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[Kwami] Steam oder kein Steam

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Dominik Wagenführ erläutert in dem Beitrag die Vorteile, die Steam mit sich bringt, weist aber auch auf die Gefahren hin, die sich seiner Meinung nach durch die Spieleplattform ergeben und weswegen er sie nicht nutzt.

Hinweis:

Dieser Artikel gehört der Kategorie Kwami an. Er spiegelt damit allein die Meinung des Autors und nicht zwingend die des ubuntuusers.de-Teams wider.

Rückblende

Spiele/Ubuntu-Spiele/Arcade/frozenbubble.jpg

Erinnert sich noch jemand an das Jahr des Linux-Desktops? Wenn man den Suchbegriff in eine Suchmaschine seiner Wahl eingibt, wird jedes Jahr seit 2010 das Jahr des Linux-Desktops ausgerufen. Für mich zählt der Ausdruck deshalb bereits seit Längerem zum Unwort des Jahres. Dennoch könnte Valve 🇬🇧, die Firma hinter Steam, genau dies für das Jahr 2013 erreichen.

Lange Zeit sah es mit Spielen unter Linux eher mau aus. Natürlich gab es Linux-Spiele wahrscheinlich schon mit dem ersten grafischen Linux-Desktop. Und wenn ich die Linux-Programmierer richtig einschätze, gab es davor auch schon Linux-Spiele ohne Grafik.

So unterhaltsam Frozen Bubble und TuxRacer aber auch sein mögen, es sind nun einmal keine Titel, die mit einer großen Spielwelt, zahlreichen Handlungsspielräumen, einer atemberaubenden Grafik, einer faszinierenden Geschichte oder tiefgründigen Charakteren glänzen. Eigenschaften, die vor einiger Zeit nur mit Triple-A-Titeln 🇬🇧 assoziiert wurden. Etwas, was es nur unter dem Spiele-OS Windows oder auf Konsolen gab.

Steam für Linux

Steam/Big_Picture.jpg

Zuerst sei gesagt: Steam hat nicht das Spiele-Rad erfunden. Für Linux haben sie es aber etwas runder gemacht. Linux-Spiele gibt es wie gesagt schon länger. Und diverse Indie-Entwickler bieten ebenfalls seit Längerem ihre Spiele auch für Linux an. Das Humble Bundle 🇬🇧 ist seit Mai 2010 ein guter Beweis dafür, dass es auch „größere“ Titel unter Linux geben kann. Dennoch beschränkten sich die Indie-Spiele oft auf Jump'n'Run und Puzzlespiele oder waren mit Klötzchengrafik versehen (was jetzt keine Anspielung auf Minecraft sein soll).

Das Spiele-Portfolio von Valve dagegen ist von einem anderen Kaliber: Half-Life, Counter-Strike: Source, Team Fortress 2 sind die Namen der großen Titel. Und die Liste wird noch weitergeführt, wenn das geniale „Portal“ oder Half-Life 2 und Left 4 Dead 2 die Beta-Phase verlassen.

Außerdem ist die Benutzung von Steam so schön einfach: Paket herunterladen, installieren, Steam starten, Spiel kaufen, losspielen.

Dass es Valve mit Steam für Linux ernst meint, zeigen natürlich obige Portierungen. Zusätzlich gibt es Bestrebungen seitens Valve eine eigene Konsole auf den Markt zu bringen. Und der Clou: Auf der Konsole läuft Linux. Wenn Valve das Ziel der Konsole also weiter verfolgen will, müssen sie notgedrungen Steam noch attraktiver für Linux machen – was eben vor allem durch ein großes Spiele-Portfolio erreicht wird.

Warum doch nicht?

Wenn das alles so schön und toll ist, was ich da oben beschreibe, wieso nutze ich (immer noch) kein Steam? Der Grund sind drei Buchstaben: DRM. Das Kürzel DRM steht für Digitales Rechte-Management und wird aus Sicht von Urhebern, meist aber vor allem aus der Sicht von Publishern und Verwertern, die viel Geld damit verdienen, als notwendig beschrieben, um die Kreativen zu schützen. Aus Kundensicht ist DRM eine Einschränkung der Benutzung einer Sache, die man gekauft hat.

Gekauft? Ja, da ist das Problem. Bei Steam kauft man keine Spiele, sondern man kauft nur das Nutzungsrecht. Und der rechtliche Unterschied ist hier immens. Gekaufte Spiele gehen in den Besitz des Käufers über. Er hat (in Deutschland) dann auch das Recht, den Titel weiterzuverkaufen. Kauft man nur das Nutzungsrecht, hat man keinerlei Rechte am Titel selbst. Wenn ich ein Spiel also gespielt habe, ist es nach dem Durchspielen nichts mehr wert. (Und wie viele Spieletitel hat man daheim, die man wirklich mehrmals durchspielt?)

Abgesichert wird diese Regelung durch den Steam-Nutzungsvertrag (AGB), Abschnitt 2.A um genau zu sein. Interessanterweise streiten sich die Gerichte aber noch, ob solche Bedingungen einem Kunden wirklich zuzumuten sind. Entsprechende Urteile gibt es schon zugunsten des Verbrauchers, aber auch zu dessem Nachteil. Eine Klage gegen Valve diesbezüglich läuft immer noch.

Wenn man die AGB und die Datenschutzrichtlinien weiterliest, fallen einem noch andere Dinge auf, die für den Nutzer nicht so vorteilig ausgedrückt sind. So erhebt Valve Daten von Spielern und Käufen (noch legitim), kann diese aber auch an Dritte weitergeben.

Vor allem sollte man nicht vergessen: Kauft man bei Steam ein, begibt man sich komplett in die Hände von Valve. Ein falsche Handlung kann zum kompletten Bann des Steam-Kontos 🇬🇧 führen. Alle Spiele sind dann weg. (Wer den Thread komplett liest, wird aber feststellen, dass der Zugang zu den Spielen nach etwas hin und her zumeist doch wieder hergestellt wurde.) Gleiches Schicksal erleidet man, wenn Valve auf die Idee käme, dass sich Linux-Spiele doch nicht lohnen und 2014 seinen Dienst für Linux wieder einstellen würde. Und durch den Jugendschutz in Deutschland kann man auch das ein oder andere Spiel bei Steam verlieren. Ebenso kann es auch zu Bugs in Steam kommen.

Noch mehr Kritik findet man in der Wikipedia.

Fazit

Es gibt sicherlich Vor- und Nachteile, die Steam für Linux mit sich bringt. Ich freue mich für jeden Linux-Nutzer, der sein Windows endlich nicht mehr booten muss, um ein „ordentliches“ Spiel in den Händen halten zu können. Für mich sind die Geschäftsbedingungen und die DRM-Geiselung von Steam aber nicht hinnehmbar und das wird sich wohl auf Dauer auch nicht ändern. Ich bevorzuge da lieber die Humble-Spiele. Hier bekommt man für sein Geld etwas geboten, kann die Spiele DRM-frei auch weiterverkaufen und ist nicht vom Gutdünken einer Firma abhängig.

Über den Autor

Dominik Wagenführ, in diesem Portal als Dee bekannt, nutzte jahrelang ein parallel installiertes Windows XP, um vernünftig spielen zu können. Die Fortschritte der letzten Jahre, was Spiele unter Linux angeht, haben dies aber geändert, sodass er inzwischen ohne Windows XP (wenn auch nicht ohne PlayStation) auskommt.

Veröffentlicht von Dee | 20. Mai 2013 09:20 | Kategorie: Kwami | # Fehler im Artikel melden

MA_RI

Avatar von MA_RI
1 20. Mai 2013 10:24

Danke für deinen Artikel.

Die Auseinandersetzung mit Daten- und Kundenschutz finde ich sehr gut.

Du schreibst:

So erhebt Valve Daten von Spielern und Käufen (noch legitim), kann diese aber auch an Dritte weitergeben.

Das betrifft aber nicht nur Valve, hier können sich Amazon, Google, u.a. einreihen. Und wenn die ich Zeiten der Zeit richtig deute, bald auch Canonical.

Für mich zeigen sich damit die Schattenseiten von einem massentauglichen Linux. Der hier ewig laute Schrei "es soll so sein wie bei Windows" wird immer mehr Realität. DRM früher nur in Flash ist jetzt auch in Linux angekommen, damit ist wie bei Windows.

