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Neues von Mir

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Auf dem Virtual Ubuntu Developer Summit 2013 wird derzeit über die Zukunft von Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“ diskutiert. Ein kleines Thema ist natürlich auch Mir, Canonicals eigener Display-Server, der mit Unity 8 zum Einsatz kommen soll.

Historie

Anfang März hatte Canonical etwas überraschend angekündigt, einen eigenen Display-Server namens Mir entwickeln zu wollen. Mit der Abkehr von Wayland, der eigentlich zum Einsatz kommen sollte, hat man sich in der Linux-Community aber nicht nur Freunde gemacht.

Vor allem KDE-Entwickler Martin Gräßlin spricht sich offen gegen Mir aus und steht damit nicht ganz alleine da. In Matarao (Spanien) trafen sich kürzlich einige Kubuntu- und KDE-Entwickler zu einem inoffiziellen Treffen 🇬🇧 . In den Notizen 🇬🇧 wurde nun noch einmal festgehalten, dass es in Kubuntu keine Mir-Unterstützung geben wird. Etwas ausführlicher kann man die Bedenken, die Martin Gräßlin bezüglich Mir hat, in seinem Blog 🇬🇧 nachlesen (deutsche Zusammenfassung bei Pro-Linux).

Unity Next auf Mir

Auf dem aktuell stattfindenden Virtual Ubuntu Developer Summit 2013 wurde auch schon über Mir gesprochen. Da passt es, dass zeitgleich erste Videos aufgetaucht sind, die Unity Next mit dem neuen Display-Server zeigen.

Als Hintergrund: Unity Next (aktuell Entwicklungsversion ist Unity 8) ist die Bezeichnung der Weiterentwicklung von Unity für Ubuntu Touch. Die zwei Videos, die Canonicals Community-Manager für Ubuntu, Jono Bacon, gestern veröffentlicht hat, zeigen zum einen 🇬🇧 Unity 8 mit Mir auf einem MacBook Pro und zum anderen 🇬🇧 Unity 8 mit Mir auf einem Samsung Galaxy Nexus Smartphone. Es wird wenig auf die Funktionalität eingegangen, sondern hauptsächlich die Geschwindigkeit von Unity und Mir auf den Geräten gezeigt.

Mir nicht als Standard in Ubuntu 13.10

Auf dem vUDS wurde auch über die Pläne von X.Org 🇬🇧 in Ubuntu 13.10 Saucy Salamander gesprochen. Demnach wird Ubuntu 13.10 immer noch mit X.Org ausgeliefert. Das bedeutet, dass auch kein Unity 8 zum Einsatz kommt, da dieses auf Mir angewiesen ist. Für Enthusiasten soll es aber eine fertig paketierte Version von Unity 8 mit Mir geben, die in Ubuntu 13.10 installiert werden kann.

Problematisch scheint die Anbindung proprietärer Grafiktreiber von AMD und NVIDIA zu sein. Hier müssen die Hersteller die Unterstützung für die EGL (OpenGL)-Stream-Erweiterung noch nachreichen, bevor Mir richtig funktioniert. Von Multi-GPUs sei man bei Mir auch noch weit entfernt.

Aber auch wenn es Unity 8 nicht als Standard in Ubuntu 13.10 schafft, will man zumindest an Unity 7 weiter feilen. So soll es neue Indikatoren im Panel geben und neue Unity Scopes. Auch über Bezahlmethoden aus der Dash heraus wird nachgedacht.

Mir und Kubuntu

Mir und Unity Next

Entwicklung in Ubuntu 13.10

Veröffentlicht von Dee | 17. Mai 2013 07:20 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

Einfach_Toll

2 17. Mai 2013 09:25

„Neues von Mir“

Man kann von mir aus von Mir halten was man will, aber es taugt zu schöneren Wortspielen als weiland Wayland. 😀

Hiva

Avatar von Hiva
3 17. Mai 2013 12:06

Mir ist Schrott, das wissen wir nicht erst seit sie in den Pazifik krachte.

Wayland ist die Zukunft, spätestens dann wenn die mit Yutani fusionieren und Atmosphärenumwandler auf Alienplaneten herstellen, hihi^^

Mal Spaß beiseite, ich denke Canonical sollte mit Mir zurückrudern und sich mit der Energie an der Entwicklung von Wayland beteiligt, für mich war das das I-Tüpfelchen um die Distri zu wechseln, vermute mal ich bin nicht der einzige dem Ubuntus Alleingang sauer aufstößt.

