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Tabellenkalkulation „Gnumeric“ in Version 1.10 freigegeben

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Gnumeric ist nach zweijähriger Entwicklungszeit in der finalen Version 1.10 freigegeben worden und bietet sowohl zahlreiche Neuerungen als auch grundlegende Verbesserungen.

Das Entwicklerteam hat eine neue stabile Version von Gnumeric, der Tabellenkalkulation von GNOME-Office und somit Teil des GNOME-Projekts, zur Verfügung gestellt. Nach eigenen Angaben arbeiteten sie knapp zwei Jahre an dieser Version. Die aktuelle Version bringt sowohl einige Neuerungen als auch ein paar tief greifende Verbesserungen mit.

Gnumeric/Gnumeric.png
Gnumeric im Einsatz

In der Vergangenheit wurde vor allem die mangelhafte Unterstützung von Open Document Format for Office Applications (OASIS), auch bekannt als ODF, teils heftig kritisiert. Diese wurde nach Angaben der Entwickler maßgeblich verbessert. Dennoch gibt es in dieser Version Restriktionen, die den Datenaustausch (negativ) beeinflussen können. Zudem soll die (bereits gute) Unterstützung von Excel-Formaten aus dem Hause Microsoft nochmals verbessert worden sein.

Es sind auch eine Menge neuer Formeln integriert worden. Diese werden zwar in Gnumeric anders benannt, werden allerdings beim Speichern beispielsweise in ODF in die formatübliche Bezeichnung umbelegt. Dies soll natürlich den Funktionsumfang, aber auch die Kompatibilität mit anderen Office-Anwendungen steigern.

Als herausragende Neuerung, die allerdings nur für einen kleineren Teil der Nutzer einen Mehrwert bieten dürfte, wird die Aufhebung der Beschränkung von 256 Spalten und 65.536 Zeilen genannt. Interessanter dürfte diesbezüglich der Ausbau der statistischen Werkzeuge sein. Hier wurde beispielsweise ein Schätzverfahren nach Kaplan-Meier integriert. Zudem soll es in einigen Funktionen erhebliche Fortschritte in Sachen Geschwindigkeit erzielt worden sein. Eine Liste mit allen Neuerungen ist der offiziellen Ankündigung 🇬🇧 zu entnehmen.

Quellen: golem.de, TECCHANNEL und GNOME Project


Ein erneutes großes Dankeschön an heubi für die Einsendung dieses Artikels!

Veröffentlicht von UbuntuFlo | 18. Februar 2010 09:00 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

Thorsten_Reinbold

1 18. Februar 2010 09:51

Weiß Jemand, ob V.1.10 in Lucid Einzug halten wird?

UbuntuFlo

Avatar von UbuntuFlo
2 18. Februar 2010 09:57

@1: Ist seit knapp zwei Stunden drin 🇬🇧 , jo!

FLO

auchfrager

Avatar von auchfrager
3 18. Februar 2010 10:11

"Interessanter dürfte diesbezüglich der Ausbau der statistischen Werkzeuge sein.". Das könnte vielleicht irgendwie richtig erkannt worden sein, würde ich dazu meinen. - Spaß bei Seite ! Das wäre ein richtiger Fortschritt, denn da habe ich noch nichts komfortables gefunden. Die Statistik-Programme sind kompliziert, grafische Darstellungen in LATEX ebenso und die Tabellen-Kalkulationen haben keine statistischen Funktionen. In diesem Bereich wünsche ich mir eine Brücke. Ist das hier eine ?

Thorsten_Reinbold

4 18. Februar 2010 11:10

...und JETZT ist auch das Update per Synaptic verfügbar. Klasse!

rastaman

Avatar von rastaman
5 18. Februar 2010 12:43

Allgemeine Frage: ist GNOME-Office dann in Zukunft ein ernstzunehmendes "Konkurrenz-Produkt"? Soll man sich jetzt von OpenOffice verabschieden ?

Danke für eventuelle "Kompetente-ernstzunehmende" Antworten

rastaman

heubi

Avatar von heubi
6 18. Februar 2010 12:52

@2: Also Graphen und Statistikfähigkeiten zählen zu den eindeutigen Stärken von Gnumeric. Wenn man den Entwicklern glauben kann, haben sie diese Bereich weiterentwickelt.

Für die Nutzer von LaTeX ist Gnumeric schon alleine deshalb interessant, weil es wohl am besten mit TeX nutzbar sein soll. Getestet habe ich das alles nicht, da ich es bisher nie benötigte.

heubi

Avatar von heubi
7 18. Februar 2010 13:00

@5: Das wird dir wohl niemand wirklich für dich beantworten können. OpenOffice.org entwickelt sich halt zunehmend zu einer fetten OfficeSuit mit der entsprechenden Funktionallität, Resourcenhunger etc.

