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Update: Der 31. Bundeswettbewerb Informatik startet

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Am Montag, den 03. September beginnt der 31. Bundeswettbewerb Informatik (BwInf). Der Wettbewerb richtet sich an Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr, die noch keine Ausbildung abgeschlossen und noch nicht das Studium begonnen haben. Wir haben ein Interview mit Marvin, einem der Ansprechpartner und ehemaligen Teilnehmer, geführt.

Stell Dich doch bitte kurz vor!
Hallo. Ich bin Marvin, 18 Jahre alt, wohnhaft in Bonn und bin hauptberuflich Informatik-Student an der Universität des Saarlands und die Arbeit beim BwInF ist eine Art Ferienjob.

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Wie bist du zum Bundeswettbewerb Informatik, kurz BwInf, gekommen und welchen Platz hast Du belegt?
Im Idealfall hätte mich mein kompetenter Informatik-Lehrer über den Wettbewerb informiert - also habe ich es das erste Mal in einer Zeitschrift gelesen. Insgesamt habe ich vier mal am BwInf teilgenommen, dabei habe ich zwei mal mit einem 2. Preis in der 2. Runde den Eintritt in die Endrunde nur knapp verpasst.

Und wie wird man vom ehemaligen Teilnehmer zum Ansprechpartner des Projektes?
Der BwInf hat seine Geschäftsstelle hier in Bonn und ist hier auch für den Bonner Informatik Club (BIC) - ein kleiner „Verein“ aus Informatikbegeisterten Jugendlichen der Region - zuständig. Da der BIC auch für mich interessant klang erschien ich dort regelmäßig und lernte so auch die Mitarbeiter und den Geschäftsführer des BwInf, Wolfgang Pohl, kennen. So kam dann alles irgendwie zu Stande. Zudem bin ich natürlich nicht der einzige (oder erste) „Ansprechpartner des Projektes“.

Erzähl doch mal etwas zum Wettbewerb. Worum geht es eigentlich?
Der Bundeswettbewerb Informatik ist ein Schülerwettbewerb für Teilnehmer bis zum 21. Lebensjahr. Die Aufgaben werfen Fragen aus verschiedenen Informatikbereichen auf. Zum Lösen entwirft man möglichst gute Algorithmen und implementiert sie nachher. Die Aufgaben der ersten Runden können von Zuhause innerhalb von ca. 4 Monaten bearbeitet werden.

Der Wettbewerb wurde von der Gesellschaft für Informatik ins Leben gerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Gibt es noch weitere Förderer?
Neben der Gesellschaft für Informatik gibt es auch zwei weitere Träger: Das Max-Planck-Institut für Informatik und der Fraunhofer IUK-Verbund. Zudem konnte der BwInf im Laufe der Zeit einige Partner gewinnen, darunter Universitäten, Institute und ein Unternehmen, dessen Namen ein Wortspiel auf die Zahl 10^100 ist.

Der Wettbewerb ist in mehreren Runden aufgebaut, die sich über ein Jahr verteilen. Worum geht es in den einzelnen Runden?
Die erste Runde enthält einige einfachere Aufgaben. Sie eignen sich für den Start in die Informatik-Welt und sollen junge Teilnehmer motivieren, sich näher mit derartigen Problemen zu beschäftigen. Gleichzeitig sind auch schon vereinzelte Aufgaben enthalten, die sich zunehmend am 2. Runden-Niveau orientieren. Mit diesen müssen sich die Schüler intensiver beschäftigen, um eine gute Lösungsstrategie zu finden. Über eine erfolgreiche Teilnahme an der 2. Runde kann man sich für die Endrunde qualifizieren. Hier werden in Einzel- und Gruppenarbeit die Bundessieger ermittelt.