Thorsten_Reinbold

4 17. Mai 2013 13:15

+1

Nein, allein bist du da nicht. Ich mag dieses "wir gegen alle anderen" irgendwie auch nicht mehr. Oder, um es etwas weniger hochtrabend auszudrücken: ich kann die Alleingänge bei einigen Themen einfach nicht nachvollziehen. MIR ist ein Beispiel. Warum man nicht mit dem Rest gemeinsam versucht Wayland zur "best user experience" zu machen, verstehe ich nicht. Und die Probleme mit proprietären Treibern: mein Gott, das war irgendwie schon vorher klar.

Developer92

Avatar von Developer92
5 17. Mai 2013 14:09

@4: Vor allem lösen sich die Probleme mit den proprietären Treibern nicht dadurch, indem man noch einen Displayserver schreibt.

Developer92

Avatar von Developer92
6 17. Mai 2013 14:09

Nur mal so aus Neugierde: Wieso stimmt hier die Zählung der Kommentare nicht? Wurde hier ein Kommentar versteckt oder was ist da los?

LiveWire

7 17. Mai 2013 14:11

Die Erklärungen der Mir/Unity Entwickler und von Mark selbst habt Ihr euch mangels Interesse offenbar nicht durchgelesen, oder?

Zusammengefasst: Niemand hat einen Vorteil davon, wenn zwei Parteien mit unterschiedlichen Zielen an einem Projekt arbeiten weil sie (moralisch oder vertraglich) dazu verdonnert wurden und sich so gegenseitig behindern. Es war von Anfang an Marks Ziel eine Firma aufzubauen die Projekte entwickelt und vorantreibt, welche die Community aus Mangel an Ressourcen (Zeit und Geld) nicht alleine stemmen kann, weil die anderen Distributoren andere Prioritäten gesetzt haben.

Momentan hat bei Canonical Ubuntu Phone höchste Priorität. Da die Vorbereitungen dazu bis ins Jahr 2008 zurückreichen, kann man hier nicht von einer kurzfristigen und übereifrigen Entscheidung sprechen. Falls Ubuntu Phone ein Fehlschlag wird dann ist es Canonicals Geld welches verbrannt wurde und die beteiligten Entwickler und Designer (wir sprechen hier nicht nur von Open-Source Codern) hatten Spaß an einem Projekt zu arbeiten, durch welches nach ihrer Ansicht nach vieles im Bereich Mobile-Computing besser werden könnte. Der schlimmste Fall der eintreten könnte, wäre also das Menschen Spaß an ihrer Arbeit hatten. Das steht natürlich im krassen Gegensatz zu Eurer Überzeugung und dem Motto der Community, wie lautete das noch gleich?

Wayland mit einem Haufen Unity-spezifischer Patches zu bestücken, die sonst kein Distributor verwendet und deshalb schwierig in der Pflege sind und obendrein Wayland noch anders arbeiten lässt als von den Entwicklern vorgesehen - was wiederum endlose Diskussionen nach sich ziehen würde, wäre auch den Wayland Entwicklern keine große Hilfe gewesen.

[sarkasmus]Wahscheinlich sollte Ubuntu auch von DEB auf RPM umschwenken und die restliche Infrastruktur gleich mit. Halt, dann hätten wir ein weiteres Fedora.[/sakasmus] Eines ist gut genug und ausreichend.

LiveWire

8 17. Mai 2013 14:29

@5 Proprietäre Treiber haben das Problem das sie proprietär sind, was ein Problem der Hersteller ist und vielleicht der Käufer die immer noch zu optimistisch sind, dass diese Situation sich bald ändern wird, wenn man nur weiter Produkte von diesen Herstellern kauft.

Die Treiberprobleme von AMDs und Nvidias proprietären Treibern werden vielleicht nicht gelöst, aber laut den Mir-Entwicklern ist die (zusätzliche) Unterstützung für Android Treiber sinnvoll. Angesichts der aktuellen Entwicklung im Bereich Mobile-Computing und Mobile-Gaming würde ich auch lieber auf dieses Pferd setzen wollen, man steht aber auch weiter mit AMD und Nvidia in Verbindung. Ja diese Treiber sind auch proprietär, die Hersteller haben aber selbst ein großes Interesse gute Treiber für Android abzuliefern. Wie groß die Motivation bei AMD und Nvidia ist, gute Linux Treiber abzuliefern sieht man ja.