Danke an die Dau Fraktion, denen ist eh völlig egal was wie läuft, Hauptsache es läuft und es ist schön bunt. Ob Daten weiter gereicht werden, oder DRM, ist der Fraktion völlig egal.

Mit Android hat Google ja perfekt gezeigt wie Kunden-Überwachung und -Entmündigung auch mit Linux funktionieren. Mit Ubuntu oder Firefox OS auf dem Smartphone wird das auch nicht besser. Wo Geld zu verdienen ist, tritt die "Freiheit" auf die hinteren Plätze.

Nach wie vor bin ich der Meinung das Ubuntu mehr Fluch als Segen ist. Ohne diese RundUMSorglos Distribution wäre auch Valve nicht auf den Linux-Zug aufgesprungen.

Und Canonical wird es Google nachmachen und damit kommt noch mehr Übel ins Haus.

Masin_Al-Dujaili

2 20. Mai 2013 10:53

Einer der gern angeführten Kritikpunkte an Steam ist ja das DRM. Leider gibt es da wohl viel Halbwissen. Ich selber bin nicht so in der Materie drin, habe aber von verschiedenen Seiten schon gehört, dass nicht Valve Urheber dieses Problems ist sondern die anderen Spielestudios, die DRM für den Online-Vertrieb ihrer Produkte verlangen. So sollen die Valve-Titel selber alle DRM-frei daherkommen, und auch die Titel anderer Studios wird nur auf deren Wunsch hin mit DRM versehen. DRM wäre demnach also bei Steam keine Pflicht. Es gibt keine offizielle Liste, aber googeln nach "drm free steam games" bringt z.B. diesen Forumsthread hervor, wo Spieler selbst sammeln, welche Spiele die DRM-Komponente von Steam verwenden.

Testen ließe sich das sicherlich, indem man einfach mal die installierten Dateien auf ein System kopiert, wo nachweislich kein Steam installiert ist und keine Internetverbindung besteht (falls das Spiel selber zum Spielen keine solche Verbindung braucht).

Was die Weitergabe von Daten angeht, so solltest Du, Dominik, noch einmal genau die entsprechende Passage durchlesen.

Personenbezogene Daten werden von Valve intern verwendet, um Produkte, Inhalte und Dienstleistungen zu entwickeln, zu verbessern und um Produkte auszuliefern bzw. Leistungen zu erbringen. Darüber hinaus ist Valve berechtigt, es Dritten, die auf vertraglicher Grundlage für Valve Leistungen erbringen – darunter zum Beispiel Anbietern für die Abwicklung von Aufträgen oder Zahlungen oder Anbietern von Warenlagerungs- und Vertragserfüllungsleistungen – zu gestatten, auf personenbezogene Daten Zugriff zu nehmen und diese zu verwenden. Dies gilt jedoch nur insoweit, als der Zugriff auf solche Daten und ihre Verwendung für die Erbringung der betreffenden Leistungen erforderlich sind.

Es geht bei der Weitergabe von Daten an Dritte darum, dass Valve auf externe Dienstleister zurückgreifen kann, um die Erbringung seiner Steam-Dienste gewähren zu können. Das kann z.B. die Abwicklung von Zahlungen sein. Die weitergegebenen Daten müssen aber auch allein zur Erbringung dieser Dienste notwendig sein. Ähnliche Klauseln wirst Du bei allen Anbietern finden, die im Netz Dienste gegen Geld anbieten. Und manchmal auch ohne Geld, z.B. bei Facebook oder Google+, wo sich die Anbieter eine Lizenz ihrer Nutzer einräumen lassen, den hochgeladenen Content zur Erbringung der Dienste verwenden zu dürfen. Andernfalls wäre schon eine Skalierung eines Bildes ein Verstoß gegen das Urheberrecht des Anwenders, der das Bild hochgeladen hat. Auch die Verteilung in einem Content Delivery Network wäre rechtlich zumindest fragwürdig und könnte vom Anwender vor Gericht gebracht werden. Es ging dabei also nie um Enteignung sondern um rechtliche Absicherung des Anbieters.

Besten Gruß

Masin Al-Dujaili

roal

Avatar von roal
3 20. Mai 2013 11:39

Es wäre sicher noch angebracht zu erwähnen, dass es nicht um Spiele für Linux, sondern um Spiele für ubuntu handelt. Wenn Canonical nun ihren eigenen Displayserver realisieren und Steam mit ubuntu seine Leadplattform hält, so sind auch wieder Arch oder Debian ausgeschlossen (inklusive Grafiktreiber), sodass es wieder um eine bevorzugung eines Systems geht. Das würde sicher beim MIR artikel ev. besser passen, aber die Situation ist gerade einfach zu kompliziert um ein Thema getrennt von dem anderen zu betrachten! Es läuft gerade einfach alles darauf hinaus, dass diese Entwicklung nur ubuntu zu gute kommt - und keinesfalls allen.

Außerdem behaupte ich einfach mal, dass eine verstärkte Unterstützung von Spielen für Linux auch dem Apple-Desktop mehr nutzen würde - da sind Spiele auch beschissen portiert.

sogae

Avatar von sogae
4 20. Mai 2013 13:23

@2: Der von dir zitierte Satz aus den Steam AGB ist doch Nichts, was die Weitergabe der Nutzerdaten in irgendeiner relevanten Form einschränken würde. Stell dir vor, Valve gibt deine persönlichen Daten inklusive deines gesamten Nutzungsprofils an XYZ Inc. weiter und beauftragt diese damit, ein Psychogramm mitsamt einer Einschätzung, was du als nächstes (auf Steam) tun wirst, zu erstellen. Das wäre doch letztlich vollkommen AGB konform.

Und da du es ansprichst: Der von Facebook eingeforderte Freifahrtsschein für Nutzerdaten geht meilenweit über die "Erbringung der Dienste" (am Nutzer) hinaus:

Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz“). https://www.facebook.com/legal/terms?locale=de_DE

Das ist der Punkt, an dem jegliches Verständnis für die Nutzung des "Dienstes" aufhört und man anfängt, sich um die geistige Verfassung seiner Mitmenschen zu sorgen ...

Thorsten_Reinbold

5 20. Mai 2013 13:48

Ich nutze Steam und das sehr gerne. Ja, das DRM ist nicht wirklich prickelnd, aber wie es an anderer Stelle schon hieß, auch nichts was nur bei Valve der Fall ist. Allerdings finde ich die Rahmenbedingungen noch akzeptabel, wenn ich das Ganze mit z.B. Blizzard (Diablo 3) oder GfWL (Games for Windows Live) vergleiche. Und insgesamt finde ich auch die Umsetzung einfach Klasse. Steam installieren, Spiel entweder downloaden oder das lokale Backup (ja, man kann die gekauften Spiele lokal sichern) nutzen, loslegen. Für mich ist das eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung.

Gut, man kann auch Stunden damit verbringen, Sachen mit Wine und Co. zum laufen zu bekommen, sich mit Abhängigkeitsproblemen herum quälen oder feststellen, das Installer XYZ für Spiel ZYX, welcher vor ein paar Jahren noch gut lief, mittlerweile nicht mehr funktioniert und auch nicht mehr gewartet wird. Mir ist da Steam eindeutig lieber.

Und vielleicht ist das letztlich endlich mal ein etwas größerer Schritt für Linux. Spiele haben schon immer viele Leute angezogen. Und letzten Endes bin ich dank Steam auch meine Windowspartition los.

Thorsten_Reinbold

6 20. Mai 2013 14:24

@3: Ich denke persönlich nicht, daß sich Valve da nur auf Ubuntu beschränken wird. Bei mir läuft's derzeit wunderbar unter Arch und letztlich ist Valve ein Unternehmen, das Gewinn machen möchte. Es wäre folglich also unlogisch, andere Distributionen auszuschließen wenn es problemlos möglich ist sie ebenfalls zu erschließen.

Dee

Avatar von Dee
7 20. Mai 2013 14:26

Danke für die Reaktion.

@2: Der Satz "aber auch allein zur Erbringung dieser Dienste notwendig sein." ist korrekt, aber wer definiert, was notwendig ist? Genau, Valve. Sicherlich kann man sich bei Missbrauch gerichtlich gegen Valve wenden, aber es ist eben nicht so einfach. Nr. 4 hat dazu ja schon was geschrieben.

Ähnliche Klauseln wirst Du bei allen Anbietern finden, die im Netz Dienste gegen Geld anbieten.

