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Canonical und die Unterstützung der ARM-Plattform

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Die ARM-Portierung von Linux wird durch Ubuntu vorangetrieben. Canonical ist schon seit Jahren in der ARM-Community unterwegs.

Vor zwei Wochen wurde an dieser Stelle bereits über Linaro berichtet, welches die ARM-Portierung von Linux vorantreiben soll. Canonical macht schon seit Jahren noch mehr für die ARM-Community.

Die ARM-Plattform erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Durch immer besser werdende Unterstützung durch die großen Linux-Distributionen, wie Debian und auch Ubuntu, wird die Arbeit mit diesen Geräten immer angenehmer. Hierbei findet man in den letzten Monaten zunehmend Artikel, die Canonical bzw. Ubuntu betreffen (z.B. Ubuntu Netbook Remix für ARM-Plattform mit Enlightenment oder Neue GUI von Ubuntu für ARM-Hardware).

Die ARM-Plattform, ihre Vertreter und Anwendungen

Ein Vertreter der ARM-Plattform ist das Beagleboard 🇬🇧 , welches einen Kleinst-Computer darstellt. Weitere Hardware, die durch die Ubuntu-ARM-Portierung unterstützt wird, findet man z.B. im offiziellen Ubuntu Wiki. Das Beagleboard ist für Entwickler gedacht. Diese haben die Möglichkeit über einen Erweiterungsport zusätzliche Hardware anzuschließen.

Über USB kann weitere Peripherie angeschlossen werden. Dies ist unter anderem für eine Netzwerkverbindung erforderlich. Als Datenspeicher dienen (onboard) Flash-Speicher, SD-Karten sowie USB-Sticks. Für die Installation von Ubuntu auf diesen Kleinst-Computern sind mittlerweile umfangreich und ausführliche Anleitungen im Netz zu finden. Hierbei sollte man beachten, dass die genutzten Paketquellen offensichtlich direkt von Canonical stammen. Diese kann man auf http://ports.ubuntu.com finden.

Bereits vor einem Jahr war es möglich Ubuntu Jaunty oder Karmic auf einem Beagleboard zu installieren und dieses, über einen USB-Hub mit Ethernet-Schnittstelle, als Mini-Server, inklusive CUPS-Printer-Server, in einem lokalen Netzwerk zu verwenden.

Auch sind im Internet (z.B. auf Youtube) Videos zu sehen, die die grafische Leistungsfähigkeit dieses Boards zeigen. Hierbei ist zu beachten, dass die Grafik nicht durch den ARM-Prozessor, sondern einen Grafikchip erzeugt wird. Nähere Informationen zum Beagleboard finden sich auch bei Wikipedia.

Andere Vertreter der ARM-Plattform, wie die QNAP TS-Serie, die eigentlich einNetwork Attached Storage (NAS) ist, bieten durch einen integrierten Netzwerkanschluss und einen Festplattenschacht die Möglichkeit einen kompletten Home-Server auf der ARM-Architektur laufen zu lassen. Jedoch findet sich bei diesem Gerät kein Anschluss für einen Monitor, sodass die Installation und sämtliche Konfiguration über SSH und Webinterfaces wie z.B. SWAT erfolgen muss.

Wie Linaro ins Bild passt

Linaro ist Canonicals Projekt zur Verbesserung und Anpassung der ARM-Toolchain (Compiler, Debugger, ...) sowie des Kernels (ARM-Kernel-Tree). Es ist ein logischer Schritt, nachdem bereits viele andere Schritte vonseiten Canonicals erfolgt sind, die ARM-Portierung von Linux voran zu treiben. Davon profitieren neben spezialisierten Linuxdistributionen wie Unslug für die Linksys NSLU2 auch die Endanwender durch höhere Geschwindigkeit.

Während Canonical die ARM-Plattform fördert, werden bei Debian wichtige Pakete bzw. deren Bestandteile aus lizenzrechtlichen Gründen gestrichen. Darunter fällt als Beispiel der proprietäre IXP4xx-Microcode für die Linksys NSLU2.


Ein großes Dankeschön an unbekannt1984 für die Einsendung dieses Artikels!

Veröffentlicht von toddy | 27. November 2010 21:15 | Kategorie: Linux und Open Source | # Fehler im Artikel melden

unbekannt1984

1 28. November 2010 10:08

Hallo,

dann habe ich es ja mit meinem erstem Ikhaya-Artikel geschafft. Entspricht nicht zu 100% meinem Vorschlag, aber ich kann damit gut leben.

@toddy: Bitte Folgendes korrigieren:

[..]sodass die Installation und sämtliche Konfiguration über SSH und Webinterfaces z.B. SWAT erfolgen muss.

zu: sodass die Installation und sämtliche Konfiguration über SSH und Webinterfaces wie z.B. SWAT erfolgen muss.

Torsten

Lustiggruft

Avatar von Lustiggruft
2 28. November 2010 11:22

Sollte man vielleicht noch erwähnen, dass das iPad und die iPhones mit ARM-cpu laufen, und dabei eine weit bessere performance erzielen als vermeindlich leistungsstärkere x86-cpu? Ich hoffe, dass mehr Hersteller auf ARM umsteigen, und dass 'buntu darauf dann schon frühzeitig Boden gewinnt!

