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Das Wiki im Monatsrückblick – Februar 2013

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Der kürzeste Monat des Jahres im Wiki.

Jeden Monat gibt es neue und überarbeitete Artikel im Wiki. Um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Artikel von eigentlich interessierten Lesern unbemerkt in den Tiefen des Wikis verschwinden, werden sie hier näher vorgestellt. Schwerpunkt ist dabei die Kurzvorstellung neuer Wikiartikel und der ihnen zugrunde liegenden Anwendungen. Daneben wird über überarbeitete Artikel sowie Ideen für neue Artikel berichtet – zumindest solange sich jemand findet, der sich um diese Artikelserie kümmert ☺

Ziel der Artikelserie ist es auch, den Nutzern von ubuntuusers.de etwas die Scheu vor dem Wiki zu nehmen und sie zu animieren, aktiv an dessen Gestaltung mitzuwirken. Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.

Neue Artikel

Desktop

Zwar steht PC für „Personal Computer“ (auf Deutsch in etwa Persönlicher Computer), aber bei der Leistungsfähigkeit moderner Hardware ist die alleinige Nutzung in manchen Anwendungsszenarien schlicht eine Verschwendung. Wie man einen Computer für mehrere (gleichzeitige) Benutzer einrichten kann, wird im Artikel Multiseat beschrieben. Ergänzend dazu dient Multiseat/Alternative Displaymanager, wenn man für die grafische Anmeldung statt LightDM ersatzweise die Alternativen GDM, KDM oder XDM verwenden möchte. Ein hochinteressantes Thema für Büros oder Schulen, aber völlig ungeeignet, wenn man den Rechner als Spielplattform nutzt. In der Praxis gibt es durchaus noch weitere ungelöste Schwachpunkte: Wer hat beispielsweise Zugriff auf den mal eben eingestöpselten USB-Stick? Und wer darf ihn wieder aushängen?

Büro

Wer bisher glaubte, bei Empfängern von PDF-Dateien wären nur eine Anzeige am Bildschirm und ein Ausdruck möglich, darf sich von dieser Vorstellung getrost verabschieden. Master PDF Editor ist zwar noch nicht auf dem Niveau, um es als PDF-Textverarbeitung zu bezeichnen, aber der enthaltene Funktionsumfang ist dennoch beeindruckend. Nebenbei kann das Programm auch mit XPS-Dateien umgehen, die aber nur eine geringe Verbreitung besitzen. XPS sollte genauso wie Silverlight eine von Microsoft kontrollierte Alternative werden, beide haben aber kaum Verbreitung gefunden.

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Nitro – Aufgaben- und Terminverwaltung

Immer wichtiger werden Möglichkeiten, Aufgaben, Termine und ähnliches über Online-Dienste wie Dropbox oder Ubuntu One mit anderen Geräten zu synchronisieren. Das Programm Nitro springt hier in die Bresche: Es ist für unterschiedliche Plattformen erhältlich, aber nicht für Windows. Da bisher native Apps für Smartphones fehlen, hilft eine universell nutzbare Weboberfläche, dieses Manko auszugleichen. Alternative Programme sind dieser Liste zu entnehmen.

Von einer Aufgaben- und Terminverwaltung ist der Weg nicht weit zu einer Notizverwaltung. Obwohl hier zahlreiche Programme um die Gunst des Anwenders ringen, zählen MyNotex und KeepNote eher zu den ausgereifteren Lösungen, die auch die Bedürfnisse fortgeschrittener Benutzer zufrieden stellen können. Während MyNotex für sehr umfangreiche Aufzeichnungen (Zettelkästen) geeignet ist, besticht der plattformübergreifende Gliederungseditor KeepNote durch seinen Editor und die Möglichkeit, sowohl ein (chronologisches) Journal als auch eine (hierarchische) Gliederung nach Themen miteinander zu kombinieren.

Wohl eher für Akademiker als für den normalen Büroeinsatz geeignet ist LaTeX. Allerdings helfen grafische Editoren, viele praktische Hürden und Stolperfallen zu entschärfen. TeXworks ist ein plattformübergreifendes Programm, das genau diesen Zweck erfüllt.