Macht die Dienste für mich nicht besser. Ich bin auch kein Google- oder Facebook-Nutzer aus genau den gleichen Gründen.

Andernfalls wäre schon eine Skalierung eines Bildes ein Verstoß gegen das Urheberrecht des Anwenders, der das Bild hochgeladen hat.

Wo hast Du das denn her? Bildskalierung erreicht keine Schöpfungshöhe. Daneben nimmt der Anwender aktiv das Hochladen und damit verbundene Skalieren vor. Kein Gericht in Deutschland würde so eine Klage stattgeben.

DRM wäre demnach also bei Steam keine Pflicht.

Da schaue ich nochmal nach, das wäre mir aber neu, dass Valve selbst DRM-freie Spiele herausbringen wollen würde. Aber danke für die Liste, die kannte ich noch nicht. Die Indy-Spiele stehen glücklicherweise fast alle drauf.

@5: Ja, Always-On-Dienste nerven auch sehr. Ein Grund, wieso D3 (leider!) nicht auf meiner Platte landen wird. Dies zählt aber auch zu DRM, auch wenn es natürlich noch stärker einschränkt.

Developer92

Avatar von Developer92
8 20. Mai 2013 14:46

Yeah, der erste Kwami-Artikel - nicht schlecht ☺

@3: Da X11, Mir und Wayland nur Backends sind, wird es relativ egal sein, wo Steam nun genau läuft. Ich kann schließlich auch viele Gnome-Programme sowohl unter X11 als auch unter Wayland nutzen, das Backend muss nur vor dem Programmstart als Parameter übergeben werden.

Zum Artikel selbst:

Die Fortschritte der letzten Jahre, was Spiele unter Linux angeht, haben dies aber geändert, sodass er inzwischen ohne Windows XP (wenn auch nicht ohne PlayStation) auskommt.

Nehmt es mir nicht übel, aber die Argumentation ist hier sinnfrei. Beispiel: Alle Spiele, die ich im Moment noch unter Windows nutze, gibt es auch für die PlayStation. Wenn ich also eine PlayStation hätte, würde ich auch ohne Windows auskommen (vorausgesetzt, ich kaufe mir die Spiele noch einmal). Das hat aber nichts mit Valve, Steam oder Linux zu tun.

bas89

9 20. Mai 2013 14:49

Gekaufte Spiele gehen in den Besitz des Käufers über. Er hat (in Deutschland) dann auch das Recht, den Titel weiterzuverkaufen. Kauft man nur das Nutzungsrecht, hat man keinerlei Rechte am Titel selbst. Wenn ich ein Spiel also gespielt habe, ist es nach dem Durchspielen nichts mehr wert. (Und wie viele Spieletitel hat man daheim, die man wirklich mehrmals durchspielt?)

Und wieviele Spiele verkauft man denn weiter? Also ich habe das noch nicht getan.

Thorsten_Reinbold

10 20. Mai 2013 14:50

@8: "Wenn ich also eine PlayStation hätte, würde ich auch ohne Windows auskommen (vorausgesetzt, ich kaufe mir die Spiele noch einmal). Das hat aber nichts mit Valve, Steam oder Linux zu tun."

Genau in dem Punkt war ich bei Steam sehr angenehm überrascht. Ich hatte meinen Steam-Account unter Windows, hab mir Steam dann unter Linux angelegt und alle verfügbaren Spiele wurden direkt zum Download angeboten.

Kelhim

Avatar von Kelhim
11 20. Mai 2013 14:52

Ich benutze kein Steam, aus all den Gründen, die im Artikel zur Sprache kommen. Das mag sich in der Zukunft ändern, wenn ich ein Spiel so gerne spielen möchte, dass ich dafür einen Kompromiss erwäge. Die Spiele, die ich spiele, bekomme ich bisher wunderbar mit Wine zum Laufen oder gibt es DRM-frei für Linux.

Ich kann verstehen, dass andere weniger asketisch sind. Die haben DRM und Valves Datenschutzrichtlinien auch schon unter Windows akzeptiert, warum sollten sie die nicht auch unter Ubuntu akzeptieren?

Es gibt derzeit keine echte Alternative zu Steam, die genauso viele AAA-Titel für Linux anbieten oder in Aussicht stellen würde. Ich kann den Steam-Benutzern nicht wirklich einen Vorwurf machen.

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
12 20. Mai 2013 14:53

Super Artikel, und ich für mich kann nur sagen, dass es Super ist, und sicherlich auch Fördernd, dass es Steam auch für Linux gibt, denn nur so kriegen diese Microsoft / Mac Verkorksten Softwarehersteller einen in den Hintern Getreten, dass sie Linux Ebenfalls Berücksichtigen sollten, denn dies ist die Zukunft, und wer da den Zug Verpasst wird sehr schnell weg vom Fenster sein!

Thorsten_Reinbold

13 20. Mai 2013 14:55

@9: Ich schon. Und das häufig. Ebenso wie ich öfter gebrauchte Spiele kaufe. Da sehe ich allgemein ein großes Problem. Das betrifft allerdings nicht nur Steam, sondern alle Spiele, die diese Bindung Kundenkonto/Aktivierung nutzen. Leider wurden Bestrebungen, dass von Seiten der Gesetzgebung her einzuschränken, zunichte gemacht. Hier ist man als Kunde natürlich dem Hersteller ausgeliefert. Oder muss auf die offenkundig illegalen Möglichkeiten ausweichen.

Was ich z.B. für ein absolutes No-go halte, Developer92 sprach es schon an, war Diablo3. Permanenter Onlinezwang für ein Singleplayer-Game? Geht gar nicht. Und wurde aus diesem Grund auch nicht von mir gekauft.

Dee

Avatar von Dee
14 20. Mai 2013 15:09

@8: Die Aussage „Alle Spiele, die ich im Moment noch unter Windows nutze, gibt es auch für die PlayStation. Wenn ich also eine PlayStation hätte, würde ich auch ohne Windows auskommen.“ verstehe ich nicht. Erstens ist die Aussage nur korrekt, wenn man das Playstation Network nutzt, um Spiele digital zu kaufen, denn nicht jedes Spiel wird auf einem Datenträger vertrieben. Und diesen Sony-Dienst nutze ich natürlich nicht! Die Gründe sollten bekannt sein. (Der Einbruch in Sonys-Netzwerk hat da auch einiges mit zu tun.) Zweitens ist meine Argumentation doch genau, dass ich jetzt kein Windows mehr brauche, weil ich Linux und eine PS3 habe.

@9: Also meine Spiele auf Datenträger (sei es Windows oder PS3) verkaufe oder verschenke ich grundsätzlich weiter, wenn ich denke, dass ich das Spiel nie wieder anfassen werde. Ich bin dadurch einen Staubfänger los und jemand anderes bekommt ein preiswertes/kostenloses Spiel. Und ebenso wie 13 kaufe ich nur gebrauchte Spiele. Ansonsten sind die viel zu teuer.

@10: Das ist dann ein großartiger Service, den man als Pluspunkt für Steam verbuchen kann. (Ist beim Humble-Bundle im übrigen auch so.)

LiveWire

15 20. Mai 2013 15:40

Die große Spieleindustrie mit ihren AAA-Titeln agiert immer übergriffiger. Das ist keine Neuheit und der Artikel scheitert leider auch daran die Unterschiede bzw. Vorteile und Nachteile von AAA-Titeln und Indie-Titeln gegenüber zu stellen. Auch ein Ausblick wie man es besser machen könnte, wäre vielleicht angebracht gewesen. Man bedenke, auch Valve hat mal klein angefangen, sowie viele andere Studios davor. Was ist falsch gelaufen? Gibt es kulturelle Unterschiede zwischen deutschen und US-amerikanischen Verbrauchern? Sind wir vielleicht nur Teil einer (kleinen) Gegenkultur? Wie könnte man das ändern?

Bei AAA-Titeln ist genau so viel falsch wie bei AAA-Filmen, wenn nicht sogar noch mehr. Was in wie weit daran falsch ist, verstehen leider nur Wenige und noch Weniger wollen es den Anderen erklären bzw. können es überhaupt. Wenn man die DVD mit dem Kopierschutz, welche nur auf einem bestimmten System funktioniert weiterverkaufen kann ist aber alles wieder okay? Ich sehe keine Probleme darin ein Spiel nicht weiterverkaufen zu können wenn die Preise stimmen. Die eigentlichen Probleme sind ganz andere, das kam Artikel leider nicht deutlich genug rüber.

