dagegen verstossen würde, aber danach kräht ja wieder kein Schwein 😉

David1991

195 10. Februar 2010 13:09

Ich bin grundsätzlich gegen jegliche Formen der Zensur der Menschenrechte. Ja, Menschenrechte. Durch Embargos schadet man doch letztlich nur den Ärmsten in den betroffenen Nationen. Die Reichen und die, die die Regierung bilden, können sich aus beliebigen "anderen" Quellen ihre Informationen etc. besorgen.

Und eben diese Schichten können ja wohl am Wenigsten dafür. Wenn mir jemand jetzt kommen will, dass sie z. B. ihre Regierung selbst gewählt haben, so gebe ich dem nur bedingt Recht. In Wahrheit muss man in solche Urteile auch die jeweilige Lage der Bevölkerung in den einzelnen Staaten berücksichtigen. Bei Afghanistan: Jahrelanger Angriffs- und Besatzungskrieg durch die Kommunisten, wobei jegliche Kontrollstrukturen der Regierung zerstört wurden und das Land im Chaos versank. Die Taliban versprachen dem Lande und der notleidenden Bevölkerung Stabilität und Nahrung. Aus diesem Grunde haben sie sich dafür entschieden.

Um mal auf die USA zu sprechen: Die USA sind tatsächlich eine sehr kriegerische Nation, die versucht, den anderen Nationen ihren Stempel aufzuzwingen. Jedoch wäre es an dieser Stelle falsch, zu behaupten, jeder Amerikaner sei deswegen ein Schurke. In Wahrheit sind sehr viele Amerikaner gegen ihre eigene Regierung oder komplett unpolitisch eingestellt. Doch ist dort das Problem, dass der Einfluss der Pazifisten und Kriegsgegner nicht groß genug ist und sich die Kriegsbeführworter solche schönen Deckmantel wie Wohlstand usw. aufsetzen. Vom industriellen Einfluss will ich garnicht erst sprechen!

Also, ob nun der kleine Ali in Afghanistan, oder der Bob aus den USA: Man sollte die Zivilbevölkerung nicht schuldig machen. Sie weiß in den meisten Fällen nichts von kranken Plänen ihrer Regierung.

Zum Thema SourceForge zurück: Ich bin dagegen, dass die das so machen und finde es strikt inhuman, auch wenn sie die Sperren jetzt gelockert haben. Jeder Mensch sollte uneingeschränkten Zugang zu Open Source Technologie haben und sie mit allen Menschen uneingeschränkt teilen können. Geht es doch nicht darum beim Gedanken von Open Source?

Sukram71

Avatar von Sukram71
196 10. Februar 2010 14:07

Naja, das Thema läd natürlich zum Draufhauen ein. ☺

Freie Software einzuschränken geht natürlich gar nicht. Und man muss sich mal die Länder auf der Liste angucken: Iran, Irak, Balkan, Kuba! Das sind doch alles keine Feinde mehr bzw. darf die Opposition im Iran keine freie Software mehr benutzen um ihre Meldungen in die Welt zu bringen und sich zu organisieren?

Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass es trotz allem auch sinnvolle und begründete UN-Sanktionen gegen Länder geben kann, die dann auch durch freie Software nicht einfach unterlaufen werden sollten.

Sonst gibt es strenge UN-Sanktionen bzgl. Technologie-Transfer, Firmen dürfen nichts dort hin liefern, und Nordkorea und der Iran berechnen z. B. ihre Atomwaffen dann halt mit freier Software. Vielleicht muss man diese Überlegung verwerfen, drüber nachdenken würde ich trotzdem.

David1991

197 10. Februar 2010 14:14

@196: aber wie ich bereits zu Anfang sagte, betrifft so eine Sanktion dann auch den kleinsten, der am Ende überhaupt nichts dafür kann. Das ist leider das Problem.

Und was tun, wenn das Regime trotzdem den aktuellen Kurs beibehält? Dann kann sich so ein Embargo über Jahrzehnte hinziehen... siehe Kuba.

Was kann der Ottonormalverbraucher für die Verbrechen des Regimes, dem er angehört?

Sukram71

Avatar von Sukram71
198 10. Februar 2010 14:14

Und wenn man in einem Land lebt, dann muss man sich an die Gesetze halten. Auch dann, wenn sie einem nicht passen. Dürfen US-Bürger an die genannten Länder keine Hochtechnologie liefern, dann muss man sich daran halten. 😢 Sorry.

David1991

199 10. Februar 2010 14:18

Wir leben in einer globalisierten Welt. Selbst wenn die USA versuchen, ein Land in den Boden zu embargodisieren, gibt es immer Mittel und Wege, sowas zu umgehen *hust* 😉

Sukram71

Avatar von Sukram71
200 10. Februar 2010 14:18

@197 Das ist bei Sanktionen immer so.

