staging.inyokaproject.org

Ubuntu wendet sich langsam von X.Org ab

ubuntu_old.png

Mit der Einführung eines neuen Display-Server sollen sich viele neue Chancen eröffnen und alter Ballast abgeworfen werden.

Mark Shuttleworth hat in seinem Blog 🇬🇧 eine weitere grundlegende Entscheidung für die Weiterentwicklung von Ubuntu bekanntgegeben. Bereits vor einer guten Woche gab es die unerwartete Meldung, dass in der nächsten Version von Ubuntu, 11.04 alias Natty Narwhal, Unity die Standardoberfläche der Desktopumgebung GNOME ersetzen soll. Statt dem unter allen aktuellen Linuxdistributionen, darunter auch Ubuntu, eingesetzten Display-Server X.Org soll bald auch der neue Display-Server Wayland eingesetzt werden. Allerdings wird Wayland allgemein schon seit geraumer Zeit als potenzieller Nachfolger für X.Org gehandelt.

Im Zusammenhang mit Unity sei X.Org nicht unbedingt prädestiniert, die Ziele von Ubuntu und einem schlanken wie schnellen Desktop ohne größere Hürden zu realisieren. Wayland böte hierzu eine bessere Ausgangslage. Shuttleworth glaubt zwar, dass Canonical dazu in der Lage wäre, innerhalb von sechs Monaten etwas in der Richtung auf die Beine stellen zu können, aber er rechnet mit einer Entwicklungszeit von ungefähr einem Jahr, bis eine erste funktionstüchtige Version bereitstehen könnte. Bis Wayland auch auf Produktivsystemen eingesetzt werden kann, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen.

Zunächst soll vor allem Unity auf Wayland umgestellt werden. Wayland ist ein Display-Server, der von Hause aus mit Compositing ausgestattet ist und daher leistungsfähiger ist. Allerdings müssen Anwendungen, die auf Wayland laufen sollen, speziell dafür geschrieben werden. X-Clients werden über einen nachgeschalteten X-Server, der seinerseits als Wayland-Client läuft, weiterhin einsetzbar sein. Besonders in die Kombination von uTouch (dem Framework zur Unterstützung von Multitouch), Unity und Wayland steckt Shuttleworth viele Hoffnungen.

Wayland wird unter dem Dach der freedesktop.org-Organisation entwickelt und gepflegt.

Seitens der Community gibt es aber auch schon einige Kritik: So wird die Umsetzbarkeit dieser Idee teilweise bezweifelt. Der Ankündigung gegenüber steht auch die Ablehnung dieser Idee noch vor einiger Zeit.

Zu Treiberproblemen äußert Shuttleworth sich nur kurz. So sagt er, dass vor allem die Leute, die einen guten Open-Source Treiber einsetzen, einen Vorteil hätten.

Weitere Quellen:

Dieser Artikel wurde geschrieben von katze sonne und Thurgau.

Veröffentlicht von katze_sonne | 5. November 2010 17:30 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

Weegee

Avatar von Weegee
1 5. November 2010 17:42

Zum Problem mit Treibern äußert Shuttleworth sich nur kurz. So sagt er, dass vor allem die Leute, die einen guten Open-Source Treiber einsetzen einen Vorteil hätten.

Und somit verbaut sich Ubuntu eine weitere Chance, einen Markt für Spieler aufzubauen? Die Open-Source-Treiber hinken nämlich, was die Leistung in Spielen angeht, den proprietären Pendants hinterher - zwar nicht meilenweit, aber Unterschiede lassen sich dennoch erkennen. Noch extremer ist das bei Spielen, die per Wine ausgeführt werden (Portal funktionierte hier z. B. mit dem radeon überhaupt nicht).

Ich weiß jetzt zwar nicht, wie das unter nVidia-Karten ausschaut (oder bei anderen), da ich hier nur eine von AMD besitze - aber irgendwie macht mich die Aussage von Mark stutzig.

Zu Wayland selbst kann ich nicht wirklich etwas sagen, dazu fehlt mir das nötige Hintergrundwissen. Aber mal schauen, was draus wird.

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
2 5. November 2010 17:47

@1: Das wird ja noch dauern bis das ganze Thema wirklich auch für den Endanwender umgesetzt wird. Bis dahin kann sich mit den Treibern ja auch noch viel ändern. Daran könnte es ja vielleicht auch liegen, dass er wenig dazu geschrieben hat - weil die Situation einfach noch zu ungeklärt ist auf diesen langen Zeitraum gesehen...

burli

Avatar von burli
3 5. November 2010 17:54

Nicht nur 3d Leistung, auch bei OpenCL oder andere Hardware Beschleunigungen gehen doch mit freien Treibern (noch) nicht, oder?

Ich bin mit dem Radeon Treiber zwar einigermaßen zufrieden, aber alles kann er nicht

nisita

4 5. November 2010 17:58

@1 ... das eine hat doch mit dem anderen erstmal nichts zu tun. nur weil die leute mit opensource-treibern einen vorteil bei wayland haben, heist das nicht, dass spiele dann mit propritären treibern schlechter laufen.

die lösung mittels wine mag teilweise ausreichen, auf lange sicht gesehen muss es aber bessere lösungen her.

wenn das alles so funktioniert, es dann weniger probleme etc gibt, warum nicht. es ist auf jedenfall nicht das shclechteste alte zöpfe abzuschneiden. ob es die richtigen sind ist eine andere sache. aber schön, dass es eine distribution gibt, die sowas ausprobiert.

B601

5 5. November 2010 18:14

@1 und 3:

Nicht zwangsläufig. Für meinen Grafikchip am privaten Notebook - AMD ATI Radeon HD 3670 - unterstützen die offenen Treiber mittlerweile alles. Mag sein, dass sie etwas langsamer sind; jedoch fällt das im normalen Betrieb nicht auf, bei Spielen vielleicht schon. Dafür haben sie gezählte (mir aufgefallene) 14 Fehler weniger als der fglrx! (Das reichte bis zum Absturz.) Bei der Performance ist das auch so eine Sache; einer der Fehler ist, dass bei aktiviertem Compiz manche Aktionen (z.B. Fenster vergrößern) mit dem fglrx mit einer guten halben Sekunde Verzögerung erfolgen!

Mein Firmennotebook ist ein Lenovo T400 (extra abgespeckt für die Firma ☹ ohne zusätzlichen ATI-Chip) und auch hier unterstützt der freie Inteltreiber alles. Ich kann's nur mit Windows XP vergleichen: Sogar der Stromverbrauch des gesamten Systems ist unter (dem "illegal" hinzu installierten ☺ ) Ubuntu (64 bit) um ca. 35 % geringer! Ich meine damit, dass freie Treiber nicht unbedingt mehr Strom verbrauchen müssen (auch ein oft gehörtes Argument).

BIGSandwich

Avatar von BIGSandwich
6 5. November 2010 18:16

Ich seh da erneut die "neuen" Systeme wie Tablet, Handy und co im Fokus und darum auch die Opensource-Treiber weil Mr. Shuttleworth allen Herstellern Ubuntu anbieten möchte.

Silmaril

Avatar von Silmaril
7 5. November 2010 18:24

Das ist endlich mal wieder eine unterm Strich richtig gute Entscheidung von Canonical. Allein das jetzt offen gesagt wird, dass man einen X.Org-Ersatz braucht und das Wayland dieser werden soll, wird Wayland voranbringen. Jetzt kann ihn eigentlich keiner mehr übersehen, der über ein Jahr hinausdenkt. Vorher haben ihn weder die Grafikartenrhersteller noch die Anwendungsentwickler und natürlich auch nicht die Endanwender richtig auf den Schirm gehabt.

Die Netzwerktransparenz des X-Servers ist zwar irgenwie ein cooles Feature aber schlicht und ergreifend praktisch nicht nötig. Oder gibt es wirklich ein Anwendungsfall, in der es die beste aller Lösungen ist?

X.org ist aus meiner Sicht zu aufgebläht, zu wartungsfeindlich, zu ressourcenhungrig und zu stark von einer Zeit geprägt, in der UI noch bedeutete eckige Fenster auf den Schirm zu malen. Es ist zwar auch nicht gerade eine einzige Katastrophe und in letzter Zeit hört man auch weniger von Freezes und Abstürzen und die Konfiguration wurde automatisiert, aber eigentlich ist es nicht mehr zeitgemäß. Es ist Zeit für Wayland. Gut das Canonical auch mal wieder Vorreiter bei guten Entscheidungen spielt.

Ich hoffe, dass Wayland jetzt einen großen Schup bekommt, die Grafikartenentwickler die Notwendigkeit auch einsehen und die Anwendungen schnell native Wayland-Anwendungen werden.

seaman

8 5. November 2010 18:30

Gerade der letzte Satz mach mich da schon irgendwie stutzig. Aber wer weiß, wie es in etwa 4 Jahren aussieht. Vielleicht hat Mark Shuttlerworth ja mit dieser Ankündigung die Entwicklung der OpenSource-Treiberentwickler auf dem richtigen Fuß erwischt, dass die Entwicklung und die Bedeutung der OpenSource-Treiber nun zunimmt?!

