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Hoch hinaus? Canonical startet Mir

ubuntu_logo.png

Canonical wird einen einheitlichen Display-Server entwickeln – unabhängig von X oder Wayland. Dies wurde kurz vor dem Ubuntu Developer Summit bekanntgegeben.

Status Quo

Eine neue Desktopumgebung hat Ubuntu mit Unity bereits, nun folgt der eigene Display-Server. Obwohl Mark Shuttleworth vor etwas mehr als zwei Jahren quasi eine Zusage abgegeben hatte, Unity in Zukunft auf Wayland aufzubauen, sieht der nun eingeschlagene Weg etwas anders aus. Recht überraschend wurde gestern die Entwicklung von „Mir“ bekannt gegeben.

Tätig werden – in welche Richtung auch immer – musste man, weil der Compiz-Entwickler Sam Spilsbury im Januar bekannt gegeben hatte, keine Portierung des Compositing-Managers für den Display-Server Wayland zu planen.

Die Gründe werden mit der fehlenden Integration in das System nach dem Startvorgang und dem komplexen Eingabemodell von X angegeben. Wayland jedoch stelle auch keine Lösung dar, da sich die Anforderungen der Ubuntu-Entwickler nicht vollständig mit den Merkmalen von Wayland decken.

Warum

mir-scope.png
Schema von Mir

Laut MirSpec soll der Display-Server sehr leichtgewichtig werden – durch möglichst wenige Zusatzfunktionen soll die Leistungsfähigkeit hoch gehalten werden. Zusätzlich sollen Berechnungen mit möglichst wenig CPU-Zyklen bei minimalem Speicherverbrauch und minimaler Leistungsaufnahme abgeschlossen werden. Das soll den Einsatz auch auf Tablets und Smartphones ermöglichen.

Auch soll durch Kapselung der Zugriff Unbefugter auf privilegierte Bereiche verhindert und so die Sicherheit erhöht werden.

Mir soll mit Toolkits wie Qt/QML, GTK3 oder XUL ohne Aufwand laufen und einen eigenen Grafikstack mitbringen, der auch mit herkömmlichen Treibern funktioniert.

Hintergrund

Die letzte große Eigenentwicklung, die ebenfalls nicht unkritisiert blieb, war die eigene Benutzeroberfläche, benannt Unity nach dem ersten Verbindungsknoten der Internationalen Raumstation , der die russischen mit den amerikanischen Komponenten der ISS verbindet.

Shuttleworth kennt dieses Modul auch auswendig, da er 2002 einige Tage Gast auf der ISS war. Die ehemalige russische Raumstation Mir hat er jedoch verpasst, sie verglühte etwa ein Jahr vor seinem Raumflug über dem Pazifik.

Kritik

Es bleibt abzuwarten, ob dem neuen Displayserver ein ähnliches Schicksal erspart bleibt – Ubuntus Ambitionen bleiben nicht ohne Kritik. Denn schließlich hatte Canonicals Ankündigung der Wayland-Unterstützung dazu geführt, dass viele Projekte und Firmen mit Integration, Test und Portierung von und zu Wayland begannen. Die Ankündigung von „Mir“ kommt also einer 180-Grad-Wende gleich.

Die Webseite Phoronix hat zwei ausführliche Artikel, in denen die Kritiken zusammengefasst werden. A Note To Canonical: "Don't Piss On Wayland" 🇬🇧 sowie Upstream X/Wayland Developers Bash Canonical, Mir 🇬🇧 .

Zukunft

Der neue Display-Server „Mir“ soll auf den Ubuntu-Telefonen ab Mai den jetzigen Compositing-Manager ersetzen. Mit Ubuntu 13.10 soll Mir das erste Mal auf Desktops zum Einsatz kommen und ab Anfang 2014 (also mit Ubuntu 14.04 LTS) auf allen Plattformen – auch Ubuntu Touch, der Ubuntuversion für Telefone und Tablets sowie Fernsehern – zur Verfügung stehen.

Veröffentlicht von UbuntuFlo | 5. März 2013 22:20 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

The-Raven

Avatar von The-Raven
1 5. März 2013 22:38

Natürlich muss man schon wieder neue schienen verlegen und seinen eigenen zug fahren... 😕

PS: Gehen bei euch auch die unteren smilies nicht?

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
2 5. März 2013 22:41

PS: Gehen bei euch auch die unteren smilies nicht?

@1: siehe Bug 828

perdix

Avatar von perdix
3 5. März 2013 23:27

Also ich finde so ein ehrgeiziges Ziel auf jeden Fall spannend und hoffe, dass schlussendlich der Ubuntu-Benutzer profitiert! 😉

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
4 5. März 2013 23:55

Nunja, bei Unity hat sich ja anfangs auch den wenigsten erschlossen, wofür das später gut sein könnte. Das gilt genauso für die Verlagerung der Schliesen-Maximieren-Minimieren-Icons der Fensterleiste und so weiter. Ich bin inzwischen einfach dazu übergegangen, mich überraschenzulassen, was Ubuntu denn nun schon wieder vorhat 😉 Auf den ersten Blick erscheint mir das ganze eher wenig sinnvoll, aber wer weiß, vielleicht führt das ja später mal zu einer größeren Verbreitung von Ubuntu. Also dass man genau durch solche Maßnahmen den "Mainstream" erreicht und etwas schafft, was nicht dauernd an "Frickelsoftware" 😛 erinnert (nicht im negativen Sinne, aber halt im Sinne von "nicht professionell"). Lassen wir uns einfach überraschen 😉 *soUndNunDürftIhrMichSteinigen* 😛

kaputtnik

5 6. März 2013 00:05

Kann mir nicht vorstellen, das die das in einem Jahr Schaffen das Ding auf den Desktop zu bringen.