Trotzdem können die vielleicht mitunter trotzdem manchmal sinnvoll sein, um diplomatischen Druck auszuüben. Trotz aller negativen Beispiele.

Software sind keine Lebensmittel. Und offenbar fällt auch nicht alle Software darunter (siehe Update).

David1991

201 10. Februar 2010 14:23

@200: Die meisten Diktatoren kümmern sich sowieso nen Dreck um ihr Volk, also glaube ich kaum, dass dieser "diplomatische Druck" hilft.

Software mag kein Lebensmittel sein, aber sie ist mittlerweile essentiell für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung eines Landes.

Sukram71

Avatar von Sukram71
202 10. Februar 2010 14:36

@201 Auf der anderen Seite ist moderne Software (und die Technik/Know-How das dahinter steckt) mitunter aber auch wichtig fürs Militär. Luftabwehr-Computer, Verwaltung, Planung, wissenschaftliche Berechnungen, Bespitzelung der Opposition, Verschlüsselung. Das juckt den Diktator vielleicht dann schon.

Die Sinnhaftigkeit von Sanktionen sind ein weites Feld mit vielen Für und Wider. Generell pauschal ausschließen würde ich das nicht. Da kann man sich lange streiten.

roteweste

Avatar von roteweste
203 10. Februar 2010 15:36

Also auch keine Beiträge mehr die völkerrechtswidrige Kriege führen?

Wäre das nicht ein bisschen unfair gegenüber amerikanischen Programmieren?!

Oder noch besser: SF schließt Länder mit ein, die sich an diesen beteiligen...

hakel

204 10. Februar 2010 15:52

@199 Russen und Chinesen verdienen prächtig daran.

@202 Das Flugverbot gegen Lybien nach Lockerbee, war ein effektives Embargo. Traf die reiche Oberschicht und wurde von allen Staaten unterstützt. Auf jeden Fall besser als ein Krieg.

@201 Wenn man Nordkorea sieht, hast du sicher recht.

@194 Deswegen habe ich ja immer darauf hingewiesen, daß ich nur Kontakt mit "Besserverdienern" habe. Als Europäer sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein, was man sagt. Bei Türken und Chinesen würde ich nie etwas gegen Regierung oder Religion sagen. Inder sind schon wieder lockerer. (... wir lieben kitsch....(Bezug war ihre Tempel) Fand ich nett. Das sind alles nur kleine persönliche Erfahrungen.

Sukram71

Avatar von Sukram71
205 10. Februar 2010 16:09

@204 Gerade Nordkorea ist ein gutes Beispiel, für ein Land, das man aus SourceForge ausschließen könnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Die einzigen die in Nordkorea nämlich Computer haben, sind Regierung, Militär und Partei-Bonzen, die ihr Volk so ausbeuten, dass in der Vergangenheit schon zehntausende verhungert sind und die ansonsten die Computer dazu benutzen, um die Bevölkerung zu unterdrücken, Atomwaffen zu entwickeln und mit Krieg zu drohen. Die Bevölkerung hat keine PCs. Da trifft man nur die Richtigen. Nur als Beispiel.

Und wenn man sagt, diesen Leuten will man keine modernste Hochtechnologie zu Verfügung stellen, die man für alles mögliche (Militär, Bespitzelung, Verschlüsselung, Atomwaffen, Raketensteuerung) verwenden kann, dann hat man schon den 1. Präzedenzfall, der so nen Ausschluss rechtfertigen könnte.

Leute die das einfach nur verurteilen, auf die USA draufhauen und die reine Lehre verteidigen, machen es sich jedenfalls eindeutig zu einfach. 😉

bodensee

206 10. Februar 2010 16:09

Soviel zum Thema freie Software für alle........

Das bestätigt mich wieder, dass niemand die USA braucht.

Bordi

Avatar von Bordi
207 10. Februar 2010 16:58

..ja aber China auch nicht. ..zumindest deren Regierung nicht.

Geier

Avatar von Geier
208 10. Februar 2010 17:26

Eine kleine Korrektur: Die Quelle heißt natürlich derStandard.at, nicht der Standart.at…

yahubu

209 10. Februar 2010 18:01

@205: Interessante Ansicht…glaubst Du allen Ernstes, dass diese "Bösewichter" (die " wegen der kindlich-naiven Bezeichnung 😉) keine Proxies benutzen können? Nur weil die USA = Weltretter = Demokratiebringer = Friedensbringer = vlt beste Menschengruppe (?) wieder iwo Krieg gespielt hatten und ihre Propaganda ausweiten, müssen noch lange nicht für doch sicher existente Privatuser die Seiten gesperrt werden.