Da GNOME-Office aus einzelnen Programmen besteht, sind diese vor allem für schwächere Rechner interessant. Die Bedürfnisse des Durchscnittsnutzer ohne besondere/spezielle Ansprüche dürften wohl die meisten Programme decken. Du musst einfach mal schauen was du selbst brauchst und auf welche Eigenschaften du wert legst.

perezxolote

8 18. Februar 2010 19:17

@7: Na ja.... Langsam müsste im Linux-Bereich die Dichotomie funktionsreich aber schwer vs. leicht und schnell aber funktionsarm überwunden werden. Da ist ausnahmsweise das Produkt aus Redmond absoluter Maßstab, man muss nur sehen wie flott Office 2007 sogar auf einen Netbook startet. Da kann auf die Dauer "free" (weder als "frei" noch als "umsonst") als Argument ausreichen für Jemand der damit produktiv, spricht beruflich arbeitet. Aber OpenOffice scheint ja auf ganz gutem Weg zu sein...

Andreas.Koch

9 18. Februar 2010 21:06

Da ist ausnahmsweise das Produkt aus Redmond absoluter Maßstab, man muss nur sehen wie flott Office 2007 sogar auf einen Netbook startet.

Ich bin wirklich kein "Microsoft-Hasser". In meinem Beruf "schlag" ich mich ausschließlich mit Microsoft-Produkten herum. Aber die Geschwindigkeit von Office 2007 find ich doch eher "behäbig". Dafür gefällt mir das neue Design und das Handling hervorragend! Sind wir mal ehrlich, ein OpenOffice ist noch weit davon entfernt... Aber es wird! Die Startgeschwindigkeit ist mit OpenOffice 3.2 ja z.B. deutlich schneller geworden!

Quassy

Avatar von Quassy
10 18. Februar 2010 22:15

@8: Sollte eigentlich, aber OpenOffice ist ja selbst auf relativ schnellen Rechnern immer noch eine Qual im Vergleich zu Gnumeric oder auch MS Office.

@5: Gnumeric ist nach meiner persönlichen Erfahrung das Flagschiff von Gnome Office (neben Gimp / Inkscape, wobei Grafikprogramme für mich nicht zu einem klassischen Office-Paket zählen). Textverarbeitung, Datenbank und auch Email-Client (Evolution) sind für mich noch lange nicht auf dem gleichen Level. OO ist da wesentlich „ausgeglichener“...

Thorsten_Reinbold

11 18. Februar 2010 23:39

@10:

Abiword nicht zu vergessen. Ich nutze seit Ewigkeiten nur noch die Kombi Abiword/Gnumeric statt dem trägen OpenOffice.

Froschmann1968

Avatar von Froschmann1968
12 19. Februar 2010 00:59

Solange Abiword nicht in der Lage ist ein Opentext Dokument von OO.o richtig Darzustellen, lohnt sich nicht auf gnome-office um zustellen. Schade um gnumeric ☹

Amiki

Avatar von Amiki
13 19. Februar 2010 09:37

@12:

Sehe ich genauso.

OpenOffice find ich, vermutlich weil es auf Java aufbaut, extrem Langsam und Ressourcen-hungrig im Vergleich zu jeder Alternative, die ich kenne. Ich würde gerne gnome-office nutzen, wenn die Kompatibilität besser wäre.

UbuntuFlo

Avatar von UbuntuFlo
14 19. Februar 2010 10:25

OpenOffice.org/Installation (Abschnitt „Start-beschleunigen“)

Um den Start von OpenOffice zu beschleunigen, kann es helfen in OpenOffice unter "Extras → Optionen → OpenOffice.org → Arbeitsspeicher" den Wert "Verwenden für OpenOffice.org" auf 50 MB zu setzen und den Wert von "Speicher pro Objekt" auf 2 MB.

Auch kann man unter "Java" Java deaktivieren, wenn man es nicht braucht.

Liebe Grüße,

FLO

Dr_Al_K_Lisch

15 19. Februar 2010 12:12

Zur Startgeschwindigkeit von MS Office: Ich habe mal gelesen, dass die ganzen MS-Programme bereits bei Systemstart teilweise geladen werden und vor allem deswegen scheinbar schneller starten. Der Nachteil ist natürlich, dass sie, auch wenn man sie nicht braucht, Ressourcen fressen.

Da OOo und vergleichbare Programme das nicht machen, sondern beim Start alles laden müssen, erscheinen sie auch langsamer.

Quellen dafür habe ich jetzt keine, aber ich glaube, dass stand mal in einer Zeitschrift oder so.

perezxolote

16 19. Februar 2010 13:28

@15: Schient mir nicht plausible. Auch nach einen "Kaltstart" bleibt (Teil von?) OpenOffice anscheinend geladen da Dokumente dann "schneller" Laden. Wenn man Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen vergleicht ist sowohl beim "Kaltstart" als auch beim Laden von Dokumenten MSO deutlich schneller. Das habe ich auch daran gemerkt, dass ich das Produkt gleich nach Installation gestartet habe, ohne Neustart des Rechners. Ich musste dies übrigens gerade tun, weil die Handhabung von Formatierung in Komplexen doc-Dokumenten unter OpenOffice ein Alptraum ist, wenn es wieder von einem Kollegen in Word geöffnet wird. Ich hasse übrigens dafür rebooten zu müssen da ich sonst seit geraumer Zeit auch zum arbeiten nur Linux nutze.

