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Pidora und Wayland für den Raspberry Pi

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Der Raspberry Pi erfreut sich seit seiner Vorstellung 2011 sehr großer Beliebtheit. Immer mehr Projekte werden damit realisiert. Nun gibt es ein weiteres Betriebssystem für den Rechner im Hosentaschenformat: Pidora.

Geschichte und Hardware

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Raspberry Pi.
Lizenz: CC-BY 2.0 (Nico Kaiser)

Der Raspberry Pi ist ein kleiner Computer, der aus einer einzigen Platine besteht. Auf der Platine ist ein 700-Mhz-Broadcom-Prozessor, 256 MB (Model A) bzw. 512 MB (Model B) Arbeitsspeicher und eine OpenGL-ES-2.0-fähiger Grafikprozessor verbaut.

Das Gerät wurde 2011 vorgestellt (war damals noch etwas kleiner) und ist seitdem bei Bastlern sehr beliebt, da es über alle notwendigen Anschlüsse wie Grafik, Netzwerk und USB verfügt oder mit etwas Geschick leicht erweitert werden kann.

Neue Distribution: Pidora

Die bisher wahrscheinlich am häufigsten genutzte Distribution 🇬🇧 für den Raspberry Pi ist Raspbian 🇬🇧 . Basierend auf Debian „Wheezy“ steht das System seit 2012 für die ARMv6-Architektur zur Verfügung. Aber auch Arch Linux läuft auf dem Gerät.

Nun gibt es einen weitere große Distribution, die für den Raspberry Pi angepasst wurde. Das System nennt sich Pidora 🇬🇧 und basiert auf Fedora. Laut den Release Notes 🇬🇧 wurden viele der Pakete für ARM angepasst und stehen somit zur Installation via yum zur Verfügung.

Wayland auf dem Raspberry Pi

Passend zu der Meldung oben gibt es auch Neuigkeiten bezüglich Wayland. Der Display-Server soll irgendwann einmal das X-Window-System ablösen, da dieses etwas in die Jahre gekommen ist.

Dies zeigt sich auch beim Raspberry Pi respektive bei Raspbian. Da es keine speziellen Anpassungen im X-Window-System für die Architektur des Raspberry Pi gibt, finden die Berechnungen alle in der CPU anstatt im Grafikprozessor statt, was zu langsam(er) laufenden Anwendungen führt.

Entwickler haben nun Wayland für den Broadcom-Grafikprozessor angepasst 🇬🇧 und das Ergebnis in einem YouTube-Video vorgestellt. Damit sollen auch in Zukunft grafisch komplexere Berechnungen auf dem Raspberry Pi möglich sein.

Veröffentlicht von Dee | 27. Mai 2013 06:25 | Kategorie: Linux und Open Source | # Fehler im Artikel melden

clocker

Avatar von clocker
1 27. Mai 2013 07:56

Danke für den Bericht. Werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren 😬

juifeng

2 27. Mai 2013 10:17

Interessant ist, dass Fedora ursprünglich mal als "offizielle" Distribution, die von der Raspberry Pi Foundation empfohlen wird, geplant war. Raspbian war nur ein Hobbyprojekt eines Debianfans unter fleißiger Mithilfe eines Debian Developers.

Als dann langsam klar wurde, dass Fedora nicht das liefern konnte, was von der Foundation geplant war (die Images liefen nicht wirklich rund), gab es zunächst nur ein offizielles Image auf Basis von Debian Squeeze (armel, also offiziell vom Debian-Projekt). Das war nicht als empfohlene Distribution vorgesehen, lief aber besser als die Fedora-Images.

Nachdem Raspbian dann einen Großteil der Pakete für armhf übersetzt hatte, wurde von offizieller Seite auf deren Paketarchiv umgestellt. Und das hat sich wohl bis heute gehalten. Vielleicht wird ja Fedora bald wieder einen größeren Stellenwert einnehmen, falls die neuen Images besser funktionieren. Bisher sind sie auf der Download-Seite auf Platz 3.

PhotonX

Avatar von PhotonX
3 27. Mai 2013 12:35

Ein ganz toller Name, "pidor" ist im Russischen ein Schimpfwort für Homosexuelle Männer...

clocker

Avatar von clocker
4 27. Mai 2013 17:37

@2: Danke für die Info.

Yanneck

Avatar von Yanneck
5 28. Mai 2013 10:35

Raspberrypi fetzt einfach. Canonical hätte sich mal da was überlegen sollen, anstatt den Mobilfunk-Markt zu revolutionieren. Low-Cost-Ubuntu für alle Haushalte. Xbmcubuntupi. Raspbuntu. Was auch immer, in einem netten Gehäuse mit Ubuntu-Circle drauf, fertig ist das Ding.

Kopfweh

6 28. Mai 2013 17:41

@3: Also jetzt interessiert mich doch mal, woher man sowas eigentlich weiß?! 😲

@5: Danke für den Kommentar! Das mit der Revolutionierung des Mobilfunk-Marktes hat mir den Tag versüßt! 😉 😀

Noxys

Avatar von Noxys
7 28. Mai 2013 18:16

Ich werde mir das Teil morgen Kaufen , weil es mir schon länger interressiert! 1ste sd ist dann XMBC , 2te sd ist Debian!! Mal ein bißchen rumbasteln 👍

PhotonX

Avatar von PhotonX
8 29. Mai 2013 08:51

@6: Man ist Russe. ☺

Ryuno-Ki

Avatar von Ryuno-Ki
9 30. Mai 2013 13:25

Hab gestern im IRC aufgeschnappt, dass eine Sabayon-Distribution für Raspberry Pi auch in Planung ist. Kann sich nur um Monate handeln ... Wäre dann ein Gentoo-basiertes Ding ☺

sven-s

Avatar von sven-s
10 31. Mai 2013 22:52

Ein pures Gentoo waere sicher einfacher drauf laufen zu lassen. Einfach das Stage3-arm-Archiv nehmen, installieren und anpassen, normale Gentoo-Manier quasi. 😉