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Erfahrungen mit Mir

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Nach wie vor arbeitet Canonical fleißig am eigenen Display-Server namens Mir, der die Grundlage für Unity 8 sein soll. In den letzten Wochen gab es wieder einige Neuigkeiten bezüglich der Weiterentwicklung.

Mark Shuttleworths zwei Wochen mit Mir

Mark Shuttleworth, Canonical-Chef und Ubuntu-Gründer, berichtet in seinem Blog 🇬🇧 über seine Erfahrungen mit Mir, die er in den letzten zwei Wochen sammeln konnte.

Für den Test hat er Mir auf seinem Intel Dell XPS installiert und war bereits nach kurzer Zeit begeistert, da sich das System mit Mir flüssiger anfühlte als mit Xorg und Compiz. Der geringere Speicherverbrauch als unter X spricht da für sich. Laut Shuttleworth sind die Anforderungen, die man mit Mir im Mobilbereich hat, auch für den Desktop förderlich. So soll auch die Ausführung von X-Anwendungen unter Mir reibungslos laufen.

In seinem Blog-Posting weist Shuttleworth auch noch einmal auf die Risiken hin, die die Entwicklung von Mir mit sich bringt. So sei es keine einfache Entscheidung gewesen, einen neuen Display-Server zu programmieren. Die „Konkurrenz“ (zum Beispiel in Form von Wayland) sieht Shuttleworth aber als gesund an. Seiner Meinung nach liegen die Vorteile jedoch bei Mir, was zum Beispiel die API-Implementierung in Mir gegenüber der Protokoll-Implementierung anderer Display-Server angeht. Hier wird die Zukunft zeigen, wie und ob sich Mir gegen den Rest durchsetzen wird.

Shuttleworth betont aber noch einmal, dass jede Desktop-Umgebung mit Mir zurecht kommen wird. Sei es über den X-Stack oder eine native Unterstützung. Auch andere Distributionen sollen von Mir profitieren und erst wenn eine klare Schnittstelle gegeben ist, die andere leicht nutzen können, werde Mir veröffentlicht. Bereits in Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“ wird Mir enthalten sein und soll dort natürlich auch mit allen Programmen funktionieren (siehe Mirs Fahrplan unten).

Mirs Fahrplan

Passend zu Shuttleworths Erfahrungen wurden auf der Mailingliste von Oliver Ries, Engineering Director für Unity und Mir, Ende Juni die kommenden Meilensteine bekannt gegeben. Dabei sagt Ries das Gleiche wie Shuttleworth, nämlich dass alle Desktop-Umgebungen und Ubuntu-Derivate gut mit Mir zusammenarbeiten werden.

In Ubuntu 13.10 wird es mit XMir eine entsprechende Anbindung von X an Mir geben. Das heißt, dass alle X-Programme auf Mir ausgeführt werden, wenn auch noch nicht nativ. Basis hierfür ist Unity 7. Der Fallback-Modus, den es dann noch geben wird, wird mit Ubuntu 14.04, der nächsten LTS-Version, wegfallen. Ab Ubuntu 14.10 und danach sollen alle Applikationen dann nativ auf Mir laufen. Da XMir in einer LTS-Version eingesetzt wird, soll es damit auch für fünf Jahre (bis Mitte 2019) unterstützt werden.

Eine kleine FAQ und Erklärung des Fahrplans gibt es auf The Fridge 🇬🇧. Dort wird auch der nicht unwichtige Punkt erwähnt, dass derzeit keiner der proprietären Grafiktreiber von ATI und NVIDIA Mir unterstützt. Nur Systeme mit Open-Source-Treibern (Intel, nouveau, radeon) kommen in den Genuss von XMir in Ubuntu 13.10. Man arbeite aber mit den Grafikchipherstellern zusammen, damit Mir auch von den proprietären Treibern ab Ubuntu 14.04 unterstützt wird.

Keine Unterstützung seitens Kubuntu

Wie Kubuntu-Chefentwickler Jonathan Riddell in seinem Blog 🇬🇧 schreibt, wird Kubuntu nicht auf den Mir-Zug aufspringen. Auch wenn Ubuntu 13.10 mit Mir bzw. XMir (siehe oben) ausgeliefert wird, hält man bei dem Ubuntu-Derivat mit KDE-Desktop an Wayland fest.

