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OwnCloud 4.0 erschienen

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Die neue Version bietet Verbesserungen und neue Funktionen in vielerlei Hinsicht. Dazu gehören unter anderem eine serverseitige Verschlüsselung, Versionierung und Drag&Drop-Support für den Dateiupload.

Nicht lange ist es her, da erblickte OwnCloud 3.0 das Licht der Welt. Nach eigenen Angaben benutzen inzwischen über 450.000 Anwender die OwnCloud. Nun bietet dessen Nachfolger einige neue interessante Features.

Neue Funktionen

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OwnCloud-Entwickler Arthur Schiwon

Eine neue Funktion ist die Versionierung. Durch sie werden verschiedene Versionen einer Datei automatisch gesichert. Später hat der Nutzer die Möglichkeit, einen früheren Zustand dieser Datei wiederherzustellen.

Des Weiteren wurde die API überarbeitet und soll damit einen einfacheren und stabileren Zugriff auf die OwnCloud durch externe Anwendungen bieten.

Die aktuelle Version der OwnCloud bietet zudem einen Betrachter für Dokumente im OpenDocument-Format. Damit soll eine schnelle Betrachtung und ein schneller Blick in die Datei ohne den Umweg eines Downloads ermöglicht werden. Bei einem Test funktionierte das allerdings noch nicht so ganz, denn zumindest bei dem einfachen getesteten .odt-Dokument wurde schlicht nichts angezeigt. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen anderer Nutzer. Dafür funktioniert allerdings der PDF-Viewer, der im letzten Test noch einige Schwächen offenbarte, inzwischen einwandfrei.

Der neue Drag&Drop-Dateiupload erhöht die Benutzerfreundlichkeit. So wird es möglich, wie bei einem normalen Dateibrowser einfach Dateien vom Desktop in einen Ordner zu ziehen, damit sie dort hochgeladen werden. Diese Funktion schien in einem Test schon sehr ausgereift.

Eine weitere in der Vergangenheit viel gewünschte Funktion war die verschlüsselte Speicherung der Daten. Dieser Wunsch wurde umgesetzt: Es ist nun möglich, alle hochgeladenen Dateien serverseitig zu verschlüsseln. Damit sind private Dateien zum Beispiel auch vor den Blicken neugieriger Admins sicher… Das funktioniert allerdings nicht nachträglich. Man sollte also auch alle eventuell schon hochgeladenen Dateien bei einer Neuinstallation ein weiteres mal uploaden.

Außerdem erfuhr der Kalender einige kleinere Verbesserungen: So ist es nun möglich, den Zugriff zu seinem Kalender mit anderen Nutzern zu teilen.

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Integrierter PDF-Betracher – mit
inzwischen fast fehlerfreier Darstellung

Noch als experimentell gekennzeichnet ist eine Funktion, die die OwnCloud zur „Zentrale“ verschiedener persönlicher Clouds werden lässt: So wird derzeit die Möglichkeit getestet, Dropbox, FTP und Google Drive sowie einige andere Dienste mit einzubinden.

Als neues Plug-In ist eine To-Do-Liste hinzugekommen. Die Kontakte-App wurde überarbeitet und bietet nun eine bessere Gruppenverwaltung. Das Teilen von Dateien mit anderen Nutzern und die Fotogalerie wurden noch verbessert. Zudem soll die Installation von Drittanbieter-Plug-Ins jetzt leichter von der Hand gehen. Nett ist auch die neue Fortschrittsanzeige beim Upload von Dateien über die Weboberfläche. Daneben hat es noch jede Menge Fehlerausbesserungen gegeben.

Inzwischen wurden auch verschiedene Versionen eines Synchronisations-Programms für den Desktop veröffentlicht. Im Gegensatz zu einer früheren Version, die noch zu Zeiten von OwnCloud 3 veröffentlicht wurde, funktioniert die aktuelle Version der Desktop-Clients schon sehr gut und ist vergleichbar mit dem von Dropbox. Allerdings wird zumindest derzeit noch nicht angezeigt, wann der Dateiupload abgeschlossen ist. Beim Dropbox-Client wird dies durch ein kleines Kreuz beziehungsweise Häkchen im Datei-Icon angezeigt. Der OwnCloud-Desktop-Client ist für Linux, MacOS X und Microsoft Windows erhältlich. Mobilversionen sollen bald folgen.

Über OwnCloud

OwnCloud ist eine Open-Source-Cloud-Software, die zum Beispiel als Alternative für Dienste wie Dropbox dienen soll. Notwendig für die Installation ist allerdings ein eigener Webserver oder wenigstens ausreichend Speicherplatz bei einem Shared Hoster. Hat man diesen, geht die Installation recht einfach von der Hand. Aber wozu braucht man das überhaupt, wo es doch genug Alternativen gibt, die man gar nicht erst installieren muss? Eine Anmeldung mit Eingabe der E-Mailadresse und einem Passwort klingt doch wesentlich einfacher? Zum einen ist da die Kontrolle über die eigenen Daten. Die ist wesentlich einfacher, behält man die Daten auf dem eigenen Webspeicher, idealerweise sogar in Deutschland – dort sind zum Beispiel die Datenschutzanforderungen wesentlich höher als in anderen Staaten wie den USA, wo viele alternative Dienste ihren Firmensitz haben. Zum anderen hat man vielleicht auch einfach Spaß am Basteln.