Wie kann man am Wettbewerb teilnehmen und muss man Programmieren können? Oder sind auch die weiteren Felder der Informatik wie Usability, Design etc. mit Inbegriffen? Das Grußwort von Frau Schavan könnte man zumindest derart interpretieren.
Der Bundeswettbewerb Informatik lässt sich nur mit Programmierkenntnissen bewältigen. Dabei ist die Programmiersprache aber völlig egal: Selbst Greenfoot ist erlaubt, Assembler oder Brainfuck sollte man jedoch vermeiden. Zudem besteht die Möglichkeit, mobile Apps für Android zu entwickeln. Die Aspekte Usability und Design kommen in der zweiten Runde zu tragen; beim optionalen Sonderpreis für Mensch-Computer-Interaktion, der jedes Jahr von der Gesellschaft für Informatik ausgelobt wird. In der dritten Runde wird für gewöhnlich nicht programmiert - hier geht es nur um die Theorie.

Das Grußwort von unserer Bildungsministerin bezieht sich auch auf den Informatik-Biber – ein Informatikwettbewerb der keine Vorkenntnisse erfordert – und auch jährlich von der Initiative „Bundesweit Informatik Nachwuchs fördern“ ausgerichtet wird.

Wie viel Hilfestellung darf man bei der Lösung durch Lehrer oder Eltern bekommen?
Nicht mehr als unbedingt nötig. Prinzipiell sollten die Aufgaben alleine (bzw. in der ersten Runde in der Gruppe) gelöst werden. Lehrer können im Informatik-Unterricht eventuell auf ähnliche Probleme eingehen, sodass die Schüler die Möglichkeit haben, den Zusammenhang zu sehen.

Ist die Teilnahme am Wettbewerb kostenlos? Wodurch könnten Kosten entstehen?
Der Wettbewerb ist natürlich kostenlos. Zur Bearbeitung der Aufgaben ist ein Computerzugang notwendig. Die gelösten Aufgaben müssen nach derzeitigem Stand ausgedruckt, die Programme auf CD gebrannt und beides zusammen per Post an den BwInf geschickt werden.

Auf euren Seiten steht, dass ein Lehrer bestimmte Schüler anmelden kann. Muss das so sein oder kann man abseits der eigenen Schule am Wettbewerb teilnehmen?
Man kann auch unabhängig von der Schule teilnehmen. Dazu gibt es auf der Webseite ein Anmeldeformular, das zu Beginn des Wettbewerbs freigeschaltet wird. Die Möglichkeit der Schule, Schüler anzumelden gibt es tatsächlich sogar erst seit diesem Jahr. Damit wollen wir es den Schülern noch einfacher machen am Wettbewerb teilzunehmen.

Als Gewinne winken Urkunden und Geldpreise. Zudem sagt ihr, dass durch die Teilnahme vieles möglich werden kann, beispielsweise eine Stipendium durch die Studienstiftung des deutschen Volkes ohne eine Aufnahmeprüfung. Das wäre schon ein sehr hilfreicher Start ins Studium, aber wieso ist das nur eine Möglichkeit? Wovon hängt es ab, ob man am Ende einen derartigen Gewinn erlangt?
In die Studienstiftung werden die Bundessieger - die Gewinner der Endrunde - aufgenommen. Allerdings ist dies schlussendlich von der Studienstiftung abhängig. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass alle Bundessieger aufgenommen werden.

Neben den Bundessiegern werden in der Endrunde auch Preisträger ermittelt. Alle Bundessieger und Preisträger erhalten Geldpreise. Für diejenigen, die die Endrunde nur knapp verpasst haben, gibt es Buchpreise des Verlags O'Reilly. Urkunden sind für jeden Teilnehmer dabei.

Wodurch grenzt sich eurer Wettbewerb von anderen dieser Art ab, wie beispielsweise dem Google Summer of Code?
Alle Wettbewerbe unterscheiden sich zunächst einmal im Namen und beim Ausrichter.

Der GSoC ist ein reiner Programmierwettbewerb, beim BwInf wird deutlich mehr Wert auf die Informatik gelegt. Eine vollwertige Dokumentation des Programms, zu der auch die eigentliche Idee gehört ist hier Pflicht.

Der BwInf ist zudem auch (gemeinsam mit Jugend forscht) der Zugang zur Internationalen Informatik Olympiade und somit im Prinzip die Brücke zu einem weltweit einzigartigen Wettstreit.

