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Chaos in Debian

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Mayhem (engl. für Chaos) ist eine proprietäre Testsoftware der Carnegie Mellon Universität. Die Entwickler haben das Programm auf das neueste Debian 7 „Wheezy“ losgelassen und dort 1200 Fehler entdeckt.

Funktionsweise

Wie man dem Whitepaper von Mayhem 🇬🇧 entnehmen kann, arbeitet das Programm auf rein binärer Ebene. Der Quellcode ist nicht notwendig, ebenso wenig wie Debugging-Informationen in den Binärdateien.

Bei der Fehlersuche konzentriert man sich auf Rücksprungadressen und Stack-Pointer. Mayhem versucht diese gezielt (im Sinne einer Anwendereingabe) zu manipulieren, sodass das Programm abstürzt oder Zugriffe außerhalb des zulässigen Speicherbereichs möglich sind. Für die Ausführung wird die sogenannte „symbolic execution“ benutzt, d.h. die ausgeführten Maschinenbefehle werden in der Software nachgestellt und symbolisch ausgeführt.

Test mit Debian „Wheezy“

Beschränkte man sich im Whitepaper noch auf einige kleinere Linux- und Windows-Applikationen, ließ man nun Mayhem auf das neueste Debian 7 „Wheezy“ los. Dort wurden 1200 Fehler entdeckt 🇬🇧 , wobei die Entwickler selbst sagen, dass es sich dabei größtenteils nicht um sicherheitsrelevante Abstürze handelt. Dennoch ist die gesamte Liste der Details nicht öffentlich zugänglich, damit die Probleme nicht doch noch als Exploit ausgenutzt werden.

Die Informationen über die Fehler sollen an die Maintainer der Debian-Pakete geleitet werden. Da es meist keine sicherheitsrelevanten Probleme sind, wird die Behebung aber nur in wenigen Fällen in der Stable-Version „Wheezy“ erfolgen. Im Unstable-Zweig wollen die Debian-Entwickler aber natürlich versuchen, die gemeldeten Probleme zu beheben.

Mayhem bleibt proprietär

So sinnvoll die Software ist, desto unschöner ist es zu hören, dass sie proprietär bleiben wird. Die Entwickler der Carnegie Mellon Universität wollen Mayhem nur als Webdienst anbieten, wie man auf der Debian-Mailingliste 🇬🇧 lesen kann. Dieser lässt sich dann vielleicht dennoch in Debian und anderen Distributionen integrieren, um automatische Tests durchzuführen.

Ubuntu-Entwickler Dmitrijs Ledkovs schlug ebenfalls vor 🇬🇧, Mayhem auf die Pakete in Ubuntu loszulassen, um auch dort Fehler finden und beheben zu können.

Veröffentlicht von Dee | 11. Juli 2013 06:15 | Kategorie: Linux und Open Source | # Fehler im Artikel melden

MA_RI

Avatar von MA_RI
1 11. Juli 2013 07:55

Wäre eine Artikel für die Bild Zeitung. Selbst fefe nennt es Popcorn..und hier schreibt man den Mist einfach ab. Die meisten Fehler beziehen sich auf libs. Da libs xfach genutzt werden, tritt der Fehler natürlich xfach auf..und das auch nur rein theoretisch. Kompletter Mist und weil proprietär überhaupt nicht nachvollziehbar.

brikkler

2 11. Juli 2013 09:34

nur 1200 bugs? für das gesammte system? hervorragend! bei M$ würden sie bei sich bei solchen werten freudentäntze aufführen...

mkersten

Avatar von mkersten
3 11. Juli 2013 11:46

Das ist der erste Artikel, übe den ich mich hier wirklich geärgert habe. "Chaos bei Debian" - schon die Überschrift ist Müll, der Inhalt dann kompletter Schrott.

realzippy

4 11. Juli 2013 14:35

Hrm. Dito, ebenso über den Mir Artikel. Wars eigentlich schon immer so, dass in Ikhaya Artikel 1zu1 aus privaten blogs übernommen werden?

toddy

Ikhayateam

Avatar von toddy
5 11. Juli 2013 15:51

@3: Mayhem (die Software) heißt übersetzt ins Deutsche Chaos. Von daher der Titel. Dass damit nicht gemeint ist, das Debian Chaos ist, ergibt sich aus dem Text. Das jetzt als Müll zu bezeichnen und den Inhalt als kompletten Schrott zu bezeichnen, ist eigentlich nicht unser Umgangston hier. Besonders dann nicht, wenn man es noch nicht mal begründet.