MfG

heubi

Avatar von heubi
210 10. Februar 2010 19:56

@209: Ich denke das hängt sehr stark davon ab, ob man Idealist oder Pragmatiker ist. Wie Sukram71 bereits sagte könnte es "Kandidaten" geben, bei denen man kein schlechtes Gewissen haben müsste. Nordkorea kommt dem doch schon sehr nahe.

Aber da die "Elite" eben auch die technischen Möglichkeiten hat, wäre das doch eher Symbolpolitik. In solchen Fällen stellt sich halt die Frage: Geht es ums Prinzip?

Lanax

211 11. Februar 2010 00:17

Gute Regelung, das sollte man ausweiten.

Rettich

212 11. Februar 2010 00:26

Es tut alle nur raunzen und jammern auf einer internetseite die eigendlich eure Computerprobleme lösen sollte. Wollt Ihr was schaffen dann was gemeinsames zb. ein net aufbauen für alle.Nur raunzen. arbeiten wir alle zusammen für ein sicheres zusammen sein.

Rettich

213 11. Februar 2010 00:29

Entweder funktionirt es mitteinander ein sicheres System aufzubauen oder ein jeder raunst wegen alles alleine weiter herum?

Sukram71

Avatar von Sukram71
214 11. Februar 2010 09:38

Man kann sich ja mal ein bisschen über Nordkorea informieren (weil es echt betroffen macht).

Z. B. hier http://www.nordkorea-info.de nee, Quatsch ☺
besser hier http://de.wikipedia.org/wiki/Nordkorea#Menschenrechte ff. Inform.freiheit

Und sich dann fragen, ob so eine
"Freie Software für alle ... (samt SourceCode egal für wen und wofür)"-Haltung
da wirklich immer uneingeschränkt gelten kann. Selbst dann, wenn man die damit nur ein bisschen ärgert und alle Sanktionen immer umgangen werden können.

skido

Avatar von skido
215 12. Februar 2010 15:17

Was für eine Scheiß-Idee so etwas zu machen! Mehr kann man zu Amerika nicht sagen. Wenn jemandem der Weg zu Open-Source und damit auch Bildung verweigert wird, dann wird die Wut auf die USA noch größer.

Manche wollen durch Bildung aus ärmlichen Verhältnissen auf legale Weise rauskommen....

USA sux!

cuartetoclash

Avatar von cuartetoclash
216 12. Februar 2010 22:27

Wäre ich Entwickler und hätte genug Ideologie würde ich mir in dem Fall einen anderen Hoster suchen. Auch weil die Projekte ja wegen der neuen Regelung das Risiko (Abmahnungen?) wohl selbst tragen müssten. Vielleicht würden US-Hoster in Zukunft von FOSS-Projekten stärker gemieden werden, das entsprechende Gesetz würde sich dadurch in einen Wettbewerbsnachteil verwandeln.

Was ich mir überlegt hatte: Könnte dieses Embargo z.B. auch die Wikipedia (Wikimedia ist eine US-Stiftung) treffen? Das wäre wirklich eine Katastrophe.

@205: Die Bonzen in Nordkorea, Kuba usw. haben aber auch sicher die Technologie, das Embargo zu umgehen (einfach nen Mittelsmann in einem Drittstaat bezahlen, die haben ganz andere Möglichkeiten). Die trifft man mit der Regelung nicht.

Ich bestreite nicht, dass es effektive Embargos gibt, Beispiele wurden ja schon genannt. Aber dieses hier ist mMn viel zu weit gefasst. Wenn es nur um Spezialsoftware (für Waffentechnik z.B.) ginge, wäre es etwas ganz anderes.

christian86

Avatar von christian86
217 13. Februar 2010 00:33

@205 Ach Mensch, warum in die Ferne schweifen wenn das Kind liegt doch so nah! Ich sage nur sat1pro7 und rtl rtl2. Diese Sender - und deren Inhaber - wollen unsereins doch auch für dumm verkaufen. Das merkt man schon an den Formaten, die sich dort eingesessen haben. Wenn du dich über Verdummungskampagnen aufregen willst, dann in erster Linie bitte über das deutsche Privatfernsehen.

Wobei ich mich frage, was sich die US Amis darum jucken, wer wo surft, wo sie doch sowieso das Inet kontrollieren, mit der Vergabe von IPv4 Adressen angefangen und 10 der 13 weltweiten DNS Server aufgehört haben sie doch so ziemlich die leichtesten Möglichkeiten, Informationen zurück zu halten... Okay vllt benötigen sie noch gute deutsche Rhode & Schwarz Technik so wie der Iran, aber im Prinzip können sie das Netz sofort lahmlegen-.-

viroslav

218 13. Februar 2010 12:00

Genau! (@ #217 Warum in die Ferne schweifen?) -

Schauen wir doch mal ... wie war das mit den Software Quellen in Ubuntu? Speziell für TOR (vgl. Postings #92 und #109)?