@1:

Mit Android hat Google ja perfekt gezeigt wie Kunden-Überwachung und -Entmündigung auch mit Linux funktionieren.

Du beschuldigst das falsche Produkt. Android ist nur die Plattform die Daten für andere Anwendungen, die auf ihr laufen, sammeln soll. Man kann Android auch ohne diese Ortungsfunktionen in Betrieb nehmen, was das Problem aber noch nicht an der Wurzel packt. Denn wenn ich nicht will das Daten über meinen Standort erfasst werden, dann schleppe ich keinen GPS-Empfänger und sonstige Funktechnologie mit mir herum die nur darauf wartet das jemand den Schalter um legt.

Auch Rootrechte benötigt der normale Anwender auf seinem Gerät nicht. Sogar ganz alte Mobiltelefone wurden mit zwei Betriebssystemen ausgeliefert. Nur weil jetzt auf Anwendungseite ein Linux-Kernel läuft und man als Besitzer des Geräts im Werkszustand keine Rootrechte hat, friert jetzt die Hölle ein oder wie? Und was machen wir mit den Sicherheitslücken im Baseband? Achja schon klar da läuft ja kein Linux.

Toll das für dich "Linux is all about choice" das einzige Problem ist. Mir wäre es ja lieber wenn ich darüber informiert würde was mit meinen Daten passiert (Datenbrief) bzw. ich festlegen kann was mit meinen Daten explizit nicht passieren darf und ein Gerät ohne Rootfrickelei über die gewünschte Funktionalität verfügt, die ich gerne hätte.

Netzmaat_007

16 20. Mai 2013 16:00

@15 Hallo LiveWire, Dein Beitrag lässt erahnen, dass Du mehr weist und zeigt eine gewisse Schreibbegabung. Gut ist es im Beitrag die Fakten und Links bündig mitzuliefern.

MA_RI

Avatar von MA_RI
17 20. Mai 2013 16:03

@15 Datenbrief ist eine nette Idee, aber wer soll da alles unterschreiben.

1.Der Gerätehersteller, der ein paar ganz tolle Zusatzprogramme mitliefert? 2.Google? 3.Provider?

Jeder der drei will dauerhaft verdienen und deshalb wird man personenbezogene Daten weiterverkaufen. Den Gier ist ein Fass ohne Boden.

Developer92

Avatar von Developer92
18 20. Mai 2013 17:05

@14:

Erstens ist die Aussage nur korrekt, wenn man das Playstation Network nutzt, um Spiele digital zu kaufen, denn nicht jedes Spiel wird auf einem Datenträger vertrieben. Und diesen Sony-Dienst nutze ich natürlich nicht! Die Gründe sollten bekannt sein. (Der Einbruch in Sonys-Netzwerk hat da auch einiges mit zu tun.) Zweitens ist meine Argumentation doch genau, dass ich jetzt kein Windows mehr brauche, weil ich Linux und eine PS3 habe.

Du brauchst jetzt kein Windows mehr, weil du Linux und eine PS3 hast. Was hat Valve daran geändert? Für mich stellt es sich im Moment so dar: Entweder ich kaufe einen Windows PC zum spielen und lasse nebenbei Linux laufen (Dualboot) oder ich kaufe mir einen Rechner nur für Linux und eine Konsole. Das hat nichts mit Valve zu tun. Oder, falls man Windows ausschließlich zum Spielen verwendet, könnte man den Rechner auch verkaufen und nur eine Konsole anschaffen. Das hat wie gesagt mit Valve, Steam oder Linux nichts zu tun. Daher fand ich deine Argumentation am Schluss relativ sinnfrei.

Anders gesagt: Schön, dass du jetzt ohne Windows auskommst, aber sich dabei in die Abhängigkeit von Sony zu begeben ist aus meiner Sicht nicht besser.

@15: Verpackt in den nächsten Kwami-Artikel wäre deine Sichtweise ganz schön, dann könnte das auch etwas umfangreiher werden als hier in einem Kommentar ☺

Thorsten_Reinbold

19 20. Mai 2013 17:08

@18: "Oder, falls man Windows ausschließlich zum Spielen verwendet, könnte man den Rechner auch verkaufen und nur eine Konsole anschaffen."

Wieso? o.O Ich spiele bei weitem lieber am PC als auf einer Konsole. Und da bin ich, denke ich, nicht völlig alleine.

Jojio

20 20. Mai 2013 17:36

Was meiner Meinung nach für Steam und gegen Humble Bundle spricht ist die Qualität der Ports. Die Spiele, ich bisher auf Steam gekauft habe, laufen problemlos, wohingegen viele der Humble Bundle Ports schlecht (bzw. wahrscheinlich überstürzt) sind. Ich denke das liegt daran, dass Steam höhere Qualitätsansprüche hat und bei Humble Bundles schnell noch ein Port hingeklatsch wird, dass das Spiel noch ins Bundle kommt, auch wenn der Port mehr Zeit brauchen würde. Natürlich dieser ganze DMR-Schmarrn spricht gegen Steam. Andererseits wird es bei großen Produktionen eh früher oder später auf so was in der Art rauslaufen. Und da ist Steam noch relativ fair. Man vergleiche nur mit EA und Origin oder meinetwegen auch Blizzards Diablo 3 / Battle Net.

Mein persönliches Fazit: 1. Wer AAA-Spiele nutzen will, für den ist Steam imho das kleinste Übel. 2. Wer Indie-Spiele spielen will, für den ist Steam auch nicht unbedingt schlecht, wenn er die Spiele billig bekommt. Weil ein Indie-Spiel, das man für 5€ gekauft hat weiterverkaufen? Ich weiß ja nicht ☺ Für Indie-Spiele wäre zwar Desura oder Humble Strore der Hersteller selbst die bessere Variante als Steam, aber für Steam spricht oftmals der sehr billige Preis. z.B. habe ich Trine 2 + DLC für ca. 6€ an Weihnachten gekauft. Auf Desura/Frozenbyte hätte ich 12€ dafür gezahlt (ohne DLC). 3. Die Humble Bundles vereinen die Vorzüge von DRM-frei und günstig, die Ports sind aber oft minderwertig.

Dee

Avatar von Dee
21 20. Mai 2013 17:41

@15: Ich glaube, das wäre zu viel gewesen für den Artikel. Ich wollte explizit nur auf Steam eingehen und habe hoffentlich die Vor- und (für mich die überwiegenden) Nachteil dargestellt. Was Triple-A vs. Indie und die verschiedenen Spielekulturen angeht, kann ich Dir nur Extra Credits 🇬🇧 ans Herz legen, falls Du die Sendung noch nicht kennst.

@18: Valve hat daran gar nichts geändert. Ich glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei. Die Autorensignatur ist nur zur allgemeinen Info und keine Konsequenz des Artikels. Also Steam und Valve haben bei mir nichts damit zu tun, dass ich kein Windows mehr nutze. (Prinzipiell ist es aber doch schon so, dass die Verfügbarkeit von Steam dafür sorgen kann, dass man Windows ggf. nicht mehr starten muss. Je nachdem, welche Spiele man spielt.) Und ich begebe mich nicht in die Abhängigkeit von Sony (siehe oben) - außer Sony stellt irgendwann in ca. fünf Jahren keine PS3-Spiele mehr her. Das rechne ich aber mit ein.

Dee

Avatar von Dee
22 20. Mai 2013 17:48

@19: Nachtrag: "falls man Windows ausschließlich zum Spielen verwendet, könnte man den Rechner auch verkaufen und nur eine Konsole anschaffen" - Worauf läuft dann mein Linux und womit arbeite ich? Also Rechner verkaufen geht irgendwie nicht.

@20: Die Aussage ist sehr seltsam, denn der Code dahinter ist der gleiche, wurden schließlich vom gleichen Entwickler (Portierer) getätigt. Soweit ich weiß, wird nur an den Einstellungen und ich glaube, Libraries gefeilt, die man bei Steam benötigt, aber nicht am Spiele-Code selbst. Sprich, was im Humble Bundle bekommst, findest Du 1:1 in Steam wieder. (Deswegen bekommst Du beim Humble Bundle ja auch meist Steam-Keys mitgeliefert.)

Thorsten_Reinbold

23 20. Mai 2013 18:03

Erstmal natürlich noch: vielen Dank für den Artikel. 😉 Mich hatte das Thema in den letzten Wochen durchaus beschäftigt, daher passt das gerade richtig gut. Auch wenn ich persönlich eher die Positivaspekte der Entwicklung sehe.