Unterstützt ein so gestalteter Wettbewerb nicht eh diejenigen die bereits einen guten Zugang zur Informatik gefunden haben und grenzt andere, denen unter Umständen der Mut fehlt, durch die Aufgabenstellung aus?
Die Aufgaben in der ersten Runde sind bewusst so gestellt, dass auch jüngere Teilnehmer und Einsteiger sie mit ausreichend Einsatz lösen können. Dass in der Endrunde allerdings Einsteiger landen ist relativ unwahrscheinlich.

Der BwInf ist auch eher als Wettbewerb für „fortgeschrittene“ Jugendliche gedacht, für Schüler die den Zugang zur Informatik noch suchen haben wir den Informatik-Biber.

Als Informatikwettbewerb nutzt ihr scheinbar relativ wenige Kommunikationskanäle der heutigen Zeit, zumindest scheint eure Webseite ein wenig in den 90igern hängen geblieben zu sein. Wäre es nicht auch mal ein gutes Projekt eure Webpräsenz auf den Stand der Zeit zu hieven? 😉
Die wenigen „Kommunikationskanäle der heutigen Zeit“ kann ich so direkt nicht bestätigen. Der BwInf hat einen IRC-Channel (#bwinf im IRCnet), die Community der Webseite einstieg-informatik.de und eine Facebook-Seite.

Über Webseiten-Designs lässt sich streiten - aber zumindest erfüllt sie ihren Zweck.

Hast Du noch eine abschließende Bemerkung?
Hmmpf? Aus eigener Erfahrung kann ich nur jedem empfehlen, am BwInf teilzunehmen: Nicht nur der Wettbewerb an sich ist lehrreich, auch das umfangreiche Rahmenprogramm, in Form von mehrtägigen Veranstaltungen zu denen der BwInf und seine Partner einladen, bei denen man andere Informatik-begeisterte kennenlernt und bei Vorträgen auch aus der aktuellen Forschung lernt.


Wir danken Marvin für das Interview!


Update: Die Aufgaben sind nun verfügbar und können auf der Website des Wettbewerbes heruntergeladen werden.

Veröffentlicht von Hexe25 | 1. September 2012 20:00 | Kategorie: Allgemeine Nachrichten | Letzte Aktualisierung: 3. September 2012 14:00 | # Fehler im Artikel melden

Developer92

Avatar von Developer92
1 2. September 2012 00:38

Dabei ist die Programmiersprache aber völlig egal: Selbst Greenfoot ist erlaubt, Assembler oder Brainfuck sollte man jedoch vermeiden

Das regt einen doch förmlich an Code in Brainfuck zu verfassen ☺

Danke für den Artikel, den Wettbewerb kannte ich bisher noch nicht.

sven-s

Avatar von sven-s
2 2. September 2012 09:13

Naja, Malbolge wurde ja immerhin nicht verboten. 😉

Aber ich denke an dem Wettbewerb werde ich teilnehmen und freue mich schon drauf.

Hexe25

Moderator

Avatar von Hexe25
3 2. September 2012 12:27

Viel Erfolg, sven-s!
Vielleicht magst Du mal berichten, wie es so läuft.

Keba

Ehemalige

Avatar von Keba
4 2. September 2012 12:31

Oh vielen Dank für die Erinnerung, dass der Wettbewerb bald startet. Die letzten zwei Jahre hab ich das zu spät gemerkt. (Gut, letztes Jahr hätte ich es mit ein paar Nachtschichten vielleicht bis in die zweite Runde geschafft 😛)

Björn2L

5 2. September 2012 12:34

Erstmal auch von mir ein Danke für den Bericht. Ich kannte den Wettbewerb auch noch nicht, wobei ich ein wenig alt für die Teilnahme bin 😉

Im Idealfall hätte mich mein kompetenter Informatik-Lehrer über den Wettbewerb informiert - also habe ich es das erste Mal in einer Zeitschrift gelesen.

Schön gesagt ☺ . Erinnert mich an meinen Informatik-Lehrer

Die gelösten Aufgaben müssen nach derzeitigem Stand ausgedruckt, die Programme auf CD gebrannt und beides zusammen per Post an den BwInf geschickt werden.

Das hört sich für mich doch sehr altmodisch an. Wieso wird bei einem Informatikwettbewerb keine Online-Abgabe genutzt?