Hierbei wird der Übergang zu Wayland aber nicht so schnell erfolgen. Für Kubuntu 13.10 und 14.04 LTS wird man nach wie vor auf X setzen. Erst danach hofft man, auf Wayland wechseln zu können und dass andere Distributionen folgen. Ob Riddells Hoffnungen erfüllt werden, wird sich ab 2014 zeigen. Den Vorsprung, den Canonical mit Mir dann gegebenenfalls haben wird, kann man aber unter Umständen nur schwer einholen.

Kritik an Lizenzpolitik

Kernel-Entwickler Matthew Garret bloggt seine Befürchtungen 🇬🇧, dass Canonical Teile von Ubuntu Touch und Mir unter einer proprietären Lizenz veröffentlichen könnte.

Grund für diese Befürchtung sind die Contributors License Agreements (CLA). Über diese wird geregelt, was Canonical mit dem Code, den Entwickler beisteuern, machen darf. Ein Absatz davon ist, dass Canonical das Recht hat, den Code unter einer anderen Lizenz als der GPLv3 zu veröffentlichen.

Die Frage ist, wieso Canonical dies tun sollte? Hier führt Garret die Hardwarehersteller von Mobilgeräten an. Diese haben oft kein Interesse daran, dass Nutzer das vorinstallierte System durch ein anderes ersetzen. Demnach könnte es sein, dass diese Hersteller von Canonical verlangen, den Code von Ubuntu Touch und Mir nicht mehr öffentlich zugänglich zu machen.

Derzeit hat Canonical nichts in diese Richtung geplant – zumindest nicht nach offiziellen Angaben. Ob Garrets Befürchtungen eintreten, kann wieder nur die Zukunft zeigen.

Veröffentlicht von Dee | 10. Juli 2013 21:15 | Kategorie: Rund um Ubuntu | # Fehler im Artikel melden

Kerlbürste_Suessholz

Avatar von Kerlbürste_Suessholz
1 10. Juli 2013 22:13

Oh, der Geschäftsführer ist von dem Produkt seines Unternehmens begeistert... 😐

Ubuntu_Neuling

2 10. Juli 2013 22:19

Auch wenn ich kein Linux-Experte bin, sehe ich den Alleingang von Ubuntu mit Unity und vor allem mit "Mir" sehr skeptisch. Was Shuttleworth als positive Konkurrenz betrachtet, sehe ich eher nachteilig. Es ist viel effektiver an nur wenigen Projekten zu arbeiten, als dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Ich bin jedenfalls gespannt, wie viel Arbeit "Mir" Entwicklern bereiten wird, damit ihr Programm unter Ubuntu läuft - ist das nicht eine Verschwendung von Arbeitskraft?

Viele werden mir hier nicht zustimmen, aber gerade die Heterogenität von Linux bereitet vielen Anfängern Schwierigkeiten und stört sicherlich auch die Verbreitung von Linux. Versucht mal jemanden zu erklären was Linux ist und wie man es bedient. Hier braucht man Infos über Distro, Oberfläche, Version ...

Wayland und ein angepasstes Gnome (das ähnlich aussehen könnte wie die Unity-Oberfläche) wären meiner Meinung nach, der bessere Weg gewesen.

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
3 10. Juli 2013 22:22

@1: Ich glaube, dass der Artikel mit der Geschäftsführerin von Canonical nicht sehr viel zu tun hat.

kaputtnik

4 10. Juli 2013 22:24

@1: 🤣

@2: Das ist der Fluch und der Segen von Open Source.

Vielen Dank für den, wie ich finde, sachlichen Artikel 👍

juifeng

5 10. Juli 2013 22:30

Wenn Mark das so empfindet, ist es ja schön..

2D-Benchmarks zeigen ein anderes Bild, auch wenn ein Benchmark natürlich nicht viel über die gefühlte Geschwindigkeit aussagt. Da kommt es ja auch auf die Latenzen und andere Dinge an. Die Benchmarks sind auch schon etwas älter.

Siehe: http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=ubuntu_xmir_2d&num=2

Moses-junior

Avatar von Moses-junior
6 10. Juli 2013 22:56

Toller Beitrag, danke.

Thorsten_Reinbold

7 11. Juli 2013 00:49

@3: Und ich finde es immer etwas unglücklich, wenn Leute so tun als wenn sie nicht wüssten, was gemeint ist/war und sich absichtlich dumm stellen (!).