Ich kann Eure Logik wirklich nicht nachvollziehen, weil Grafikchip von Hersteller A und B nicht ordnungsgemäß funktionieren, sollen die Grafikchips der Hersteller C, D, E und F bitteschön auch nicht funktionieren? Dort drüben stehen Förmchen, Schippchen und Eimerchen für Euch.

Kerlbürste_Suessholz

Avatar von Kerlbürste_Suessholz
9 17. Mai 2013 14:44

@7: Ich sehe vielmehr ein Problem darin, dass sich Canonical -meinem Gefühl nach- übernimmt. Seit der Einführung von Unity habe ich deutlich häufiger mit Bugs zu tun als vorher. Und wenn jetzt auch noch so etwas kompliziertes wie ein Display-Server in Eigenmarke gebaut wird...

Gut, ich bezahle nichts für Ubuntu, aber ich als reiner Desktop-Benutzer fühle mich zurückgelassen.

konstin

10 17. Mai 2013 14:45

@6: Anscheinend wird die Komentarzahl nicht sofort aktualisiert und es sieht deshalb nach einem Zählfehler aus. (Ich habe bisher immer nur mehr Komentare als angegeben gesehen.)

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
11 17. Mai 2013 15:52

@6 (und @10): Jupp, es wurde ein Kommentar (der erste) versteckt. Daher die "komische" Zählweise 😉 (soweit ich das gerade nachvollziehen kann aus eigenem Wunsch) ☺

ingo2

Avatar von ingo2
12 17. Mai 2013 18:48

@8:

Wie groß die Motivation bei AMD und Nvidia ist, gute Linux Treiber abzuliefern sieht man ja.

Da tust du zumindest Nvidia Unrecht. Die liefern IMHO die qualitativ besten Treiber für X.org - damit verdienen sie sicherlich sogar Geld. Denk nur mal an die Quadro's in Workstations mit zertifizierten Treibern!

Developer92

Avatar von Developer92
13 17. Mai 2013 18:54

@7: Gibt es zwischen Wayland und Mir relevante Unterschiede?

@8: Es gab auch schon Versuche, die Android-Treiber unter Wayland zu nutzen. Wenn ich mich richtig erinnere hat das auch geklappt.

Frage an alle: Wie sollte man denn das Problem mit den proprietären Treibern am Besten lösen?

ingo2

Avatar von ingo2
14 17. Mai 2013 19:35

@13: Sicherlich nicht, indem jeder sein eigenes Süppchen kocht, sondern indem alle Linux-Distributoren und die Community an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen - mit einem gemeinsamen X11-Nachfolger.

basti171

15 17. Mai 2013 19:53

@14 zumal ein eigener Displayserver wenig vorteile bringt. eigene GUI okay. da gibt es ja unterschiedliche meinungen. aber ich sehe wenig vorteile. was soll mir bringen?

upstart ist noch nen bisschen anders, das war ja zuerst da, aber mir kostet nur entwickler, die bei ubuntu an anderer stelle fehlen.

katze_sonne

Avatar von katze_sonne
16 17. Mai 2013 21:08

@14: +1 😀

@15: Naja, eigene GUI geht in dem Sinne ja auch mit Wayland...

Solo0815

Avatar von Solo0815
17 17. Mai 2013 22:44

Mir san Mir! 😬 Könnte auch von Canonical sein ...

WilhelmHH

Avatar von WilhelmHH
18 17. Mai 2013 23:08

@9: Es gibt doch die Selbsthilfeorganisation ubuntuusers.de

kaputtnik

19 19. Mai 2013 17:34

Hieß es nicht mal, das Canonical mit den Grafikkartenherstellern zusammenarbeitet?

Auf die Kubuntu-Leute kommt da sicherlich ne Menge Arbeit zu: Wenn Canonical nur noch den MIR-Server ausliefert, müssen sich die Kubuntu-Leute ja selber um eine alternative zu MIR kümmern. Sei es dann Wayland oder erst mal weiter X.

noisefloor

Ehemaliger

Avatar von noisefloor
20 19. Mai 2013 21:03

Interessanter Artikel. Es bleibt spannend, wann und wie Mir dann wirklich zu "uns" kommt ☺