Mich würde jetzt aber mal interessieren, wie aktuell die Unterstützung des freien nVidia Treiber ausschaut?! Kann da mal jemand einen (aktuellen) Erfahrungsbericht schreiben?

Ich spiele auch unter Linux gerne mal hier und da ein 3D Spiel (z.B. Command&Conquer und "Die Siedler"- beide unter Wine oder MegaGlest - nativ unter Ubuntu). Ist das bereits mit dem Nouveau-Treiber problemlos möglich? Mein Grafikkarte (in meinem Notebook) ist auch schon etwas älter: GeForce 8400GS. Wie sieht es derzeit mit der Mehrmonitounterstützung aus? Kann ich z.B. mein Notebook per HDMI mit meinem LCD verbinden und beide Displays haben verschiedene Auflösungen und verschiedene "Arbeitsflächen" bzw. Programme am laufen? Funktionieren denn die KWin-Effekte (unter KDE) und Compiz-Effekte (unter Gnome)?

Tids

Avatar von Tids
9 5. November 2010 18:40

Finde ich eine gute Entscheidung ☺ Was mir hier sorgen macht ist, ob so sachen wie Java und Flash da mitziehen werden.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
10 5. November 2010 18:41

@9: guter Witz, natürlich interessiert die das überhaupt nicht, ist aber auch egal, da X in Wayland unterstützt ist.

norbit

Avatar von norbit
11 5. November 2010 18:42

@8 Bei mit läuft ein eine nvidia 9400 (ION), der Nouveau funktioniert bei mir noch nicht zu 100%. Ab und an gibts da noch einen Absturz.

Ich denke das in nächster Zeit doch einige Geräte ähnlich dem I-Pad auf den Markt kommen, wenn Linux da auch reinkommen will muss man da mitziehen. Man muss aber wohl auf die Geräte mit AMD APU warten, deren Grafikkern soll angeblich ein HD 4xxx bei dem der Quellcode sogar offen liegt.

simpson-fan

12 5. November 2010 18:44

Wenn ich das mal so fragen darf: Was für einen Sinn hat Netzwerktransparenz? Bzw. wieso ist das in X.org drinnen? Oder - wer brauch das und warum?

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
13 5. November 2010 18:50

@12: wer es braucht ist eine gute Frage, aber es ist praktisch. So kann man damit zum Beispiel mit dem Handy Anwendungen von dem Desktop starten. Ideal für Thin Client Lösungen. In X ist das drinnen, weil X eine Client/Server Architektur hat, die es erlaubte die Anwendungen auf einem Mainfraim zu starten und einfache Terminals zur Bildschirmausgabe zu verwenden. X stammt ja aus den 80er Jahren...

burli

Avatar von burli
14 5. November 2010 18:54

@12: Ist ganz praktisch um einen Server zu administrieren. Da muss man nicht auf einer Konsole rumturnen. Man kann sogar Firefox und ähnliches starten

FriedChicken

15 5. November 2010 19:00

Shuttleworth glaubt zwar, dass Canonical dazu in der Lage wäre, innerhalb von sechs Monaten etwas in der Richtung auf die Beine stellen zu können, aber er rechnet mit einer Entwicklungszeit von ungefähr einem Jahr, bis eine erste funktionstüchtige Version bereitstehen könnte. Bis Wayland auch auf Produktivsystemen eingesetzt werden kann, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen.

Das stimmt so nicht!

Shuttleworth weißt zwar darauf hin, dass es vermutlich mehrere Jahre Dauert, bis das ganze "Ökosystem" umgestellt sein wird. Das ist jedoch - wie im Artikel korrekt erwähnt wird - kein Problem, da eine X-Schicht für Kompatibilität sorgen kann. Die darauf angewiesenen Programme können zwar die Vorteile von Weyland nicht ausschöpfen, aber es sind im Vergleich mit "nativem" X auch keine relevanten Nachteile zu erwarten. Daher ist auch vorher schon ein Einsatz im Produktivumgebungen realistisch - vermutlich schon vor dem nächsten LTS!

Zitat, http://www.markshuttleworth.com/archives/551:

Timeframes are difficult. I’m sure we could deliver *something* in six months, but I think a year is more realistic for the first images that will be widely useful in our community. I’d love to be proven conservative on that ☺ but I suspect it’s more likely to err the other way. It might take four or more years to really move the ecosystem.

Außerdem wird im Artikel leider nicht erwähnt, dass der Geschwindigkeit ein wesentliches Element des X-Server-Konzepts geopfert wird: Die Netzwerktransparenz. Den meisten Usern wird es zwar nicht negativ auffallen, aber es zeigt immerhin, wie groß dieser Schritt ist!

Wie RDP unter Windows zeigt, gibt es allerdings auch ohne direkte netzwerktransparente Grafik (bessere!) Möglichkeiten zur Fernsteuerung/-wartung. Einen echter Nachteil ist es also nicht.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
16 5. November 2010 19:06

@15: doch es dauert durchaus einige Jahre bis man Wayland verwenden kann, da es noch keine (brauchbaren) Fenstermanager gibt. Und auch Compiz und KWin müssen im GL Stack noch bedeutend angepasst werden um als Compositor zu arbeiten (ohne Fenstermanagement)

Juice17

17 5. November 2010 19:12

Hm da müssen ja dann auch GTK, QT, etc. Unterstützung für anbieten, oder? Denn soweit ich weiß, kommunizieren die direkt mit X.

burli

Avatar von burli
18 5. November 2010 19:16

Bei GTK und Qt wird schon daran gearbeitet

HmpfCBR

Avatar von HmpfCBR
19 5. November 2010 19:53

Muss man bei RDP nicht immer gleich den ganzen entfernten Desktop laden? Außerdem kommt mir RDP selbst hier im LAN immer etwas träge in der Bedienung vor.

Eine der ersten Diskussionen, die man beim Googlen nach "wayland ssh" findet, enthält folgendes statement:

The long answer: Remote desktop is really something that belongs in the toolkits (Gtk+, Qt), not the display server.

Die gegebene Erklärung (weniger Bandbreite benötigt) hört sich für mich erstmal logisch an, hab aber auch keinen Plan davon. 😉

BodomBeachTerror

20 5. November 2010 20:13

@10: Wieso sollte sie das nicht interessieren? Wenn Wayland wirklich mal X ablösen sollte, dann werden die sicher auch umsteigen und wieso sollte man da nicht jetzt schon mal anfangen?

Das_Auge

Avatar von Das_Auge
21 5. November 2010 20:17

Allerdings wird Wayland allgemein schon seit geraumer Zeit als potenzieller Nachfolger für X.Org gehandelt.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich heute zum ersten mal von diesem Programm lese. Also entweder bin ich ein Ausreißer in dieser Allgemeinheit, oder es wurde hauptsächlich in Entwickler- und Insiderkreisen als potentieller Nachfolger gehandelt.

Ich habe 2 Sorgen:

  • Wird es wieder ein rundum stabil laufendes Ubuntu geben, bevor die nächste LTS erscheint und der Support von 10.10 abläuft?

  • Wie wird Fernwartung möglich sein?

Wenn sich eine befriedigende Antwort findet, dann habe ich nichts dagegen, zu wechseln.

Ach ja, noch eine Frage: Läuft ein Programm, das für x geschrieben wurde, in Waland schneller oder langsamer als in x? Und ist in diesem X-client, der dafür in Wayland geöffnet wird, Netzwerktransparenz gegeben?

Halja

Avatar von Halja
22 5. November 2010 20:18

Spätestens jetzt wird es für mich Zeit, mich nach einer (anderen) LINUX Distribution umzusehen!

Schon vor den jüngsten Bekanntmachungen gab es ja zu kritisieren das Canonical sich unsolidarisch gegenüber einer Vielzahl freier Software Projekte verhällt. (Siehe-> https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Ubuntu#Kritik )

Debian, OpenSuse oder was weiß ich, jedenfalls werde ich erst mal bei 10.04 bleiben und mir langsam etwas anderes suchen.

burli

Avatar von burli
23 5. November 2010 20:22

@21: Ich hab gestern auch zum ersten mal davon gehört. Also keine Sorge, du bist nicht allein 😉

Und für X geschreibene Programme laufen unter Wayland gar nicht, außer der X Server selbst läuft als Client unter Wayland. Aber die meisten Programme haben mit X direkt nix am Hut. Das ist hauptsächlich Sache der Toolkits (GTK+/Qt)

burli

Avatar von burli
24 5. November 2010 20:24

@22: Viel Spaß, aber es ist anzunehmen, dass im Laufe der Zeit die Auswahl an Distributionen mit Xorg dünner wird. Xorg ist Alteisen aus den 80ern und biegt sich unter der Last moderner Systeme schon deutlich

axt

25 5. November 2010 20:36

...und das von jemandem, der eben noch geäußert hat, die Entwicklung eines neuen Iconsets würde in einem halben Jahr noch nicht beendet sein.