Aber vllt gibts dann wieder eine nettes Video mit Herrn Shuttleworth, in dem er MIR auf einem Laptop+Desktop+Phone+TV+CarPC+Navi+Spielekonsole+... zeigt.

Thorsten_Reinbold

6 6. März 2013 00:54

Kommt es mir nur so vor oder versucht man auf Teufel komm raus sich komplett vom Rest der Linuxwelt abzuschotten?

darkubuntu

Avatar von darkubuntu
7 6. März 2013 01:03

Endlich wird mal aufgeräumt. Compiz bremst das System (auch aktuelle HW) extrem aus, das ist für mich mit das schlimmste an Unity.

Letalis_Sonus

8 6. März 2013 01:13

@4: Unity setzte aber weiterhin auf etablierten Techniken und drehte in erster Linie nur am Bedienungskonzept.

Wenn man sich aber nun mal die Kritiken durchliest scheint der einzige Vorteil die Kompatibilität zu den Android Grafiktreibern zu sein - ansonsten ist das ganze ein ziemlich miserables System. Zumal wurde zunächst einige Eigenschaften von Wayland kritisiert, die so überhaupt nicht existierten, man hat einfach blind von X auf Wayland geschlossen. Wenn es da schon derartige Defizite gibt kann das ja nichts werden...

@6: Den Eindruck gewinne ich langsam auch...

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
9 6. März 2013 02:02

@6: Japps. Den Eindruck hege ich schon seit Längerem. Ungefähr seit dem Zeitpunkt, wo vom "Ubuntu Kernel" die Rede war … Frage mich nur, welcher Entwickler jetzt dafür schon wieder herhalten soll. Wobei … das wird hoffentlich nicht auch wieder an die Community abgedrückt. Helfen ist ja gut und schön, aber Canonical zeigt hier in meinen Augen fragwürdige Ausmaße …

MalleRIM

10 6. März 2013 05:40

@6: Ich habe seit einigen Monaten wieder Ubuntu auf dem Rechner, nur mal so zum Ausprobieren. Mit Unity bin ich auch nach langer Probephase nicht zurecht gekommen und Gnome3 ist auch irgendwie eine Katastrophe. Dabei geht es nicht nur um Bedienkonzepte, sondern um Bugs, die die beiden Oberflächen für mich unbenutzbar machen. Ubuntu ist schon lange nicht mehr das, was es mal war und jetzt die ganze Eigenbrötlerei. Bei mir kommt wieder was anderes rauf und um Ubuntu mache ich künftig einen Bogen. Schade.

lupopa

Avatar von lupopa
11 6. März 2013 06:32

Also ich weiß ja auch nicht...

irgendwie muss ich mich an "kaputtnik" und "Thorsten" anschließen ... Wenn Mark so weiter seine Versprechen ansetzt und nicht hält, gibt's bestimmt bald wieder neue WindowsUser ...

Ich geh mal bissl spazieren und schau mir mal die weiteren LinuxWelten an, so langsam macht das nicht wirklich mehr spaß. Ich hatte schon mal eine laaaange Pause was Linux angeht, weil ich dann mit div. Dingen nicht mehr zufrieden war und erst 2010 wieder aufschlug... Und ich war sooooo stolz drauf, kein Windows mehr zu haben.... Und das will ich gern bleiben ... (Neue Systeme == Bugs, Probleme)

Die haben noch nicht mal ein gescheites Gnome3 Laufen, Unity Oberfläche ist zwar ganz nett, aber für mich nicht wirklich produktiv ... KDE ist zu Hardwarehungrig und lässt meine Kiste Dauerblasen, obwohl ich einige Funktionen deaktiviert habe (Virtuoso etc...)

Lucid hatte ich letztens mal wieder drauf, och war das ein schönes Arbeiten... Naja, aber das läuft ja nun auch aus... und war meines Erachtens nach die beste Ubuntu-Version...

Naja... mal weiter beobachten und andere Linux Versionen "ausprobieren" ...

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
12 6. März 2013 07:59

Tätig werden – in welche Richtung auch immer – musste man, weil der Compiz-Entwickler Sam Spilsbury im Januar bekannt gegeben hatte, keine Portierung des Compositing-Managers für den Display-Server Wayland zu planen.

Ich glaube ihr habt hier Grund und Wirkung vertauscht. Mir ist seit 9 Monaten in Entwicklung, Compiz Entwickler hat Canonical zum Ende des Jahres verlassen. Ich würde jetzt eher sagen, dass wegen Mir es keine Wayland Portierung von Compiz gibt.

basti171

13 6. März 2013 08:29

irgendwie erschließt sich mir das konzept nicht. die sollten statt mir zu entwickeln die manpower lieber in was vernünftiges stecken. Unity2D → sinnfrei Compiz → sinnfrei ubuntuTV → keine partner und einfach zu installieren ist das auch nicht

warum nimmt man nicht kwin, wayland und setzt komplett auf Qt.

pitt-admin

14 6. März 2013 08:32

@6 Nein glaube ich nicht ganz, man will ein schnelles effektives System für alle Plattformen und ja Geld wollen sie auch verdienen, ist ja in Ordnung man will ja leben. Upstart war / ist auch eine Eigenentwicklung, diese läuft sogar gut und z. Z. schneller als systemd, also abwarten was und wie es kommt. Vielleicht wird MIR sogar besser als Wayland?? 😉

