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Ab in die (eigene) Cloud – OwnCloud 3 erschienen

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Heute ist die Cloudsoftware OwnCloud in der neuen Version erschienen. Gegenüber OwnCloud 2 bringt sie einige Neuerungen mit.

Über OwnCloud

OwnCloud ist eine Open-Source-Cloud-Software, die zum Beispiel als Alternative für Dienste wie Dropbox dienen soll. Notwendig für die Installation ist allerdings ein eigener Webserver oder wenigstens ausreichend Speicherplatz bei einem Shared Hoster. Hat man diesen, geht die Installation recht einfach von der Hand. Aber wozu braucht man das überhaupt, wo es doch genug Alternativen gibt, die man gar nicht erst installieren muss? Eine Anmeldung mit Eingabe der E-Mailadresse und einem Passwort klingt doch wesentlich einfacher? Zum einen ist da die Kontrolle über die eigenen Daten. Die ist wesentlich einfacher, behält man die Daten auf dem eigenen Webspeicher, idealerweise sogar in Deutschland – dort sind zum Beispiel die Datenschutzanforderungen wesentlich höher als in anderen Staaten wie den USA, wo viele alternative Dienste ihren Firmensitz haben. Zum anderen hat man vielleicht auch einfach Spaß am Basteln.

Zur Installation muss im Prinzip nur das OwnCloud-Archiv mit den entsprechenden Programmdateien heruntergeladen werden. Dieses wird entpackt und in den gewünschten Ordner auf dem Webserver entpackt. In diesem Verzeichnis wird ein Ordner mit der Bezeichnung „data“ erstellt und dessen Berechtigungen zum Beispiel mit einem FTP-Clienten auf „750“ gesetzt. Die Berechtigungen des bereits vorhandenen Ordners „config“ werden auf „777“ verändert. Wenn man nun im Webbrowser die Adresse der OwnCloud-Installation aufruft, kann man die Konfiguration abschließen. Eine detaillierte Installationsanleitung findet sich auf der OwnCloud-Webseite.

Neues in OwnCloud 3

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Fotogalerie

Seit OwnCloud 2 hat sich eine Menge getan. Teils ist es für den Nutzer schnell ersichtlich, teilweise sind es aber auch kleinere Änderungen, die erst bei genauerem Hinschauen auffallen.

  • Neu ist unter anderem die „Gallerie“-App: Sie erlaubt es, Fotos in Alben zu organisieren und anzuschauen. Die Titelbilder der Alben sind „dynamisch“ und Cover verändert sich beim Darüberfahren mit der Maus.

  • Außerdem wurde nun ein PDF-Betrachter eingebaut. Somit ist es möglich, eine PDF-Datei, die in der OwnCloud gespeichert ist, einfach und schnell anzeigen zu lassen, zum Beispiel auch an einem Computer, auf dem keine PDF-Betrachter installiert sind. Bei einem Test zeigte er allerdings noch ein paar Schwächen in der Darstellung (siehe auch auf dem Screenshot). Um aber zum Beispiel einen groben Überblick über den Inhalt einer PDF-Datei zu erhalten, reicht er trotzdem allemal.

  • Dem Kalender wurde eine neue Benutzeroberfläche spendiert. Außerdem wird die Zeitzone dort nun automatisch erkannt. Sich wiederholende Ereignisse sind nun auch möglich. Zu guter Letzt wurde hier noch eine Suchfunktion integriert. Als Voraussetzung benötigt der Kalender nun PHP 5.3 oder höher.

  • Die „Kontakte“-App erlaubt es nun, entweder ein ganzes Adressbuch oder einzelne Kontakte im *.vcf-Format zu exportieren. Außerdem sollen in der Kontaktübersicht nun kleine Fotos der Kontakte angezeigt werden – auch wenn es uns in einem Test nicht gelungen ist, das Standardfoto auszutauschen. Neu ist auch die Möglichkeit, einzelne Adressbücher hinzufügen, bearbeiten und löschen zu können. Wie bereits im Kalender ist nun auch hier eine Suchfunktion hinzugekommen. Allerdings hakt es bei der Darstellung gelegentlich noch.