Aber abseits von der Pro/Kontradebatte: ich finde es schon erstaunlich, wie flott sich die Entwicklung gestaltet. Möglicherweise muss man (ich pers. zähneknirschend) da auch mal Apple loben. Mit seinem Appstore hat Apple da ein Modell in die Welt gesetzt, das offenbar auch für Andere als Vorbild taugt. Ich finde es persönlich schön zu sehen, daß man auch unter Linux die Möglichkeiten hat, Software kaufen zu können. Im Falle von Steam denke ich daß die Akzeptanz und Verbreitung (nicht nur der Kaufplattform, sondern auch Linux selbst) durchaus steigen wird. Und, auch wenn das gerade nur eine von vielen möglichen Folgen ist, vielleicht sehen sich auch die Hardware/Treiberhersteller nun/bald etwas mehr gefordert, die Qualität ihrer Treiber zu verbessern.

Warten wir es ab, es bleibt in jedem Falle spannend. 😉

Developer92

Avatar von Developer92
24 20. Mai 2013 18:49

@19: Zur Info: Ich spiele auch lieber am PC, besitze demzufolge also keine Konsole und nutze Windows auch ausschließlich für dieses Vergnügen.

@22:

"falls man Windows ausschließlich zum Spielen verwendet, könnte man den Rechner auch verkaufen und nur eine Konsole anschaffen" - Worauf läuft dann mein Linux und womit arbeite ich? Also Rechner verkaufen geht irgendwie nicht.

Kein Linux, steht auch nicht in meiner Annahme.

@21:

Valve hat daran gar nichts geändert. Ich glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei. Die Autorensignatur ist nur zur allgemeinen Info und keine Konsequenz des Artikels.

Dass die Autorensignatur keine Konsequenz des Artikels ist, ist mir schon klar. Es ist nur ungewöhnlich, dass darin die Rede davon ist, dass die Fortschritte der letzten Jahre, was Spiele unter Linux angeht die Begründung dafür ist, dass du inzwischen ohne Windows PC (wenn auch nicht ohne PlayStation) auskommst. Die Folgerung ist einfach unsinnig.

Dee

Avatar von Dee
25 20. Mai 2013 19:33

@24: Finde ich nicht. Vor allem durch die Humble Bundles (u.a. darauf bezieht sich die Autorenbox) habe ich so viel Spielstoff unter Linux, dass ich kaum noch hinterherkomme. Selbst meine PS3 schalte ich nur ein- oder zweimal pro Monat an. Das war vor sagen wir 4 oder 5 Jahren noch nicht möglich. Aufgrund dieser Entwicklung (mehr Spiele unter Linux) benötige ich kein Windows mehr. Die Folgerung ist doch recht schlüssig, oder?

Jojio

26 20. Mai 2013 20:46

@22: Klaro. Aber auf Steam wird es anscheinend nur veröffentlicht, wenn es stabil läuft. Die Humble-Bundle-Ports laufen unter Steam noch teils unter "Beta". Oder anders ausgedrückt: Bei Humble Bundles werden Beta-Versionen verkauft, die teils "noch beim Kunden reifen", wenn man Spiele bei Steam kauft, dann kann man davon ausgehen, dass das Produkt fertig ist.

Beispiel: Psychonauts hat ewig gedauert, bis es spielbar war. Inzwischen ist es schon gut spielbar, aber auf Steam noch nicht offiziell zu kaufen. Und mich als Kunde ärgert DRM, aber genauso Software, die unfertig und buggy auf den Markt geschmissen wird. Und da gabs in der Vergangenheit bei HIB viele Beispiele...

Dee

Avatar von Dee
27 20. Mai 2013 21:45

@26: Ah, jetzt habe ich verstanden, was gemeint ist. Das ist natürlich korrekt. Ich glaube, es kam bisher nur einmal vor, dass etwas wirklich wegen Zeitdruck mit der heißen Nadel gestrickt wurde und erst wesentlich später als funktionierend nachgeliefert wurde (Vessel war es, wenn ich nicht irre). Ansonsten kann ich natürlich verstehen, dass es unter Linux mit seinen zig Variationen ab und an schwer sein kann, etwas zu liefern, was gleich überall auf Anhieb läuft. Ich hatte glaube ich bisher immer Glück. Meist lagen die Probleme auf meiner Seite und nicht beim Spiel. (Aber das ist natürlich nicht überall so.)

Jojio

28 20. Mai 2013 22:02

Naja, als weitere unsaubere Ports außer Vessel fallen mir Psychonauts (HIB 5), Torchlight (HIB 6) und Shank 2 (HIB 7) ein. Limbo lasse ich "gnädigerweise" ☺ mal außen vor, da das ein "wine-Experiment" war und in aktuellen HIB-Spielen kein wine mehr verwendet wird. Offspring Fling wurde auch sehr lieblos "portiert" (eine Flash-Datei, die im Browser läuft).

Jojio

29 20. Mai 2013 22:05

Dungeon Defenders hatte am Anfang wohl auch einige Probleme, ich habs aber erst vor kurzem angetestet, inzwischen scheint er zu funktionieren.

danielrichter

30 21. Mai 2013 00:05

(@13)

Naja ich finde es verständlich, dass die Publisher den Weiterverkauf von Spielen verhindern wollen. Im Gegensatz zu anderen Produkten gibt es bei Software immerhin keine Verschlechterung des Zustandes, die Spieldauer ist oft zeitlich begrenzt und der Aufwand hinter dem Einzelprodukt dürfte relativ gering sein, während die Entwicklung sehr teuer ist.

Damit sich die teure Entwicklung refinanziert, muss also so viel wie möglich verkauft werden. Ein tatsächlich florierender Gebrauchtmarkt wäre unkalkulierbar und könnte selbst Spiele, nach denen eine hohe Nachfrage besteht zu einem Misserfolg werden lassen und den Publisher in den Ruin treiben. Aus diesem Grund finde ich es durchaus nachvollziehbar und sinnvoll, dass Software in Form von personengebundenen Lizenzen verkauft wird. Man muss sich eben darüber im Klaren sein, dass die 45 € für das persönliche Spielerlebnis bezahlt werden und nicht für eine Wertanlage.

Dee

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31 21. Mai 2013 08:54

Mir fährt es gerade kalt den Rücken runter, wenn ich den Beitrag von danielrichter lese. Genau diese Einstellung führt dazu, dass dem Kunden immer mehr Rechte genommen werden. Ein Glück gibt es in Deutschland für physische Sachen ein Weiterverkaufsrecht. Und ja, das schließt Software auf CD/DVD/Bluray mit ein.

@28: Dummerweise alles Spiele, die ich (noch) nicht getestet habe. Ich komme bei den Bundles meist nicht hinterher. Dass so etwas aber auch mit Triple-A-Titel geschieht, beweisen die zahlreichen Bugs bei diversen teuren Spielen auch immer wieder. Ich erinnere da nur an Sacred, Gothic 3 oder an Alice: Madness returns. Grauenvoll zu spielen, weil es total verbuggt war. Erst Patches haben geholfen. Bei Sacred hat es ein Jahr gedauert, bis es spielbar war.

Masin_Al-Dujaili

32 21. Mai 2013 09:05

@4 & @7: Diese Argumentation ist ungefähr genauso zielführend, als würde man Amazons Empfehlungssystem ankreiden. Natürlich will der Anbieter Geld vom Nutzer, das ist ja auch nicht verwerflich – beide Seiten wissen schließlich davon. Wenn der Anbieter jetzt aber Maßnahmen ergreift, um dem Nutzer tatsächlich sinnvolle Angebote zu unterbreiten, ist das eine Win-Win-Situation und nicht die fürchterliche Ausbeutung, als die es gerne dargestellt wird. Psychogramm? Ja und? Wenn das Ergebnis ist, dass mir Spiele offeriert werden, an denen ich tatsächlich Spaß habe, dann soll mir das doch recht sein: "Nutzer, die X und Y gespielt haben, spielten auch gerne Z"

Was die Bildskalierung (und eventuell das Zurechtschneiden auf quadratische Formen) angeht: Natürlich erreicht das keine Schöpfungshöhe. Aber es ist eine Verletzung der Rechte des Urhebers, solange dieser keiner solchen Manipulation zustimmt. Und die Nutzungsvereinbarungen sollen genau das regeln. Wenn man Passagen aus solchen Vereinbarungen postet, sollte man vollständig posten:

1. Für Inhalte wie Fotos und Videos, die unter die Rechte an geistigem Eigentum (sog. „IP-Inhalte“) fallen, erteilst du uns durch deine Privatsphäre- und Anwendungseinstellungen die folgende Erlaubnis: Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz“). Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht.