Nvidia, AMD, Intel...sie werden begeistert sein, Manpower in einen weiteren Display-Server neben X stecken zu dürfen. Für eine angedachte zukünftige Version 1 Distribution. Oder sie werden's ganz einfach lassen.

Visionen oder eher Realitätsverlust.

Das_Auge

Avatar von Das_Auge
26 5. November 2010 20:38

@22: Dan gib nur acht, dass du nicht eine Distro erwischt, die ein halbes Jahr später auch wechselt 😉

Du willst wechseln, weil du der Meinung bist, dass dieser Schritt unsolidarisch gegenüber freier Software ist, oder aus praktischen Gründen?

Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass Ubuntu hier Pionierarbeit leistet, und damit die Voraussetzung schafft, dass andere Distributionen ohne viel Aufwand nachziehen können.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
27 5. November 2010 20:56

@22: nun die Meldung ist einfach falsch, denn nicht nur Canonical will Wayland, alle wollen Wayland. Und das sage ich als Entwickler einer Kernkomponente von KDE Plasma, die mit Wayland obsolete wird.

@25: für Wayland braucht es keine großen Anpassungen an den Treibern. Das meiste ist bereits da: Treiber sind nicht mehr Bestandteil von X, sondern vom Kernel. D.h. die einzigen die Probleme haben, sind NVIDIA, weil sie ihre Treiber nicht angepasst haben.

burli

Avatar von burli
28 5. November 2010 21:03

@27: Nvidia gehört eh bald Intel oder hat im Consumer Bereich keinen nennenswerten Stellenwert mehr. Dem weinen höchstens ein paar High End Gamer hinterher 😉

Spaß beiseite, Nvidia muss sich bewegen, sonst kann man es bald unter Linux vergessen

seaman

29 5. November 2010 21:04

@22:

Wie heißt gleich nochmal der Spruch?

Achja:

"Früher war alles besser!"

Diejenigen, die diesen Spruch wortwörtlich nehmen, werden irgendwann das nachsehen haben.

Und nein, nicht alles neue ist immer gut, aber man sollte sich erstmal mit dem Thema näher beschäftigen, bevor man es ablehnt. Nur eben ist das in diesem Fall schlecht, denn weder Unity noch Mayland sind noch lange nicht fertig.

rotthoris

Avatar von rotthoris
30 5. November 2010 21:06

es mag vielen wie z.B. @22 im Moment nicht so recht gefallen - aber nach wie vor kann ich aus meiner Sicht der Dinge nur sagen; ubuntu ist auf dem richtigen Weg. Wer kritisiert das Mark Shuttleworth nur darauf abzielt ubuntu auch Hardwareanbietern schmackhaft zu machen der verkennt die Lage. Das überleben Canonicals hängt ganz maßgeblich eben davon ab, ob man mit ubuntu als modernem alltagstauglichem Linuxsystem Erfolg hat. Und Geld kann man nur in die Entwicklung stecken, wenn man vorher welches verdient hat. @27 Leider verwende ich nur NVidia-Karten weil die bisher immer am problemlosesten liefen, dann hoff ich mal dass die bis dahin noch ne'n vernünftigen Treiber anbieten.

burli

Avatar von burli
31 5. November 2010 21:15

@30: Ich war lange Zeit Nvidia Fan. Der proprietäre Treiber funktioniert ja derzeit auch problemlos. Aber mich hat schon lange gestört, dass Nvidia kein Interesse an freien Treibern hat. Nicht, weil ich es aus ideologischen Gründen richtig fände sondern weil ich irgendwie den Braten wohl gerochen habe.

Deshalb habe ich nur noch Intel Grafik und mein letzter Neuzugang war komplett AMD. Seither fahre ich komplett mit freien Treibern

noskill

Avatar von noskill
32 5. November 2010 21:58

Da mich der xserver als letzter Teil von Linux immernoch ankotzt und sich in den letzten Jahren da kaum was verbessert hat, denke ich das dieser Neuanfang vielleicht Linux im Heimandwenderbereich Aufwind verschafft. Sofern alle Distris an einem Strang ziehen. Ansonsten wird diese Aufsplittung der grafischen Oberfläche zu Problemen führen.

lakerz

Avatar von lakerz
33 5. November 2010 22:18

Nach der Ankündigung von Unity als Hauptoberfläche von Ubuntu ist dies nur ein weiterer logischer und positiv konsequenter Schritt. Ja - geht man daran, wie lange es wohl dauern wird bis die jetzige Funktionalität des Desktops nativ auf Wayland übertragen werden kann sieht es sicher nicht rosig aus. Doch zäumt man das Pferd mal von einer ganz anderen Richtung auf, mag jetzt genau der Richtige Zeitpunkt sein (in Anbetracht dessen, das Wayland afaik in MeeGo eingesetzt werden soll):

PC's sind nicht mehr das Gleiche wie vor 5 Jahren. Im Mittelpunkt steht nicht mehr Alles damit machen zu können und schon gar nicht arbeiten - im Mittelpunkt des sich neu eröffnenden Marktes steht Internet, Entertainment und alles was dazu gehört. An sich eine Leichtigkeit für unsere Full-Featured Betriebsysteme Windows/Linux etc - eine viel bequemere und sorgenfreiere Erfahrung macht ein Anwender jedoch mit genau darauf zugeschnittenen Geräten. Also kann man weiter unsere großen Oberflächen an die kleinen Bedürfnisse annähren, um alles zu erhalten - oder man macht den Schritt, den Apple und nun Canoncial machen (ja, ich formuliere es jetzt etwas überspitzt): Den PC zurechtschneiden, negativ ausgedrückt zu verstümmeln. Unity ist da der erste Schritt, Wayland der Zweite. Es reicht für viele erst einmal vollkommen aus, wenn Internet und Entertainmant hervorragend eingebaut ist.

Hat man dann eine kleine, hippe Plattform - dann, ja dann wird sich auch schnell etwas tun - dann wird es Bewegung geben, die funktionalität der "Großen" darauf zu übertragen - notwendig für einen Erfolg ist sie aber erst einmal nicht.

Jetzt mag man das natürlich nicht zwingend gut finden. Und ich gehöre zu denen die von Unity gar nichts halten. Aber ich finde es sehr Begrüßenswert von Canoncial, diese konsequenten Schritte zu gehen - alle, die heirbei nicht mitwollen sind ja bestens bei den anderen Distributionen aufgehoben - bei denen es so viel Redundanz gibt, das ich Neues Wagen nur begrüßen kann 😉

Lustiggruft

Avatar von Lustiggruft
34 5. November 2010 22:27

Wahahahaha! Ich krieg mich nicht mehr. Leute: Bei jedem Kernelupdate lese ich von schwerwiegenden Problemen mit den INtel-grafikchips! Und die Readeon-treiber verursachen alle nase lang schwierigkeiten, sei es mit suspendmode, sei es mit den desktopeffekten oder wasauchimmer. Aber wisst ihr, welcher Treiber wirklich gut funktioniert? der unfreie nvidiatreiber für meine 9800gt... Ach, der ist ja unfrei, wie böse.

Ich begrüße den wechsel, die xorg hab ich mir nun oft genug zerschossen, und dieses behäbige monster ist auch echt ein wenig langsam... aber das sarf man ja nicht sagen, da die xorg neben dem kernelkonzept so ziemlich das älteste an linux ist, was? *gg

Lignux

35 5. November 2010 22:59

Leute: Bei jedem Kernelupdate lese ich von schwerwiegenden Problemen mit den INtel-grafikchips!

Toll. Und was kann Xorg dafür?

Und die Readeon-treiber verursachen alle nase lang schwierigkeiten, sei es mit suspendmode, sei es mit den desktopeffekten oder wasauchimmer. Aber wisst ihr, welcher Treiber wirklich gut funktioniert? der unfreie nvidiatreiber für meine 9800gt... Ach, der ist ja unfrei, wie böse.

Ist ja irgendwie auch klar, dass der Treiber vom Hersteller des Produktes besser läuft als eine freie Alternative, oder? Und nein, böse ist ein unfreier treiber bestimmt nicht, aber er bringt viele Nachteile mit sich.

Ich begrüße den wechsel, die xorg hab ich mir nun oft genug zerschossen, und dieses behäbige monster ist auch echt ein wenig langsam... aber das sarf man ja nicht sagen, da die xorg neben dem kernelkonzept so ziemlich das älteste an linux ist, was? *gg

Warum sollte man das nicht sagen dürfen? Schau dir mal deine Posts über dir an. Die Mehrheit befürwortet den Schritt auf Wayland. (im übrigen: Einige GNU-Tools sind -berichtigt mich bitte- bestimmt schon älter als Linux)

seaman

36 5. November 2010 23:04

@34:

Ja, ich sehe das ähnlich wie du, aber wenn ich jetzt z.B. lese, dass der nVidia Treiber ab Januar 2011 bzw. ab den nächsten Treiberversionen offiziell kein VDPAU mehr unterstützt (nachzulesen unter http://www.nvidia.de/object/linux-display-amd64-260.19.12-driver-de.html ), dann macht mich das schon nachdenkend. Die VDPAU Unterstützung muss dann wohl von den "Paketpackern" der jeweiligen Distri selbst eingerichtet werden.