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Kontakte-App
  • Neu ist außerdem der Texteditor: In OwnCloud 2 wurden Texte nur angezeigt, jetzt können sie auch direkt bearbeitet werden. Derzeit ist das auf normale Textformate beschränkt, aber für die Zukunft ist auch die Unterstützung von komplizierter aufgebauten Formaten wie Texten im OpenDocument-Format und Office Open XML (Endung *.docx) bezeihungsweise dem älteren Word-Format *.doc angedacht. Im Texteditor sind einige „Komfortfunktionen“ vorhanden, hier eine kleine Auswahl:

    • Syntaxhighlighting für 35 verschiedene Programmiersprachen

    • Tastenkürzel

    • Unterstützung der Tab-Taste

    • Automatisches Einrücken

    • Drag & Drop für einzelne Textelemente (funktionierte im Test allerdings nur sehr selten erwartungsgemäß)

    • Automatisches Einrücken

  • App-Verzeichnis: Es gibt ein neues Verzeichnis, aus dem sich Apps von Drittanbietern einfach installieren lassen.

  • Es gibt nun auch auf der Weboberfläche die Möglichkeit, die Benutzerdateien, Systemdateien und Konfigurationsdateien zu sichern.

  • Externe Webanwendungen können nun integriert werden: In der linken Leiste wird eine neue Schaltfläche hinzugefügt, um schneller auf zum Beispiel Webmail zuzugreifen. Nachteil der Lösung: Dafür muss man sich natürlich immer zweimal einloggen, einmal bei OwnCloud, einmal beim Webmail. Man kann aber natürlich auch Seiten verwenden, die keine Anmeldung erfordern: Wikipedia oder Google zum Beispiel.

  • OwnCloud wird nun automatisch bei neueren OwnCloud-Versionen die Datenbank übernehmen.

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Externe Apps PDF-Betrachter mit Schwächen

Fazit

Bei OwnCloud, insbesondere in der neuen Version 3, handelt es sich um ein Projekt mit sehr viel Potential. Zur Zeit ist allerdings noch einige Geduld nötig, wenn man damit wirklich produktiv arbeiten möchte, da andere Dienste wie Ubuntu One oder Dropbox einen etwas ausgereifteren Eindruck hinterlassen. Außerdem ist ein installierbarer Client für die OwnCloud derzeit noch in der Entwicklungsphase. So lässt sich derzeit nur über die Weboberfläche oder das WebDAV-Protokoll auf die „EigeneCloud“ zugreifen. Wer OwnCloud vor der Installation selber einmal testen möchte, kann dies auf einer Testumgebung des OwnCloud-Projekts tun.


Eine vollständige Liste der Änderungen findet sich in den Release Notes.

Veröffentlicht von katze_sonne | 30. Januar 2012 12:10 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

Wutze

1 30. Januar 2012 14:55

Jaaaa, nicht schlecht. Offenbar habe ich wohl ein ziemlich kurios anmutendes anderes Verständnis für eine "Cloud", als ich bisher so gesehen habe. Denn was nutzt es mir Dateien da zu speichern? Ich meine, was nutzt es mir wenn ich mir für so eine Anwendung (mal wieder) eine andere Arbeitsweise angewöhnen muss? Sei es die Art der persönlich favorisierten Dateiablage oder eben Kontakte etc.?

Ich versuche es mal an einem Beispiel. Was nutzt mir ein Syntaxhighlightning, wenn ich eigentlich in einem git-Repo arbeite? All diese "netten" Dinge sind meines Erachtens nach nicht bis zu Ende durchdacht. Immer und überall muss ich Dateien verdoppeln.

Das Thema Mails. Mal ganz abgesehen vom zweiten Login, warum nicht gleich in Form von Horde das da einbauen?

Mediaplayer. Die Idee ist zwar nicht schlecht, bei Ladezeiten der neuen Webseite ist dann eben auch die Musik zeitweise weg. Warum nicht eine Playlist "backen" und diese von da aus streamen?

Auch das Konzept mit Weboberfläche .. ja, auch das ist sinnvoller als ein eigenes Programm dazu zu schreiben. Nur die unterschiedlichen Anwendungen, also App auf dem Telefon, App auf dem Tablett PC, sehen immer anders aus als letztlich im Webbrowser am PC.

