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Ubuntu GNOME Remix, die Zweite

gnome.png

Der Ubuntu GNOME Remix geht in die zweite Runde: Nachdem bereits im Mai 2011 eine Gruppe von Entwicklern ein Ubuntu-Derivat mit der GNOME Shell etablieren wollte, versucht es nun eine Zweite.

Vermutlich initiiert durch einen Eintrag im Ubuntuforum 🇬🇧 sind von OMG! Ubuntu! 🇬🇧, WorldofGnome 🇬🇧 und Muktware 🇬🇧 Artikel am 30.08 erschienen. Ihr Thema haben alle gemeinsam: Ein Ubuntu-Derivat mit der GNOME Shell namens GNOMEbuntu wurde offiziell angekündigt. Canonical, die Firma hinter Ubuntu, hat dazu allerdings noch keine Stellungnahme abgegeben. Ebenso ist die Homepage des Projekts, laut einer whois-Abfrage, nicht auf Canonical registriert, sondern auf den GNOME-Entwickler Ryan Lortie 🇬🇧.

Jedoch kommen im selben Thread einige Entwicklungspläne 🇬🇧 an die Oberfläche: Bei der Programmauswahl soll möglichst auf Programme des GNOME-Projekts zugegriffen werden – also eine sogenannte „vanilla“-Version entstehen. Das bedeutet im Konkreten: Epiphany statt Firefox und Abiword sowie Gnumeric statt LibreOffice werden installiert sein. Daneben wird GNOME Classic enthalten sein, wobei man Compiz installieren muss, sobald man Effekte nutzen möchte. UbuntuOne ist, wie in den Ankündigungen, in der Alpha nicht integriert. Ob das Ubuntu Software Center oder alternativ Packagekit (ab GNOME 3.6 „Software“) mitgeliefert wird, steht noch nicht fest – in der Alphaversion fiel die Wahl auf gnome-packagekit. Des Weiteren kommt nicht Lightdm sondern GDM zum Einsatz.

Achtung!

Dies ist eine sehr frühe Version und deshalb nur für erfahrene Nutzer und Entwickler geeignet!

Basierend auf Ubuntu 12.10 wird mittlerweile ein erstes Image für Entwickler angeboten. Teilweise werden neben der GNOME Shell 3.6 noch einige Programme aus GNOME 3.4 enthalten sein, weil keine anderen Pakete in den Ubuntu-Repositorys enthalten sein werden. Eine PPA zum manuellen Update ist dennoch vorhanden. Diese kann aber nicht standardmäßig eingebunden sein, weil man ein offizielles Derivat sein will. Daneben hat sich wegen Unstimmigkeiten mit dem GNOME-Team der Name geändert: Er lautet nun „Ubuntu GNOME Remix“ – Verwechslungsgefahr inbegriffen.

Abschließend kann man sagen: Hier scheint noch so gut wie alles in der Entwicklungsphase zu sein. Aber dennoch soll die finale Version, zusammen mit Ubuntu 12.10 am 18. Oktober erscheinen.

Quellen: derStandard.at, OMG! Ubuntu! 🇬🇧, WorldofGnome 🇬🇧, Muktware 🇬🇧, heise

Veröffentlicht von chris34 | 4. September 2012 12:15 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

BaraMGB

1 4. September 2012 14:34

Tja, wenn man Langeweile hat...

Dieses Derivat wird so nutzlos wie ein Kropf sein. Bei nem Vanilla-Gnome und dann auch noch die veralteten Bestandteile aus dem offiziellen Repo da darf man schon fragen, was die "Entwickler" denn daran so fürchterlich dran entwickeln? Aber wie gesagt, soll jeder machen was er will ..

Gruß Bara

Developer92

Avatar von Developer92
2 4. September 2012 14:45

Ich finde ein Vanilla-Gnome Begrüßenswert, aber so recht anfreunden kann ich mich damit trotzdem wieder nicht. Warum nicht LibreOffice? Es ist genauso "frei" wie Abiword oder Gnumeric und kann, soviel ich weiß, mehr. Und wieso auf "Ubuntu GNOME Remix" umbenennen? Sowas kann sich doch kein Mensch merken. Es gibt Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, etc. Warum nicht Gnubuntu oder Gubuntu oder GNOMEbuntu? Wäre einfacher zu merken und hätte irgendwie mehr Bezug zum Ganzen. Ubuntu GNOME Remix hört sich schon wieder nach irgendeinem inoffiziellem Derivat an 😐

Aber mal ne andere Frage: Man will ja hier ein Vanilla-Gnome anbieten, greift aber gleichzeitig auf die Ubuntu-Sourcen zurück, richtig? Wie kann das vanilla sein? In Ubuntu ist doch fast jedes Paket irgendwie verändert, gepatcht oder ähnliches?!

Und ist dann das Icontheme auch vanilla, sprich das originale Gnome-Icon-Set? Sieht zwar meiner Meinung nach nicht besonders schön aus, würde aber auch dazugehören (nicht nur mitgeliefert, sondern auch als Standard ausgewählt) 😛

sitronen-

Avatar von sitronen-
3 4. September 2012 14:45

Nach dieser Logik brauch man keine Derivate. Die Leute machen das freiwillig und jede Menge User sind froh darum, nicht erst Gnome zu installieren und danach Unity loswerden zu müssen... 👍

konstin

4 4. September 2012 14:55

@1: Ich finde es eigentlich garnicht so schlecht eine speziell auf Gnome3 angepasste Distribution zu machen, aber dass man dann auch unbedingt Gnome-eigene Programme verwenden muss, kann ich überhaupt nicht verstehen - die Programme vom "normalen" Ubuntu sind um einiges ausgereifter.

