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Richtlinien zur Aufnahme in extra.ubuntu.com veröffentlicht

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Mit der Einführung des Software Center in Ubuntu hat Canonical von Anfang an geplant, auch Software von Drittanbietern anzubieten. Nun wurden die Richtlinien für das Einreichen neuer Programme, die in naher Zukunft über das Repository „extra.ubuntu.com“ erreichbar sind, bekannt gegeben.

Um in die extra dafür geschaffene Paketquelle extra.ubuntu.com zu gelangen, müssen die Urheber der Anwendung dem Code of Conduct zustimmen, sowie die Software unter einer vom Open Source Initiative (kurz OSI) akzeptierten freien Lizenz stellen. Neben diesen Voraussetzungen müssen noch einige andere bestanden werden, damit die Applikation im Software Center zum Installieren bereitgestellt wird.

Somit müssen Entwickler nicht mehr den Weg über Debian-Testing oder Ubuntu-Repositories gehen, sondern können hierfür lediglich einer Überprüfung ihre Applikationen von der „Application Review Board“ über sich ergehen lassen. Das frisch gegründete „Board“ stellt sich aus ausgewählten Mitglieder der Community zusammen, dessen Voraussetzung für eine Aufnahme auf einer Wikiseite festgehalten sind. Jede weitere bzw. neue Version des bereits aufgenommen Programms muss eine neue Prozedur durchlaufen, bevor diese in extra.ubuntu.com aufgenommen wird. Ausgenommen von der Aufnahme sind Applikationen, die bereits in den Paketquellen main und universe verfügbar sind.

Die Anwendungen sollen ohne eigene weitere abhängigen Pakete auskommen können, sodass sie entweder ihre eigenen Bibliotheken bereits mitbringen oder auf schon vorhandenen Bibliotheken in den Paketquellen zurückgreifen. Von dieser Regel sind jedoch Dokumente und Mediadateien ausgeschlossen. Installiert werden die Programme schließlich in das Opt-Verzeichnis und können wie gewohnt über das Startmenü aufgerufen werden.

Mehr dazu unter:

Veröffentlicht von Ritze | 25. September 2010 20:15 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

Berger

1 26. September 2010 09:48

"sowie die Software unter einer vom Open Source Initiative (kurz OSI) akzeptierten freien Lizenz stellen" ... da glaube ich kaum, dass da ein qualifizierter Drittanbieter mitmacht. Schade, ich hätte gehofft, dass es vielleicht Programme wie Ableton Live, Citavi, Photoshop, Dreamweaver usw. bald für Linux geben würde. Ich gehe aber davon aus, dass kein Softwarehersteller darauf einsteigt, jedenfalls nicht mit den guten und brauchbaren Programmen.

Ich hatte die Sache so verstanden, dass es damit einen Vertriebsweg für Software kommerzieller Anbieter geben soll, so dass auch proprietäre Software für Linux angeboten werden kann.

Lothar93

2 26. September 2010 10:22

Ich hatte die Sache so verstanden, dass es damit einen Vertriebsweg für Software kommerzieller Anbieter geben soll, so dass auch proprietäre Software für Linux angeboten werden kann.

Habe ich eigentlich auch gedacht. Das wäre wirklich mal ein Anreiz, kommerzielle Produkte für Linux/Ubuntu anzubieten. Schade... In meinen Augen ist das Extra-Repository ziemlich unnötig.

cosmicfate

3 26. September 2010 12:14

Sehe ich ähnlich. Einerseits ist dieses extra.-Repository eine gute Möglichkeit für Drittanbieter einfach in die Ubuntu-Repositories hineinzukommen. Anderseits hätte ich mir auch gewünscht, dass unfreie Software mit aufgenommen werden kann. Open Source hin oder her. Es bleibt jedem Anbieter selbst überlassen welches Lizenzmodell er für seine Anwendungen wählt. Hier sehe ich vorerst mal eine Chance vertan etwas gegen die MS-Monokultur zu unternehmen.

Aber: es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Vielleicht entschließt sich Canonical ja irgendwann noch ein weiteres Repository einzuführen, z.B. proprietary.ubuntu.com

Letalis_Sonus

4 26. September 2010 13:03

"Drittanbieter" ist hier ja auch nicht als kommerzieller Anbieter zu sehen, diese Paketquelle ist eher ein Weg um die übliche Aufnahmeprozedur in die offiziellen Quellen zu umgehen sofern jemand eine Software unbedingt dort einbringen will, da soweit ich das mitbekommen habe die üblichen Beschränkungen über den Zeitpunkt des Einbringens und Updatens auf evtl daraufhin erscheinende neuere Versionen nicht gegeben sind.

Für kommerzielle Software hat Canonical doch bereits etwas anderes geschaffen und mit Maverick ist auch bereits das erste kommerziell erwerbbare Programm im Software Center aufgetaucht. Derartige Software über eine normale Paketquelle zur Verfügung zu stellen wäre auch eher abschreckend, da diese Software dann mit Seriennummern oder ähnlichem geschützt werden müsste, was nicht unbedingt ein großes Hindernis darstellt und die Hersteller bei dementsprechenden Missbrauch nur zu dreckigeren Schutzmaßnahmen treiben würde, DRM lässt grüßen.

Matthias

Avatar von Matthias
5 26. September 2010 20:42

Für Closed-Source Drittanbieter gibts doch schon Canonical Partner und für Open-Source gibts Debian/Universe. Für Backports und Neuerscheinungen ohne großartige Abhängigkeiten GetDeb. Entwickler können selber PPAs anlegen. Welche Lücke soll Extras da schließen?

Lothar93

6 26. September 2010 20:46

@Letalis Sonus: Wie heißt das kommerziell erwerbbare Programm? Ich hab da noch nichts gesehen, obwohl ich mit Maverick Beta arbeite.

Letalis_Sonus

7 26. September 2010 21:19

Wie diverse Newsseiten berichteten (u.a. auch Ikhaya), handelt es sich um den Fluendo DVD Player, aber ich hab ihn ehrlich gesagt dort auch noch nicht finden können...

zephir

Avatar von zephir
8 27. September 2010 15:10

@5: So wie ich es verstanden habe, soll das extra Repository ein zwischending ziwschen den PPA's (fast ohne jedes Review, jede Menge verschiedene) und den offizellen Quellen (main, universe), wo die Aufnahme neuer Programme vergleichsweise aufwendig ist, werden. Und in den Backlports sind nur Quellen, die auch in Main und universe in älteren Versionen sind, das wäre dann der Unterschied dazu.

Also ein Art "Halboffizeller Status" für zusätzliche Software.

Mit kommerzieller Software aus dem Softwarecenter hat das erst mal wohl nichts zu tun, die wird wohl noch mal in ein anderes Repository kommen oder ganz anders bereitgestellt.