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
8 11. Juli 2013 06:46

@7: Ich glaube nicht das ich mich dumm gestellt habe, sondern nur etwas aufgeklärt habe. ☺

basti171

9 11. Juli 2013 07:02

@2 bei mir stimme ich dir teilweise zu. allerdings weiß hier keiner intern wie groß die unterschiede zwischen wayland und mir sind. gearde in bezug auf treiber, was das zu bedeuten hat.

warum sollte canonical mit gnome zusammenarbeiten und warum sollte das besser sein? unity wäre mit denen nicht machbar gewesen. wie willst du mit jemandem zusammenarbeiten, der dir ständig stöcke zwischen die beine wirft? da muss dann zu allem diskutiert werden und man kommt gar nicht mehr zum entwickeln. was die leute bei gnome für vorstellungen haben, sieht man ja schon an nautilus, der wird mit jeder version schlechter. auch kann man wohl kaum ein konsistentes UI über tablet, smartphone und desktop anbieten, wenn man alles generisch zulässt und der user den desktop gestalten kann wie er will. setz mal jemanden an einen anderen linux-desktop. der findet sich erstmal nicht zurecht. deswegen arbeiten bei linux auch alle mit dem terminal, da das UI völlig inkonsistent und verschieden ist. das wäre erst recht ohne unity so.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
10 11. Juli 2013 07:58

Den Vorsprung, den Canonical mit Mir dann gegebenenfalls haben wird, kann man aber unter Umständen nur schwer einholen.

wtf? Welcher Vorsprung? Ich bin mir ziemlich sicher, dass der aktuelle Entwicklungsstand von KDE auf Wayland schon weiter ist als Unity auf Mir

kaputtnik

11 11. Juli 2013 08:06

@10: Hehe, über den Satz bin ich auch gestolpert. Das Wörtchen gegebenenfalls schränkt die Aussage jedoch ein 😉

Dee

Avatar von Dee
12 11. Juli 2013 12:51

@11: Danke, dass Du das Wort gesehen hast. ☺

@10: Es ist nur eine Vermutung, aber Canonical könnte mit dem Forcieren ihres Plans (in 14.04 schon kein Fallback-Modus mehr) das Projekt ggf. stärker und schneller vorantreibern als dies bei Wayland der Fall ist. Mit Wayland will man sich bei Kubuntu ja noch bis 14.10 Zeit lassen. Bis dahin hat Canonical also schon ein Jahr Erfahrung mit Mir sammeln können, weil es bereits bei den Nutzern auf dem Computer ist. (Wenn sie sich an den Plan halten.)

Kelhim

Avatar von Kelhim
13 11. Juli 2013 15:32

@9: Das war ja die Schizophrenie der Kritik an den Unity-Anfängen: "Igitt, ein Alleingang! Canonical hätte seine Ideen lieber zusammen mit dem Gnome-Team umsetzen sollen, das sie von Anfang nicht haben wollte und das stattdessen Gnome 3 entwickelte, das ich genauso wenig mag!" Ich habe aber das Gefühl, dass der Sturm im Wasserglas mittlerweile verklungen ist. Sowohl bei Gnome 3 als auch bei Unity.

Developer92

Avatar von Developer92
14 11. Juli 2013 16:27

@9:

unity wäre mit denen nicht machbar gewesen. wie willst du mit jemandem zusammenarbeiten, der dir ständig stöcke zwischen die beine wirft?

Dir ist aber schon bewusst, dass die Gnome-Entwickler keine Hündchen sind die das tun, was Canonical verlangt, sondern alleine denken können und Gnome nach ihren Vorstellungen gestalten? Wär ja noch schöner, wenn Canonical eine Desktopumgebung braucht und die Gnome-Leute zimmern das mal eben zusammen, aus Langeweile oder so...

Warum sollten die bitteschön zusammenarbeite?

setz mal jemanden an einen anderen linux-desktop. der findet sich erstmal nicht zurecht.

Blödsinn. Hab Montag/Dienstag erst mit OpenSUSE 10.3 arbeiten müssen, ging problemlos.

Wenn man erstmal die grundlegenden Konzepte verstanden hat und nicht schon Panik bekommt, wenn mal die Farbe des Rahmens anders ist (und ja, ich hab das schon einmal live miterlebt), kann man so ziemlich jeden Desktop bedienen. Ist in jedem Bereich des Lebens so, wird einem halt erst bewusst, wenn man etwas Erfahrung gesammelt hat.

Kelhim

Avatar von Kelhim
15 11. Juli 2013 18:25

@14: Das hat niemand behauptet, wo nimmst du denn diesen geballten Unsinn her?

