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apt-fast 1.6: Vorstellung des Shellwrappers für apt-get und aptitude

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apt-fast ist ein Shellwrapper für apt-get und aptitude, der es ermöglicht, Pakete schneller herunterzuladen

Der von Matt Parnell geschriebene Shell-Wrapper apt-fast dient dazu, Pakete zum Installieren von Programmen und zur Aktualisierung des Systems schneller herunterzuladen. Seit Version 1.6 ist er nun auch über die offizielle Paketquelle des Projektes verfügbar (siehe dazu den Wikiartikel).

apt-fast bekommt in seiner neuen Version nicht nur einen Farbanstrich, sondern ermöglicht ab Version 1.6.4 auch eine einfache Konfiguration direkt bei der Installation, ab 1.6.5 sogar mit mehrsprachiger Dialogsauswahl. Ab der derzeit aktuellen Version 1.6.6 werden auch zwei Manpages angeboten, um Programmaufruf und Konfiguration zu erläutern. So müssen keine Konfigurationsdateien mehr manuell angepasst werden und man kann direkt mit dem Installieren von neuen Paketen loslegen.

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apt-fast empfiehlt aria2 oder axel 🇬🇧 als Downloadbeschleuniger, um die über die Paketverwaltung neu herunterzuladenden Pakete über mehrere Verbindungen zu bekommen. Alternativ kann auch jeder beliebige über die Konsole steuerbare Downloadhelfer genutzt werden. Dadurch verbessert sich die Downloadzeit, bis die Pakete im APT-Paketcache liegen, je nach Internetverbindung und Größe der Updates minimal bis sehr deutlich. In der ursprünglichen Mitteilung 🇬🇧 "apt-fast and Axel: Roughly 26x Faster apt-get Installations and Upgrades" im Jahr 2008 war von 26 mal schnellerem Download die Rede. Einen exakten oder belegbaren Faktor kann man allerdings nicht anbieten.

Da seit dem ersten Erscheinen apt-fasts im Juni 2008 nur positives Feedback in dieser Beziehung kam, ist zumindest davon auszugehen dass der Downloadbeschleuniger keine Downloadbremse ist.

Schon wenige Monate nach der Veröffentlichung des Skripts, teilte Matt mit, dass er mittlerweile kein Ubuntu mehr nutze und das Skript nicht mehr weiterentwickeln werde. Jedoch konnte eine Verbreitung nicht geleugnet werden und Entwickler des PCLinuxOS 🇬🇧 steuerten Verbesserungen bei, um das Skript in ihre Distribution aufzunehmen. Ende 2011 portierte Matt das Projekt auf GitHub, um die Integration von Patches einfacher zu ermöglichen. Bis dahin war der Quellcode nur über ein statisches Verzeichnis ohne VCS auf Matts Server bereitgestellt worden.

Seitdem hat sich in der Entwicklung einiges getan. arai2c kann nun als Downloadbeschleuniger genutzt werden (auch mit Proxy-Support), eine Autovervollständigung der wichtigsten Kommandos und Optionen wurde bereitgestellt, manuelle Anpassungen wurden in eine Konfigurationsdatei ausgelagert und viele weitere kleinere Verbesserungen wurden vorgenommen. Schließlich ist nun ein offizielles PPA verfügbar, was Installation und Wartung erheblich erleichtert. Nicht zuletzt durch das in Perl geschriebene und multilinguale Konfigurationsinterface (debconf), wodurch das manuelle Anpassen der Konfigurationsdatei nun überflüssig geworden ist.

Der Wrapper bietet eine vollständige Syntaxunterstützung für apt-get oder aptitude - je nachdem welches Paketmanagerfrontend während dem Installationsprozess gewählt wurde. (Einzig beim Nutzen von Shell-Expansions geht das Quoten von Ausdrücken verloren. #24 🇬🇧)

Da apt-fast vollständig aus Skriptcode besteht, ist der Wrapper sehr portabel und kann ohne weitere Anpassung von Systemen mit ausgefallener Architektur bis hin zu RPM-basierten Systemen verwendet werden. Da das Kommando "apt-get --print-uris ..." verwendet wird, um die URL der Pakete zu bekommen, wird eine APT-Implementation sowie Bash 3.2+ benötigt und – falls aus dem PPA – installiert wird, Perl 5.8+. Theoretisch ließe sich apt-fast mit sehr geringen Anpassungen auch auf Systeme ohne APT, wie z.B. Arch Linux, portieren.