Ok, ich bin da jetzt nicht sonderlich bewandert, aber meines wissens, ist doch VDPAU wichtig, um bei z.B. h.264 codierten Videos Hardwareunterstützung durch die GPU zu bekommen, ansonsten wird alles über die CPU berechnet.

Gibt es dafür jetzt einen Ersatz, oder warum wird VDPAU nicht mehr seitens nVidia unterstützt.

Ich denke, wegen solche Dingen, ist es wichtig einen freien Treiber zu haben. Der Nouveau-Treiber macht aber bei 3D wohl noch jede Menge Ärger.

putzerstammer

Avatar von putzerstammer
37 5. November 2010 23:16

Ich finde wir sollten alle mal Abwarten was kommt, mir ist wichtig das die Distri stabil läuft, und jeder es dann Ändern kann wie er will........

Lustiggruft

Avatar von Lustiggruft
38 5. November 2010 23:20

@36: Verstehe die Frage nicht. Wenn die Xorg mit den Inteltreibern probleme hat, was kann da die xorg für? Kannst du mir die Frage bitte laut vorlesen, damit ich sie besser verstehe? *zwinker*

Und selbstverständlich halte ich es für logisch, die herstellertreiber sollten besser funktionieren als die freien, aber offen gesagt sieht man häufig genug das gegenteil. Die Leute hier kritisierten nvidia für ihre Treiber. Diese treiber aber funktionieren definitiv besser als die der konkurrenz - die hier wiederum gelobt wird. Das macht keinen Sinn. Ich möchte nur auf die Verblendung vieler Kritiker hinweisen.

Auch wenn man diesen Schritt nicht begrüßt müsste jedem klar sein, dass er längst überfällig ist. Und dass er letzlich linux auf desktops (und mobilen geräten) weiterbringen wird. Kritik kann man eigentlich nicht ernsthaft üben, da ja noch viel zu wenig feststeht. Ist wieder so ein fall von "alles neue kritisieren, weil es neu ist".

norbit

Avatar von norbit
39 5. November 2010 23:37

Als User kann es einem egal sein wie lange es dauert bis Wayland eingeführt ist und funktioniert, oder welcher Desktop dann am besten gefällt. Live-CD sei dank. 😉

Linux bietet da eben die Auswahl von anderen Distri´s die nicht so aktuell sind und die man noch sehr lange nutzen kann.

axt

40 5. November 2010 23:40

@38:

Die Leute hier kritisierten nvidia für ihre Treiber.

Ich zähle nicht zu "den Leuten hier".

Ist wieder so ein fall von "alles neue kritisieren, weil es neu ist".

Nein, ich kritisiere halbjährliche vollmundige Ankündigungen wohl aus kosmischer Sicht (obwohl man nicht mal einige bunte Icon-Pixel fertig bekommt), die sich zum Release auf wundersame Weise bis auf einen kümmerlichen Rest verflüchtigt haben.

flohuels

Avatar von flohuels
41 6. November 2010 00:02

Vielleicht sollte ich mal testen, ob meine ganzen Multimonitor-Probleme vom "falschen" X-Server kommen xP

mniess

42 6. November 2010 00:35

@12: Ich forwarde z.B. immer gerne X auf meinen Rechner, wenn ich mich bei der Uni einlogge und starte dann den Uni-Firefox auf meinem Rechner, so dass ich mit der Uni-IP surfe. Dadurch habe ich vollen Zugriff auf sehr sehr viele wissenschaftlichen Bibliotheken.

burli

Avatar von burli
43 6. November 2010 09:45

@34:

Aber wisst ihr, welcher Treiber wirklich gut funktioniert? der unfreie nvidiatreiber für meine 9800gt... Ach, der ist ja unfrei, wie böse.

Hm, mit dem Nvidia Treiber hat Suspend nie funktioniert. Beim abspielen von Videos hatte ich immer Tearing Effekte. Beides funktioniert mit dem freien Radeon Treiber jetzt besser. Und nun?

The-Raven

Avatar von The-Raven
44 6. November 2010 11:03

Lustige diskusion bezüglich nvidia, ati und intel. ☺ Ich habe schon auf einigen geräten linux installiert und meine erfahrung ist, dass früher die intel am besten funktioniert haben, gefolgt von nvidia und dann ati. Heute sieht es anders aus, vor allem bei älteren intel hat man einfach nur die "popokarte" gezogen. ATI haben die entwicklung älterer karten eingestellt. Wer also noch z.B. ein notebook mit 9600/9700er hat und ubuntu 10.04 oder 10.10 installieren möchte kann nur noch den radeon treiber nehmen. Der läuft zwar gut, ändert aber nichts an der tatsache das ati die kunden im stich gelassen hat. Nvidia dagegen unterstützt auch ältere karten mit treibern. Und meistens hat man auch heute noch mit nvidia weniger probleme, ich denke da z.B. an den fglrx treiber welchen man, wenn man hdmi-audio verwenden will, zwingend benötigt. Der bug mit der verzögerung beim fenster maximieren/minimieren ist einfach nervig ☹

Und nun noch zum thema: Ich finde es sehr mutig diesen schritt zu gehen. Es ist nie einfach den "usern" etwas neues schmackhaft zu machen. Aber bevor man darüber wettert und schimpft sollte man es sich wenigstens mal anschauen. Ich bin also gespannt. 😉

burli

Avatar von burli
45 6. November 2010 11:20

@44: Äh, nö. Ältere Nvidia Karten werden auch nicht mehr unterstützt. Und für R600/700 gibt es HDMI Audio Support beim Radeon Treiber.

ElectricSheep

46 6. November 2010 12:02

@26: Ubuntu leistet Pionierarbeit? Nicht schlecht... 😀

Wenn ich mir das Change-Log von Wayland (http://cgit.freedesktop.org/wayland/log/) ansehe, dann gibt es da wohl nur einen Entwickler (so ziemlich jedenfalls). Und der arbeitet für... Red Hat (http://www.blogger.com/profile/01071042513787555957).

Bleibt abzuwarten ob sich Canonical an der Pionierarbeit beteiligt oder sich auf seine Kernkompetenzen (neue Fonts und Wallpapers) beschränkt. 😀

The-Raven

Avatar von The-Raven
47 6. November 2010 12:04

@45: Die frage ist was man unter alt versteht. Mit einer Gforce2, welche ich schon als uralt bezeichnen würde, kann ich den nvidia96 treiber installieren und dann laufen sogar die desktop effekte. ATI karten laufen mit dem fglrx nur ab der 2000er serie. Und ja, der hdmi-audio support funktioniert mit dem freien treiber. Jedoch nur wenn man wie du sagst eine R600/700 hat. Eines meiner notebooks (HP-8510p) hat jedoch eine HD 2600 mit M76M chip, da gehts dann halt nicht. Wenn ich zurück schauen hatte ich mit nvidia wesentlich weniger ärger als mit ati. Und wenn man sich im internet tummelt, dann habe ich das gefühl das ich nicht der einzige bin dem es so geht.

Dicker1

Avatar von Dicker1
48 6. November 2010 12:34

@46: Wow hoffentlich kommen da bald mehr sonst würde das glaub noch 20 jahre dauern 😀

Lustiggruft

Avatar von Lustiggruft
49 6. November 2010 12:45

@46: Fonts, Wallpaper UND: Leere Ankündigungen, meinst du, oder? *kicher*

Wutze

50 6. November 2010 13:47

Ich bin mir da eben nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Wayland mag sicher eine Alternative sein zum X, jedoch steckt doch das ganze erst in den Kinderschuhen. Allein der Satz: Bis Wayland auch auf Produktivsystemen eingesetzt werden kann, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen. verunsichert mehr als das es mich beruhigen dürfte.

Klar, irgendwer muss anfangen auch mal neue Wege zu gehen, sonst setzt sich neues, vielleicht auch besseres niemals durch. Aber gleich komplett weg von Netzwerkfähigkeit? Ich nutze Linux hauptsächlich wegen eben dieser Dinge, weil es mir in vielen Fällen die Arbeit erleichtert. Es schont meine Ressourcen innerhalb meines Netzes. Auch die im Firmennetz. Mich stört ja heute schon, das viele dieser Dinge im aktuellen Ubuntu nicht mehr vorhanden sind. (siehe XDMCP, welches sich nur mit viel Mühe aktivieren lässt)

Störend wird auch hier wieder sein, und das laste ich Ubuntu massiv an, das Neue Dinge immer mit der Brechstange eingeführt werden. Ich könnte mit wetten, Wayland wird in einem Jahr installiert sein auf jeder neuen Installation, nur laufen darunter kaum noch Programme. Und falls doch, dann mit wesentlich mehr Problemen als heute.

Unity ist sinnbefreit, Wayland macht da schon wesentlich mehr Sinn, auch wenn es meines Erachtens nach eher für den privaten Anwender Sinn macht als für einen der die Netzwerkfähigkeiten ausschöpfen möchte.

fretchen

51 6. November 2010 14:11

@27: Wieso sind eigentlich alle dafür. Sind es die Probleme mit X.org (es schien als ob es organisatorische Probleme gab für einige Zeit) oder geht es schlichtweg darum, dass X.org veraltet ist ?