Seit Karmic fehlen sie! Mit ziemlich flacher Begründung: Das wird von Ubuntu nicht gewartet! Das TOR-Projekt will das so! (Frage: Warum nicht? Warum wird gerade diese wichtige Software in den Paketquellen nicht gewartet und zum Update angeboten? -Bei anderer Software geht das doch schließlich auch...)

Es mag ja übertrieben sein, aber wenn man hier mal eins und eins zusammenzählt: Embargo kann mittels TOR umgangen werden + TOR fehlt in den Ubuntuquellen = ...

viroslav

219 13. Februar 2010 12:03

Und was ist nun mit den Postings #14 bis #67?

Die sind nicht da.

Hat sie jemand gelesen und was stand denn so drin?

primus_pilus

Ehemalige

Avatar von primus_pilus
220 13. Februar 2010 18:44

@219: Das gleiche wie in @13. Es gibt ein technisches Problem wenn ein bestimmter Browser und die Kommentarfunktion zusammenkommen. Die Mehrfachposts wurden von uns entfernt.

yashi

221 14. Februar 2010 01:05

jetzt mal ernsthaft. klar sowas ist totaler mist aber in gewisserweise auch typisch amerikanisch mal wieder weltpolizei spielen..., aber glaubt ihr wirklich das es die leute davon abhält auf sourceforge zu zugreifen? Der normaluser nutzt sourceforge sowieso nicht, kennt es vermutlich nichteinmal. Die die es nutzen, sollten auch größtenteils wissen was ein proxy ist. Das sind ein paar klicks und fertig...

Das ist doch das schöne am internet. Praktisch nicht kontrollierbar und für die, die sich auskennen kontroll und somit rechtsfrei

snoopshomme86

222 14. Februar 2010 11:11

Ich finde es äußerst schade das man auf diesem wege den einfachen Leuten in diesen Ländern die Möglichkeit nimmt auf ihre Weise gegen den Willen einiger Regierungen an dem Fortschritt und der Entwiklung des Open Cource Gedanken Teil zu haben.Aber es gibt warscheinlich genügend User wie schon erwähnt für die es kein Problem sein wird weiterhin auf die Sites zuzugreifen.

Sukram71

Avatar von Sukram71
223 14. Februar 2010 15:08

Die einfachen Leute in den betroffenen Ländern haben einfach andere Probleme, als den Source-Code von Sw zu analysieren. Es geht ja um http://sourceforge.net und nicht um http://chip.de.

http://www.amnesty.de/jahresbericht/2009/korea-nord
"Nach Angaben des WFP und der FAO war Durchfall durch vermehrten Verzehr von Wildpflanzen eine der Hauptursachen der Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren."
Gleichzeitig ist http://nordkorea-info.de/ keine Satire, sondern völlig ernst gemeint. Ich könnte nicht damit leben, dass mein SourceCode auf direktem Weg ganz offiziell in die Songun-(Militär zuerst)-Politik fließt. http://de.wikipedia.org/wiki/Sŏn'gun-Politik

Und auch im Iran haben die Leute andere Sorgen, als Sw-Code zu analysieren. http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-02/iran-todesurteile http://www.tagesschau.de/ausland/meldung89466.html

Ich meine es geht natürlich erst mal ums Prinzip. Wenn Firmen wie MS, IBM, Apple dort keine SW und Wissen hin liefern dürfen, dann gilt das auch für freie Software, die ja teilweise sogar besser ist. Gesetze gelten für alle. Und es muss doch möglich sein Sanktionen zu beschließen.

Alle Sanktionen lassen sich immer umgehen. Firmen die Geld verdienen wollen, sagen auch "Das liefern dann andere.". Aber das kann doch kein Argument sein.

Außerdem kann man die USA doch schlecht für völkerrechtswidrige Kriege ohne UNO-Beschluss verurteilen, wenn die aber UNO-Beschlüsse dann umsetzen, das auch kritisieren.

Wer sagt "Freie Software (samt Sorce-Code, Wissen, Doku, Hilfeforum) für alle" der muss sich daran erinnern lassen, wer "alle" mitunter sind.

Das geht nicht gegen die Menschen in den Ländern, sondern um etwas Druck auf die Führung, damit die die Lebensumstände der Menschen verbessern. - Damit sich die kleinen Jungs dort (wie hier) vielleicht irgendwann auch mal mit solchen vergleichsweise lächerlichen Luxus-Problemen wie "Verfügbarkeit von freiem Scourcecode" rumschlagen können. ^^