Zudem, was nutzt mir die geballte Ladung Software, wenn ich mal eben nur das eine benötige? Ich brauche eben nur jetzt die Favoriten für meine Weblinks. Alles andere möchte ich nicht sehen. Für den Moment vielleicht oder ich brauche die Links eben ständig, nur den Rest nicht. Ich kann mir eben nicht mal eben nur das eine raus picken und den Rest verschwinden lassen.

Ok, ich habe momentan meine eigene "Cloud". Bestehend aus vielen verschiedenen Anwendungen und Servern. Vieles davon ist wesentlich flexibler nutzbar als das was ich kenne. OwnCloud eingeschlossen. Ok, WebDAV zum Beispiel kommt da nicht alleinig darin vor. Kann es auch nicht, da ich eben die Nutzbarkeit verschiedenster Protokolle und Anwendung benötige. Ich brauche die Funktionen SMTP/POP/IMAP eben auch, weil ich die unterschiedlichsten Geräte miteinander kombinieren möchte/muss.

Und alles auf Basis eines Webfrontends geht eben auch nicht. Zum Beispiel dann wenn man eben per UPNP auf dem Fernseher über neue Mails informiert werden möchte oder den Anrufer, der da in der Leitung hängt.

Wie gesagt, mir persönlich fehlt im Grunde "Installiere TOTAL ALLES", und nimm weg was Du nicht benötigst. Ich denke man kann es mit diesem einen Satz am besten beschreiben. (Nennt man das nicht auch "Eierlegende Wollmilchsau"??) ;o)

Ach ja, Edith sagt, vielleicht habe ich bisher ja immer nur das falsche gefunden ;o)

seaman

2 30. Januar 2012 15:23

Auf alle Fälle ein interessantes Projekt, welches sich unter Umständen (für mich) zu einer echten Alternative zum Google-Kalender und zu Dropbox entwickeln könnte. Aber im Moment ist es "nur" auf einem guten Weg. Ich möchte es im Moment noch nicht produktiv einsetzen, da mir die Testumgebung keinen wirklich ausgereiften Eindruck macht.

Aber wenn es mal einen stabileren und ausgereifteren Stand erreicht hat und es ein Versionierungssystem gibt, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, mir Online-Speicher zu mieten und diesen dann mit OwnCloud zu nutzen.

Kann man denn eigentlich eine generelle Empfehlung für einen Anbieter von Online-Speicher abgeben, der seine Server auch außerhalb der USA zu stehen hat? Hat diesbezüglich hier jemand Erfahrung?

the_summer

Avatar von the_summer
3 30. Januar 2012 15:42

Sehr schön. Finde das Projekt sehr interessant und hoffe, dass sich das noch weiter entwickelt. Mal sehen, ob ich das auf meinem (noch nicht vorhandenen) Raspberry Pi installieren kann.

Mir gefällt vor allem die Kalender- und Kontaktsynchronisation. Wenn ich dann endlich mal auf allen Geräten die selben Daten hätte ohne die Kontrolle an elektronische Großgrundbesitzer abzugeben, wäre das ein großer Fortschritt für mich.

Vanger

4 30. Januar 2012 15:43

Funktioniert inzwischen die Offline-Synchronisation? Sprich: Verzeichnis aufn Rechner anlegen und ist man nicht mit dem Internet verbunden oder die Verbindung zu langsam, hält er Änderungen lokal vor und synchronisiert diese bei der nächsten Gelegenheit. Ohne Offline-Synchronisation hat OwnCloud nämlich nichts mit der Cloud zu tun - nur ein WebDAV-Verzeichnis einzubinden hat nichts mit Cloud zu tun... Knackpunkt ist die Offline-Synchronisation!

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
5 30. Januar 2012 16:14

@1, @2: Stimmt genau, deswegen ja auch das "Fazit" am Ende des Artikels, sonst klingt das so nach "Welt durch die rosarote Brille sehen" 😉 Es ist nunmal leider so, dass die Software noch nicht ausgereift ist – aber meiner Meinung nach immerhin schon auf dem richtigen Weg.

@3: OwnCloud 4 soll Ende April erscheinen (Ende Juli OwnCloud 5). Es scheint also sehr rege Weiterentwicklung zu geben, insbesondere wenn man schaut, was sich zumindest von OwnCloud 2 → OwnCloud 3 getan hat.