Gruß

Chris85

15 6. März 2013 08:34

Als Unity damals raus kam, habe ich die neue Oberfläche auch in der Luft zerissen, was wohl daran lag, dass Unity unter 11.04 noch nicht soo das gelbe vom Ei war und zum anderem war man bereits so an das gut funktionierende Gnome2 gewöhnt. Als Resultat nutze ich Linus Mint mit KDE, mit Cinamon und mit MATE. Doch am Ende landet man eh wieder bei Ubuntu, weil es einfach vorbildlich läuft, Unity funktioniert klasse und ich muss sagen, inzwischen kann ich deutlich produktiver mit Ubuntu arbeiten und habe gleichzeitig eine der, wenn nicht gar die, stylischte Desktopoberfläche von allen (um in Marks Worten zu sprechen).

Langfristig hat mich Canonical noch nie enttäuscht und das wird sicher auch hier nicht der Fall sein. Ich denke Mark geht schon den richtigen Weg, wenn Ubuntu mit den Großen mithalten will, muss man diese Open-Source-Linux-Romantik ein wenig zurückstecken und sich professioneller ausrichten. Somit springe ich auf den Zug von @4 mit auf.

Chris85

16 6. März 2013 08:41

@13: Naja Ubuntu TV hat schon Potential und kann darüber hinaus auch eine gute Einnahmequelle für Canonical werden. Ich schätze Canonical auch als professionell genug ein, dass sie nicht sofort an die Öffentlichkeit gehen, wenn sie einen Partner gefunden haben und würden die Aussichten so düster sein, dass es keine potentiellen Partner gäbe, würde sicherlich auch kein einziger Entwickler an Ubuntu TV arbeiten.

Außerdem ist es zum derzeitigem Zeitpunkt noch möglich im Smart-TV Markt Fuß zu fassen, da noch keine "vollwertigen" Smart-TVs am Markt sind. Wenn Apple erstmal seinen Apple-TV und Google sein Google-TV auf dem Markt haben, wird es schweser. Von daher sollten Canonical derzeit den Großteil ihrer Manpower in Ubuntu TV einfließen lassen um möglichst vor Google und Apple am Markt zu sein.

0nan

17 6. März 2013 09:49

@11: Xubuntuz Lubuntu

0nan

18 6. März 2013 09:52

@6: Quatsch!

Canonical will ein System für alle Plattformen.

0nan

19 6. März 2013 09:56

@15:

Open-Source-Linux-Romantik 😈

jo-master

Avatar von jo-master
20 6. März 2013 10:16

ich arbeite seit 11.04. auf meinen produktivsystem mit unity und es funktioniert. ich fühle mich in meiner arbeit am pc nicht eingeschränkt und gehöre eher zu den powerusern.

Vegeta

Avatar von Vegeta
21 6. März 2013 10:19

@Thorsten
Sehe ich mittlerweile genauso, Canonical produziert immer mehr Insellösungen.

Cyborgeagle

22 6. März 2013 10:20

Mal schauen was Canonical da fabriziert. Entwickle langsam eine zunehmende Unzufriedenheit mit Ubuntu. Unity läuft nicht sehr stabil und performant. Werd mir wohl doch mal eine ernsthafte Alternative bis Version 13.10 suchen müssen, falls es noch schlechter werden sollte. Gnome3 wär für mich akzeptabel aber warte da noch auf den Classic Mode, der da kommen soll und hab noch keine Distribution gefunden, wo Gnome3 Standarddesktop ist.

zephir

Avatar von zephir
23 6. März 2013 11:16

Ich denke die Abschottung ist ein wesentlicher Grund. Mark will nicht nur eine weitere Linux Distribution, sondern Alleinstellungsmerkmale für Ubuntu. Der andere Grund dürfte die kontrolle über die Entwicklung sein, der Abstimmungsprozess in Opensource projekten, wo Canonical nicht den Ton angibt, dürfte ihm zu langsam und von zu viel Kompromissen geprägt sein.

Bei den Eigenentwicklungen sagt Canonical wo es lang geht, und sie sorgen auch dafür, das sie die alleinigen rechte am Code haben. Ich unterstelle gar nicht mal, das geplant ist, Teile von Ubuntu ihrgendwann mal unter eine closed source Lizenz zu stellen, aber es geht eindeutig um Kontrolle.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, das dabei ein gutes System rauskommt, aber ich für meinen Teil habe Linux doch ganz wesentlich wegen der "Open-Source-Linux-Romantik" gewählt, gut bedienbar sind Windows und Apple auch. Und da gehört eben in meinen Augen Teilen und Zusammenarbeiten dazu. Für Firmen und Hardwareproduzenten ist aber der canonical Ansatz sicher der attraktivere. Da hat man gerne einen festen Ansprechpartner, der auch langfristige Plaungssicherheit gewährleistet (obwohl letzteres ja auch nicht grade canonicals stärke ist).