Developer92

Avatar von Developer92
6 2. September 2012 12:52

Die gelösten Aufgaben müssen nach derzeitigem Stand ausgedruckt, die Programme auf CD gebrannt und beides zusammen per Post an den BwInf geschickt werden.

Das hört sich für mich doch sehr altmodisch an. Wieso wird bei einem Informatikwettbewerb keine Online-Abgabe genutzt?

Das hab ich mich auch gefragt. Vor allem: Wer bitteschön besitzt noch CDs? 😀

moose

Avatar von moose
7 2. September 2012 14:39

Ich habe früher auch am Bundeswettbewerb teilgenommen und schreibe nun immer wieder mal Musterlösungen oder nehme an der Korrektur teil. Deshalb würde ich zum Bundeswettbewerb gerne ein paar Dinge sagen:

1. Nehmt teil ☺ Es ist zwar viel Arbeit und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ätzend es war die Dokumentation zu schreiben, aber man lernt viel und ich fand es auch sehr interessant an den Aufgaben zu tüfteln.

2. Die Doku ist wichtig Bei der Korrektur wird zuerst die Dokumentation angesehen. Natürlich ist die Lösungsidee wichtig, aber eine negativ bewertete Dokumentation ist ärgerlich. Also lest euch bitte die Dokumentation nochmals durch und überprüft ob die wichtigen Lösungsideen verständlich erklärt wurden. Auch die Beispiele werden leider immer wieder vergessen oder sind nicht aussagekräftig.

2.1 Versionskontrolle lohnt sich. Gerade in der zweiten Runde habe ich immer wieder mal Lösungsversuche gemacht, die sich dann als Sackgasse herausgestellt haben. Damals habe ich noch mit kopien zur Sicherung eines alten Versionsstandes gearbeitet. GIT oder SVN hätte mir definitiv Zeit erspart.

2.2 LaTeX ist toll - aber keine Pflicht. Es werden leider relativ wenige Dokumentationen mit LaTeX erstellt. Dabei bietet LaTeX für den BWInf ein paar Vorteile:

  1. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, LaTeX sieht einfach schön aus

  2. Man kann die Doku in die Versionskontrolle stecken

  3. Man kann Quelltext automatisch einbinden lassen (siehe dazu ein Blogpost von mir)

Und so bekommt man LaTeX: How to install the latest LaTeX Version

3 Die CD: Ich weiß leider auch nicht, warum keine Online-Abgabe möglich ist. Eventuell aus Sicherheitsgründen. Wenn man Papier und eine CD in der Hand hat, kann es nicht passieren, dass eine Runde im schlimmsten Szenario komplett ausfallen muss, weil der Server abgeraucht ist. Egal wie, ihr müsst die CD erstellen. Dazu hätte ich ein paar bitten:

  1. Die CD hat über 600 MB. Das ist häufig deutlich mehr, als ihr braucht. Also schreibt doch bitte auch die Beispiele des BWInf darauf sowie eine PDF-Datei eurer Doku. Das erleichtert die Korrektur ungemein, da man so die Doku durchsuchen kann.

  2. Überprüft, ob die CD auch wirklich gebrannt wurde, abgeschlossen wurde und sie lesbar ist. Wenn eure Dokumentation schlecht ist und die CD nicht lesbar ist, kann eventuell eine gute Lösung schlecht bewertet werden.

4. Die Programmiersprache: Also eine Brainfuck-Einsendung muss jetzt nicht gerade sein (obwohl ich wirklich beeindruckt wäre). Aber eine Shakespeare-Einsendung würde ich mal toll finden ☺ Nein, im ernst: Ihr dürft fast alles benutzen. Ich selbst kann Python, PHP, Java, C++ und C gut genug um jede Einsendung verstehen zu können. Ich weiß, dass wir immer Leute haben die Haskel/Objective CAML und vielleicht noch ein paar weitere Funktionale Sprachen können. Auch Pascal, Delphi (Object Pascal), BASIC stellen kein Problem dar. Das ist jetzt keine vollständige Liste; unter den Korrektoren gibt es einige, die viele exotische Sprachen können. Aber wenn euch klar ist, dass eure Sprache exotisch ist, dann solltet ihr besondere Sprachfeatures kommentieren.