Ein Programm, von dessen Verwendung abgeraten werden muss, ist Rubrica. Dabei handelt es sich um ein einfaches Adressbuch, das trotz der Konkurrenz durch Personal Information Manager Liebhaber gefunden hätte – wenn es denn nicht durch zahlreiche Fehler und Ungereimtheiten praktisch unbrauchbar wäre. Über den Sinn der Aufnahme eines solchen Programms ins Wiki lässt sich durchaus streiten, aber da nur wenige Informationen zum Programm verfügbar waren, erschien dies dennoch sinnvoll. Denn besser, man ist entsprechend vorgewarnt als ein zweites Mal den gleichen Fehler zu begehen wie der Autor des Artikels.

Multimedia

Wer kennt sie nicht? „Daumenkinos“ besitzen noch den ursprünglichen Charme des Trickfilms. Der Artikel Stop-Motion bietet eine Übersicht eher unbekannter Programme, die sich für diesen Zweck eignen. Daneben kann man natürlich ausprobieren, was der eigene Lieblings-Video-Editor in diesem Bereich so drauf hat. Von Video zu Audio: Last.fm Scrobbler beschreibt die Installation und Nutzung der neuen offiziellen Desktop-Anwendung, die den früheren LastFM Player ersetzt. Der Unterartikel Last.fm Scrobbler/Kompilieren hilft beim Erstellen aus dem Quellcode.

Warum die Dokumentation freier Software so wichtig ist, wird beim nächsten Artikel überdeutlich. Was nützt einem das umfangreichste Schnittprogramm, wenn völlig unklar ist, was man damit eigentlich machen soll. Ardour/Nutzung gibt anhand der Produktion von Radiobeiträgen eine praxisorientierte Einführung in das Multitalent Ardour.

Eine nützliche Erweiterung für XBMC ist der MediaManager MediaElch. Zusatzinformationen einer Videosammlung lassen sich hiermit nicht nur verwalten, sondern z.T. auch bequem beschaffen. Abgelegt werden diese als NFO-Dateien, die im Gegensatz zur klassischen Verwendung (siehe ASCII-Art) keinen reinen Text, sondern XML enthalten.

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Steam-Client in Aktion

Spiele

Obwohl keine neuen Artikel zu vermerken sind, heißt das nicht, dass es in dieser Rubrik nichts neues zu berichten gäbe. Erwähnenswert ist definitiv die Veröffentlichung eines nativen Steam-Clients, wodurch diese Vertriebsplattform für Spiele erstmals für Linux-Benutzer interessant wird. Weitere Details finden sich unter anderem in einem Ikhaya-Artikel und in einem Kommentar auf Pro-Linux.de.

System

Immer wieder tauchen Fragen zur Nutzung von XAMPP unter Ubuntu auf, die genauso so regelmäßig mit der Antwort gekontert werden, die enthaltenen Programme doch selbst aus den offiziellen Paketquellen zu installieren. Aber das ist je nach Vorwissen einfacher gesagt als getan. Der Artikel LAMP beschreibt kurz und knapp die Basis-Installation eines Webservers mit Apache, MySQL und PHP. Ist diese Hürde erst einmal genommen, ist die Installation weiterer Komponenten hoffentlich kein Hexenwerk mehr.

IT-Administratoren haben inzwischen die Qual der Wahl, wenn es um Werkzeuge geht, einen immer größer werdenden Rechner-Zirkus im Griff zu behalten. Neben der Flaggschiff Nagios gibt es viele weitere interessante Lösungen wie z.B. Xymon als System-Monitoring-Dienst oder OpenNMS als freies Netzwerkmanagement-System.

Die bsdutils sind eine Sammlung von fünf essenziellen Kommandozeilenwerkzeugen: logger, renice, script, scriptreplay und wall, von denen wahrscheinlich renice das bekannteste ist. Aber auch logger (Einträge ins System-Protokoll erstellen) und script bzw. scriptreplay (Aufzeichnen bzw. Abspielen einer Terminalsitzung) sind nützliche Werkzeuge für den Fall der Fälle. Eine weiterer Befehl für die Kommandozeile ist tree, um sich eine Ordnerstruktur rekursiv als Baum anzeigen zu lassen.