Zur Installation muss im Prinzip nur das OwnCloud-Archiv heruntergeladen und in ein entsprechendes Verzeichnis auf dem Webserver entpackt werden. Bei einer Erstinstallation muss nun ein Ordner mit der Bezeichnung „data“ erstellt und dessen Berechtigungen zum Beispiel mit einem FTP-Client wie FileZilla auf „750“ gesetzt werden. Die Berechtigungen des bereits vorhandenen Ordners „config“ werden auf „777“ verändert. Wenn man nun im Webbrowser die Adresse der OwnCloud-Installation aufruft, kann man die Konfiguration abschließen.

Bei einem Update von der OwnCloud 3 soll es reichen, wenn man einfach alle Ordner bis auf das config- und data-Verzeichnis ersetzt. Bei einem Test durch den Autor dieses Artikels kam es dabei allerdings zu Problemen: Diverse Dinge funktionierten nicht mehr korrekt. Vielleicht wäre hier also doch eine Neuinstallation zu empfehlen. Bei der Ersteinrichtung wird man sowieso nach dem Datenverzeichnis gefragt. Gibt man hier nun das bisher benutzte Datenverzeichnis an, funktioniert die Einrichtung problemlos.

Eine detaillierte Installationsanleitung findet sich auf der OwnCloud-Webseite.

Das OwnCloud-Projekt begann ursprünglich bei einem KDE-Community-Event im Jahr 2010 und sollte größere Flexibilität und Sicherheit bei dem Umgang mit Clouds bieten. Inzwischen wurde sogar eine Firma gegründet, welche Support für Firmen, die OwnCloud einsetzen wollen, bietet. Die OwnCloud Inc. ist über die Internetadresse http://www.owncloud.com zu erreichen, während die Community-Seite weiterhin unter http://www.owncloud.org zu erreichen ist.

Veröffentlicht von katze_sonne | 24. Mai 2012 22:00 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

Developer92

Avatar von Developer92
1 24. Mai 2012 22:56

Warum bietet eigentlich keine mir bekannte Cloud-Software clientseitige Verschlüsselung? Wenn das noch gehen würde wäre ich sofort Fan von ownCloud.

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
2 24. Mai 2012 23:38

@1: Das habe ich mich auch schon gefragt... vermutlich wird die Hürde, dafür eine extra Software installieren zu müssen als zu groß angesehen - bzw. die Weboberfläche als Zugriffsmöglichkeit zu wichtig... Eigentlich kann man bei "wichtigen" Daten nur einen eigenen Server zuhause stehen haben und dort z.B. ownCloud einsetzen. Denn nur dann kann man ja wirklich "sicher" sein... (ok, auf den Verbindungsweg könnte auch noch was abgefangen werden, aber trotzdem, vpn, ssh usw. bieten hier ja Möglichkeiten)...

rape71

Avatar von rape71
3 24. Mai 2012 23:47

Als brauchbar würde ich die Software einstufen, habe sie nun seit Version 3 im Einsatz. Ein paar Sachen funktionieren halt nicht so gut, selbst in der Version 4, da werden in der Verwaltung Apps aufgelistet die zum Teil einfach nicht gehen,z.B.: Bilder als Thumps anzeigen, odt Viewer geht nicht. Sollte man einfach weglassen bis es funktioniert. Auch 3party Apps werden da aufgelistet die nicht alle gehen, gut, wenn man dann dahinter gestiegen ist sie zu downloaden in der Ordner apps einfügen, Owner ändert, dann gehen eingige, aber nicht alle die gelistet sind. User und Gruppen kann man anlegen, aber Gruppen kann man nicht wieder im Backend löschen.

Der ganze Ansatz ist gut, würde ich meinen, für den Privatgebrauch auf den eigenen Vserver, bei mehreren Usern so ab die 20 und regen Betrieb und Files upload über 1GB kommt das Ganze ziemlich ins rudern. Auch bei guter Ram Zuweisung(1GB). Apache Prozesse werden auch on Mass gestartet.

Alles in allem, im Moment für den Privaten Gebrauch geignet, mehr leider nnoch nicht:(

Wutze

4 25. Mai 2012 13:10

Ich bin auch mehr durch "Zwang & Zufall" zur Nutzung von OwnCloud gekommen. Die Kinder ziehen langsam aus und wollen ihre Daten nicht mitnehmen. So liegen die weiterhin zu Hause, sind per VPN zu erreichen und man kann sich das raussuchen was man benötigt.

Also für den Hausgebrauch ganz gut geeignet.

Ich habe das ganze nun auch im Test. Kalenderfunktion mit Evolution geht gut, Adressbuch eher nicht. Das einbinden des Laufwerks mit Nautilus per WebDAV funktioniert auch, aber nicht stabil genug. Da verschluckt sich die Client-Server-Verbindung doch relativ häufig.

