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OpenOffice im öffentlichen Dienst

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Die Umstellung auf freie und quelloffene Software stellt in der finnischen Hauptstadt Helsinki die ersten 600 Mitarbeiter zufrieden. Weitere finnische Städte wollen folgen.

Initiiert vom Stadtratsmitglied Johanna Sumuvuori startete im Frühjahr 2011 ein finnisches Pilotprojekt zur Umstellung von Microsoft Office auf die freie und offene OpenOffice-Suite. Auf den etwa 600 Mobilcomputern war OpenOffice die einzig verfügbare Office-Suite – auf weiteren 22.500 Desktoprechnern stand alternativ auch Microsoft Office zur Auswahl.

Umgestellt wurde bei den mobilen Anwendern mit Notebook oder Laptop ohne eine Anwenderschulung – lediglich eine gedruckte Anleitung wurde den Mitarbeitern an die Hand gegeben. Trotz der fehlenden Einweisung der mobilen Anwender zeigen sich 75% der Mitarbeiter zufrieden mit der neuen Arbeitsumgebung. Die am meisten genannten Kritikpunkte sind Probleme beim Öffnen von Microsoft-Dokumenten. Nachdem alle wichtigen Dokumente auf das freie Open Document Format umgestellt wurden, konnten auch diese Probleme minimiert werden.

Durch die Umstellung auf freie und offene Software versprechen sich die Kommunen und Regierungen erhebliche finanzielle Einsparungen. Eine Abhängigkeit gegenüber eines oder weniger Anbieter wird vermieden. Neben Helsinki planen auch andere finnische Kommunalverwaltungen wie Tampere, Turku, Paimio und Salo, eine Umstellung auf freie Software.

Das in Deutschland wohl bekannteste und am weitesten fortgeschrittene Projekt, mit OpenOffice.org als alleinige Office-Suite, ist das LiMux-Projekt der bayerischen Landeshauptstadt München. Der aktuelle LiMux-Client in Version 4.0 basiert auf Ubuntu 10.04 LTS.

Quellen: Free Software Foundation 🇬🇧, Landeshauptstadt München 🇩🇪

Veröffentlicht von genios | 16. Dezember 2011 21:10 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

psion

1 16. Dezember 2011 22:51

Mal schaun obs so weiter geht - ich hoffe schon!!!!!!

Besser wäre gleich ein LibreOffice.

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
2 16. Dezember 2011 23:09

Finde ich gut, dass immer mehr zu OpenOffice wechseln.

Nachdem ich mich jetzt Uni-bedingt ein wenig mehr mit M$ Excel beschäftige, muss ich sagen, dass für das 0815-Geschäft OpenOffice durchaus vergleichbar ist.

Ich habe mich allerdings auch noch nicht nach Alternativen zur VBA (eigene Funktionen u.Ä. in der M$-Office-Suite schreiben) umgesehen, gehe aber davon aus, dass ein OpenSource-Projekt durchaus so etwas herstellt. Ich kann mir ja immerhin vorstellen, dass im kaufmännischen Betrieb (hier verstehe ich darunter Buchhaltung u.Ä.) durchaus eigene Befehle sinnvoll sind ...

Theoden

3 17. Dezember 2011 01:48

Ich finde gut das Verwaltungen die Office intensiv nutzen diesen Schritt immer öfters vollziehen. Im kaufmännischen Bereich(Buchhaltung) wird es dauern. Hier ist Lexware und Sage zu funktional als das man wieder nur mit einem Office arbeitet. Und aktuell exportieren beide in MS Office, wenn es nötig ist.

noisefloor

Ehemaliger

Avatar von noisefloor
4 17. Dezember 2011 07:42

@2: AFAIK hat LibreOffice / OpenOffice auch eine Makro-Sprache. Die ist halt aber überhaupt nicht mit VBA kompatibel.

Gruß, noisefloor

Björn2L

5 17. Dezember 2011 12:47

Freut mich zu hören/lesen. Wäre schön, wenn da in Deutschland ein wenig mehr passieren würde.

Lookbehind

Avatar von Lookbehind
6 17. Dezember 2011 12:50

Spontane Frage: Ich würd mir das LiMux, also das Linux der Münchner Stadtverwaltung, gern mal anschauen. Gibts das irgendwo zum Download? Bisher konnt ich da nämlich nix finden. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur mit Blindheit geschlagen.

clocker

Avatar von clocker
7 17. Dezember 2011 13:27

@6: Hallo naja Limux ist nix anderes als;

Die neue Version basiert auf Ubuntu 10.04, der aktuellen Version des Systems mit Langzeit-Support. Als Desktop-Umgebung kommt KDE 3.5 zum Einsatz. Außerdem gehören ein an München angepasstes OpenOffice.org 3.2.1, das Vorlagenverwaltungssystem WollMux 11.2 sowie aktuelle Versionen von Firefox und Thunderbird zur Software-Ausstattung.