BaraMGB

5 4. September 2012 15:31

Wenn sie Nägel mit Köpfen machen würden, dann würden sie ein aktuelles Gnome3 benutzen, und vor allem UBUNTU - Software verwenden. Auch in Zukunft werden in den offiziellen Repos von Canonical nur veraltete und Rudimentäre Gnome-Bestandteile enthalten sein.

Aber der offizielle Status ist den Leuten komischerweise wichtiger als ein gutes Gnome3-Ubuntu zu bauen. Gnome selber hat doch vor eine eigene Distribution zu basteln. Die wird doch wohl Vanilla genug sein, oder?

Yanneck

Avatar von Yanneck
6 4. September 2012 17:02

Ich finde das sehr begrüßenswert - je mehr Linux, desto besser.

Wir sehen uns. ☺

Kriev

Avatar von Kriev
7 4. September 2012 17:47

@2 wegen dem Namen, es gibt schon ein Gobuntu, soein google dingens, und deshalb darf man es nicht so nennen, von wegen Namensstreit und so xD

Björn2L

8 4. September 2012 18:18

@6 Da hast du natürlich recht. Aber besser wäre es imo die nicht unbegrenzten Ressourcen effektiver einzubringen.

Lsf_Lf

9 4. September 2012 18:36

Finde das im ganzen sehr gut das es nun eine GNOME Version gibt. Wegen des Namens, da wäre mir "G-Ubuntu" auch lieber gewesen, aber letztlich kommt es nicht so sehr auf den Inhalt an. Und den kann man sich auch zurecht basteln wenn mir statt Abiword → LibreOffice oder Synaptic statt GNOME' s Softwarecenter besser gefällt. 😉

PS: Danke für den Artikel.

Developer92

Avatar von Developer92
10 4. September 2012 20:22

@7: Glaub du verwechselst Gobuntu mit Goobuntu. Ausserdem gibts noch ein Google Chrome OS und gOS. Wobei letzteres wiederum nichts mit Google zu tun hat. Ist die Welt nicht schrecklich verwirrend? ☺

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
11 4. September 2012 23:51

Hm, "Vanilla-GNOME" würde beinhalten, dass man ein ungepatchtes GNOME ohne die ganzen Grausamkeiten Verbesserungen von Canonical nutzt, was wiederum verhindern würde, dass man den Namen *buntu nutzen dürfte (http://www.ubuntu.com/aboutus/trademarkpolicy).

Developer92

Avatar von Developer92
12 5. September 2012 02:40

@11: Wieso? Wenn man nur Gnome neu baut aus den Sourcen (ohne Patches) und ansonsten auf das PPA von Canonical zurückgreift, dann sollte es doch gehen, oder nicht?! (Sorry, hab grad keine Lust Lizenzen zu lesen 😀 )

norbit

Avatar von norbit
13 5. September 2012 10:25

Das Desktopchaos das mit Gnome-Shell und Unity losgebrochen ist nimmt irgendwie kein Ende. 😀

Da kann man gespannt sein ob sich genügend Entwickler finden die das dann auch machen und weiterbringen.

BaraMGB

14 5. September 2012 16:10

Ich verstehe immer noch nicht, was daran ENTWICKELT werden muss? Vielleicht kann mir mal jemand die Besonderheiten und die Schwierigkeiten aufzählen, auf die die Entwickler da stoßen sollen. Nochzumal sich ja keine Zeile Sourcecode irgendwo ändern dürfte, da ja alles aus den Orginal-Repos kommt.. Ich versteh's nicht .. 😕

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
15 5. September 2012 17:08

@12: Nein, sobald du etwas nimmst, dass nicht in den offiziellen Quellen ist, geht das nicht mehr, siehe den geposteten Link. 😛

Btw: Was ist bitte "das PPA von Canonical"?

Developer92

Avatar von Developer92
16 5. September 2012 23:40

@15: Den geposteten Link brauch ich nicht mehr durchlesen, du hast mir freundlicherweise die Antwort geliefert ☺

Was ist bitte "das PPA von Canonical"?

Die offiziellen Paketquellen von Canonical, woher Ubuntu normalerweise seine Pakete bezieht. Hatte nur vergessen wie das heißt, deswegen die Umschreibung (und technisch gesehen machts ja eh keinen Unterschied) ☺

Bratmaxe

Avatar von Bratmaxe
17 6. September 2012 12:12

Gibts doch schon http://ubuntu-gs-remix.sourceforge.net/p/home/ läuft bei mir schon seit etwa 1/2 Jahr...

sitronen-

Avatar von sitronen-
18 7. September 2012 16:42

@5: Die Planung sieht vor, dass man sich der Quellen bedient, ein Metapaket bastelt und sinnvolle Voreinstellungen vornimmt, ähnlich Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu, quasi ein Derivat light. Dein Vorschlag ist ein volles Derivat, ähnlich Debian->Ubuntu oder Fedora->RHEL, und weitaus schwerer zu stemmen. Weitere Probleme hat @11 genannt.
@5, die 2te: GnomeOS soll ein System sein, dass nicht für den User, sondern die Gnomeentwickler als Entwicklungsplattform gedacht ist. Es soll keine Konkurrenz zu Ubuntu, Fedora, Debian stable und co. sein, sondern eher ein Debian SID für die DE Gnome.
@11: Ein Gnome, das nicht zerpatcht wurde, auf Ubuntu- schöner Traum...