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
52 6. November 2010 14:37

@50: das hat mit Brechstange nichts zu tun, sondern einfach damit, dass Wayland eh kommt. Wayland ist auch komplett "abwärtskompatibel" - nämlich durch den embedded X Server (wie auch bei Apple). Das einzige was dann nicht mehr funktioniert sind die X Fenstermanager (ohne X braucht man keinen X Fenstermanager) und bis Compiz/KWin portiert sind, denke ich wird Ubuntu nicht Wayland als Default ausliefern. Für MeeGo ist Wayland natürlich bereits viel früher interessant (und für Nokia auch um Qt als einziges Toolkit zu pushen).

@51: das veraltet ist nur eines der Probleme - man will einfach nicht mit einer API arbeiten, die älter ist als man selbst 😉 Dass es eine Erweiterung gibt die sich "XFixes" nennt, sollte eigentlich den Stand von X ziemlich stark erklären. Wenn ich anfangen würde, die Probleme mit X zu beschreiben, würde ich morgen noch tippen.

freebirth_one

Avatar von freebirth_one
53 6. November 2010 14:58

Ich sehe das ganze so:

  • Wayland ist mal was komplett neues im Unterbau, was der kompletten Linux-Gemeinde zugute kommen kann. Zumindest die Feature-List hört sich gut an, und man würde endlich mal nicht was bestehendes auf Biegen und Brechen auf die Anwendungsfälle hinbiegen, sondern was neues aufgrund dieser Programmieren

  • selbst wenn die 11.10 schon Wayland als Standard enthalten sollte hat man immer noch mindestens 1,5 Jahre Zeit, um sich ein Upgrade/Wechsel zu berlegen. Man muss nicht wechseln, man kann.

So what?

MalleRIM

54 6. November 2010 16:25

Ich freue mich drauf und werde Wayland auf jeden Fall testen, sobald es einen brauchbaren Status erreicht (vielleicht schon vorher in einer VM). Es fehlen halt neben einem großen Haufen Fehlerbehebungen noch Portierungen der Desktopumgebungen, ich weiß nicht ob man damit überhaupt schon begonnen hat, abgesehen von den Toolkits - der XServer für Wayland existiert wohl auch noch nicht.

Halja

Avatar von Halja
55 6. November 2010 17:43

Eure Antworten auf mein @22 überraschen mich nicht. Und ich muss sagen, sicherlich habt ihr teilweise Recht wenn ihr zb. sagt das sich bei xorg wenig tut und man sich auch neuen innovativen Angelegenheiten, wie vielleicht "Wayland", zuwenden sollte.

Nachteile hat das ganze aber auch. Nur um einen Punkt näher auszuführen.

Ubuntu ist vielleicht von von Anfang an nicht das richtige für mich gewesen, weil ich immer zuverlässige(!) Software haben wollte. Schließlich hat man als normaler Windows User ja an allen Ecken gehört wie toll zuverlässig Linux doch sei und was soll man als Umsteiger am besten nehmen? Ubuntu. Pionier Arbeit hin oder her. Es ist absehbar das man in den nächsten Jahren(!) mit einem Wayland ubuntu kein zuverlässiges Betriebssystem kriegt. Mit xorg dagegen schon.

Für mich ist das aber wie gesagt nur der Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt, denn ubuntu leugnet seine Herkunft und würdigt meiner bescheidenen Meinung nach damit die Arbeit von den ganzen Projekten und Leuten wie Torvalds nicht. Man ist zwar groß und einfach, sieht sich aber nicht als LINUX Distribution. Das ist für mich unverständlich und grob unsolidarisch, für eine Software die "Gemeinschaft" groß schreibt.

(Ich muss nochmal auf http://de.wikipedia.org/wiki/Ubuntu#Kritik hinweisen) 😉

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
56 6. November 2010 18:13

@55: ich glaube du liegst mit deiner Einschätzung falsch. Wayland ist kein so großer Bruch wie vielleicht erscheinen mag. Insbesondere ist es viel schlanker als X. Die Unterschiede zwischen zwei X Versionen sind für die Stabilität wahrscheinlich viel gravierender als der zusätzliche Einsatz von Wayland. Die Grundlagen für Wayland nutzen wir alle schon, wie z.B. KMS. Als Anwender mag das alles komisch aussehen, aber als Entwickler einer Komponente, die von Wayland obsolete wird, sieht das ganze sehr vernünftig aus. Mit Pionier Arbeit hat das auch wenig zu tun: Mark ist halt einfach nur cleverer als alle anderen und schreibt einen Blogpost zu dem, was eh alle Distributionen machen werden (auch machen müssen, denn sonst fehlt den Entwicklern die Grundlage um die Anwendungen anzupassen).

Was deine Bemerkung zu Linux soll, verstehe ich nicht so ganz, aber Linux ist nur ein kleiner Teil von Ubuntu. Dazu empfiehlt sich recht gut die Lektüre zum GNU/Linux Namensstreit aus dem sich Linus selbst meines Wissens nach rausgehalten hat. Auch Android verleugnet Linux oder die Fritz!Box oder Kindle, oder die ganzen Navigationssysteme oder $insertrandomitemhere

rotthoris

Avatar von rotthoris
57 6. November 2010 19:18

@55 die "Kritik" auf Wikipedia ist nicht neu und bereits hinreichend diskutiert worden, ich persönlich kann da kein Problem erkennen solange sich Canonical an die Regeln der GNU/GPL hält, und das tun sie. Zur Stabilität von ubuntu kann ich nur sagen, dass ich noch kein anderes BS hatte, was so stabil war wie ubuntu derzeit ist. Natürlich setze ich auf den Produktivsystemen nicht immer den neuesten Hahnenschrei ein, sondern eben eher eine LTS, so wie es von ubuntu ja auch empfohlen wird. Du nimmst in Deinen Ausführungen die Ergebnisse der nächsten Jahre bereits vorweg - da bin ich etwas neidisch, denn "helsehen" gehört nicht zu meinen Fähigkeiten. Aber was solls - sicher sind Distris wie RedHat, Novel oder Debian auch gut.

Morpheus44

58 6. November 2010 19:28

Unity ... erinnert an einen Plumpen Handy Desktop .. kotz 😬 Viel schlimmer ist die Tatsache das man nun auch noch vom 1000 fach bewährten x org Server weg zu Weyland will ?? Das setzt dem ganzen noch die Krone auf . Ich sehe die Zukunft von Ubuntu (nach 10.10) als ewige Baustelle... Bleibt zu hoffen das Debian nicht die selbe sch... macht. .

iso139

59 6. November 2010 20:30

@58: Seh ich genau so!

Aber Debian wird niemals so eine Richtung einschlagen. Debian wird wie immer Pakete für alles mögliche anbieten, aber so einen Wahnsinn als Standart zu setzten? Niemals! Wirklich du hast absolut recht ein hässliche Handy oberfläche ist das, wie soll man sowas auf den Desktop benutzen???! Außerdem warum eine nicht eine neue Ubuntu-Version mit Unity anbieten, wie bei KDE???? Auf einmal einfach die Desktop Oberfläche ändern. Dann noch diese gannze Pre-Alpha Software wie jetzt der Wayland statt X. Demnächst kommt Ubuntu mit ner IPhone-ähnlichen Oberfläche benutzt nur Kernel-Testversion und wird zu gar nichts mehr brauchbar sein.

Das Schlimmste ich hab Ubuntu auf meinem Heimserver laufen, muss ich dann wohl demnächst auf Debian umstellen. Sowas kann man ja nicht auf einen Server installiern.

Moses-junior

Avatar von Moses-junior
60 6. November 2010 20:37

Schön, dass es hier auch Kommentare von Entwicklern gibt und nicht ausschließlich von "das ist Mist; und das andere sowieso"-Rednern. ☺

ronfle

61 6. November 2010 20:54

@59: Auch Debian wird früher oder später Wayland anbieten. Warum? Weil X uralt ist und sich iwann niemand mehr drum kümmern wird bzw. es pflegen wird. Ich denke vielmehr, dass jemand sich hinsetzt und die Netzwerktransparenz in Wayland integriert. Und das war's dann mit X.

So viel zu den nüchternen Worten...

Wenn Dir der Weg von Ubuntu nicht gefällt, wird Dich niemand zwingen, es zu benutzen. Und wenn Du in die Zukunft von Ubuntu schauen kannst, könntest Du mir dann bitte (aber per PM) die Lottozahlen von nächster Woche nennen?

Canonical will endlich Geld verdienen. Das geht mit Servern kaum noch (Red Hat z.B. lässt da grüßen). Also warum noch auf dieses Pferd setzen? Der Desktop ist Canonicals Markt. Da macht es nur Sinn, die Oberfläche mal von Grund auf zu überdenken. Und so ist der Wechsel von X zu Wayland absolut verständlich.