@4: Wie im Artikel erwähnt wird noch an einem solchen Clienten gearbeitet. Alternativ gibt es bisher nur Frickellösungen. Eine kurze Googlesuche hat zum Beispiel das hier hervorgebracht.

DrChef

6 30. Januar 2012 16:26

ich glaube hier wird einiges verwechselt.

Owncloud bietet: - CardDav Server - CalDav Server → man kann seine PIMs syncronisieren, also ein Ersatz für iCloud oder Google Das man auch auf Kontakte und Kalender online zugreifen kann ist nur Bonus...man muss das nicht machen

- WebDav Server → man kann Daten hosten wie man will...kann sie auch public verfügbar machen (wie in dropbox) Die Oberfläche ist nur ein Bonus...muss man nicht nutzen. Hat man einen WebDav Client der Syncronisieren kann so hat man auch eine Offlinesyncronisation (das ist nicht aufgabe des Servers)

- Musik Server (Ampache) auch hier wieder...die Oberfläche ist nur Bonus...man kann auch seinen lokalen Client nutzen.

- Gallery → selbe Geschichte wie mit Webdav...wobei die Gallery ohne Oberfläche ja nicht wirklich Sinn ergibt.

- Texteditor und PDF-Viewer sind nur zum schnellen ansehen oder editieren von Daten gedacht...zum arbeiten ist das natürlich nicht angebracht...wozu auch? dank webdav sync jederzeit und immer lokal (sogar ganze Projekte)

- Keine zusätzlichen Accounts dank LDAP oder openID!

also Fazit: diese Dienste gibts alle schon irgendwo nur owncloud bietet das alles in _einem_ Packet an Plus: owncloud bietet für alle diese Dienste auch gleich eine einheitliche Oberfläche an aus einer Hand (die man aber nicht nutzen muss) Plus: alle daten in eingener Hand!

Man kriegt also viele Dienste auf einmal und eine passende Oberfläche → einfach super 😉

was fehlt ist in der Tat ein vernünftiger IMAP Webclient.

@1 Niemand muss seine Arbeitsweiße hier ändern, mann muss nur statt mim googleserver zu syncen einfahc mit dem eigenen syncen.

Tids

Avatar von Tids
7 30. Januar 2012 16:28

Unser Admin war wohl letzte Nacht fleißig. Hab gerade gesehen das wir nun auf OC3 laufen. Nachdem vorübergehend mal meine ganze Musik verschwunden war, ist sie nun aber auch wieder zurück. Bin sehr froh über Owncloud. Einige meiner Dokumente gehen nämlich Anbieter XY so rein gar nix an~ ^^

Vanger

8 30. Januar 2012 16:47

@6: Ist doch Quatsch, das Projekt hat dafür zu sorgen dass es einen Client gibt der für Offlinesynchronisation sorgt... Sie haben sich für WebDAV entschieden, einen Client gibt es aktuell nicht also benötigen sie einen Client damit das auch zu einer Cloud-Software wird...

Hefeweiz3n

Moderator, Webteam

Avatar von Hefeweiz3n
9 30. Januar 2012 17:04

@8: Nein, Cloud-Software ist prinzipiell erstmal alles was im Internet läuft (Früher nannte man das einfach anders, z.B. ASP-Modell oder SaaS). Ein Offline-Synchronisations Client (So nützlich er auch sein mag) hat damit erstmal nichts zu tun.

Vanger

10 30. Januar 2012 17:17

@9: Dann haben wir wohl eine etwas andere Definition von Datenspeicher im Cloud

Franky81

Avatar von Franky81
11 30. Januar 2012 18:39

Wenn wir mal Cloud-Software und Cloud-Computing gleichsetzen:

"Cloud Computing (selten auch: Rechnerwolke) umschreibt den Ansatz, abstrahierte IT-Infrastrukturen (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzwerkkapazitäten oder auch fertige Software) dynamisch an den Bedarf angepasst über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Aus Nutzersicht scheint die zur Verfügung gestellte abstrahierte IT-Infrastruktur fern und undurchsichtig, wie in einer „Wolke“ verhüllt, zu geschehen."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing

Meiner Meinung nach ist Synchronisation auch nur eine sehr nützliche, aber heutzutage auch sehr wichtige Erweiterung (die die meisten sicherlich auch voraussetzen). Zum Eigentlichen Thema: Klasse Projekt. Ich hoffe, dass es gute Fortschritte macht, bis ich mir mein Tablet hole und alles auf Synchronisation zusammenbastel ☺

moped666

Avatar von moped666
12 30. Januar 2012 18:44

Ich versteh nicht ganz welche Vorteile OC mit sich bringt. Wenn ich dazu wieder WEB-Speicher brauche, hat das ganze doch nicht wirklich nen Vorteil gegenüber Dropbox,Goggle-Calendar, etc. Also bleibt eigentlich nur der eigene WEB-Server für OC. Und welchen Nachteil hätte es, wenn ich eh meinen eigenen Rechner für die "Cloud" benutze, das ganze z.B. per ssh zu machen? Ich kann mir irgend nen Ordner mit rsync für die offline-Anwendung syncen. Ich kann soweit ich es von KDE weiß mit Dolphin per fish-Protokoll überall rumbrowsen, kann Ordner einbinden, Musik hören, Kalenderdateien benutzen, usw.

Oder gehts eher darum, dass dann bspw. das Kalenderprogramm in der cloud läuft und nicht mehr auf dem jeweiligen Rechner, um weniger Rechenleistung zu brauchen ?

Sild

13 30. Januar 2012 19:18

@2: Ich persönlich stehe den ganzen Cloudspeichern skeptisch gegenüber. Um aber meine verschlüsselte Datensicherung auch außerhalb meiner 4 Wände sicher aufbewahren zu können, habe ich die verschlüsselten Dateien im Mediencenter von T-Online hochgeladen.

Es gibt bei T-Online 25GB kostenlos für angemeldete Nutzer.

Wenn mein Haushalt größer wird, würde ich aber auch zu anderem Webspace greifen, um verschlüsselte Daten doppelt sichern zu können.

Generell würde ich nach Möglichkeit nur verschlüsselte Daten irgendwo hochladen, egal in welchem Land die Daten landen.

Für sowas wie OwnCloud wäre eine standardmäßige Möglichkeit für Verschlüsselung sicher eine gute Sache.

Wutze

14 30. Januar 2012 19:42

@6 Deine Beispiele in allen Ehren. Nur wer nutzt denn heute noch PIMs? War es vor einigen Jahren noch das Non plus Ultra, einen PIM zu besitzen und zu nutzen, hat sich das Verhalten und die Arbeitsweise doch grundlegend verändert.

Und ich muss meine Arbeitsweise verändern, in Teilen ganz massiv sogar. Viele Dateien muss ich zuerst per Download holen, um sie entsprechend bearbeiten zu können. Eine gepackte Dabei zum Beispiel. Dann habe ich diese im lokalen Filesystem liegen und kann dann erst auf deren Inhalt zugreifen. Packen genau so. Erst packen, dann upload ...

Ich vermisse schon lange, um das Beispiel mal etwas weiter zu spinnen, eine (mögliche) Datenbankanbindung von Nautilus, mit deren Hilfe ich auf Files, deren Pfade in einer anderen (ähnlichen) Webapplikation liegen, zugreifen zu können. Für mich wäre es sinnvoller statt eben nur per Webfrontend, eben auch mit den altbekannten Mitteln arbeiten zu können.

Oder dass ich eben Ordner, ähnlich der von Ubuntu-One, "freigeben" kann, also für mich in die Cloud repliziert werden.

Dinge also, die wie von Geisterhand, also von allein funktionieren sollen. Meine im lokalen Netzwerk befindliche Alternative ist momentan NFS. Alle Home-Laufwerke liegen auf dem zentralen Server, eben weil wir verschiedene PCs haben und ich es leid war, dass Daten oft 10-fach hin und her kopiert worden sind.

the_summer

Avatar von the_summer
15 30. Januar 2012 19:46

@13 : An Verschlüsselung wird soweit ich das bei der Mailingliste mitbekommen habe gearbeitet. Mal sehen, ob das dann schon im April fertig ist für OC4.

@5: Ahja mir war auch, als hätte ich von ~3 Monaten zwischen zwei Versionen gelesen, hatte die Email aber nicht mehr parat. Generell geht es sehr aktiv voran, zumal mit dem neuen Bugtracker und Forum es nun auch einfacher ist Probleme zu melden.