Mit anderen Worten: Solange der Nutzer erwartet, dass der Anbieter seine Dienste zu erbringen hat, gilt diese Lizenz – eben zur Erbringung der Dienstleistungen. Wer das Teilen seiner Inhalte gestattet, überträgt dem Teilenden praktisch die gleichen Rechte. Das kann man alles in den Privatsphäre-Einstellungen einrichten. Und jetzt kommt es: Hat man alles passend eingerichtet, dass niemand die eigenen Inhalte teilen kann, jemand sie aber herunter- und dann wieder hochlädt, dann ist das ein Verstoß gegen das Urheberrecht von eben dieser Person. Und dann kann man seinen Anwalt beauftragen.

Jedenfalls will Facebook mit dieser Passage sicherstellen, dass ein Nutzer ihres Dienstes ihnen nicht ans Bein pinkeln kann wegen Urheberrechtsdingen. Und ja, sie könnten es geschickter formulieren. Google macht es vor:

Ihre Inhalte in unseren Diensten

Bei einigen unserer Dienste können Sie Inhalte einstellen. Sie behalten Ihre Rechte als Urheber und alle bestehenden gewerblichen Schutzrechte an den Inhalten, die Sie in unsere Diensten einstellen. Kurz gesagt: Was Ihnen gehört, bleibt auch Ihres.

Indem Sie urheberrechtlich oder sonst rechtlich geschützte Inhalte in unsere Diensten einstellen, räumen Sie Google und den zur Google Gruppe gehörenden Unternehmen sowie den Vertragspartnern von Google unentgeltlich die notwendigen, nicht ausschließlichen, weltweiten und zeitlich unbegrenzten Rechte ein, diese Inhalte ausschließlich zum Zweck der Erbringung des jeweiligen Dienstes und lediglich in dem dafür nötigen Umfang zu nutzen. Damit Google den jeweiligen Dienst anbieten kann, müssen die Inhalte zum Beispiel gespeichert und auf Servern gehostet werden. Das Nutzungsrecht umfasst daher insbesondere das Recht, die Inhalte technisch zu vervielfältigen. Weiterhin räumen Sie Google das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung Ihrer Inhalte ausschließlich für den Fall ein, dass Sie wegen der Natur des jeweiligen Dienstes eine öffentliche Zugänglichmachung beabsichtigen oder Sie ausdrücklich eine öffentliche Zugänglichmachung bestimmt haben. Das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung endet mit dem Zeitpunkt, in dem Sie einen eingestellten Inhalt aus einem bestimmten Dienst entfernen oder die Bestimmung der öffentlichen Zugänglichmachung aufheben. Bestimmte Dienste können zusätzlichen Bedingungen unterliegen, welche die Einräumung weiterer Rechte vorsehen. Achten Sie darauf, dass Sie, wenn Sie Inhalte in unsere Dienste hochladen, Ihrerseits über die hierzu eventuell notwendigen Rechte verfügen.

Weitere Informationen dazu, wie Google Inhalte verwendet und speichert, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung bzw. in den zusätzlichen Bedingungen für bestimmte Dienste. Wenn Sie uns Feedback oder Verbesserungsvorschläge zu unseren Diensten schicken, sind wir berechtigt, dieses Feedback und diese Verbesserungsvorschläge ohne Verpflichtung Ihnen gegenüber zu nutzen.

Mir geht nur langsam das Verständnis ab für die Verbreitung paranoiden Halbwissens in Sachen Datenschutz ("Sie sind alle hinter mir her!"), Urheberrecht ("OMG! Facebook/Google/Microsoft/Apple will uns alle enteignen") oder auch DRM ("Entrechtung der Nutzer!", "Steam ist böse!"). Mit ein wenig mehr Recherche im Vorfeld müsste man nicht solche pauschalen Behauptungen in den Raum stellen wie: Bei Steam ist alles mit DRM verseucht. Wie praktisch immer ist die Wahrheit bedeutend vielschichtiger. Außer bei Bluray, das ist des Teufels! 😉

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
33 21. Mai 2013 09:14

Schon Traurig, Endlich wird von seiten eines Softwareherstellers auch auf Linux Gesetzt, und Ausgeführt, schon wird daran Rumgemeckert!

Sehr viele User sind darüber mehr als Glücklich, und Zufrieden!

Dass Steam,und andere Hersteller Komerziell sind ist nichts neues, und wenn sie Gute Produkte Anbieten auch nicht zu Kritisieren!

Jetzt sollten sich die Hardwarehersteller noch Beteiligen, und es kann nur noch Besser werden!

MA_RI

Avatar von MA_RI
34 21. Mai 2013 10:11

Viel trauriger ist deine Rechtschreibung.

Masin_Al-Dujaili

35 21. Mai 2013 10:13

Genau, @34, weil an Diskussionen und Debatten keine Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche teilnehmen dürfen. Schön, dass du den Geist von Ubuntu so verinnerlicht hast. Bist ein Held!

Bobslia

36 21. Mai 2013 11:33

Ihr Linuxer seid schon ein komisches Volk. Erst wollen das Linux mehr verbreitung findet, dann bemüht sich eine Firma und es wird wieder Gejammert. In der heutigen Welt geht nunmal nicht beides. Entweder frei dafür klein oder nicht frei dafür groß. Mit der einstellung der Linux Communnity wird Linux niemals größer werden.

Thorsten_Reinbold

37 21. Mai 2013 11:36

@30: Sorry, aber das ist Unsinn. Der Gebrauchtmarkt ist bei Spielen, wie übrigens in vielen anderen Bereichen auch, nichts worum sich die Hersteller große Sorgen machen müssten. Dazu gibt es viel zu viele User, die neu kaufen und für die "gebraucht" nicht mal eine gedankliche Alternative ist. Den Weiterverkauf eines physisch vorhandenen Spiels aber mit einer Kundenkontenbindung unmöglich zu machen, finde ich einfach dreist. Ich bekam mal HL2 geschenkt, da gab es eben das Problem. Packung mit DVD und Lizenscode und man kann es nicht spielen. Ich hab es dann nicht legal gelöst, ohne dabei ein Unrechtsgefühl zu haben, das Spiel besaß ich ja schließlich. Gut, mit dem Kauf der Orangebox hat sich das nachträglich legalisiert.

@32: DANKE! Genau das denke ich mir auch des Öfteren. Ich bin natürlich froh über Menschen, die gewisse Dinge und Entwicklungen kritisch beäugen, aber was du schreibst trifft leider den Nagel auf den Kopf.

@34: Wenn du gegen Zaeggus Aussage bist, versuche es doch mal mit argumentieren.

Thorsten_Reinbold

38 21. Mai 2013 11:37

@36: Es gibt viele Bereiche zwischen "winzig" und "riesig". 😉 Ich denke nicht, dass "Linux" das Ziel hat die Weltherrschaft zu übernehmen.

BigSeagull

Avatar von BigSeagull
39 21. Mai 2013 12:25

Ich sehe das Thema "Wiederverkauf" weniger eng. Steam bietet immer wieder zahlreiche Titel zu Spottpreisen an und zumindest für mich persönlich geht die Rechnung dann wieder auf. Wenn ich ein Spiel für 40$ im Laden kaufe und für 30$ wieder wegkriege oder bei Steams Aktionen den selben Titel für 10$ kaufe spielt dann keine Rolle mehr. in beiden Fällen ist es theoretisch so als hätte ich 30$ gespart. Nur habe ich bei Variante 1 noch einen gewissen Aufwand einen Käufer zu finden und ein Paket zu verschicken.

MA_RI

Avatar von MA_RI
40 21. Mai 2013 12:26

@35 Der Geist von Ubuntu.... Bist du der Onkel von der Märchenstunde?


Jeder Browser hat eine funktionierende Rechtschreibkorrektur.

