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Lucas Nussbaums Sicht auf Debian und Ubuntu

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Lucas Nussbaum ist als Entwickler sowohl für Debian aktiv als auch für Ubuntu. Auf der diesjährigen FOSDEM sprach er über die Art der Beziehung zwischen dem Debian-Projekt und Ubuntu, sowie über die derzeitige Stimmungslage in den Lagern.

In seinem Web-Blog berichtet 🇬🇧 Lucas Nussbaum über seinen Vortrag auf der diesjährigen FOSDEM 🇬🇧 . Für Interessierte steht dort das englischsprachige Vortragsmanuskript als PDF ⮷ zum Download bereit.

Ubuntu übernimmt zu Beginn der Entwicklung einer neuen Version einen Teil der Pakete aus der Debian Paketquelle „unstable“.

In dem Manuskript berichtet Nussbaum über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Upstreamprozessen. Upstream bezeichnet die ursprüngliche Anwendung, die dann in (angepasster Form) in eine Distribution einfließt. Es wird aufgezeigt dass ca. 74 Prozent der Projekt-Upstreams unmodifiziert von Debian übernommen werden. Oftmals sei dadurch unklar in welchen Projekt ein Fehlerbericht einzureichen sei. Entweder direkt an Upstream (also die Entwickler der eigentlichen Anwendung), an Ubuntu oder den Bugtracker von Debian.

Weiterhin wird die Paketaktualität der beiden Distributionen betrachtet und darüber spekuliert wie die Zusammenarbeit in Zukunft noch nutzbringender für Beide gestaltet werden kann.


Ein Dankeschön an monkeybus für diesen Beitrag.

Veröffentlicht von serenity | 6. März 2010 13:15 | Kategorie: Allgemeine Nachrichten | # Fehler im Artikel melden

Niveau

Avatar von Niveau
1 6. März 2010 13:49

ich find dieser artikel könnte ruhig mehr inhalt haben...

yahubu

2 6. März 2010 14:07

@1: Dann schreib doch selbst das nächste Mal einen ☺

Ich finde, man kann das Vortrags- Englisch auch mit rudimentären Kenntnissen und einem Wörterbuch (an diese Stelle sei LEO beworben) verstehen, eine wirklich detaillierte Zusammenfassung ist also nicht unbedingt nötig.

Gruß yahubu

K-Dawg

3 6. März 2010 14:16

"Weiterhin wird die Paketaktualität der beiden Distributionen betrachtet und darüber spekuliert wie die Zusammenarbeit in Zukunft noch nutzbringender für Beide gestaltet werden kann."

Soll das heißen, dass in Zukunft nicht immer veraltete Pakete verwendet werden und auch mal im laufenden Distri Version neue Versionen von Software eingespeist werden?

Als Beispiel: Gimp, KDE, Inkscape, KDEnlive etc. pp.

Bordi

Avatar von Bordi
4 6. März 2010 14:33

Oder wird Sid stabilisiert, bevor Ubuntu mit der 1. Alpha anfängt?

Fjunchclick

5 6. März 2010 14:51

... oder wird nur noch Software verwendet, die brandaktuell und bis ins Allerletzte durchgetestet ist, absolut keine Fehler mehr hat, hundertprozentig stabil ist und niemals abstürzt? Das wär doch mal was, oder? 😉

Fjunchclick

6 6. März 2010 14:52

Am wichtigsten ist aber natürlich ein total (wirklich total!) geiles Design!!!

FriedChicken

7 6. März 2010 15:02

Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Präsentation anzuschauen. Rudimentäre Englischkenntnisse sind schon mehr als ausreichend.

Meiner Meinung nach greift er dieses wichtige Streitthema sehr neutral auf und liefert auch nachvollziehbare Zahlen (z.B. was stammt von Debian, was vom Upstreamprojekt und was wurde gepatcht).