DrChef

16 30. Januar 2012 20:25

@14

ich bin mir grad nicht sicher ob ich die richtigige Definition vom PIM im kopf habe. Ein PIM ist bei mir ein Programm mit dem ich Kalender/Addressdaten/emails verwalten kann. zb. - Thunderbird + Lightning - Google Kalender - Handy Adressbuch

sowas benutzt heutzutage niemand mehr?

klar kannst du NFS statt webdav nutzen (in deinen NFS Beispiel wäre es kein Unterschied wenn man webdav nehmen würde...ob NFS mountet oder Webdav ist ziemlich wurst) du kannst auch dir jeden einzellnen Server zusammenfrickeln. Ich persönlich nehm lieber das ganze Packet als 5 Server einzelln aufzusetzen.

früher habe ich Thunderbird/Android/iCal über die Googleserver syncrongehalten. jetzt machts owncloud → macht keinen Unterschied nur das meine Daten im Zimmer neben an liegen und nichtmehr bei google. die oberfläche nutze ich extrem selten.

von unterwegs kein problem dank port-forwarding/vpn. ich glaube sogar das owncloud sogar auf meinem router laufen würde und man sich den extra rechner sparen kann (kommt natürlich auf die massendaten an) (der rechner ansich braucht aber auch nur paar watt)

bloß weil du nicht in der lage bist dir ein webdav offline sync tool zu suchen brauchst du das nicht schlecht reden. sämmtliche daten sind von außen per offenen standard zu erreichen. es gibt dazu genug clients...das ist nicht sache des servers.

Und ob mein Handy jetzt die Kontakte mit google synct oder mit meinem rechner ärdert wirdklich nichts an meiner arbeitsweiße. Ob mein Audioplayer die Musik local hat oder per ampacher/webdav/nfs hohlt ändert auch nichts an meiner arbeitsweiße. Und ob ich auf meine Daten local zugreife oder webdav oder nfs oder smb gemounted habe ändert auch nichts an meiner arbeitsweiße.

Abgeshen davon hat man ja immer noch einen vollständigen PC mit dem man machen kann was man will, also falls man nicht sein FS verschlüsseln kann ist das auch wiederrum nicht das problem von OC.

letztendlich muss man entscheiden was man will. - Datensicherheit. - Bequemlichkeit. OC kann nicht mehr als google/icloud/dropbox aber auch nicht weniger.

P.S.: wem webdav zu unflexibel ist solls halt nicht benutzen. Das FS kann man trotzdem noch mit smb/nfs/irgendwas mounten...was im lokalen Umfeld eigendlich auch mehr Sinn macht (bloß weil OC keinen smb-server mitbringt heißt es nicht das man am pc keinen installieren kann)

P.S.S.: ob man das jetzt "Cloud" oder "Cloud Computing" oder "NAS" oder "Webspace" oder "PC auf dem 5 Dienste laufen" nennt ist schon ziemlich unwichtig

sogae

Avatar von sogae
17 30. Januar 2012 20:39

Zwischenfrage: Weiß zufällig jemand, ob man OwnCloud auch über einen DynDns-Service erreichen kann? So müsste man (sofern zu Hause DSL-Flat vorhanden) nicht extra einen Webserver anmieten ...

jakon

Lokalisierungsteam

18 30. Januar 2012 21:41

@17: Natürlich geht das.

OwnCloud macht auf mich einen deutlich ausgereiften Ausdruck! Bin sehr zufrieden damit, auch wenn ich es nicht nutze, weil ich keinen Verwendungszweck dafür habe.

sogae

Avatar von sogae
19 30. Januar 2012 21:48

😬 Danke, jakon. Immer diese Server-Frischlinge, was!? 🙄

Wutze

20 30. Januar 2012 23:44

@16, ich rede doch nix schlecht, lese doch einfach mal. Mir geht das Konzept nur nicht weit genug. Dateien auf irgend einem Webserver speichern, besser ein weiteres Mal zu duplizieren, da gibt es wesentlich einfachere Tools die sogar wesentlich besser zu handhaben sind. VPN (in Kombination mit xxx) ist eines davon. Ich kann ja nicht mal mit mehreren Personen an einem Dokument arbeiten! Ja, ich würde verlangen das dieses System mit einem Versions-Verwaltungs-Server kommuniziert!