Masin_Al-Dujaili

41 21. Mai 2013 12:35

@40, vielleicht solltest Du nochmal http://de.wikipedia.org/wiki/Ubuntu_(Philosophie) zur Auffrischung lesen. Es gab mal eine Zeit, da legte man bei Ubuntu Linux und der Community sehr viel wert auf diese Philosophie. Und auch zur Benutzung von Rechtschreibkorrekturen benötigt man gewisse Fähigkeiten, die nicht jedem gegeben sind – willst Du die alle ausschließen?

Jojio

42 21. Mai 2013 14:22

@31: Klar, dass immer mal wieder verbuggte Spiele auf den Markt geschmissen werden. Aber bei den HIB wars schon etwas arg. Jedes Bundle, das ich gekauft hatte, hatte mind. ein sehr verbuggtes Spiel dabei. Dummerweise waren das meistens die Spiele, weswegen ich mir u.a. das Bundle erst geholt habe. Und sicherlich wird es bei Steam auch Spiele geben, die unfertig veröffentlicht werden. Aber die Spiele, die ich gekauft habe liefen alle bisher gut. Und wenn mal ein Spiel noch verbuggt sein sollte, dann wird es per Steam immerhin automatisch geupdatet, sobald es einen Patch gibt. Das ist schon recht komfortabel.

Damit das nicht falsch verstanden wird, ich will nicht die HIB runtermachen. Ich denke sie haben viel Arbeit geleistet, um Spiele unter Linux voranzubringen und ohne den HIB gäbe es viele Linux-Ports nicht. Dennoch habe ich das Gefühl, dass manchmal der Linux-Port lieblos/überhastet hingeklatsch wird. Da müsste HIB eigentlich so konsequent sein und das Spiel nicht ins Bundle nehmen.

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
43 21. Mai 2013 14:32

Ach nee, dass meine Deutsche Rechtschreibung nicht das allerbeste ist weis ich selber! Nur Schreibe ich meisten Französisch, und habe von daher etwas Mühe Deutsch zu Schreiben!

Aber ich glaube, dass die, die mich schon länger hier Kennen dies von mir Gewohnt sind, und auch nichts dagegen haben!

Kritisieren ist immer Einfacher als zu Argumentieren!

Masin_Al-Dujaili

44 21. Mai 2013 14:52

Oh, @43, entschuldige bitte. Menschen, deren Erstsprache nicht deutsch ist, habe ich ganz vergessen. Kurz zusammengefasst: Niemand sollte sich für seinen Schreibstil und seine Rechtschreibung rechtfertigen müssen. Es kann zahlreiche Gründe dafür geben, die man nicht ausbreiten muss.

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
45 21. Mai 2013 15:24

Ernstsprache? Wohl eher Muttersprache! Aber so schlimm habe ich es auch nicht Aufgefasst, sondern nur einmal wieder nach mehreren Jahren mal wieder Aufgefrischt! 😀

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
46 21. Mai 2013 15:25

Autsch!! Ernstsprache, so nen Quatsch! Erstsprache! 😳

sogae

Avatar von sogae
47 21. Mai 2013 15:36

@32:

Wenn man Passagen aus solchen Vereinbarungen postet, sollte man vollständig posten

Wozu? Ich habe das Relevante zitiert und die Quelle angegeben.

Mit anderen Worten: Solange der Nutzer erwartet, dass der Anbieter seine Dienste zu erbringen hat, gilt diese Lizenz – eben zur Erbringung der Dienstleistungen.

Dass diese Rechte nur zur Erbringung der "Dienstleistungen" eingeräumt werden, geht aber doch gar nicht aus dieser AGB Passage hervor. Einzig § 31 Absatz 5 UrhG würde in diesem Falle dafür sorgen. Unklar bleibt auch, was in einem solchen Konsum- und Werbenetzwerk zur Erbringung der "Dienstleistungen" nötig ist. Theoretisch dürfte sich kein Nutzer wundern, wenn er sein Konterfeit auf einem Stadtbus wiederfindet, mit dem Untertitel "i like facebook".

Im Übrigen ging es mir um die Beziehung zwischen Nutzer und Facebook. Alles, auch wenn man es nicht mit anderen Nutzern teilt, teilt man mit Facebook Inc..

Worauf du dich hier allerdings mit "paranoides Halbwissen" bis "bei Steam ist alles mit DRM verseucht" beziehst, ist mir ein Rätsel.

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
48 21. Mai 2013 15:59

Ich nutze Steam unter Windows seit Jahren, und das ohne Probleme, und nun schon eine weile auch unter Ubuntu, und ich bin immer noch Begeistert!

Und nur mal einen Vorteil zu Erwähnen: Nach einer Neuinstallation von Windows oder Ubuntu, einfach nur Steam Installieren, Einloggen, und die Registrierten Games / Softwares Installieren lassen! Ich muss da nicht mehr mit zig CD/DVD's Rumhantieren!

Geht alles von selbst!

Dee

Avatar von Dee
49 21. Mai 2013 18:43

@33 und @36: Ich sehe als Steam als gute Chance, Linux als Spiele-Plattform zu etablieren. Aber deswegen muss ich es nicht nutzen. Ich hoffe darauf, dass das ganze Konzept mit DRM irgendwann von selbst verschwindet. Bei Musik hat das geklappt. Vielleicht klappt es auch bei Spielen.

@37: Ganz so sorglos sind die Publisher nicht: hier und hier. Das zweite ist aber Spekulation PS4 und Xbox sind noch nicht veröffentlicht. Man denke auch an Ubisoft und EA vor drei Jahren.

@42: Weißt Du, ob man bei dem Kauf über das Ubuntu Software Center ein Update bekommt? Derzeit lade ich die beim HIB auch immer nachträglich herunter, wenn ich lese, dass es ein Problem gibt.

Masin_Al-Dujaili

50 21. Mai 2013 19:16

@47: Der relevante Teil umfasst aber auch "Für Inhalte wie Fotos und Videos, die unter die Rechte an geistigem Eigentum (sog. „IP-Inhalte“) fallen, erteilst du uns durch deine Privatsphäre- und Anwendungseinstellungen die folgende Erlaubnis: [...]" und "Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht", was zusammengenommen deutliche Hinweise darauf sind, dass die Erlaubnis der Erbringung der Dienstleistung dient. Nur die von dir zitierte Stelle zu zitieren, hat schon was von 'aus dem Kontext reißen'.

Die erbrachte Dienstleistung wiederum ist das Teilen von hochgeladenen Inhalten, für die Facebook wiederum Rechte vom Rechteinhaber benötigt (und großzügig davon ausgeht, dass der Nutzer der Rechteinhaber ist). Was darunter zu verstehen ist, hat Google in seiner Nutzungsvereinbarung recht deutlich formuliert. Es ist aber auch nicht notwendig, das so en detail auszuformulieren, es ist eher ein freundliches Entgegenkommen. Zur Erbringung der Dienstleistung ist es nicht nötig, Bilder der Nutzer zu Werbezwecken zu verwenden (auch wenn man als Nutzer einer solchen Verwendung zustimmen kann).

Wozu man allerdings Daten bei FB hochladen sollte, wenn man sie dann doch nicht teilen möchte, bleibt mir rätselhaft. Vielleicht wäre Dropbox die sinnvollere Lösung dafür.

Und mit 'paranoides Halbwissen' meine ich die weitverbreitete Tendenz, hinter allen juristischen Winkelzügen von Unternehmen immer gleich das Schlimmste zum Nachteile der Anwender zu vermuten und dieses unreflektiert zum besten zu geben. In den Anfangstagen von iTunes hat Apple den Major-Labels auch Kopierschutzmaßnahmen anbieten müssen, weil die es so wollten. Später hat Apple denen dann gesagt, dass es in Zukunft auch ohne Kopierschutz gehen muss. Nicht weil Apple so unter Druck gesetzt wurde, sondern weil der Kopierschutz eh nur ein Feigenblatt war. Auch Steam ist nicht mit DRM verseucht, weil Valve ein so großer Fan von DRM ist. Steam ist a) nicht DRM-verseucht, und b) will Valve Steam allen Publishern als Plattform anbieten können, also müssen sie DRM im Programm haben. Wenn ein Titel bei Steam also mit DRM verseucht ist, dann war das nicht Valves Entscheidung, es ist auch nicht die Schuld von Steam, weil DRM sein muss, es ist die Entscheidung des Publishers hinter dem Titel, DRM nutzen zu wollen.

Und falls du immer noch nicht weißt, worauf ich mich beziehe, dann google mal nach Aluhüten, Chemtrails und Verschwörungstheorien. Was anderes ist dieses sinnlose 'Firma X ist böse' auch nicht.