5. Quelltext-Kommentare: Trotz Doku sind Quelltextkommentare erwünscht. Allerdings müssen Standard-Strukturen (if/else,for,while, Variablendeklarationen) nicht kommentiert werden! Übertreibt es nicht, aber verwendet Kommentare, wenn einem Außenstehendem nicht direkt klar sein kann, was ihr macht. Java-Programmieren sollten definitiv die standard Sun Checkstyle und JavaDoc verwenden, Python-Programmierer sollten Docstrings kennen und verwenden. Für alle anderen Sprachen muss man halt ein Gefühl entwickeln. Wer in C wild mit Pointern um sich wirft sollte tendenziell wohl mehr Kommentare machen als jemand, der Pythons standardbefehle nutzt.

So, das wars erst mal. Ich vielleicht schreibe ich mal einen etwas ausführlicheren Artikel mit Hinweisen und Erfahrungen, die ich im BWInf gesammelt habe.

Und, nur um es nochmals zu betonen: Das sind persönliche Erfahrungen und teilweise bitten von jemanden, der es korrigiert. Wenn Teilnehmer meine Tipps nicht beachten, gibt es keinen Punktabzug und es gibt auch keine Bonuspunkte, wenn ihr sie beachtet. Aber ihr erleichtert ein paar Leuten die Korrektur, ihr lernt dabei eventuell was neues (LaTeX und GIT/SVN werdet ihr im Informatik-Studium noch benötigen) und vielleicht fallen euch Fehler oder Mängel in eurer Lösung auf.

Falls ihr Fragen habt kann ich die auch gerne beantworten.

Grüße, Martin

Hexe25

Moderator

Avatar von Hexe25
8 2. September 2012 14:45

Wow, danke dir, Martin.

Vielleicht wäre ein Thread in der Lounge für Fragen gut. ☺

LG

Keba

Ehemalige

Avatar von Keba
9 2. September 2012 14:46

Nehmt teil

Gerne. Schade genug, dass ich einen quasi freien Nachmittag (heute…) nicht nutzen kann. ☹

Vielen Dank für deine Anmerkungen, falls du genügend Kontakte hast, könnte ein ähnlicher Text auch auf der offiziellen Seite einen guten Eindruck machen. Die offiziellen Texte klingen meist doch etwas langweilig formal. 😉

Grüße, Keba.

//Edit: Und sofort eine Frage: Ich mag LaTeX und Pythons Docstrings, es ist empfehlenswert gleich Sphinx zu benutzen? Ich habe da einige Erfahrungen mit, mir bis jetzt aber nur die HTML-Ausgabe angesehen. Oder würdest du zusätzlich eine LaTeX-Doku schreiben? ☺

sven-s

Avatar von sven-s
10 2. September 2012 17:50

Ja, ich werde sicherlich davon berichten.

Danke, Martin, das sind gute Hinweise. Und ich werde die Chance nutzen, da ich mich schon immer mal genauer mit der Materie auseinandersetzen wollte.

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
11 3. September 2012 20:10

Hab das dann gleich einmal an mein altes Gymnasium weitergeleitet und auf Google+ geteilt.

Schade, dass ich von solchen Wettbewerben nicht zu meiner Schulzeit erfahren habe :-/

Danke für den ausführlichen Kommentar, @7!

Navelate

12 3. September 2012 22:35

An die Teilnehmer der vergangenen Wettbewerbe habe ich noch eine Frage. Für mich ist leider der Zeitaufwand das entscheidende Argument, weshalb ich momentan unsicher bin, ob ich teilnehmen werde. Deshalb würde ich mich wirklich freuen, wenn hier jemand mitteilen würde, wie viele Stunden er investiert hat und wie erfolgreich er damit war.