Sonstiges

Einen Blick auf die Werkbänke von morgen liefert der Artikel 3D-Drucker, die dreidimensionale Objekte herstellen können. Zwar werden derzeit meist Kunststoffe genutzt, aber grundsätzlich können auch andere Ausgangsmaterialien eingesetzt werden. Neben dem praktischen Nutzen eröffnet diese Technologie nebenbei eine interessante Diskussion zur Dezentralisierung von Produktionsstandorten. Wer IT-affine Literatur mag, dem seien in diesem Zusammenhang die Romane „Daemon“ und „Darknet“ von Daniel Suarez empfohlen.

Überarbeitungen

Unity ist seit April 2011 die Standard-Desktop-Oberfläche von Ubuntu. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um ein fertiges Programm, sondern um eine gewollte Dauerbaustelle, die irgendwann in den nächsten Jahren einen stabilen Status erreichen soll. Allerdings ist damit nicht gemeint, dass zahlreiche Fehler die Nutzung unmöglich machen würden, sondern nicht jedes halbe Jahr von weiteren Neuerungen überrascht zu werden. In diesem Sinne wurden die Artikel Unity Arbeitsbereich, Unity Startmenü und Unity Desktop aktualisiert, da sich seit 2011 doch einiges getan hat.

Das gleiche gilt für das Sicherheitsframework AppArmor, das seit Herbst 2007 integraler Bestandteil von Ubuntu ist und von den meisten unbemerkt im Hintergrund arbeitet. Auch hier wurden die Inhalte korrigiert und angepasst.

Geeqie ist ein leistungsfähiger Bildbetrachter, der sich hinter Programmen wie Shotwell nicht zu verstecken braucht. Neben den klassischen Grundfunktionen sind zahlreiche nützliche Kleinigkeiten zur Bildverwaltung enthalten, beispielsweise die Anzeige von RAW-Bildern, die Konvertierung von IPTC-Metadaten nach XMP oder die Möglichkeit, mehrere Bildvarianten optisch miteinander vergleichen zu können. Und das alles, ohne eine bereits vorhandene Ordnerstruktur durcheinander zu bringen oder Bilder zuerst in eine wie auch immer geartete Datenbank importieren zu müssen.

Artikelideen

Der Umfang des Wikis ist beeindruckend – die Anzahl von Open-Source-Programmen allerdings noch mehr. Eine Liste möglicherweise interessanter Programme wird auf der Seite Wiki/Ideen gesammelt. Neu hinzugekommen im Februar sind:

  • tinc 🇬🇧 – VPN-Dienst

  • Node.js 🇬🇧 – Anwendungen auf Grundlage der JavaScript-Engine von Chromium/Google Chrome entwickeln

  • Booten ohne XServer – Ubuntu im Textmodus starten

  • CopyQ 🇬🇧 – Zwischenablagemanager auf Basis von Qt

Wer eines dieser Programme bereits nutzt oder neugierig geworden ist: Traut euch, wagt euch an einen Artikel – irgendwoher müssen ja die Informationen kommen, die man später im Wiki nachschlagen möchte. Dabei kann selbstverständlich auch ein anderes Thema behandelt werden. Hauptsache, ein konkreter Ubuntu-Bezug ist gegeben.

Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben, sowohl mit Revisionen als auch Vorschlägen, Anmerkungen oder Kritik: Herzlichen Dank für Eure Mitarbeit!


Vielen Dank an aasche für das Schreiben des Artikels!

Veröffentlicht von katze_sonne | 16. März 2013 20:00 | Kategorie: ubuntuusers | # Fehler im Artikel melden

praseodym

Supporter

Avatar von praseodym
1 16. März 2013 21:17

Danke für den Rückblick.

Der Kommentar zu Rubrica ist klasse 😉

Klau3

Avatar von Klau3
2 16. März 2013 22:31

Die Schreiber auf ubuntuusers.de hassen mehrheitlich Unity... jedenfalls kommt das so rüber.