toktok

17 19. Februar 2010 17:29

@16: Schau dir mal Crossover Office an. Die 30 Euro dürften sich für dich lohnen. Läuft bei mir auf der Arbeit ziemlich reibungslos. Allerdings mit Office 2003 und "komplexe" Dokumente schreibe ich nach wie vor in Latex.

perezxolote

18 19. Februar 2010 20:56

@17: Danke für den Tip! Schaue ich mir mal an. Mit den komplexen Dokumenten hast Du wohl den Punkt getroffen, nur hängt das leider nicht von mir ab, sondern von meinem Chef.

BananaJoe

19 19. Februar 2010 21:02

Mal im Ernst, wem interessiert denn die Startzeit?

Ob es jetzt, 1 sek, oder 4 sek ist doch wirklich egal...zumal i.d.R. sein Office nur 1x pro Tag startet.

Quassy

Avatar von Quassy
20 19. Februar 2010 21:58

@19: Weil es bei OO deutlich mehr als 4 Sekunden sind. Und nicht jeder hat konstant sein Office im Hintergrund laufen.

@11: Gerade Abiword würde ich die Eignung absprechen, für anspruchsvollere Aufgaben verwendet zu werden. Gnumeric ist auf einem „ganz anderen Level“.

Sascha

Avatar von Sascha
21 20. Februar 2010 00:41

@20: OO.org ist eine komplette Office Suite. Abiword und Gnumeric hingegen sind kleine aber dafür im Funktionsumfang kleinere Programme. Ich nehme z. B. Abiword gerne um mal schnell einen Text über ein paar Seiten zu schreiben. Wenn es aber um wirklich größere Dokumente, MS Office Dokumente & Co. geht ist OO.org in meinen Augen die bessere Wahl. Was mich bei Abiword wirklich stört ist das ODF zwar implementiert ist, aber OO.org ODF Dokumente nicht richtig dargestellt werden. Genauso werden btw. auch mit Abiword erstellte ODF Dokumente in OO.org nicht richtig dargestellt. Da OO:org was ODF betrifft für mich die Referenzimplementation ist muss in meinen Augen dahingehend bei Abiword noch nachgebessert werden.

pinsel

22 20. Februar 2010 09:19

@20: Zur Startzeit von Open-Office: Darf ich fragen, ob Du die 32-Bit von Ubuntu installiert hast?

Meine Mühle ist nämlich schon einige Jahre alt, d.h. noch mit Single-Core Prozessor (AMD Athlon 64 mit 2,4 Ghz). Ich musste sogar meine Festplatte per Software auf den halben!!! Datendurchsatz reduzieren lassen, weil mein Board nicht mehr mit den modernen Geschwindigkeiten mithält. Auch mein Speicher ist mit 1,5 GB für heutige Verhältnisse bescheiden. Mein Open-Office startet allerdings mit der 64-Bit von Ubuntu in weniger als 3 Sekunden - und zwar kalt!

Grüße pinsel

praseodym

Supporter

Avatar von praseodym
23 23. Februar 2010 12:57

heubi schrieb:

Für die Nutzer von LaTeX ist Gnumeric schon alleine deshalb interessant, weil es wohl am besten mit TeX nutzbar sein soll. Getestet habe ich das alles nicht, da ich es bisher nie benötigte.

Du kannst mit Gnumeric direkt textformatierte Tabellenfragmente bzw. ganze Tabellen (mit erstmal schlichtem Erscheinungsbild, aber immerhin kann man das ja nach eigenem Gusto nachträglich ändern) als .tex-File exportieren bzw. in die Zwischenablage kopieren, um das Ganze direkt oder indirekt in Latex-Dokumente einzufügen. Hat in meiner Diss super geklappt, sehr komfortabel und schnell.

Christian1000

Avatar von Christian1000
24 24. Februar 2010 10:18

Wo liegt der Vorteil, wenn man eine weitere Tabellenkalkulation entwickelt? Wäre es nicht sinnvoller, wenn die dafür gebundenen Ressourcen in anderen Projekten genutzt werden würden, z.B. bei OpenOffice?.

rastaman

Avatar von rastaman
25 26. Februar 2010 09:58

@ 6+7(heubi) + @ 10 (Quassy), sorry, daß ich erst jetzt was dazu sage! vielen Dank für Eure Statements! Durch Euch habe ich jetzt meine Meinung/Tendenz verstärkt - da ich mich immer noch als Anfänger sehe, und ich eh 2GB RAM habe, ist es mir nicht so wichtig, ob das in 4 oder 8 sekunden alles fertig hochgeladen ist. Ich bin halt immer froh, wenn "alles" läuft. Mit dem Paket-selektieren und akribisch entscheiden, was jetzt genau gebraucht wird - hab' ich es noch nicht so.

Grüße rastaman