Ich hab aber noch nicht deine Argumentation verstanden (mmh, hab grad nochmal geguckt - stimmt: da war gar keine), warum man denn Wayland nicht auf einem Server installieren kann... Wenn Dein Server bei Dir zu Hause steht, ist ein Monitor vermutlich recht schnell angeschlossen. ssh geht auch ohne graphische Oberfläche (aber da warst Du ja schonmal überfordert, als Du gdm deinstalliert hast). Was also nicht mehr geht, ist ein ssh -X, aber mein Gott: Deine Kiste steht ja nicht 100km entfernt.

Wenn Du wirklich nen Server betreiben willst, ist Ubuntu in Zukunft vllt nicht das richtige. Genieße die Wahlfreiheit (und hör auf hier rumzublöken).

Apropos: hast du Wayland mal getestet? Dachte ich mir. Ich auch nicht.

detructor15

62 6. November 2010 22:59

@61 nur weil etwas "uralt" ist (was übrigens auf den Xserver/Xorg nicht zutrifft, da diese beständig weiterentwickelt werden) ist es nicht schlecht. C oder C++ sind nach deiner definition auch "alt" (beide werden immernoch weiterentwickelt) und trotzdem wird in naher bis mittlerer Zukunft kein Weg an einem von beiden vorbei führen. Egal ob es um Betriebssystemprogrammierung oder Spieleprogrammierung geht.

Desweiteren zum Thema "X ist so aufgebläht": ich liebe dieses argument, denn eigentlich ist es ein Grund für eine Software: je mehr Funktionen, desto besser! Und nein, Debian wird aus einem simplen Grund in naher/mittlerer Zukunft nicht auf Wayland wechsel und das hat einen simplen Grund: Mangel an funktionalität für Serverbetrieb/Wartung. Wayland kann an einem Bildschirm ein Bild ausgeben, dass wars. Der XServer kann auf n Rechnern mit n Instanzen laufen die untereinander beliebig oft und auch redundant vernetzt sein können und das ohne zusätzliche Software. Wer jetzt rummault wer das braucht, der hat noch nie eine Serverfarm gesehen bzw. weiß was das ist. Und im professionellen IT Bereichen dürfte er auch noch nicht gearbeitet haben. Bei der heutigen Leistung der Rechner ist die Performance einbuße für diese Funktion so gering das sie absolut niemand bemerken wird.

drfanatic

Avatar von drfanatic
63 6. November 2010 23:43

@46:

Bleibt abzuwarten ob sich Canonical an der Pionierarbeit beteiligt oder sich auf seine Kernkompetenzen (neue Fonts und Wallpapers) beschränkt. 😀

Hihihi! Das ist trifft es sehr gut! Musste richtig lachen.

ronfle

64 7. November 2010 00:24

@62: äääääh, langsam...

Ich habe nicht gemeint, dass Debian X den Laufpass geben wird. Ich schrieb "anbieten", nicht "ersetzen". Dass X gerade in Serverfarmen nicht wegzudenken ist, weiß ich sehr wohl (dazu brauch ich nur an meine Uni zu denken!). Aber auch ohne X kann man per ssh immernoch fernwarten.

Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass Debian Wayland anbieten wird. Als Standard wird es dort aber nur dann angeboten, wenn die, von mir ja auch angesprochene, Netzwerktransparenz hinzugefügt wird - und das kann evtl. erst in 10 Jahren sein. Damit wollte ich meinem Vorposter nur widersprechen, der mal wieder nur in Extremen dachte.

Der Vergleich mit C bzw. C++ hinkt, so wie du ihn anstellst. Python, Java und Konsorten sind für manche Belange viel besser geeignet als C(++) - und umgekehrt. Und genau so ist es mit Wayland auch: für den Desktop ist es vermutlich besser geeignet als X, X dafür besser für Server. Es kommt also immer auf das Anwendungsfeld an, ob etwas veraltet ist. Und ich rede hier über Canonicals Entscheidung, Wayland in Ubuntu für den Desktop einzusetzen, und nicht davon, dass Linus Torvalds den Kernel auf Java portieren möchte ☺

Meiner persönlichen Meinung nach gibt Ubuntu jetzt halt den Servermarkt auf. Das finde ich verständlich, denn da noch Fuß zu fassen, ist nahezu unmöglich, da Ubuntu eben auf Debian basiert und was Benutzerfreundliches anbieten will/draus machen will. Das führt nunmal ein wenig vom Serverbetriebssystem weg (es korreliert, eine Kausalität möchte ich hier nicht diagnostizieren).

burli

Avatar von burli
65 7. November 2010 00:26

@62: Für das Problem der "Fernwartung" wird sich unter Wayland früher oder später eine Lösung finden. Da bin ich mir sicher.

nisita

66 7. November 2010 10:51

@64.. es gibt auch einen markt für "einfache-server", bei denen man nicht nur in der kommando-zeile arbeiten muss.

@62 fernwartung geht auch ohne x. und übrigens vertraue ich als enduser eher entwicklnern die sich damit auskennen, als usern die "x ist doch super" rufen. es mag sein, dass wayland für server nicht das praktischste ist, und. niemand wird gezwungen wayland zu nutzen. und das hauptgebiet von ubuntu ist immer noch der desktop, und so gesehen find ich es gut, wenn dieser vorangetrieben wird.

Das_Auge

Avatar von Das_Auge
67 7. November 2010 11:02

Ich Hoffe nur, dass man sich genügend Zeit lässt, das ganze auf die User loszulassen, denn Am Anfang wird es, fürchte ich, eine wackelige Sache.

Newubunti

68 7. November 2010 11:36

@62:

Hm, wie viele Heimanwender wohl zuhause eine Ubuntu-Server-Farm betreuen?

Natürlich ist X in der heutigen Zeiten nicht vollständig obsolet, aber für den Bereich, den Canonical anvisiert, sind die Vorteile von X gar nicht bis wenig ausschlaggebend.

Für den Heimanwender ist es nun mal wichtiger - in der Regel - dass Ubuntu auf den typischen Heimanwender-Geräten für ihn vernünftig läuft. Und da scheint X - nach allem was man so liest - dem Heimanwender oder eher den Entwicklern, die sich um Heimanwender-Benutzbarkeit kümmern, im Weg zu stehen oder ihnen zumindest das Leben ziemlich schwer zu machen.

Gruß, Martin

naumannu

Avatar von naumannu
69 7. November 2010 19:02

"Zu Treiberproblemen äußert Shuttleworth sich nur kurz. So sagt er, dass vor allem die Leute, die einen guten Open-Source Treiber einsetzen, einen Vorteil hätten."

Finde ich besonders interessant. Gerade heute von 9.10 auf 10.04 aktualisiert. Nachdem ich seit ca. 1,5 Jahren und zwei Ubuntu-Versionen den offenen radeonhd-Treiber nutze war ich bisher mit dem ganz zufrieden und hatte da keine Überraschungen erwartet. Pustekuchen, solange der zweite Monitor angeschlossen ist macht der jetzt nur Grütze. Soviel dazu... ☹

Ria

Avatar von Ria
70 7. November 2010 19:13

Mark Shuttleworth Aussage (der muss es doch wissen oder?):

"Wayland, ein schlankes, OpenGL-basiertes und Grafik- und Fenstersystem, soll in etwa einem Jahr den X-Server und das X Window System ablösen. Die User Experience, die der Umstieg auf Unity als Desktop bringen soll, ließe sich mit X11 nur mit viel Mühe und unvollständig umsetzen, so Shuttleworth."

"Dabei verzichtet Wayland auf zahlreiche Altlasten des 25 Jahre alten X Window System – von den längst nicht mehr genutzten X-Primitiven zum Zeichnen von Linien und Mustern über Funktionen für das Font-Handling und das Management von Farbtabellen bis zur Netzwerktransparenz. Aktuelle Toolkits für das X Window System lassen sich auf Wayland portieren – an einem Qt-Port wird bereits gearbeitet. X11-Anwendungen lassen sich mit Wayland weiterverwenden, wenn der X-Server als Wayland-Client arbeitet, die Wayland-Eingabegeräte nutzt und sein Root-Window oder einzelne X11-Fenster über Wayland ausgibt. Das soll nur relativ wenige Änderungen erfordern."

Das Fette oben ist ja dann wohl zunächst der Hauptgrund.

Gruss Ria

PS. Zitate aus heise.de

ronfle

71 7. November 2010 19:17

@69: versuch mal nur den radeon-Treiber!

@70: Vorsicht: schreib lieber dazu, dass das aus heise.de stammt, nicht dass hier n Copyright oder Ähnliches verletzt wird!

burli

Avatar von burli
72 7. November 2010 21:15

So wie es aussieht will Nvidia wohl den Treiber nicht für Wayland anpassen. Wenn AMD also etwas in den Radeon Treiber investiert werden wohl viele Ubuntu User, die nicht entnervt abwandern, AMD Karten kaufen

Yamaneko

Avatar von Yamaneko
73 7. November 2010 21:26

I hoffe mal das Wayland nicht so eine "Revolution" wird wir Pulseaudio das Ding treibt mich nach wie vor zur Weißglut. Ansonten her damit wenn ich meine Distro zerschieße ist meistens was an X drann schuld, wenn Wayland das in Ordnung bringt bin ich ganz Ohr.