Unity ist seit April 2011 die Standard-Desktop-Oberfläche von Ubuntu. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um ein fertiges Programm, sondern um eine gewollte Dauerbaustelle, die irgendwann in den nächsten Jahren einen stabilen Status erreichen soll. Allerdings ist damit nicht gemeint, dass zahlreiche Fehler die Nutzung unmöglich machen würden, sondern nicht jedes halbe Jahr von weiteren Neuerungen überrascht zu werden.

Sorry, neutral ist was anderes. Die anderen Desktop-Shells sind natürlich nicht im Wandel 🦆

Im Artikel zu Unity:

Von einer "richtigen" Desktop-Umgebung kann man nicht sprechen, da das Programm im Gegensatz zu GNOME, KDE und anderen bekannten Namen keine eigenen Programme mitbringt.

Papensatt

3 16. März 2013 22:33

Tausend Dank für die Mühe, sehr interessant.

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
4 17. März 2013 01:53

@2: Ich rolle deinen Kommentar am besten mal von hinten auf ☺

Im Artikel zu Unity:

Von einer "richtigen" Desktop-Umgebung kann man nicht sprechen, da das Programm im Gegensatz zu GNOME, KDE und anderen bekannten Namen keine eigenen Programme mitbringt.

Ich gebe dir Recht, dass das auf den ersten Blick ein wenig negativ klingen mag, aber wenn man mal genauer über die Bedeutung nachdenkt, stimmt das ja auch: Im klassischen "Linux-Sinne" ist eine Desktopumgebung eine ganze Reihe von Programmen, die mit einer bestimmten Benutzeroberfläche gebündelt angeboten werden. Zum Beispiel KDE mit eigenem Dateimanager, Webbrowser, PDF-Betrachter usw. - genau das gleiche gilt für GNOME. Aber Unity dagegen ist ja eigentlich wirklich "nur" die Oberfläche und nicht die ganze Desktopumgebung. Schließlich kommen die meisten Programme von GNOME - bis auf das Software-Center sowie Kleinigkeiten wie Ubuntu One vielleicht. Den zitierten Satz würde ich also nicht als "negativ gemeint" auslegen.

Unity ist seit April 2011 die Standard-Desktop-Oberfläche von Ubuntu. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um ein fertiges Programm, sondern um eine gewollte Dauerbaustelle, die irgendwann in den nächsten Jahren einen stabilen Status erreichen soll. Allerdings ist damit nicht gemeint, dass zahlreiche Fehler die Nutzung unmöglich machen würden, sondern nicht jedes halbe Jahr von weiteren Neuerungen überrascht zu werden.

Alsooo... darüber bin ich beim Probelesen des Artikels ehrlichgesagt auch erst gestolpert. Ich denke, dass das hier einfach ein wenig ungeschickt ausgedrückt ist (aber ich habe das auch nicht geschrieben, also kann ich das natürlich nicht beschwören 😉). Schließlich wird ja auch geschrieben "Allerdings ist damit nicht gemeint, dass zahlreiche Fehler die Nutzung unmöglich machen würden,[...]". Allerdings wusste ich hier auch nicht, wie ich das hätte besser ausdrücken können. Also hab ich's so gelassen 😉 Ein ganz kleines Bisschen vielleicht auch einfach, weil ich den letzten Satz nicht genau verstanden habe *duck*

Also ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich mit Unity - wie es heute ist - eigentlich recht gut klarkomme, um nicht zu sagen im Vergleich mit anderen Linux-Desktopoberflächen am besten. Und im Vergleich zu Windows 8 ganz besonders (ja, ich hab's mal ausprobiert, vor allem auf dem Laptop machen die Kacheln so wahsinnig Spaß - als hätten die gewollt, dass man möglichst viel auf diesem grausamen, kleinen Touchpad rumfrickelt oO). Das heißt nicht, dass ich Unity liebe (zumindest nicht am Desktop), aber ich komme gut damit klar. Auch, wenn ich persönlich einige Sachen anders gemacht hätte.