Grimjiar

24 6. März 2013 11:21

Canonical scheint sich Apple als Vorbild zu nehmen. Die haben sich damals ein BSD als Basis genommen und nach und nach ihr eigenes Universum aufgebaut. Den selben Weg will wohl auch Canonical gehen. Dazu bräuchte man aber auch eigene Hardware, die man verkaufen könnte. Ich bin da eher skeptisch, wie die das schaffen wollen. Entwicklung ist sicherlich immer gut, aber auch verdammt teuer. Zudem sehe ich nicht so recht, welche Zielgruppe man im Auge hat. Wer eine geschlossene Welt sucht, geht zu Apple.

batsuuser

Avatar von batsuuser
25 6. März 2013 11:22

Hier ist der Chat, die Unterhaltung zwischen den Wayland und einem Canonical Entwickler: http://pastebin.com/KjRm3be1

DPITTI

Avatar von DPITTI
26 6. März 2013 11:54

Herzlichen Glückwunsch "Mir" da steck wohl die "Mafia"drin 😀 Wo das mit "Ubuntu" noch enden wird na schauen wir mal.

zephir

Avatar von zephir
27 6. März 2013 12:00

@Grimjiar: Das Apple beim Desgin Vorbild ist, ist ja kein Geheimnis. Wobei man fairerweise schon sagen muss, das Ubuntu bisher noch meilenweit davon entfernt ist, so geschlossen wie Apple zu sein, und ich denke dazu wird es auch nicht kommen. Vermutlich muß man sich eher Android ansehen, um zu sehen wo es hingeht. Ein im Prinzip freies System, das aber recht geschlossen von einer Firma weiterentwicklet wird und vom jeweiligen Hardware Anbieter nach belieben gebrandet und mit propritärem Zusatzkram ausgestattet werden kann.

Ich würde zum Beispiel nicht darauf wetten, das man auf einem Ubuntu Phone zukünftig ohne weiteres root werden kann oder nach belieben eigene Software installieren kann. Wobei ich mich dann echt fragen würde, warum nicht gleich android.

DPITTI

Avatar von DPITTI
28 6. März 2013 12:02

@22: Versuche es doch mal mit dem Classic Menü Indicator.

noisefloor

Ehemaliger

Avatar von noisefloor
29 6. März 2013 12:26

Solange Canonical das als OpenSource entwickelt - wo ist das Problem? Das schöne in der FLOSS-Welt ist ja, dass jeder Beitragen kann und machen kann, was er will. Und es gibt sehr viele (FLOSS-) Projekte, die entweder ein bestehendes Projekt forken und verbessern oder direkt "from scratch" neu entwickeln, um was "besseres" zu liefern.

Wer ein (closed-source) Einheitssystem, der bleibt bei Win oder Apple. Davon ist Ubuntu aber wohl noch ein ziemliches Stück entfernt.

Yamaneko

Avatar von Yamaneko
30 6. März 2013 12:59

Und wie auch bei Wayland nun eine große Problematik vor allen für mich, und warscheinlich auch viele andere was ist mit nVidias and AMDs geschlossenen Treibern ? Ich brauche einen sehr guten OpenGL support und da spielen die opensource Treiber nun mal nicht mit und werden sie auch nie ! Grad mal nVidia hat leichtes interesse an Wayland bekundet (was zumindest auch bei anderen Distros anklang finden könnte) und nun kocht Canoncial noch mehr sein eigenes Süppchen ? das kann doch ned gut gehen...

ingo2

Avatar von ingo2
31 6. März 2013 13:15

@6: Thorsten,

+1 untem Strich sieht das dann so aus: Canonical nutzt Open Source als Quelle, patcht reihenweise Pakete und baut Eigenkreationen damit und darum herum. Dann kann man es sich sogar leisten, das Endprodukt unter eine Open Source-Lizenz zu stellen und damit publikumswirksam "anzugeben". In Wahrheit ist das dann aber Software, die sonst niemand in der Community nutzen kann/will. Letzlich ist dann Ubuntu nur noch zu sich selbst kompatibel - das ist wohl das unausgesprochene Ziel von Canonical (die Anfänge sind ja schon jetzt zu spüren).

batsuuser

Avatar von batsuuser
32 6. März 2013 13:27

Canonical verfolgt halt ein ganz neues Konzept und Ziele, als die Linux Community bisher tat. Das Ziel ist es, Ubuntu auf Tablets, Smartphones, TVs usw mit nur einer Code Basis zu bringen. Updates von der Quelle würde somit jeden zeitnah treffen. Und alle diese Geräte können untereinander interagieren (so wie ich das verstehe). Dann kommen innovative Konzepte wie HUD usw dazu. Alles das ist mit Wayland und Gnome nun mal nicht realisierbar, laut Canonical. Wozu haben wir denn OpenSource? Genau das ist doch der Sinn der Sache. Man kann sich aber auch aufregen... Bisher hat Canonical mit Ubuntu der Linux Welt mehr zur Popularität verholfen. Und es ist das Betriebssystem mit Linux Kernel, welches mir am wenigsten Probleme bereitet. Android Geräte zähle ich nicht, da ich damit fast nichts machen kann.

ingo2

Avatar von ingo2
33 6. März 2013 13:45

@32:

Du weichst hier bewußt dem Unterschied zwischen Legalität und Moral aus. Mit "unmoralisch" aber (noch) "legal" kann man halt auf Kosten anderer gut Geld verdienen - das hat gerade erst die Bankenkrise gezeigt.

rhynax

Avatar von rhynax
34 6. März 2013 13:57

Ich bekomme irgendwie immer ein komisches Gefühl wenn ich von solchen Zielen von Ubuntu lese. Denn ursprünglich wollte ich ja Linux nutzen und nicht Ubuntu, nur hat mir Ubuntu am besten gefallen von den Distributionen die ich getestet habe, aber mit Upstart, Unity, HUD, Mir, ... entwickelt sich da schon ein sehr eigenes System, ich denke man muss sich auf lange sicht überlegen ob man Ubuntu als propritäres System nutzen möchte, weil es bequem ist und gut aussieht und eventuell auch inovative Alleinstellungsmerkmale hat, oder ob man es aufgrund der Open-Source Philosophie boykottiert und stattdessen wieder ein komplett frei konfigurierbares aber unter Umständen weniger Out of the box laufendes Linux system nutzt. Ich mag Ubuntu und ich mag Inovation, aber ich macg auch die Linux Philosophie 😉

batsuuser

Avatar von batsuuser
35 6. März 2013 14:06

@33: Ich weiche nicht aus. Sehe hier nichts unmoralisches. Es sei denn, du meinst Canonical wird zu einem Google. Ob das dann überhaupt der Fall sein wird?!