Es ist doch vielmehr andersherum: Canonical wurde ein Alleingang vorgeworfen, obwohl er angesichts der Aussichtslosigkeit, es zusammen mit Gnome zu entwickeln, nur vernünftig war.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
16 11. Juli 2013 22:28

@12: der Grund warum Kubuntu erst in 14.10 auf Wayland wechseln will, ist dass wir bei KDE kein Release auf Wayland haben werden, dass man in 14.04 integrieren könnte. 14.04 wird ein LTS und 4.11 ist ein "LTS" in den KDE Plasma Workspaces. Da wird man ja nicht den neuen Code von Plasma Workspaces 2 zum Einsatz nehme. Das wäre verrückt.

Was die Erfahrung angeht: 14.04 in Ubuntu wird auch nur auf XMir (und nicht auf Mir) basieren. Das ist kein wirklicher Einsatz, sondern nicht mehr als ein Fake. Da kann unser Wayland Backend in 4.11 schon bedeutend mehr - wir sprechen wenigstens Wayland und ersetzen nicht einfach X durch XWayland.

Ach ich hätte auch einen Blogpost schreiben können, dass ich zwei Wochen lang auf Wayland gearbeitet hab. Hab ich nicht, weil es Schwachsinn ist. Wayland ist die ganze Zeit am Laufen - jetzt gerade hab ich ein Weston+KWin auf tty2 und X11+KWin auf tty7.

Dee

Avatar von Dee
17 12. Juli 2013 06:03

@12: Ich schrieb ja nirgends, dass Wayland nicht aktiv entwickelt wird. Es ist wie gesagt nur eine Vermutung, dass die Erfahrungen, die man mit Mir bzw. XMir sammelt, Canonical stark helfen werden.

Ich habe immer noch das Gefühl, dass Du das Thema Mir sehr persönlich nimmst. Ich seh das wohl etwas differenzierter. Ich wünsche jedenfalls beiden Projekten Erfolg, denn Linux war schon immer für seine Vielfalt und Alternativen bekannt.

dbet

18 12. Juli 2013 10:58

@17: Danke für deinen zweiten Absatz. Etwas vom Vernünftigsten, was ich in letzter Zeit in solchen Diskussionen gesehen habe. Vielfalt ist auch in der Natur zu sehen und das natürlichste der Welt.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
19 12. Juli 2013 12:03

@17: ich hatte das nur geschrieben, weil es sehr oft in den "Medien" so aussieht, als ob nur Canonical daran arbeitet. Mir wird extrem gehypt, aber alles um Wayland ist eigentlich weiter. Deine Vermutung lässt Kubuntu schlecht dastehen und das basiert auf keiner Grundlage.

Und ja klar nimm ich das persönlich, da ich persönlich sehr stark angegriffen werde - leider.

RagnarTheRock

20 12. Juli 2013 12:25

@19 Als jemanden der beiden Projekten relativ unbeteiligt gegenüber steht, nehme ich von Dir schon lange nicht mehr konstruktives war wenn es um Mir geht. Sondern in der Form, von "Der hat meinen Bagger geklaut...." Vielleicht meinst du es nicht so, aber so lies ich es in den verschiedensten Blog, wenn was von dir kommt.

mgraesslin

Avatar von mgraesslin
21 12. Juli 2013 13:01

@20: ich hab mich persönlich dazu entschlossen überhaupt nichts mehr zum Thema zu sagen. Das Problem was du ansprichst, ist dass ich immer wieder auf falsche Tatsachenbehauptung reagieren muss. E.g. Behauptung "Kubuntu läuft auf XMir" und ich seh ein vermutlich XMir spezifisches Problem schon im Video. Ich kann nachvollziehen wie du zu der Meinung kommst.

Developer92

Avatar von Developer92
22 12. Juli 2013 15:54

@15:

Das hat niemand behauptet, wo nimmst du denn diesen geballten Unsinn her?

Wenn du mir sagst worauf sich diese Frage genau bezieht gebe ich dir gerne eine Antwort.

Es ist doch vielmehr andersherum: Canonical wurde ein Alleingang vorgeworfen, obwohl er angesichts der Aussichtslosigkeit, es zusammen mit Gnome zu entwickeln, nur vernünftig war.

Unabhängig davon was Canonical vorgeworfen wurde: Es gibt keinen Grund, warum die Leute vom Gnome-Projekt das machen sollen, was Canonical sagt.