Interessant finde ich auch folgendes Problem (vor dem ich auch schon mehrfach stande):

Ubuntu users have the choice : - File bug upstream ⇒ might get flamed - File bug in Debian ⇒ very likely to get flamed - File bug in Launchpad ⇒ very likely to get ignored

cedoro

8 6. März 2010 15:18

Wegen der Programmaktualität... seid ihr alle bereit, den alten ff zu benutzen, wenn ff 3.7 heraus ist? Ich bins jedenfalls nicht.

Sascha

Avatar von Sascha
9 6. März 2010 15:20

@3 K-Dawg: Wenn Du so was willst solltest Du Dir dringend überlegen auf eine Distribution mit rolling Releases zu setzen. Bei einer Distribution mit festen Releases wie z. B. Ubuntu wäre das zwar auch möglich und zwar via Backports. Nur ist das offenbar nicht gewollt und auch nicht in allen Fällen sinnvoll.

Dr_Al_K_Lisch

10 6. März 2010 16:04

@8 welches Feauture, dass 3.7 haben wird, vermisst du im aktuellen Firefox?

Ansonsten: Das Ubuntu besser als Debian ist, kann man IMHO nicht so stehen lassen:Es gibt zwar definitiv User für die das zutrifft, ich selbst überlege auch immer wieder umzusteigen, das Problem ist aber, dass man die Wahl zwischen ewig alter Software und mangelhafter Hardwareunterstützung hat. Auch der Punkt mit freier/proprietärer Software ist nicht so eindeutig: Natürlich ist es besser, wenn die Software frei ist, aber die meisten User wollen proprietäre Software. Ubuntu würde ich als OSS für Windows-Umsteiger und einfache Anwender, Debian als freie Software für Nerds einordnen.

→Die meisten User sind mit Ubuntu besser bedient, aber es gibt natürlich auch Leute, für die Debian sicher die bessere Wahl ist.

Bordi

Avatar von Bordi
11 6. März 2010 16:27

Ich finde es mal sicherlich gut das sich das angestrebte Publikum der beiden nicht überschneidet. Und Angesicht dessen ist es sicher auch richtige, das keiner von beiden besser ist als der andere. So würde ich einem einsteiger sicherlich kein Debian empfehlen, dem GNU Liebhaber aber auch kein Ubuntu aufdrücken wollen.

cedoro

12 6. März 2010 16:56

Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht... aber es gibt wahrscheinlich wieder Performanceverbesserungen, neuer Look?!, neue Features?!

Selbst wenn die alte ver auch immer mit den wichtigsten Sicherheitsupdates nachgepatcht wird, benutze ich lieber die aktuellste Version... eigentlich bevorzuge ich allgemein immer die aktuellere ver, wenn es keine Abstriche bei der Stabilität gibt.

FriedChicken

13 6. März 2010 17:06

@3, @4, 8@

Ich wüsste gerne mal, wo ihr das mit den außerordentlichen Updates herauslest. Ich konnte dazu nichts in der Präsentation finden.

Im Gegenteil: Es wird darauf hingewiesen, das oftmals nicht effizient genug gearbeitet wird. Die Ubuntu-"Entwickler" sind oft keine Spezialisten für das Programm, dass sie paketieren und setzten deshalb auch gerne auf reine Workarounds anstatt echter (zeitraubender) Bugfixes. Außerdem gebe es allgemein zu wenig Mitarbeiter bei Ubuntu/auf Launchpad. Das führt dann dazu, dass die Synchronisierung mit Debian erschwert wird und Debian die Patches von Ubuntu eventuell nicht direkt übernehmen kann.

Und genau das ist der Punkt, der verbessert werden soll und nicht Updates außer der Reihe.

PS: Ich bin zwar auch dafür, Updates innerhalb einer Distri-Version auszubauen (v.a. über die Backports-Quellen, damit der "stabile Kern" erhalten bleibt), aber das ist schlicht nicht das Thema der Präsentation.

K-Dawg

14 6. März 2010 19:25

Mir geht es um diesen Satz: "Weiterhin wird die Paketaktualität der beiden Distributionen betrachtet und darüber spekuliert wie die Zusammenarbeit in Zukunft noch nutzbringender für Beide gestaltet werden kann."