Entgegen der Vermutung (oder Hoffnung) mancher, ersetzt apt-fast nicht vollständig apt-get oder kann gar zum Herunterladen mit dem Software-Center verwendet werden. apt-fast ist und bleibt nach wie vor ein Werkzeug für die Kommandozeile, mit dem Ungeduldige schneller an ihre freigeschalteten Updates kommen. 😉


Ein großes Dankeschön an Lasall für die Einsendung dieses Artikels!

Veröffentlicht von kutteldaddeldu | 5. Juli 2012 13:00 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

Tids

Avatar von Tids
1 5. Juli 2012 13:08

so eine schöne grafische Übersicht sollten sie direkt in apt-get einpflegen. Werds mir mal angucken 😀 Danke für den Artikel!

JörnS

2 5. Juli 2012 14:42

Das klingt super interessant. Wenn ich nicht schon ein großes Projekt in der Mache hätte, würde ich mir Gedanken machen, (LX-)Software-Center und apt-fast miteinander zu verbinden.... Stören würde mich aber dann spätestens wenn ich "fertig" bin, dass es immer noch keine inkrementellen Updates gibt.

Lasall

Ehemalige

Avatar von Lasall
3 5. Juli 2012 14:48

@2: Verknüpfung mit dem Software-Center ist nicht so trivial, weil das in Python geschrieben ist und apt_pkg nutzt. Man müsste also am Pythonmodul ansetzen, oder das SC patchen...

rumpelsepp

Avatar von rumpelsepp
4 5. Juli 2012 16:45

gerade installiert. gefällt mir.

putzerstammer

Avatar von putzerstammer
5 5. Juli 2012 22:06

werde es mir mal Anschauen, Danke für den Bericht

DPITTI

Avatar von DPITTI
6 5. Juli 2012 22:42

Gibt es auch ein Deb Paket von der Aktuellen Version? Habe in Irgend ein Forum ein Paket von der Version 0,4 gefunden.

Lasall

Ehemalige

Avatar von Lasall
7 5. Juli 2012 22:44

@6: Es gibt ein PPA dazu. Siehe im Wikiartikel apt-fast.

DPITTI

Avatar von DPITTI
8 5. Juli 2012 22:56

Danke Dir Lasall werde es mal testen 😉

DPITTI

Avatar von DPITTI
9 6. Juli 2012 00:42

Das Apt-Fast ist ja echt schneller habe mir eben Skpye so installiert.

skull-y

10 6. Juli 2012 11:43

Ich versuche gerade herauszufinden, was dafür sorgt, dass der Download schneller ist. Soll das so einen Unterschied machen, ob ich die Pakete mit einer Verbindung bei 3,2MB/s oder bei selber Geschwindigkeit von sagen wir mal 4 Verbindungen? Die Bandbreite wird in beiden Fällen, so weit es die Server hergeben, voll genutzt.

clocker

Avatar von clocker
11 6. Juli 2012 12:38

@10: Wenn dein Server nicht deine volle Bandbreite bedienen kann, kann apt-fast deine Bandbreite über andere Server auslasten.

skull-y

12 6. Juli 2012 15:29

@11: Ok, das stimmt. Daran hab ich nicht gedacht, da die von mir genutzten Mirrors die volle Bandbreite anbieten. Mal schauen, wie es dann aussieht, wenn ich nen Upgrade bei der Bandbreite mache.

L.A.S.

13 6. Juli 2012 17:37

4 sprachig ist's, dank Rosetta, oder?

Lasall

Ehemalige

Avatar von Lasall
14 6. Juli 2012 17:43

@13: Nur die Konfigurationsdialoge sind mehrsprachig (35+ Sprachen).

@10,@11: Ich persönlich weiß nicht wie das umgesetzt ist. Die Angelegenheit übernimmt komplett der Downloadhelfer, der von apt-fast einfach eine Liste mit den URIs zu den Paketen bekommt.

Btw: Gibt es mit Perl unter Ubuntu 10.04 Probleme. Ich hoffe, dass bis heute Abend ein Fix bereitsteht.

konstin

15 6. Juli 2012 22:01

@10, @11, @14: Wahrscheinlich funktioniert das ähnlich wie BitTorrent.