@1: Ich persönlich bevorzuge ja Whitespace als Programmiersprache. Die hat ein weniger kontrastreiches Schriftbild als Brainfuck und ist dadurch angenehmer für die Augen. 😉

moose

Avatar von moose
13 3. September 2012 23:13

@Keba: Auch ich kenne nur die HTML ausgabe von Sphinx (welcher Python-Programmierer kennt die nicht 😉 ). Da kann ich dir leider nicht wirklich weiterhelfen. Ich habe nur bei einigen (Java) OpenSource Projekten gesehen, dass durch eine automatische Dokumentation zu einer fehlenden Gesamt-Dokumentation führt. Der BWInf gibt eine gewisse Struktur vor (Lösungsidee, Ablaufprotokolle, ... ich glaube das waren 5 Punkte) und daran sollte man sich halten. Das kann man eventuell in kleinen teilen automatisiert machen, im großen und Ganzen ist das schreiben von gutem Fließtext jedoch Handarbeit. Ich glaube aus diesem Grund ist es sogar besser, etwas eigenes zu haben.

Ich habe soeben einen etwas längeren Blogpost geschrieben. Der wird spätestens am Mittwoch veröffentlicht. Dann werde ich auch den Link hier einstellen.

@8 Klar, können wir machen. Oder die Fragen könnten auch direkt als Kommentar auf meinem Blog gestellt werden. Es ist mir eigentlich beides recht. Ich habe die Kommentare hier und zu jedem Post auf meinem Blog abonniert und werde informiert. Denkst du, dass ein Thread in der Lounge die bessere Lösung ist?

moose

Avatar von moose
14 3. September 2012 23:22

(Kann man die Beiträge hier eigentlich nicht bearbeiten?)

@12 Das ist im nachhinein schwer zu beurteilen und stark von der Runde abhängig. Ich glaube ich habe damals (28. BWInf) für die erste Runde insgesamt ca. 30 Stunden verwendet. Davon war mindestens die Hälfte für die Dokumentation. Für die zweite Runde war es deutlich mehr. Ich habe hierfür bestimmt 40 Stunden aktiv vor dem PC gehockt, den PC mindestens zwei mal eine Nacht durchrechnen lassen, die Dokumentation hat bestimmt nochmals 20 Stunden gedauert. Aber da zähle ich die Zeit nicht mit, die ich über das Problem nachgedacht habe. Wenn ich beginne ein algorithmisches Problem zu untersuchen, dann lässt es mich nicht mehr los. Das kann man schlecht in Zeit messen. Aber es gibt auch Leute, die das deutlich schneller geschafft/gemacht haben. Auf deine Frage wirst du wohl keine Antwort bekommen, die für dich wirklich aussagekräftig ist. Wenn du etwas ähnliches schon mal gemacht hast, geht die Lösungsbearbeitung viel schneller. Ich benötige für das schreiben der Musterlösungen weniger als 20 Stunden pro Aufgabe. Und das wird in Zukunft wohl eher weniger werden. Übung macht den Meister.

Wegen deinem Kommentar zu @1: Schau dir mal Polyglots an 😀

Hexe25

Moderator

Avatar von Hexe25
15 3. September 2012 23:38

Huhu Martin,

es hätte halt Vorteile, bspw. kann man im Forum seine Beiträge editieren. 😉
Es kommt halt darauf an, wohin sich das Ganze noch so entwickelt. Ich gebe Bescheid, wenn ich einen Forumsbeitrag sinnvoller finde (oder jemand anderes aus dem Team). ☺

Erstmal weiterhin viel Erfolg!

LG Hexe

moose

Avatar von moose
16 4. September 2012 11:56

So, hier ist der lange Blogpost zu dem Thema: martin-thoma.com/bundeswettbewerb-informatik

Ich habe mit Herrn Dr. Pohl auch die CD-Frage geklärt und in dem Blogpost steht die Antwort.

@12: Noch eine Bemerkung zum Zeitmangel. Das wird dir immer passieren. Ich habe damals mein Abitur gemacht, gleichzeitig ein Frühstudium (wird manchmal auch Schülerstudium genannt) an der Uni Augsburg begonnen und den BWInf gemacht. (Dabei bin ich übrigens Bundessieger geworden, du wolltest ja wissen mit welchem Erfolg man teilgenommen hat.) Gleichzeitig habe ich mich regelmäßig mit Freunden getroffen und meine Freundin glaube ich auch nicht vernachlässigt. Wenn man will, dann geht das schon. Du musst dir deine Zeit gut einteilen und eventuell einen Zeitplan aufstellen.