Was mir hier fehlt wäre ein automatischer Datenabgleich.

Alles in allem keine schlechte Idee. Wenn im Moment auch erst noch Version 3 bei mir läuft.

Developer92

Avatar von Developer92
5 25. Mai 2012 13:13

Was mir hier fehlt wäre ein automatischer Datenabgleich.

Was, das hat ownCloud auch nicht?

Ohne automatischen Datenabgleich wird das Ganze für mich noch unbrauchbarer. Dachte sowas wäre grundlegend.

Chroman

6 25. Mai 2012 14:13

Ist ownCloud nicht verschlüsselt, wenn es auf einem Webserver mit https läuft?

Man muss ja auch mal sehen, dass es das Projekt noch nicht sooo lange existiert (2010). Mir kommt es so vor, als ob es erst in der letzten Zeit immer bekannter wird. Potential nach oben besteht, aber aller Anfang ist schwer ☺

clocker

Avatar von clocker
7 25. Mai 2012 14:52

@6: Wenn dann nur der Datenverkehr, nicht die Daten 💡

janis96

8 25. Mai 2012 16:13

@6, @7:

Do you want to make sure that your files remain secure on the server? With the Encryption Application enabled, all files stored on the ownCloud server are encrypted to your password so not even the admin can look inside your files. Add to this an SSL connection, and your files are secure while in motion and at rest.

(http://owncloud.org/features/)

Die Daten auf dem Server SIND also verschlüsselt.

mwunsch

9 25. Mai 2012 16:26

Die Anmeldung für die Demo http://demo.owncloud.org/index.php läuft in eine Endlosschleife. Oder bringt Firefox zum Absturz. Doch, macht einen stabilen Eindruck 😀 Schade eigentlich.

clocker

Avatar von clocker
10 25. Mai 2012 17:29

@8: Naja hab mir die Features net durchgelesen!

Hab mich nur auf die Frage bezogen. Also die Daten in der Verbindung sind nicht verschlüsselt nur die Verbindung selber. Was danach passiert ist Sache von Owncloud. Owncloud verschlüsselt die wenn gewünscht on the fly beim speichern.

burli

Avatar von burli
11 25. Mai 2012 21:16

Die Kommunikation zwischen Client und Server ist verschlüsselt und die Dateien auf dem Server sind verschlüsselt.

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
12 25. Mai 2012 21:16

@2: Wenn es ursprünglich als KDE-Projekt angelegt war ... warum heißt es dann nicht ownKloud? ^^

Mal schauen, hab eh vor mir dieses Jahr noch mit einem Serveraufbau zu beschäftigen und werde das Projekt durchaus einmal antesten. Vor allem, wenn es plattformunabhängig arbeitet ...

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
13 27. Mai 2012 22:31

@12: Hehe, vielleicht haben die ihre K-Sucht 😉 ja inzwischen überstanden? 😀

@11: Die Frage ist halt (kenne mich mit sowas nicht genau aus): Was passiert auf dem Teilstück, wo der Server die per SSL verschlüsselten Daten erhält (dann ja vermutlich wieder unverschlüsselt vorliegen hat) und sie zum speichern verschlüsselt? Ich vermute mal, dass es dort zumindest für Leute mit direktem Serverzugriff möglich wäre, die Daten abzugreifen?

I-Punkt

Messeteam

Avatar von I-Punkt
14 28. Mai 2012 08:34

Habe es gerade mal auf einer Testmaschine installiert und greife lokal mit der Clientsoftware zu. Ich halte das für ein gutes Projekt.

Allerdings wird zumindest derzeit noch nicht angezeigt, wann der Dateiupload abgeschlossen ist

Während des Syncronisierens zeigt die Wolke des Client-Fensters ein Kreisverkehr-Pfeil, bei Abschluss einen Haken. Meine Erachtens ist das Syncronisieren somit nachvollziehbar. Allerdings fehlt eventuell ein Info-Popup o. ä.

Ich finde es cool 👍

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
15 28. Mai 2012 15:44

@14: Stimmt. Bei größeren Dateien ist das allerdings doch noch etwas... naja, funktioniert nicht so gut ^^ Aber das mit den Icons bei Dropbox ist schon eine nette Funktion, die Owncloud fehlt. Beim Owncloud-Client kann man nicht sehen, welche Dateien schon hochgeladen wurden (ok, über den Umweg der Weboberfläche 😉)

Commander_Data

Avatar von Commander_Data
16 2. Juni 2012 17:02

Die Berechtigungen des bereits vorhandenen Ordners „config“ werden auf „777“ verändert.

Vollzugriff für alle (Linux-)Benutzerkonten des Servers? Das hat mich schon gewundert. Die Installations-Anleitung sagt auch etwas anderes in Punkt 2.2.

Kann natürlich sein, dass da mal etwas anderes stand. Der Webserver sagt übrigens, die Seite wurde zuletzt heute um 15:20 geändert (wobei die Angabe auch nicht stimmen muss).