Cyborgeagle

36 6. März 2013 14:17

@28: Und dann?

norbit

Avatar von norbit
37 6. März 2013 15:44

Canonical kann ich schon verstehen, wenn sich bei Wayland nichts tut oder in eine andere Richtung geht dann ist es besser gleich sein "eigenes Ding" zu machen. Wenn sie gegen Apple, Google und MS antreten wollen bleibt ihnen nichts anderes übrig.

Und ich vertrete immer noch die Theorie das Ubuntu früher als MS ein Handy auf den Markt bringt das ein Komplettes Desktopsystem mit an Bord hat. Und somit eine Neue Klasse von Geräten begründet. Wäre doch auch einer Erfolg für Linux.

ChemicalBrother

Ehemaliger

38 6. März 2013 16:40

@32: Das sind keine neuen Ziele, das verfolgt KDE schon seit Jahren (Desktop, Smartphone, Tablet).

Mal abgesehen davon: Unter welcher Open-Source-Lizenz liegt denn MIR?

DPITTI

Avatar von DPITTI
39 6. März 2013 16:41

Apfelfrisch

Avatar von Apfelfrisch
40 6. März 2013 16:42

GPL3.

Developer92

Avatar von Developer92
41 6. März 2013 16:46

Man entwickelt jetzt also einen neuen Displayserver... 🙄

Developer92

Avatar von Developer92
42 6. März 2013 16:48

@39: Das ist Windows Phone und kein normales (vollständiges) Windows wie @37 vermutlich gemeint hatte

batsuuser

Avatar von batsuuser
43 6. März 2013 17:28

Insbesondere die Dock-Möglichkeit an den TV. Das ist ja eines der wertvollsten eigenheiten, womit Canonical werben möchte bzw. wirbt.

konstin

44 6. März 2013 17:44

Ich finde Vielfalt - besonders im Open-Source-Bereich - sehr gut, aber es sollen bitte erst einmal die bestehenden Probleme gelöst werden bevor man neue schafft - und jedes neue mit anderen Systemen inkompatible Programm erzeugt Probleme. Es ist für alle besser, wenn man verbindliche Standarts hat, innerhalb derer man immernoch sehr viel verbessern kann. Ein gutes Bespiel für solche Standarts stellt z.B. D-bus dar, weil man damit viel verändern kann ohne neue Probleme für Entwickler und Anwender zu schaffen.

Ich hätte es besser gefunden, wenn canonical seine Energie in die Verbesserung von Bestehen gesteckt hätte oder beispielsweise Unity so Modular aufgebaut hätte, dass man das HUD auch mit einem Desktopsystem nutzen kann.

Von den Apple-Vergleichen hinsichtlich der Zukunft bin ich nicht so überzeugt, ich glaube eher das es darum geht möglichst schnell Firmen und andere Einnahmequellen anzusprechen, was in unserer Kultur nicht ungewöhnliches oder unerwartetes ist.

basti171

45 6. März 2013 17:52

@16 natürlich gibt es schon smartTVs. sind zwar alle nicht so toll, aber die meisten etwas teuren haben so etwas. bei canonical würde ich den entwickleraufwand auch nicht nach sinn bewerten. compiz, unity2d hat man auch massiv manpower verschwendet.

für mich klingt das ubuntuTV weitesgehend als gescheitert und man versucht nun das über ubuntu4phone noch einen sinn zu geben.

ubuntuTV + raspberry pi wäre doch mal ne absolut gute methode um sich zu verbreiten. da kommt man dann auch gut gegen appletv an.

ich verstehe auch nicht wieso die nicht wayland nehmen. das was die mit mir an manpower investieren kann man gut woanders gebrauchen. bei ubuntu zieht es an allen ecken und kanten. das fängt bei der performance an und geht hinüber zu den wenigen einstellungsmerkmalen bei unity. warum gibt es kaum möglichkeiten da was einzustellen? gearde bei der suche. wozu brauche ich da nen neuen displayserver? so wie es aussieht hat canonical da absolut nichts bei wayland gemacht und das mir-zeugs dürfte nicht mal alpha-niveau haben

Yanneck

Avatar von Yanneck
46 6. März 2013 18:09

Das hat noch gefehlt. . . 😀 Es braucht vielleicht auch noch einen neuen Bootloader. Oder? 😊

Yanneck

Avatar von Yanneck
47 6. März 2013 18:15

Noch so ein Vorschlag: die ush(ell). 😉

ingo2

Avatar von ingo2
48 6. März 2013 18:22

@47:

Noch so ein Vorschlag: die ush(ell). 😉

Aber das dauert noch etwas, die ist nämlich für Mehrfinger-Gesten auf einem Touchscreen ausgelegt.