UbuntuFlo

Avatar von UbuntuFlo
3 28. November 2010 11:42

@1: Done!

Flo

unbekannt1984

4 28. November 2010 11:49

@3: Danke!

@Ikhaya-Team: Euch möchte ich auch nochmal für das Probelesen und korrigieren meines Beitrages danken (für den Beitrag selbst diesmal nicht).

@2: I-Phone und I-Pad haben leider relativ wenig mit Ubuntu/Canonical zu tun.

Torsten

serenity

Avatar von serenity
5 28. November 2010 13:30

@4: Wir danken. ☺

unbekannt1984

6 28. November 2010 13:47

@5: Ohne Eure Mithilfe/Kooperation wäre der Beitrag nicht in der Form erschienen. Ich denke, das Ihr (die Mitglieder des Ikhaya-Teams) auch ein wenig Zeit geopftert habt (und sei es nur um die Privaten Nachrichten von mir, sowie den Artikelvorschlag zu lesen und zu beantworten).

Im Fall von toddy denke ich, das er noch einige Formulierungen von mir ändern musste, sowie einige Klammern aus dem Beitrag entfernen.

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
7 28. November 2010 13:56

@6: Bei uns ist immer alles Teamarbeit. Jedes Lob an ein einzelnes Teammitglied ist immer Lob an das Team.

Lumines

Avatar von Lumines
8 28. November 2010 18:09

@2: Die bessere Performance wird allerdings eher durch die GPU-Beschleunigung der Oberfläche erreicht. Das hat wenig mit dem Prozessor zu tun.

Theoretisch könnte man Ubuntu aber schon auf einem iPad oder iPhone installieren. Per OpeniBoot lässt sich auf manchen Geräten Android starten, Ubuntu wäre da wohl der nächste Schritt. Auch wenn es momentan eher eine Machbarkeitsstudie ist, könnte Ubuntu in ferner Zukunt auf solchen Geräten laufen. Sollte man im Auge behalten.

unbekannt1984

9 28. November 2010 21:24

@8: Es liegt nicht immer an der GPU, beim Beagleboard ist im Omap eine DSP (digitaler Signalprozessor) enthalten, die teilweise für Videoencoding benutzt werden kann. Spezialisierte Hardware ist immer schneller als irgendwelche Software.

Eine interessante Kombination wäre evtl. ARM-Controller, DSP + CPLD. Dann hätte man zusätzlich zum "Prozessor" programmierbare Hardware auf einem Board. Diese könnte je nach Anwendung einen weiteren Prozessor emulieren oder ein kryptografisches Verfahren durchführen.

Torsten

Moses-junior

Avatar von Moses-junior
10 29. November 2010 15:58

Schöner Artikel, danke.

unbekannt1984

11 29. November 2010 16:03

@10: Ich erlaube mir jetzt mal auch im Namen des Ikhaya-Teams zu sagen: Bitte!

masi

Avatar von masi
12 29. November 2010 21:32

unbekannt1984

13 29. November 2010 21:54

@12: Ich würde das Pandaboard nicht unbedingt als Nachfolger vom Beagleboard sehen. Es gibt viele Klone und Erweiterungen vom Beagleboard (z.B. IGEPv2).

zephir

Avatar von zephir
14 1. Dezember 2010 12:19

Die ARM-Portierung von Linux wird durch Ubuntu vorangetrieben.

Ist das wirklich so? Ich habe eher den Eindruck, das Ubuntu relativ spät auf den ARM Zug aufgesprungen ist. Debian unterstützt die Architektur ja schon sehr lange, intel mit Moblin und Nokia mit maemo (bzw. jetzt MeeGO) haben auch schon lange angepasten Oberflächen für smartphones mit ARM Architektur entwickelt und im Einsatz, und in der Liste von kommerziellen Sponsoren für Linaro taucht Canonical auch nicht auf.

Ich bezweifle ja nicht, das Canonical Entwickler auch zur Verbesserungen besonders im Hinblick auf angepasste Opberflächen beitragen, aber es wäre interessant etwas genauer zu wissen wo. In den verlinkten Artikeln steht z.B., das Ubuntu Bibliotheken des enlightning Projekt verwendet, also auch keine Eigenentwicklung, aber nichts wirklich konkretes.

Wie gesagt, ich bezweile nicht, das Canonical auch etwas beiträgt, vorentreiben kann man das aber imho nicht nennen, eher mitmachen. Zu Zeit scheinen da die Hauptentwicklung von anderen gemacht zu werden. Evt. könnte sich das mit der Unterstützung von Wayland ändern, wenn Canonical da wie angekündigt massiv einsteigt. Ein schlanker moderner Desktop ohne Xserver wäre sicher gut für die ARM Geräte geeignet, wobei das natürlich auch keine Linux Portierung wäre.

Micha

Avatar von Micha
15 4. Dezember 2010 09:40

bisschen schade dass es zur Ubuntu-Unterstützung für den Sheevaplug von Marvell nichts neues gibt. Ich hab so ein Gerät und nutze es zu Hause als File- und Mediaserver. Leider ist die letzte Komplettdistribution die es dafür gab Ubuntu 9.04 Mich würden wirklich mal die Hintergründe interessieren, wieso es um Ubuntu und den Sheevaplug so totenstill geworden ist.