Zaeggu

Avatar von Zaeggu
51 21. Mai 2013 20:00

@49 Das stimmt! Klar ist der Weg zu einem System, das von einer grossen Gesellschaft Genutzt wird sehr lang, aber nicht mehr so fern! Klar ist auch, dass es den meisten schwer fällt sich an das Linux-System zu Gewöhnen, aber auch das wird mit immer mehr Fertigen Tools immer Leichter! Die .exe Doppelklick-Gewohnheit der Windows User hat schon sehr viele immer wieder zum Viren-Troyaner- Verseuchten System Gebracht, wo nur noch eine Komplette Neuinstallation Geholfen hatte! Ist so, das habe ich selber zig mal Erlebt, und vor allem mit meinen Nachbarn, bis ich den Kontakt Abgebrochen hatte, da ich damals fast jeden dritten Tag wieder ne Gurke von denen Fehlerbereinigen musste! Klar kann dies auch unter Linux passieren, aber nicht so Arg!

Dee

Avatar von Dee
52 21. Mai 2013 20:23

@50: Sind die Valve-Titel den DRM-frei? In dem Forumthread, den Du bei @2 gepostet hast, stehen zumindest keine Valve-Titel im ersten Posting. (Habe nicht die restlichen 21 Seiten durchgelesen.) Immerhin finde ich gerade diese Aussage von Gabe Newell. Soweit ich das lese, spricht er sich aber nur gegen zu aggressives DRM wie Always-on aus. Vielleicht hast Du ja noch was Besseres zum Nachlesen!

bliet

Avatar von bliet
53 21. Mai 2013 22:09

Gekauft? Ja, da ist das Problem. Bei Steam kauft man keine Spiele, sondern man kauft nur das Nutzungsrecht. Und der rechtliche Unterschied ist hier immens.

Ich bin auch kein Experte. Aber auch im Laden kauft man nur ein Nutzungsrecht (wie allgemein bei Software, egal ob Spiel oder Office). Der Unterschied ist, das der Kauf im Laden mit einer CD/DVD verbunden ist. Hier wird also eine reale Sache verkauft. Diese reale Sache kann ich als Käufer weiterverkaufen, da sich das Verbreitungsrecht an der konkreten Sachen erschöpft. Der ursprünglicher Verkäufer darf mir also nicht verbieten, die CD weiter zu verkaufen, da dieses Recht erschöpft. Bei einem Download gibt es aber keine CD, also keine konkrete Sachen, und somit auch keine Erschöpfung des Verbreitungsrechts. Der Unterschied liegt also nicht darin, dass man im Laden andere "Rechte" kaufen würde, auch dort bekommt man nur Nutzungsrechte, sondern, dass es im Laden eine CD gibt.

Es gibt also drei Fälle, die betrachtet werden müssen: Zum einen der Onlinekauf nur mit Download; zum zweiten der kauf im Laden mit CD aber dennoch ein Steam-Spiel, und der klassische Kauf der CD ohne DRM.

Jojio

54 22. Mai 2013 00:51

@49: Beim USC bekommt man normal die Updates, beispielsweise Rochard ging am Anfang mein Controller nicht und das Update kam dann rein, Torchlight wurde auch geupdatet, ein paar andere Spiele auch (die aber problemlos liefen). Andere Spiele wurden bei mir nicht geupdatet, z.B. Psychonauts wurde nicht geupdatet, obwohl die HIB-Version ein paar Updates in der Zwischenzeit bekam...

MA_RI

Avatar von MA_RI
55 22. Mai 2013 06:39

@41 Ich will niemanden ausschließen...das steht auch nirgendwo.

Es gab mal eine Zeit, da legte man bei Ubuntu Linux und der Community sehr viel wert auf diese Philosophie.

Rückläufig betrachtet, reines Marketing von Canonical, um die kritische Masse zur kommerziellen Ausrichtung zu erhalten. Mehr nicht..

Dee

Avatar von Dee
56 22. Mai 2013 07:04

@53: Du hast Recht. Danke für die Korrektur der Wortwahl. Das hätte ich anders schreiben müssen. Fall 2 ist im Übrigen der Interessantes. Vom deutschen Gesetzgeber her darf ich die CD weiterverkaufen. Kann ich aber seitens Steam das Spiel übertragen? Oder kann man aktivierte Spiele deaktivieren/löschen?

@54: Danke für die Info. Hatte so etwas vermutet/gehofft. Dann ist das immerhin mit dem HIB nicht ganz so schlimm (in den meisten Fällen).

BuffaloBill

Avatar von BuffaloBill
57 22. Mai 2013 10:25

Es gibt so etwas, das nennt sich AGB. Das sind die Dinger, die ellenlangsind und die niemand liest. Wenn du dein Spiel auf DVD (oder Anderes Medium) kaufst, dann musst du "ich akzeptiere die Lizenz blabla" kliken, was wir alle schön brav tun. In der Lizenz steht eigentlich IMMER, das du das Spiel NICHT weiterverkaufen darfst.

So gesehen: Normal gekaufte Spiele darfst du im Sinne der AGB eigentlich auch nicht weiterverkaufen.

Insofern ist das kein Argument, das angebracht werden kann. Der Weiterverkauf von Spielen ist so oder so verboten (nach AGB)- egal auf welchem Medium.

Jetzt gibt es aber noch so etwas das nennt sich Gesetz und das ist auch ellenlang und das liest auch niemand. Das Gesetz steht über den AGB, und im Gesetz steht, das ich mein Spiel DOCh weiterverkaufen darf.

Wenn also das Gesetz sagt, das ich mein Spiel weiterverkaufen darf, dann darf ich auch mein Steam-Spiel weiterverkaufen, wenn ich undebingt will. Klar, es mag etwas komplizierter sein, aber ich kann ja einfach für jedes Spiel einen Account anlegen und dann den Account verkaufen?

Klar, sagt die AGB von Steam, dass ich keine Doppelaccounts anlegen darf (beweisst mir das erstmal) und das ich meine Accounts nicht weiterverkaufen dard, aber das gesetzt sagt, ich darf doch.

Ich verstehe nicht, wieso dir die AGB von STEAM so wichtig sind, wenn du sie doch sonst auch ignoriest.

PS: auch zur Datenweitergabe gibt es Gesetzte. AGBS sind mit Absicht so schwammig formuliert.

Hefeweiz3n

Moderator, Webteam

Avatar von Hefeweiz3n
58 22. Mai 2013 11:49

Dazu gibt es auch ein Urteil des EuGH: Wegweisendes Urteil zu gebrauchten Software-Lizenzen (Bericht von ZEIT Online).

So wie ich das verstehe kann man also bei Steam verlangen das man die Lizenz aus dem eigenen Account herauslösen kann und dann weiterverkaufen kann. Technisch machbar, vermutlich nicht implementiert. Müsste man einfach mal einklagen 😉.

Dee

Avatar von Dee
59 22. Mai 2013 12:16

@57: Zeige mir bitte eine deutsche EULA (es ist keine AGB, da kein Geschäft zwischen den Partnern zustande kommt, sondern nur eine End User License Agreement), wo drinsteht, das man das Spiel (auf dem Datenträger) nicht weiter verkaufen darf.

@58: Da läuft ja derzeit die Klage in Deutschland gegen Valve. Ist im Ikhaya-Beitrag verlinkt.

Hefeweiz3n

Moderator, Webteam

Avatar von Hefeweiz3n
60 22. Mai 2013 12:24

Da sieht man wieder was passiert wenn man den Artikel schon vor Tagen gelesen hat und sich seitdem nur an den Kommentaren langhangelt 😉.

Matthias

Avatar von Matthias
61 25. Mai 2013 16:22

Mir fehlt in diesem Steam bashing Artikel klar der Hinweis auf das DRM agnostische Desura und seinem Open Source client Desurium.

liberavia

Avatar von liberavia
62 26. Mai 2013 19:58

Auch ich besitze noch eine XP-Partition zum spielen, habe diese aber nun bestimmt 1,5 Jahre nicht mehr benutzt.

Grund: wine/playonlinux ist mittlerweile so gut geworden, dass sich sämtliche von mir gekaufte Win-Titel damit problemlos zocken kann ☺

Zugegeben verwende ich ausschließlich ältere Titel von der Pyramide, da ich als Gelegenheitszocker mit dem Output der Games-Industrie eh nicht mithalten kann ☺