PIM = Personal Information Manager .. das System halte ich für so was von überholt .. keiner speichert mehr "nur" irgendwelche Kontakt-Infos oder Mails. Das geht weit darüber hinaus. Zudem ist die Entwicklung so weit voran geschritten, dass man einfach sagen muss, jeder Inhalt, egal ob Textdokument, Mail, Kontakt, Bild und so weiter, muss/darf/kann/sollte irgendwo seine grundlegenden Informationen haben bzw. bearbeitet werden können. Hilfe, es werden sogar schon CAD Programme als App verkauft. Ob das sinnvoll ist .. ich mag es nicht zu beurteilen.

Klar kann OwnCloud auf nem kleinen Server laufen. Per DynDNS überhaupt kein Thema.

Aber OK, vielleicht noch ein Beispiel. Ich habe MythTV hier im Netzwerk laufen. Du wirst es vielleicht oberflächlich kennen. Mal ganz abgesehen davon, man kann mit dem Ding nicht nur Fernsehen guggen sondern auch Fernsehen aufnehmen. Man kann sogar seine eigene Video Bibliothek speichern und auch seine ganze MP3 Sammlung damit abspielen. Das Webfrontend, welches es dazu gibt, hat eben nicht nur die Möglichkeit alle drei Dinge zu betrachten oder abzuspielen, gerade das abspielen der aufgenommenen Filme ist eines der interessantesten Punkte die MythTV mit bringt. Man kann auf 3 (eigentlich 4) verschiedene Arten die aufgenommene Doku ansehen. Als ASF-Stream, per Download oder sogar mit Flash, live neu gerendert und gepackt, so dass man übers Internet an einem anderen Ort die Dinge ansehen kann. Die Vierte Art wäre dann das eigentliche Backend, mit welchem man sich per UPNP mit dem Server verbindet. Und weil es mir eben ein fällt, ich kann sogar, mit Hilfe des eingebauten UPNP-Servers, fast das selbe auf meinem Fernseher machen. Ohne dass ich irgend welche Software dazu benötige.

Wie gesagt, diese Flexibilität, das sich im Grunde automatische anpassen an meine jeweiligen Gegebenheiten, mal eben das reine MythTV Backend oder eben MythTV per Webfrontend zu nutzen oder am Fernseher, machen das ganze System auf vielfältige Art und Weise einsetzbar. Jeder kann es so nutzen wie ihm der Sinn danach steht oder was am Umgebung vorhanden ist, ohne sich neu orientieren zu müssen. Oder so wie es im Moment am besten passt.

Wie eingangs geschrieben, vielleicht verlange ich da etwas zu viel. ;o)

DrChef

21 31. Januar 2012 01:39

@20

also das PIM Problem verstehe ich immer noch nicht. Man will doch seinen Kalender immer und überall syncron halten? Das wollte ich schon vor 20 Jahren und will es in 20 Jahren auch noch machen können.

OC ist aber leider nur PHP Software und kann deshalb auch nur Protokolle realisieren welche auf http aufbauen. Und bis auf syncml werden auch alle unterstützt. Man kann natürlich auch einfach nur sei Home-Verzeichniss auf ein NFS-Share legen das geht schon auch. (so wie du es anscheinend macht). Und es hindert niemand jemand daran auf seinen PC einen NFS-Server zu installieren. Der NFS-Server kann genauso aufs FS zugreifen wie es OC kann. Auch die PIM Daten sind in einer Datenbank, auf die kann man auch selber mit irgendwelchen Diensten zugreifen. Die Datenbasis ist doch nicht exclusiv nur für OC da. Leider gibt es Betriebssysteme die haben mit NFS jedoch Probleme oder können einfach mal nicht mit einem Linux-Homeverzeichniss umgehen, zb Windows.

Mit MythTv ist das etwas anderes...das ist native c++ software. Das Backend besteht aus verschiedenen Server Diensten die alle machen können was se wollen, die müssen nicht innerhalb eines apache laufen. Dort kann man natürlich die komplette Protkoll-Bandbreite ausschöpfen.