The-Raven

Avatar von The-Raven
49 6. März 2013 18:35

@48: Genau diese witze sind es die dann plötzlich nicht mehr lustig sind.... 😬

Hiva

Avatar von Hiva
50 6. März 2013 18:40

So langsam reicht es mir mit der Firma, ich habe mich nicht von Windows (auf Nichtspielebasis) getrennt nur um in die nächste "Sackgasse" reinzuschlittern und dann wieder in eine Umgewöhnungsphase zu kommen. da lern ich lieber noch ein wenig mehr dazu und nutz das Stammsystem mit Fremdpaketen aufgemotzt ☹

Yanneck

Avatar von Yanneck
51 6. März 2013 18:55

@49 Späterstens, wenn die ush(ell) das Kommando amazon als builtin bereitstellt. 😈

Papamatti

52 6. März 2013 20:22

@41: Naja, Canonical scheint ja viel Wert auf Sicherheit zu legen und vom X-Server kann man ja nicht gerade sagen er wäre sicher...

Ich hoffe dass mir was vernünftiges wird. Der X-Server ist jedenfalls völlig veraltet und lahmarschig vom Herrn (Sorry für die Wortwahl)... 😬

Lorenz76

Avatar von Lorenz76
53 6. März 2013 20:40

Also, ich finde den Weg von Canonical ok. Wir sollten nicht immer gleich meckern, wenn Canonical etwas neues hat bzw. plant. Sie wollen Ubuntu nur voranbringen. Meckern können wir immer noch, wenn es fertig ist und es dann nicht so gut ist.

kaputtnik

54 6. März 2013 20:46

@53:

Sie wollen Ubuntu nur voranbringen.

Genau das ist in der Diskussion ja der Grund der Aufregung 😉 Es geht um Ubuntu, nicht um Linux.

Ich persönlich finde das für ein Gewinnorientiertes Unternehmen aber auch ganz normal.

ingo2

Avatar von ingo2
55 6. März 2013 21:02

@54:

für ein Gewinnorientiertes Unternehmen aber auch ganz normal.

Ist denn mit dem Argument gewinnorientiert alles erlaubt? Gestattet das, sich beliebig und kostenlos bei der Community zu bedienen, aber sich nicht um deren Verhaltenscodex zu scheren?

kaputtnik

56 6. März 2013 21:09

Wo/wie ist denn der

Verhaltenskodex

definiert?

ingo2

Avatar von ingo2
57 6. März 2013 21:37

@56:

Falls Du's nich schon kennst, hier bitte den 2ten Absatz lesen. Ich zitiere ihn hier der Bequemlichkei halber:

Stallman fördert aktiv das soziale und ethische Grundprinzip hinter den gewährten Freiheiten von Freier Software, nämlich, dass Freie Software — und damit auch seine Entwickler — die Freiheit und Gemeinschaft der Endnutzer schätzen und respektieren (im Bereich der Computer-Nutzung und der Datenverarbeitung); eben weil die Nutzungsbedingungen von Freier Software solche sind, dass es Nutzern ermöglicht wird ein Umfeld der Gemeinschaft, Zusammenarbeit, ethischen Solidarität und des Austauschs zu schaffen und zu gestalten.[2][3][4] Diese Werte sind auch im GNU Project und der FSF (welche Stallman gegründet hat) vertreten.[5][6][7][8]

kaputtnik

58 6. März 2013 21:59

Ich sehe da nichts, was Canonical nicht einhielte. Ubuntuusers.de oder Launchpad könnte man ja auch als ein Ergebnis dieses Verhaltenscodex sehen.

Das Problem schient mir eher zu sein, das freie Software oft mit "Umsonst" gleichgesetzt wird und viele Leute angepisst sind, wenn jemand da Geld raus schlagen will, obwohl es Lizenztechnisch möglich ist.

Aber ich finde die Richtung, die Canonical einschlägt, ja auch etwas ... sagen wir mal: anrüchig... gleichwohl ich Verständnis dafür habe. Mittragen werde ich diese Richtung allerdings auch nicht. Einverstanden? ☺

ingo2

Avatar von ingo2
59 6. März 2013 22:06

@58:

Einverstanden? ☺

Klar, ich denke glaube, es ging in diesem Thread auch nie um Geld 👍

Lorenz76

Avatar von Lorenz76
60 6. März 2013 22:07

Wart ihr denn dabei, dass ihr es so behaupten könnt? Ich glaube eher weniger. Und was in der Presse steht, kann man doch nahzu vergessen.

kaputtnik

61 6. März 2013 22:14

@60: Es geht um Philosophische Grundsätze von freier Software. Da kann man behaupten was man will 🤣

Lorenz76

Avatar von Lorenz76
62 6. März 2013 22:20

Aha, jetzt weiß ich Bescheid 😉

ingo2

Avatar von ingo2
63 6. März 2013 22:27

@60:

Und wenn es um juristische Aspekte geht, die GPL ist gut und erlaubt das was Canonical tut.

Um bei harten Fakten zu bleiben: Canonical lizensiert nicht mit Copyleft - das wäre wirkliche Feiheit.