Wutze

74 8. November 2010 06:38

←- hat ne "Serverfarm" zu Hause. Drei Server an der Zahl. Die Familie macht Internet und Co komplett per XDMCP, nur zocken auf dem eigenen Computer, dann jedoch per NFS eingebundenes Laufwerk.

Spart Zeit und jeder hat zu jeder Zeit seinen Scheiß auf dem PC. Ohne das x-Mal die Daten verzehnfacht werden. Ist unglaublich was seit dieser Zeit an Festplattenplatz gespart wird.

Also mich, als reiner privat Anwender, würde Wayland ohne vernünftige Netzwerkunterstützung echt stören.

noskill

Avatar von noskill
75 8. November 2010 10:39

@Wutze

Gegen dich stehen 100 User, die so einen Spaß nicht betreiben und auch nicht die Zeit und Muße haben sowas zu konfigurieren.

Ubuntu Nutzer eben...

Wie ich das mit meinem Notebook im Labor oder im Zug machen soll musst du mir dann auch erklären.

Da brauche ich aber eine Grafikoberfläche die möglichst ressourcenschonend ist!

Ob man da wegen solchen Späßen wie du sie betreibst noch einen Aufsatz anbietet ist eine andere Sache.

@burli

Nvidia hat es zur Zeit nicht vor...wieso auch, Wayland ist bisher nur experimentell und wenn es da ist, wird Nvidia auch Treiber mit KMS liefern.

@Yamaneko

Du kannst Pulseaudio mit einer PPA aus dem System verbannen, habe ich auch gemacht.

Aber unter Maverick scheint es ja inzwischen ganz gut zu laufen.

Zitat von der Ubuntu Webseite:

Will video drivers need to be rewritten for Wayland?

No. Most of the open source drivers have been undergoing rewrites in recent years to support KMS, GEM, and other modern graphics technologies which move more of the graphical functionality into the Linux kernel. Wayland leverages (and requires) these technologies; indeed the whole reason Wayland can exist is because of these changes. But those changes were underway for X in general. In the future Wayland and X will both be using the same graphics drivers.

What about network transparency?

The X11 protocol was designed around running graphical apps across the network. While some people use this feature, it's far from common. Wayland drops this requirement as a way to greatly simplify its architecture.

There are other ways to share graphical sessions and applications across a network. Wayland also permits running an X11 server inside itself, so you also always have the option of just running X11 clients on top of the server.

Wutze

76 8. November 2010 14:04

@75 ... eben, genau hier ist das Problem ;o)

JEDER, aber wirklich JEDER, nutzt sein System anders. Jeder hat andere Vorstellungen von dem was er tut, was er haben will und was sinnvoll oder eben auch nicht ist.

Erst wenn das der letzte begriffen hat, dann kann auch Ubuntu etwas werden. Es geht hier nicht um Mainstream, es geht schlichtweg um MEINE Nutzungsgewohnheiten. Und die sind, so wie die Menschen eben selbst auch, völlig unterschiedlich, zum Teil auch konträr zu dem was andere wollen. So wie eben auch Deine Vorstellungen andere sind. Das gehört dazu.

Mir ist klar, das auch Ubuntu niemals die Eierlegende Wollmilchsau sein wird. Nur auf wessen Kosten wird ständig geändert? Ich kann von überall auf der Welt auf meine Daten, auch auf den X zugreifen. Ich kann von überall auf der Welt mit meiner Home-Telefonnummer anrufen etc. pp. So nach und nach werde ich durch Ubuntu beschnitten. Ob ich das gut finden soll weiß ich noch nicht.

Wo bleibt denn nun die vielgerühmte Vielfalt?

Linux ist, war und bleibt, die einzig effektive und sinnvolle Variante eines Betriebssystems, alles per Netzwerk zu verknüppern was ich mir vorstellte. So langsam wendet sich das Blatt und nichts dergleichen wird mehr funktionieren. Zumindest mal nicht ohne große Probleme. Die Frage, wann werden ssh Server oder nfs ausgebaut? Weil nutzt ja auch keiner von den "Normalos" ... ;o)

Wutze

77 8. November 2010 14:07

Ach ja, Nachtrag:

Ich bin gewiss nicht gegen diesen Schritt Wayland den X-Server ablösen zu lassen. In gewissen Dingen muss man auch mit dem Fortschritt, so sehr dieser auch nur Quantität und nicht Qualität beinhaltet, mitgehen können (müssen).

Newubunti

78 8. November 2010 15:42

@76:

Die "viel gerühmte Vielfalt" ist keine Erfindung von Canonical, sondern die sagt sich die Linux-Community insgesamt vor allem selbst nach. Vielfalt bietet dabei Linux insgesamt, aber niemals eine einzelne Distribution alleine.

Ich teile auch nicht Deine Auffassung, dass "wirklich jeder, aber wirklich jeder" sein System anders nutzt. Ich möchte natürlich niemanden seine Individualität absprechen, aber Computer-Nutzer lassen sich schon in Gruppen einteilen, wenn vielleicht auch nicht immer jeder zu 100%.

Anders geht es aber nun mal nicht, weil man sonst eben doch die Eierlegende-Wollmilchsau erschaffen müsste, was schlicht ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Genau das weiß auch Canonical und genau deswegen habe sie auch für sich eine "Zielgruppe" und ein auf diese zugeschnittes Konzept festgelegt. Und für ein solches Konzept gilt es zu priorisieren, weil es anders nicht geht.

Dabei sieht es im Moment nicht so aus, dass Dein Anwendungsfall komplett beschnitten würde, weil ja X unter Wayland als Client laufen kann. Ob das praktische Nachteile für Dich bringen wird, kann man jetzt wohl noch nicht gesichert sagen. Von der Theorie her wohl aber eher nicht.

Und selbst wenn es für DICH nachteilig auswirken sollte, für Canonical und deren Konzept und damit auch deren anvisierte Nutzergruppe wäre es eben noch nachteiliger, wenn z.B. Ubuntu in absehbarer Zeit nicht auf einem Tab laufen würde.

Seitdem ich Ubuntu nutze und die Verlautbarung von Mark verfolge - die ich keineswegs alle immer gut finde - kann ich eigentlich klar absehen wohin die Reise geht: Mark hat meiner Meinung nach noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er vieles von Apple positiv sieht. Desweiteren unterstreicht er auch immer, dass ihm ein Vorantreiben der Nutzerfreundlichkeit des Desktops und deren Anwender mehr am Herz liegt, als eine weitere Distribution zu sein, die vorwiegend dem Upstream "zuarbeitet". Das mag einem jetzt gefallen oder nicht, nur überrascht sollte man davon nicht sein.

Ich bin weder ein blinder Befürworter von Unity noch von Wayland, schon alleine, weil beides noch nicht fertig ist, was auch heißt, dass mir beides am Ende missfallen könnte. Trotzdem erscheint mir die Weichenstellung in diese Richtung durchdacht und von einem logischen Konzept getragen, weswegen ich es nachvollziehen kann und daher begrüße.

Gruß, Martin

rotthoris

Avatar von rotthoris
79 8. November 2010 21:48

@78 Newubuntl Bin ganz Deiner Meinung. Ich denke auch das der Weg bzw. die Richtung stimmt - hoffen wir jedoch dass nicht voreilig unfertige Sachen ausgeliefert werden, denn dass zerstört das Vertrauen bei den Nutzern in das System. Auch ich bin kein Fan von Netbooks (sind für meine Zwecke unbrauchbar), jedoch ist dies der "Markt" auf dem ubuntu wirklich punkten kann. Der Server- und Desktopmarkt ist bereits von anderen sehr dominant besetzt, dennoch hoffe ich, dass ubuntu uns auch dort erhalten bleibt. Der Markt der kleineren Mobilen Geräte (wie Netbooks und I-Pad & Co.) ist derzeit der einzig wirklich wachsende, und wenn man an ubuntu-one denkt, an die Zusammenarbeit mit Digital7 und an das neue erweiterte Softwarecenter, dann sieht man doch, wohin Mark will. Und ich denke das ist richtig und gut so, wenn Canonical irgendwann mal vom Geldtropf loskommen will.

bliet

Avatar von bliet
80 8. November 2010 22:03

Guter Weg. Richtige Entscheidung. Ich hoffe nur, dass der Umstieg nicht zu früh geschieht. Es muss viel getestet werden und angepasst werden.

ohoservices

81 8. November 2010 22:41

Mutige Entscheidungen sind gut und wichtig um weiterzukommen, aber gerade um den breiten Kreis der Anwender anzusprechen ist es auch wichtig verlässlich hohe Stabilität und Qualität zu liefern. Ich zolle Canonical Respekt für den Mut und bin gespannt ob sie es schaffen dabei Ubuntu so verlässlich zu halten, dass ihnen nicht zu viele abspringen. Um Unity als Beispiel zu nehmen: Als Oberfläche für Netbooks wirklich das effizienteste das ich kenne, aber so instabil, dass ich es derzeit keinem Kunden empfehlen würde...