Natürlich fehlen noch diverse Features in der Oberfläche, klar wär es schön wenn man der Browser ein paar Dateien vorm Download auch packen kann. Gibts halt noch nicht, kommt bestimmt noch 😉 Aber dafür laufen die Protokolle. Ehrlich gesagt ist mir keine andere Lösung bekannt mit der ich OS-übergreifend und ortsunabhängig mein Addressbuch/Kalender/Dateien(inkl. Musik und Bilder) syncron halten kann und die nicht von Google/MS/Apple ist. Man kann jeden Server einzelln installieren oder man nimmt das Komplettpacket von OwnCloud und kriegt dazu noch ne Oberfläche falls man mal an einem Gerät sitzt das einem selber nicht gehört.

Aber wahrscheinblich hast du da wirklich andere ansprüche denn ein zentrales Homeverzeichniss zu sharen ist wirklich die einfachste Lösung 😉 leider ist man aber an ein (mobile)OS gebunden.

Die meisten Menschen nutzen Windows als Desktop-OS und iOS als Mobile-OS. Wie hällt man da seine Daten syncron? OC ist des egal welches OS man benutzt...NFS nicht. Und genau das ist es was für mich eine (Daten)Cloud ausmacht. Deswegen bin ich der Meinung das dieses Projekt föllig zureckt seine Existenzberechtigung hat und das es (bis auf das etwas unschöne webdav zum datenaustausch) alles bietet was eine (Daten)Cloud bieten muss. (Die Oberfläche kann natürlich endlos noch erweitert werden)

P.S.: bei mir läuft selber ne mythtv infrastruktur und selber habe ich sogar schon deutsche lokalisierungsanpassungen eingereicht, kenn mich mit den Möglichkeiten also schon etwas aus 😉

Biocyborg

22 31. Januar 2012 13:48

Wenn das so weiter geht, sind Softwareentwickler die Arbeitslosen von morgen, weil es alles Open Source gibt ...

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
23 31. Januar 2012 14:01

@22: Seit wann bedeutet Open Source, dass man keine Arbeit mehr hat? Das ist zum Teiil recht viel Arbeit. 😀

zakoon

24 31. Januar 2012 14:48

Coole Meldung! Werde OwnCloud auf jedemfall ausgiebig testen... Will schon immer von dem Google-Zeugs (docs, calendar, bookmarks) loskommen, aber bisher giebt's dafür wohl keine Alternative, oder?

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
25 31. Januar 2012 17:49

@24: Nein, wie bereits häufiger schon in den Kommentaren durchgeschienen ist, ist OwnCloud auf dem richtigen Weg dahin, z.B. auch mit dem Vorhaben, in Zukunft auch online Textdokumente im docx und odt Format bearbeitbar zu machen (→ google docs), aber teilweise fehlen einfach noch Dinge und Komfortfunktionen. Bookmarks gibt's aber soweit ich weiß ich auch (aber inwiefern man die synchronisieren kann und so - keine Ahnung, aber ich kenne "google bookmarks" auch nicht, kann also nicht so wirklich viel dazu sagen...)

Aber wenn's z.B. nur um die Kalendersynchronisation per CalDav zwischen PC und Handy geht, kann man OwnCloud durchaus schon als Alternative erwägen ☺

hiob

Avatar von hiob
26 1. Februar 2012 19:23

ui schreibt ihr lange Kommentare! mein Senf:

wenn ich Onlinespeicher in der Uni/sonstwo brauche, lass ich einfach meinen Laptop mit ssh und dyndns an und gut is (allerdings hab ich schon länger kein Windows mehr zu Gesicht bekommen). SSH läuft im übrigen auf Port 80 genauso gut, wie auf allen anderen auch 😉

Der potenzielle Vorteil von Cloud ist also weniger der Zugriff auf eigene, private Daten, als die Synchonisation mit anderen Nutzern (Mitschriften von Vorlesungen oder Termine die man mit anderen Teilen möchte z.B.) und nicht, dass man auf seine Daten zugreifen kann, dafür gibts bei UNIX/GNU/BSD-Systemen tausende ausgereifte Lösungen.

Unter Nerds kann man das natürlich auch per "cp file /srv/http/tmp; start httpd" und Link im IRC posten machen (http/tmp liegt natürlich im Arbeitsspeicher) 😉

achja für ne Cloud-Anwendung (ich hasse Clouds) sieht OC echt ganz gut aus!

clocker

Avatar von clocker
27 1. Februar 2012 21:53

@24: Schreibt denn keiner mehr seine Bookmarks auf ein DIN A4 Zettel? 👿