DPITTI

Avatar von DPITTI
64 6. März 2013 23:08

@36: Dann hast du zusätzlich bei Gnome3 ein Menü ähnlich wie es bei Gnome2 war.

barcc

Avatar von barcc
65 7. März 2013 02:10

@63: Der letzte Satz macht absolut keinen Sinn. Man kann nicht mit Copyleft lizensieren, Copyleft ist nur ein Konzept, eine Umsetzung dieses Konzepts ist beispielsweise die GPL … . Die FSF hat viel Energie darauf verwendet ihre Vorstellung von Freiheit in einer Lizenz zu packen, du kannst also darauf vertrauen, das GPL-lizensierte Software wirklich frei ist.

rotthoris

Avatar von rotthoris
66 7. März 2013 08:14

Also Leute, mal abseits von all der Rethorik und Idealisierung zum Thema "Freiheit" und Moral - auch ich war zunächst nicht begeistert von der Unity-Oberfläche, doch mittlerweile arbeite ich damit lieber und effektiver als mit Gnome! (ich habe noch Rechner mit den verschiedenen Systemen hier in Benutzung, kann also direkt vergleichen). Klar gibts noch Sachen die 'haken' - aber dennoch war ubuntu nie besser als heute! Es gibt eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Systems, und das ist gut so! Ich verstehe, dass sich Projekte beschweren, wenn Ihnen Canonical die weitere Unterstützung entzieht, doch das sind Entscheidungen die nun mal getroffen werden müssen. Die Ziele von canonical liegen klar auf der Hand (Desktop-Tablet-Phone-TV mit einheitlicher GUI/Usability) und der Fahrplan ist ehrgeizig denn die Zeit ist knapp. da ist es verständlich wenn manche Entscheidung evtl. etwas 'holprig' und ungeschickt ausfällt. Ich denke, dass man (wenn man erfolgreich sein will) keine zeit darauf verschwenden kann sich mit den Streitereien innerhalb der Community oder innerhalb von einzelnen Projekten zu befassen. Was man canonical ankreiden muss, ist die stümperhafte (teils arrogante) Kommunikation mit der ubuntu-Community und deren mangelahfte Unterstützung.

zephir

Avatar von zephir
67 7. März 2013 08:29

@60 Das ist nicht richtig, Canonical lizensiert eigentlich alles unter freien lizenzen, in der Regel GPL oder LGPL, also mit copyleft. Aber auch ohne bliebe es frei, manche behaupten sogar freier.

Was sehr kontrovers diskutiert wird, ist das Ubuntu sich für nahezu alle Eigenentwicklung ein Contributor License Agreement (CLA) unterschreiben läst, in dem andere Entwickler, die zum Code beitragen, alle rechte an Canonical abtreten. Wie man an OpenOffice gesehen hat, kann das viele Entwickler davon abhalten, Code beizutragen. Manche, die z.B. bei anderen Firmen angestellt sind, dürften so ein CLA auch gar nicht unterschreiben. Außerdem ermöglicht es Canonical theoretisch auch, den Code später nur noch unter einer propritären Lizenz weiterzuentwickeln. In gewisser hinsichte hebelt es also tatsächlich das Copyleft aus, aber nur für Canonical, nicht für andere. Einaml veröffentlichter Code beliebt aber natürlich frei. Ein CLA hat allerdings auch Vorteile, so kann eine zentrale Stelle die Lizenz anpassen, wenn sich zeigt das die ursprünglich nicht mehr zeitgemäß ist oder die kompabilität zu anderen Produkten verhindert (z.B. umstieg auf eine mögliche GPL4 in der Zukunft). Ohne CLA müssen alle Entwickler, die jemals einen Codeschnipsel beigetragen haben, zustimmen.

sitronen-

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68 7. März 2013 08:44

@32 : KDE verfolgt dieses Ziel bereits seit längerem; aus der Ecke kommen - neben Kritik und aus Erfahrung - aus diesem Grund auch bedenken über der erwartbaren Probleme und den angedachten Zeitplan. @54 : Novell und RedHat zeigen, wie man besser mit einer Community und dem Upstream zusammenarbeiten kann (wenn auch dort viel kritik angebracht ist) BTT: Warten wir der Dinge, die da kommen möge. Ich befürchte, dass sich Canonical mit dem strammen Zeitplan bis zur nächsten LTS übernimmt.

pitt-admin

69 7. März 2013 09:29

@38 Sie bekommen es aber wohl nicht in den Griff oder Fertig. Wenn es zu lange dauert ist der Zug abgefahren und da kann ich Canoncial durchaus verstehen. Da KDE mit einem Tablet nicht richtig in Schwung kommt habe ich mir ein ipad gekauft.

DPITTI

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70 7. März 2013 10:15

@42: Achso mein Fehler dachte echt das auf dem "Windows Phone" ein vollständes "Windows" drauf is.

skull-y

71 7. März 2013 11:06

@37: Es ist kein Erfolg für Linux, sondern für Ubuntu. Der vermutliche Durchschnittsuser wird keinerlei Ahnung davon haben, was da unter der Haube läuft, so lange er kein Interesse dafür hat. Es gibt mehr als genug Leute, die meinen Ubuntu = Linux und nicht Ubuntu = eine von vielen Linux-Distributionen.

lyalsi

72 7. März 2013 13:11

Erst hat mich die Ankündigung erschreckt: Wir haben sowieso schon viele redundante Projekte und jetzt konkurriert MIR mit Wayland und X11 um Entwickler. Auch wenn MIR hauptsachlich von Canonical programmiert werden sollte, so saugt es doch Ressourcen bei den Grafikkartenherstellern ab. Da wird man sich fragen müssen, was man tut: Alle drei Ansätze unterstützen oder sich für einen entscheiden.

Andererseits: Nach 18 Jahren mit Linux habe ich gelernt, das sowas "der Markt" regelt. Wenn das Ergebnis gut ist und Erfolg hat, setzt er sich durch und wir haben alle 'was davon. Wenn nicht, dann schwenkt Canonical entweder um oder Ubuntu geht unter. Persönlich habe ich das mit Caldera und Mandrake mitgemacht und Linux hat das auch überlebt.