Jetzt, an der Uni, hatte ich auch immer wieder Situationen, wo ich am Überlegen war, ein paar Dinge wegen Zeitmangel nicht zu machen. Teilweise wird es wirklich viel, aber wenn man noch das Gefühl hat es schaffen zu können, lohnt es sich meiner Meinung nach sich die Zeit für Dinge zu nehmen, die einem Spaß machen oder wichtig sind.

Im Berufsleben wird das mit der Zeit wohl noch schlimmer (@Hexe25: Ich könnte mir vorstellen, dass du als Berufstätige zu dem Thema auch ein paar interessante Kommentare machen kannst 😉 )

Navelate

17 4. September 2012 22:19

Vielen Dank für deine Antwort Martin. Es ist wirklich hilfreich, die Erfahrungen zu lesen, die jemand anderes gemacht hat. Ich denke, ich werde mich für die erste Runde anmelden und dann mal sehen, was auf mich zukommt. Im schlimmsten Fall werde ich die zweiten Runde aufgeben.

Developer92

Avatar von Developer92
18 4. September 2012 22:55

Als Schüler einer Technikerschule darf man aber nicht teilnehmen, wenn man arbeitet, oder?

moose

Avatar von moose
19 4. September 2012 22:59

Ich vermute du beziehst dich auf diesen Teil:

[...] Sie dürfen jedoch zum Beginn des Wettbewerbs (das ist der 1. September des jeweiligen Jahres) noch nicht ihre Ausbildung abgeschlossen oder eine Berufstätigkeit aufgenommen haben. [...]

Quelle: http://www.bundeswettbewerb-informatik.de/index.php?id=628

Ich kenne Technikerschulen nicht, aber die Wiki-Beschreibung hört sich nach einer Uni-ähnlichen Sache an (also ein Studium). Da bin ich mir relativ sicher, dass die Teilnahme ausgeschlossen ist.

Developer92

Avatar von Developer92
20 5. September 2012 00:19

Naja, es ist etwas verwirrend, da auf der Wettbewerbsseite steht:

Er richtet sich an Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr, die sich noch in der Ausbildung an einer deutschen Schule befinden.

Bei dieser Formulierung dürfte ich teilnehmen.

Geht man unter Teilnahmebedingungen (was vermutlich mehr zählt als die knappe Beschreibung auf der ersten Seite)

Sie dürfen jedoch zum Beginn des Wettbewerbs (das ist der 1. September des jeweiligen Jahres) noch nicht ihre Ausbildung abgeschlossen oder eine Berufstätigkeit aufgenommen haben.

Dann darf ich nicht teilnehmen. Eine Technikerschule zählt aber glaub ich noch nicht zum Studium, da ich bei bestehen die Fachhochschulreife erst erreiche (und meinen Techniker in der Tasche habe). Oder vielleicht doch?

Echt blöd, dass ich von sowas nicht schon letztes Jahr erfahren habe 😐

Ohne mich jetzt groß aufregen zu wollen: Der Absatz mit "Berufstätigkeit aufgenommen haben" ist eigentlich vollkommen irrelevant und hindert nur Leute daran, mitzumachen. Bloß weil jemand Berufstätig ist mit < 21 Jahren, heißt das doch nicht, dass er einen Abschluss in Informatik hat und dadurch den Wettbewerb ganz easy schaffen würde. Für den ein oder anderen Hobbyprogrammierer der möglicherweise nicht den Beruf seiner Wahl erlernen konnte wäre es vielleicht sogar eine Chance auf den Beruf seiner Wahl, wenn er oder sie bei seiner nächsten Stellenauschreibung angibt, dass er da gewonnen hat.

Naja ☺

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
21 5. September 2012 08:47

@20: Nutz doch einfach die im Kontakt hinterlegte E-Mail-Adresse für deine Frage 😉

E.C.

22 6. September 2012 17:37

Pygments unterstützt auch LaTeX-Ausgabe mit verschiedenen Styles in unterschiedlichen Formaten - u.a. LaTeX

http://pygments.org/