Klau3

Avatar von Klau3
5 17. März 2013 03:15

@4 Danke für deinen ehrlichen Kommentar. Der Artikel ist echt super (bis auf den Untiy Part)

Zum Warum:

Ich habe schon eine ganze Weile den Eindruck das Unity nicht gerade beliebt... sagen wir's mal so - bei den alten Hasen der ersten Stunde auf ubuntuusers.de beliebt ist. Das ist okay, allerdings ist es auch etwas komisch, wenn die deutsche Community-Seite nicht mehr so richtig hinter Ubuntu steht. Ubuntu hat sich gewandelt, Canonical macht in letzter Zeit komische Sachen (Amazon-Lens opt-out...), allerdings sehe ich im Großen und Ganzen gutes.

Ich bin nicht so gerne derjenige der meckert - gerade bei so einem Artikel, bei dem sich aasche wirklich Mühe gegeben hat. Beim Unity-Part dachte ich dann nur: "oh Gott, nicht schon wieder" → darauf folgte der Kommentar.

Mir (nicht der Display-Server 😀) kommt hier Unity meißt irgendwie zu schlecht weg. Kritik an den Entscheidungen von Canonical ist berechtigt, doch würde ich auch gerne etwas zu den positiven Seiten lesen. mgraesslin mag Mir (der Display-Server) nicht, gut, aber vielleicht ist es ja trotzdem ein guter Schritt (aus Sicht von Ubuntu / den Endanwendern).

Turicon

Avatar von Turicon
6 17. März 2013 10:17

Klasse Artikel! 👍 Mein Mauszeiger schwebte letztens schon über Rubrica, nur gut, dass ich es hab sein lassen. 😉

diwolf

7 17. März 2013 13:42

Danke für den Rückblick. Im übrigen stimme ich zu. Man muss aufpassen sich nicht zum Spielball der InternetMeinungsMehrheit zu machen. Als Unity das erste Mal rauskam, was habe ich da alles von Seiten der gnome Entwickler/Fans gelesen. Und wo steht Gnome heute? Mehl ehrlich, Totem, Evince, Nautilus, das funktioniert, ist aber doch alles ein Krampf. Die alte GNOME Umgebung samt Hilfs-Programmen wird sinnvollerweise erst nach Umstellung auf MIR, QT angegangen. Sympatisch ist mir KDE, benutzen tue ich zufrieden Ubuntu.

jo-master

Avatar von jo-master
8 18. März 2013 08:04

Multiseat

Ein hochinteressantes Thema für Büros oder Schulen, aber völlig ungeeignet, wenn man den Rechner als Spielplattform nutzt.

Dies ist nicht richtig. Auf meinem System kann ich problemlos Steam-Spiele u.ä. in voller leistung zocken und der zweite Platz ist bedenkenlos benutzbar. Auch gleichzeitiges zocken ist möglich. Es müssen eben nur die Leistung der Grafikkarten stimmen und genügend CPUs vorhanden sein.

In der Praxis gibt es durchaus noch weitere ungelöste Schwachpunkte: Wer hat beispielsweise Zugriff auf den mal eben eingestöpselten USB-Stick? Und wer darf ihn wieder aushängen?

Es ist richtig, dass Multiseat noch immer etliche Bugs und ungelöste Probleme hat. Ein produktiveinsatz ist nur mit entsprechender Bastelarbeit und einigen Einschränkungen möglich. Die genannte Zugriffverwaltung auf Wechselmedien ist bereits in Arbeit und läuft auf meinem privaten System seit einigen Wochen ohne Probleme.

Viel mehr Probleme macht bisher jedoch die fehlene Multiseat-Unterstützungen vieler Teile des Systems und der Desktopsysteme. Hier ist noch einiges zu tun und es mangelt an Experten bei den einzelenen Komponenten, die sich den Aufgaben annehmen. Von einem (auf jeden Fall möglichen) Plug&Play-Multiseat (zb. mittels thin-clients) ist Ubuntu noch deutlich entfernt. Das ist schade, da es schon einfache kommerzielle Lösungen gibt. Das Potential ist riesig und nötige Hardware Stand der Technik.