Ausserdem: Mit Tablets und SmartPhones haben PC's und damit klassische Linuxdistributionen ja durchaus Konkurrenz bekommen. Ich würde mich schon freuen, auch da eine vollwertige Alternative mit einer richtigen Linuxdistribution zu haben. Eklig wird es in dem Moment, wo entweder ein unfreies Lizenzmodell gefahren wird oder sich MIR so an Ubuntu bindet, das es anderen Distributionen nichts nützt. Gegenwärtig ist mir das noch unklar... .

basti171

73 7. März 2013 13:39

Die Lizenzierungs(CLA) oder freiheitsdiskussion halte ich für vollkommenen Müll. Mir ist eigentlich auch egal ob BSD-lizenz, LGPL oder GPL, hauptsache ich kann den code einsehen und ggf verändern.

viel schlimmer finde ich das ADHS-verhalten von canonical. erste schritt war ja debian zu verbessern. das hat ja auch alle bereichert, zumal die bei debian ja auch schon etwas komisch waren.

aber nun? das fängt schon bei unity an. dass man den gnome weg nicht mitgehen wollte, okay kann man verstehen. wozu man dann aber nahezu bei null anfängt verstehe ich nicht, zumal es bei unity jede menge ecken und kanten gibt. das hauptaugenmerk liegt ja auch auf der bedienbarkeit und weniger auf der architektur (compiz, unity2d, llvmipipe)

wenn mann eine plattform für alle geräte nimmt, warum dann nicht kde? das passt doch auch wunderbar zu Qt als sdk. dazu dann noch QtCreator und man hat etwas was vollkommen wettbewerbsfähig zu google/android ist. der einzige nachteil an kde ist imho dass es so absolut schrecklich aussieht. aber genau das ist ja mehr oder weniger das einzige was canonical gut kann. einfache interfaces bauen.

die muss man dann ja nichtmal upstream machen. die unity-lenses kann man ja weiterhin ubuntu-only lassen, aber das ganze core-zeugs: kernel, displayserver, toolkit, treiber, usw soll man möglichst nicht anfassen. dadurch bekommt man auch keine neuen nutzer. wen interessiert es ob man nen bsd- oder linux kernel hat? selbst gtk+ oder Qt interfaces sind dem nutzer egal. hauptsache es sieht gut aus, tut was der nutzer will und funktioniert "einfach"

Martin1990

74 7. März 2013 14:59

Sicher eine spannende Sache, dauert natürlich noch sehr lange bis es dazu kommt. Übrigens tolles Forum! Nutze Ubuntu erst seit kurzem und habe es sehr zu schätzen gelernt. Viele Grüße aus München!

Chris85

75 7. März 2013 15:09

@45: Die Smart-TVs von denen du sprichtst kann man genau so vergessen wie die ersten Smartphones. Solange jeder Fernsehhersteller sein eigenes Oberflächensüppchen kocht wird auch hier nichts vernünftiges bei rum kommen (wenig Apps, schlechte Kompatibilität zu anderen Geräten, hoher Wartungsaufwand für Hersteller, Geringe Anpassungsmöglichkeiten durch Benutzer, etc.). Von vollwertigen Smart-TVs kann erst die Rede sein, wenn Apple seinen Fernsehr auf den Markt gebracht hat oder Google mit Google-TV bzw. Android-TV oder eben Ubuntu mit Ubuntu TV.

Ansonsten hast du natürlich Recht, die derzeitigen Fernsehr nennen sich zum Teil auch schon "Smart-TV".

Scheli

Lokalisierungsteam

Avatar von Scheli
76 7. März 2013 15:12

Ich finde das erste mal als "Linux" bei anwendern richtig erfolg hatte war andriod. Wenn Ubuntu nun auch zumindestens kleinere erfolge hätte wäre das doch ein weiter schritt in die richtige Richtung. Und wenn canonical darfür halt sein eigenes Ding mach will sollen sie das doch machen. Am Ende werden eh die user entscheiden ☺

jo-master

Avatar von jo-master
77 7. März 2013 15:45

@76: android als os mit linux-kernel ist meiner meinung nach kein echtes linux (also gnu/linux) und ist nicht erfolgreich, weil es so besonders gut ist, sondern weil es "ok" ist und im preis-leistungsfaktor weitgehend konkurenzlos ist/war. zudem kommt der große push durch google auf hardwarehersteller hinzu und schon ist ein eher maues os erfolgreich.

ich war sehr zufrieden ein android-phone statt aller verfügbaren konkurenten zu besitzen. sollte es ein echtes linux-phone schaffen, werde ich wechseln, android keine träne nachweinen und nie wieder anfassen. so eingekerkert habe ich mich seit ms und meinen kabelanschluss mit smartkart nicht mehr gefühlt. ich will auf einem it-gerät grundsätzlich tun und lassen was ich gerade will.

konstin

78 7. März 2013 17:56

@73: Kann ich nur zustimmen.

Für mich ist ein System frei, wenn ich weiß, was das System so alles auf dem Bildschirm nicht sichtbar macht - was bedeutet das der Quellcode offen liegt - und wenn ich ein root-Terminal habe. Es ist aber den meisten Nutzern egal, wie frei oder "unfrei" ihr OS ist, hauptsache sie erreichen ihr Ziel schnell.

Scheli

Lokalisierungsteam

Avatar von Scheli
79 8. März 2013 18:58

@77 ja meinte ich auchso wie du, deswegen habe ich auch "Linux" geschrieben 😉

Linuxkumpel

80 11. März 2013 13:29