Die Entwicklung von Unity mag die logische Konsequenz aus dem Verhalten beider Parteien gewesen sein, dagegen sage ich ja gar nichts, aber folgendes ist für mich immer noch sinnfrei:

wie willst du mit jemandem zusammenarbeiten, der dir ständig stöcke zwischen die beine wirft?

Ich denke nicht, dass man von "Stöcke zwischen die Beine werfen" reden kann, wenn ein Distributor eine andere Oberfläche haben möchte, die nicht zu den Vorstellungen der entsprechenden Entwicklern passt.

Papamatti

23 13. Juli 2013 11:15

@16: Ist es denn theoretisch möglich (x)Mir und Wayland parallel laufen zu lassen, also zwei Displayserver gleichzeitig um auf einem Unity laufen zu lassen und auf dem anderen KDE?

Wäre ja auch irgendwie interessant!

MisterFlow

24 13. Juli 2013 16:55

@23 das ist in der Tat schon seit längerem möglich. Bei Ubuntu brauchst du vermutlich erst noch ein Wayland/Weston-PPA (benutze keine Ubuntu, kann dazu nichts genaueres sagen). Nach dem erfolgreichen installieren von Wayland und Weston wechselst du via STRG+ALT+F2 in ein anderes VT, logst dich dort ein und gibst weston-launch ein.

Viel wirst du dort wahrscheinlich aber auch nicht machen können, da die meisten Pakete in Ubuntu nix mit Wayland (das ist im Prinzip nur das Protokoll mit welchem die Programme zum Compositor/Wayland-Server reden) anfangen können. Mit dem Weston-Compositor werden aber einige Demo-Progrämmchen mitgeliefert, die kannst du testen:

weston-calibrator     weston-dnd            weston-flower         weston-info           weston-resizor        weston-simple-egl     weston-smoke          weston-transformed  
weston-clickdot       weston-editor         weston-gears          weston-keyboard       weston-screensaver    weston-simple-shm     weston-tablet-shell   weston-view         
weston-cliptest       weston-eventdemo      weston-image          weston-launch         weston-screenshooter  weston-simple-touch   weston-terminal

Wie es um XWayland steht weiß ich selber leider nicht so genau, das wäre aber das Wayland-Gegenstück zu XMir, damit sollten auch X-Clients unter Weston laufen.

@20, @17: Man muss an keinem der Projekte beteiligt sein um zu erkennen, dass Canonical mit Mir der „Entwicklergemeinschaft“ keinen Gefallen tut. Von den ganzen Argumenten, die Mirs Existenz begründen sollten ist (aus meinem Blickwinkel) nur eins übrig geblieben (Server-allozierte Puffer) – und zur Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser gibt es auch sehr unterschiedliche Meinungen.

Zu den ganzen Argumenten Pro Mir, welche sich ja größtenteils aus nicht zutreffend herausgestellt hatten kommen dann auch noch Aussagen von Canonical, dass KDE in naher Zukunft auch auf Mir laufen wird – was die Entwickler von KDE/KWin (der Herr Gräßlin ist einer davon) verständlicherweise nicht einsehen wollen. Durch Mir entstehen den Entwicklern hauptsächlich Kopfschmerzen und viel absolut unnötige Mehrarbeit – daher rührt wohl die „persönliche“ Auffassung von mgraesslin.

Würdest du (Dee) dich freuen, wenn Herr Shuttleworth in deinen Vorgarten kackt und du die Sauerei aufräumen musst?

WilhelmHH

Avatar von WilhelmHH
25 15. Juli 2013 09:22

@2: "gerade die Heterogenität von Linux bereitet vielen Anfängern Schwierigkeiten und stört sicherlich auch die Verbreitung von Linux. Versucht mal jemanden zu erklären was Linux ist und wie man es bedient. Hier braucht man Infos über Distro, Oberfläche, Version ..."

Falls es bei Erfolg von "Mir" zur Dominanz einer Distri kommt wäre das anfängerfreundlich!

Dee

Avatar von Dee
26 16. Juli 2013 23:45

@24: Ich sehe hier keinerlei "Kacken". Erst wenn Canonical KDE-Code ändern würde, diesen den KDE-Entwicklern hinwirft und sagt "So, jetzt läuft KDE auf Mir.", der Code aber katastrophal ist, wäre dies mit Deiner Aussage vergleichbar. Was aus XMir wird, werden wir im Oktober sehen. Und was aus Mir wird, spätestens ein Jahr später. Ob KDE bis dahin auf Mir läuft? Keine Ahnung, das wird sich zeigen.