Interressant wäre da eher WollMux

Aber schau mal hier LiMux unter "Administrationsprogramme"

Aber vielleicht einfach mal ne mail schreiben, vielleicht rücken Sie die Images einfach raus? ☺

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
8 17. Dezember 2011 19:36

@4: Diesem etwas älteren Artikel nach heißt sie OpenOffice-Basic ...

@1: Ich vermute einfach mal, dass liegt daran, dass hinter OO (noch) mehr oder weniger eine Firma sitzt, die es sich leisten kann, Werbung zu machen. Bei LO ist dem nicht so.

genios

Avatar von genios
9 17. Dezember 2011 23:20

In vielen Bereichen haben die Microsoft eine dominierende Stellung da die Fachverfahren, Serienbriefe und Anbindungen von Drittsoftware bereits seit Office 2000 laufen. Nach 10 Jahren ist a. die Verwaltung / der Unternehmer nicht bereit für seine Bedürfnisse alle Verfahren an offene Office-Suiten anzupassen und b. der Lieferant der Drittsoftware auf die Verwendung mit Microsoft-Produkten hin entwickelt.

Keiner von beiden Beteiligten, Ausnahmen siehe Artikel, möchte das nötige Geld in die Hand nehmen. Auch Münchens OB Ude musste sich schon vieles Anhören in Bezug auf LiMux, gar eine Rückkehr zu Windows 7 und MS Office 2010 wurde schon gefordert.

Die langfristige Einsparung ist wirklich langfristig, das Geld fließt nicht schon nach drei Jahren wieder zurück - hinzu kommt dass derartige Einsparungen nur auf dem Papier existieren, denn die eingesparte Summe wird von der Teuerungsrate aufgefressen - fällt also in der Geldbörse nicht auf!

wren

Avatar von wren
10 18. Dezember 2011 15:17

http://www.it-muenchen-blog.de/2011/09/libreoffice-entwickler-treffen-sich-zu-erfolgreichem-workshop-in-munchen/

Der Hauptgrund von LiMux ist wohl die Auflösung von gewissen (kaufmännischen) Abhängigkeiten. Die Stadt München kann nach Beendigung der Migration in einer ganz anderen Position mit Softwareherstellern verhandeln.

Dieses ganze FOSS-Migrationsabenteuer kann allerdings auch ganz anders verlaufen. Bsp. http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Kaputt-gefrickelt-1242251.html

Flinux

Avatar von Flinux
11 18. Dezember 2011 18:48

@9, @10: Bei Forderungen nach Software von Microsoft sollten diejenigen, die gegen diese Forderungen sind, am besten die Kartellwächter der EU-Kommission kontaktieren. Meine Meinung.

mpathy

Avatar von mpathy
12 23. Dezember 2011 12:21

Zwar hat jetzt Oracle OpenOffice auch an die Community weitergegeben, es ist jetzt ein Projekt innerhalb der Apache Foundation wenn ichs noch recht weiß, aber bis sich da ein Team wieder neu geordnet hat dauert es halt noch, es gab seit längerem kein Update mehr.

Andernseits: Ich habe auch gleich Libre Office installiert als es da war, muss aber sagen, das da viel mit der heißen Nadel gestrickt wurde um schnell eine neue Version draußen zu haben um sagen zu können, seht her bei uns geht es weiter, kommt alle zu LibreOffice. Man nehme nur die Serienbrieffunktion - wer versucht hat unter LibreOffice Briefumschläge zu bedrucken weiß sicher wovon ich rede.

Deshalb schreckt LibreOffice eher für den seriösen Gebrauch ab, da war man damals als alles noch eins war, mehr Stabilität gewohnt.

Ich warte das ganze mal ab, allerdings finde ich die jetztige Situation sehr ungünstig, gerade was so Umstellungen angeht, da fangen bald die MS-Jünger zu feixen an.

@10: Dann passiert nämlich sowas wie beim AA, was nicht hätte passieren müssen, genau. Wenn die statt sich eine eigene Linux-Distri zusammenzufrickeln, eine Distri mit Firmensupport geholt hätten, wie z.B. von Canonical oder Suse, oder aber einer entsprechend kompetenten Firma zum Thema Linux in Unternehmen wie z.B. Univention, dan hätte das auch zur Erfolgsgeschichte werden können.