Das klingt als ob überlegt wird die Pakete auf einer Aktuellen Status zu haben.

Da kommt bei mir die Frage auf, ob das so gehandhabt wird, dass gewisse Pakete auch als Aktuelle versionen angeboten werden. Inkscape ist in 9.10 zB eine Beta. Die stable ist aber kurz nach 9.10 Release rausgekommen. In 10.04 ist diese Stable drin. usw.

Für mich liest sich dieser Satz halt eben so, dass genau solche Pakete in Zukunft aktuell gehalten werden. Ich rede ja nicht von Updates eines Kernel Version höher oder so, sondern halt Pakete die in den Repos sind aktuell halten sofern diese nicht von den vorhanden Abhängigkeiten abweichen. zB gcc< usw.

Ich habe nicht gesagt ICH WILL NEUE VERSIONEN, sondern Frage nur ob ich diesen Satz richtig verstanden habe.

Was da gleich alles hinein interpretiert wird 🙄

Surst

Lokalisierungsteam

15 6. März 2010 19:50

In der Präsentation wird erwähnt, dass ja auch ein Pakettransfer von Ubuntu nach Debian möglich ist. In Verbindung mit Verbesserung Zusammenarbeit könnte man sich vorstellen, dass Ubuntu für Debian den Status eines besonderen unstable/testing-Release bekommen könnte, so dass Ubuntu mit Debian-Entwicklern zur Unterstützung als Testwiese für Debian fungieren könnte, in der neue/aktuelle Software getestet und danach auch in Debian eingesetzt wird. Wäre so natürlich nicht uneingeschränkt möglich, aber durchaus denkbar und sogar gar nicht mal so schlecht für beide, denke ich.

BigMc

Avatar von BigMc
16 6. März 2010 21:44

Ein Weg, wie speziell ubuntuusers.de etwas an Debian zurückgeben könnte, wäre, Debianversionen für die getestet-Tags im Wiki zu erlauben. Es benutzen bestimmt schon viele Debianuser das Wiki, also warum soll man das nicht aktiv fördern? Und warum gerade Debian aufgenommen werden sollte und keine anderen Derivate zeigt der Artikel: Debian ist nunmal die einzige Upstream-Distribution für Ubuntu. Und man soll lieb zu seinem Upstream sein. 😉

Der Mehraufwand zählt meiner Meinung nach auch nicht, da es ja optional ist. Besser, wenn da ein Karmic + Lenny steht als nur Karmic. Auch ist ein nur Lenny besser als ungetestet.

pothos

17 6. März 2010 22:23

@16 sehr gute und wichtige Idee! Ans Wiki-Team schreiben?

Gruß!

Apfelfrisch

Avatar von Apfelfrisch
18 6. März 2010 22:26

Finde ich sehr gut.

Das UU-Wiki genießt ja wirklich einen guten Ruf und so könnte man es der Debiangemeinde mit wenig Aufwand besser zu Verfügung stellen. *Daumen hoch*

BigMc

Avatar von BigMc
19 6. März 2010 23:13

Ich hab mal einen Beitrag im Wiki-Forum abgesetzt.

hypnotoad

Avatar von hypnotoad
20 7. März 2010 17:00

Als Debian Nutzer muss ich BigMc absolut recht geben, das Wiki ist wirklich sensationell, am Anfang hab ich das auschließlich genutzt und ist mir auch jetzt noch eine große Hilfe. Eigentlich schade das Debian nichts vergleichbareres und umfangreiches bietet um n00bs kurz und knapp zu informieren, ohne gleich die umfangreiche man-pages studieren zu müssen.

nille

21 8. März 2010 07:34

@3: Das wäre ein Traum.

@9: Leider gibt es zur Zeit nichts dazwischen. Entweder man nutzt über Monate hinweg eine alte Version oder hat immer das neuste vom neuen. Und sich mit dem PPA austoben hat leider immer einen etwas unschönen Beigeschmack.