Neckreg

82 9. November 2010 13:45

Über Golem kam gerade die Meldung rein, dass Nvidia Wayland nicht unterstützen wird (bisher). Seitens ATI gibt es noch keine Reaktion.

Na da bin ich mal gespannt wie sich das entwickeln wird.

http://www.golem.de/1011/79246.html

fireandfuel

83 9. November 2010 15:53

@74: Es ist geplant, dass das verwendete Toolkit (GTK+ oder QT) die Netzwerk-Transparenz von X.org (aka X) erben soll. So ist es nutzlos, dass Wayland netzwerk-transparent wird, wenn schon das Toolkit sich um die Netzwerk-Transparenz kümmert.

X ist für Software schon uralt (es wird zwar noch weiterentwickelt, aber das sind nur noch minimale Korrekturen an einem festgefahrenen Programm). Ich finde Wayland super - kein unnötigen, standardmäßig-eingebauten Schnickschnack von Netzwerk-Transparenz mehr. Das einzige was mir etwas Sorge macht, ist dass Wayland KMS, usw. voraussetzt und das NVIDIA keine Unterstützung für Wayland bis jetzt bieten will.

Ich habe 2 PCs, auf denen Ubuntu läuft, beide haben eine Nvidia-Grafikkarte (alter PC: GF 7900GS, neuer PC: GF GTX460) drin. Ich hoffe, dass NVIDIA sich es rechtzeitig vor dem Einbau von Wayland in Ubuntu noch mal überlegt es doch zu unterstützen, ansonsten bleibe ich bei X. Ausgenommen nouveau schafft es bis dahin 3D auf meinen Grafikkarten gut hin zu bekommen, dann würde ich Wayland nutzen.

Wutze

84 10. November 2010 01:11

@83 Im Grunde muss man am Ende eh abwarten was passiert. Das einzige was mich eben immer wieder stört ist die fehlende Kontinuität und Planbarkeit. Eben auch auf längere Sicht.

Wenn NVIDIA nicht mit spielt, dann geht eh nichts mehr. Ich spiele ab und an, und ohne 3D geht da gar nichts. Und den nouveau denen traue ich in der Hinsicht eh niemals etwas vernünftiges zu.

MalleRIM

85 10. November 2010 19:01

Ich bin eigentlich auch Wayland-Befürworter.

Ich frage mich aber, wie die Netzwerktransparenz in die Toolkits ausgelagert werden soll. Das würde bedeuten, dass jedes Toolkit Netzwerktransparenz unterstützt, also Redundanz. Wahrscheinlich wird es dann noch Probleme mit custom Widgets geben oder wenn eben mal etwas nicht über das Toolkit gezeichnet wird. Deshalb hoffe ich, dass eine andere Lösung gefunden wird. Denn ein prinzipiell obsoletes X nur wegen der Netzwerktransparenz noch am Leben zu erhalten oder gar Anwendungen doppelt (sowohl für X als auch für Wayland) auf dem selben Rechner installieren zu müssen, um sie lokal unter Wayland und über das Netzwerk über X verwenden zu können, sehe ich nicht als dauerhaft brauchbare Lösung an.

Außerdem sehe ich den Punkt der Fensterdekorationen auf Clientseite kritisch. Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen dann Toolkits ihre eigenen Fensterdekorationen mitbringen, was bedeutet, dass diese je nach Toolkit unterschiedlich aussehen und sich unterschiedlich verhalten, was ein großer Rückschritt in der Integration von "desktopfremden" Anwendungen wäre. Aber vielleicht bin ich da auch falsch informiert und Fenstermanager können quasi als Client laufen. Hoffen wir's.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
86 10. November 2010 22:17

@85: nein auch mit Wayland wird es keine client-seitigen Dekos geben.

agaida

Avatar von agaida
88 11. November 2010 13:27

Ein Schritt, den ich nur unterstützen kann. Mark S. wird mir immer symathischer. Die nächsten Jahre sind noch gesichert und dann wird man sehen. Ich bleibe bei meiner schon oft getätigten Aussage, dass ohne Xserver ungefähr 90-95% aller Probleme mit Linux weg sind. Die bleibt - nur leider beantwortet es nicht die Frage, wieviele Probleme mit Wayland neu dazukommen. Gegen eine verschlankte, moderne Codebasis kann doch aber nicht wirklich jemand was haben.

Ein kleiner Tipp noch an die Gaming-Fraktion - so hart es klingt, fast jede heutige High-End-Grafikkarte wird in spätestens 2 Jahren moralisch total verschlissen, im Sinne von nicht mehr High-End, sein. Also, was solls. Wenn dann Wayland unterstützt wird, ist doch alles in Ordnung.

Wenn so eine strategische Entscheidung getroffen wird, die polarisiert -gut. Wenn sich User von deswegen von Ubuntu abwenden, auch gut - was soll's. Wenn sich Canonical aktiv an der Entwicklung beteiligt - noch besser. Und wenn es dazu führt, dass ich nicht mehr diesen unsäglichen Xserver patchen muss, damit meine ATI-Karten ordentlich funktionieren, bin ich begeistert.

@44: https://bugs.launchpad.net/bugs/568988 Sollte Probleme zumindest mit X und ATI wenn schon nicht final beseitigen, so doch verringern.

ubuntuhasser

89 14. November 2010 10:37

Mein username ist programm:

Also ehrlich gesagt geht mir das ganz Thema x-org etc. ziemlich auf den Sack:

z.B. als ich mein System von 9 auf 10.04 upgedatet habe, saß ich als Nutzer einer Intel-Grafikkarte im Dunkeln. O.K. man hätte jetzt vorher nachschauen sollen ob das System das Update verträgt etc. Ich kenne das hämische Gerede der Linux-Power-User. Nun ist es ja nicht so, dass das System komplett unbenutzbar gewesen wäre; man startet halt im Recovery-Mode; und außerdem gibt es genügend Support auch von außerhalb.

Für mich als langjährigen Linuxbenutzer kein großes Problem, nur verdammt ärgerlich, vor allem dann, wenn diese Geschichten einem dann passieren, wenn eigentlich überhaupt keine Zeit dafür vorhanden ist.

Was ich eigentlich sagen will, ist: Ubuntu ist mal als Linux für alle angetreten; einfach zu konfigurieren, man sollte es einfach benutzen.

Leider sind diese Zeiten seit dem Update vorbei: - cups startet nach dem Update nicht mehr automatisch - das Problem mit x-server und den Intelgrafigkarten ist hinlänglich bekannt (man schließt so einfach mal ganz schnell viele, viele Normalo-User aus, die sich einfach sagen, ja wass soll's meine Intelgrafikkarte tuts auch.) - ja, und dann war da noch das Problem mit der verloren gegangenen und nicht mehr nutzabaren Netzwerkkonfiguration. (Ging nur noch übers Terminal zu konfigurieren).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ubuntu wollte das Gerede vom Linux-Frickel-System Lügen strafen; dies stimmte auch sehr lange Zeit (ich war super zufrieden). Leider sind diese Zeiten vorbei, wahrscheinlich weil man mit zu geringen Kapazitäten zu vielen Trends hinterher zu laufen sucht. (Netbooks, Tablets, MoKo etc.)

Und jetzt nichts für ungut; hoffe, dass sich das Ganze irgendwann wieder einrenkt, und Ubuntu wieder zu dem wird was es sein wollte.

csx

Avatar von csx
90 14. November 2010 14:51

ENDLICH!

Nicht ohne Grund hat Apple bei OSX auf das klapperige X verzichtet, und auch Googles ChromeOS wird einen eigenen Display-Server mitbringen und nicht X.

Schoen zu hoeren, dass Ubuntu nun endlich den gleichen Weg gehen wird.

csx

Avatar von csx
91 14. November 2010 14:53

[...] with the stated goal of "every frame is perfect, by which I mean that applications will be able to control the rendering enough that we'll never see tearing, lag, redrawing or flicker"

Freue mich auf Wayland.

Rome

Avatar von Rome
92 15. November 2010 15:11

Freue mich auf Wayland.

Ich auch. Es wird Zeit, dass sich mal der Staub der Geschichte auf X legt. Wenn man das mal so in Entwicklerkreisen beobachtet, wird es immer komplexer, neue Funktionen hinein zu wurschteln. Das ist immer ein Zeichen, dass man langsam loslassen sollte.

Bei der Netzwerkschicht wird sich sicherlich auch eine Lösung finden aber wenn ich mich mal in meinem Umfeld so umschaue, hat für den Remotezugriff VNC mittlerweile X ohnehin klar den Rang abgelaufen.

Von Unity bin ich bisher aber nicht so begeistert. Ich habe ein wenig mit der Gnome Shell herum gespielt und nach einer Weile gefiel mir das wirklich gut und ich könnte mir gut vorstellen, damit auch in Zukunft zu arbeiten. Da finde ich es wirklich schade, wenn ausgerechnet eine der größten Desktop-Distributionen einen völlig anderen Weg geht.