@1: Natürlich können Fehler Xfach auftreten. Es geht ja bei diesen Tests nicht darum unterschiedliche Fehler zu erkennen, sondern eben halt "anwendungsorientierte Fehler" aufzunehmen. Dies wird in Bugtrackern wie zum Beispiel Launchpad von Usern auch so gemacht. Dass da dann hinter fünf verschiedenen Bugreports der gleiche Fehler in der gleiche Library steckt, ist natürlich möglich. Aus dem Whitepaper der Anwendung lässt sich einiges Nachvollziehen, wie die Tests ausgeführt werden und wie sie organisiert sind. Diese Bugs als "nur rein theoretisch" zu bezeichnen, habe ich nicht verstanden und wird auf der Mailingliste auch von einem Debianentwickler anders gesehen. Dass es Closed Source ist, wurde im Artikel angesprochen und bemängelt.

@4: Der Autor dieses Artikels hat auch einen privaten Blog, wo er den Artikel nachdem er im Ikhaya erschienen ist, auch veröffentlicht hat. Dies wird bei uns durch unsere CC-Lizenz gefördert. Haben auch schon andere Autoren gemacht. Auch bei den Mir Artikel hat der Autor erst im Ikhaya und dann in seinem privaten Blog den Artikel veröffentlicht.

Der ehemalige Projektleiter Stefano Zacchiroli von Debian hat sich zu den Experiment auch geäußert. Bei ihm hört sich das so an, dass das Experiment für ihn ein guter Input ist, wobei er natürlich auch, wie wir hier, darauf hinweist, dass das Programm Closed Source ist. Er und andere Debian-Entwickler bedanken sich dort auf der Liste auch für das Projekt und kritisieren Einzelaspekte.

DPITTI

Avatar von DPITTI
6 11. Juli 2013 17:12

@2: Windows würde sicherlich schon bei sovielen Bugs abgeschmiert. Aber Debian ist halt Linux und stabil.

tomex

Avatar von tomex
7 11. Juli 2013 17:38

@5: Respekt vor so viel Engagement

Kelhim

Avatar von Kelhim
8 11. Juli 2013 18:36

"Mayhem" hat nichts mit "Maisaum" zu tun, sondern bedeutet "Durcheinander" - ein passender Name für eine solche Software, und ich habe mich über den Wortwitz in der Überschrift darum sehr amüsiert. Nun versteht sicher nicht jeder Leser jedes englische Wort, aber (falls das nicht erst später hinzugefügt wurde - ich habe den Artikel nicht sofort nach Erscheinen gelesen) es wird doch sogar gleich am Anfang des Artikels erklärt.

Dieser Chaos-Witz lag geradezu auf der Straße - wie man sich darüber so aufregen kann, als hätte der Autor jetzt im Artikel behauptet, Debian sei das Hinterletzte, kann ich im beim besten Willen nicht nachvollziehen. Man muss sich dafür schon aufregen wollen.

Schallrauch

9 11. Juli 2013 20:19

@8: Mayhem kann aber auch "Körperverletzung" heißen. Im konkreten Fall der Testsoftware sicher eine suboptimale Übersetzung.

Mußte aber beim Lesen irgendwie ständig an diese Wortbedeutung denken. 😀

Kelhim

Avatar von Kelhim
10 11. Juli 2013 20:37

@9: Ja, "anschaffen" kann neben "erwerben" auch "sich prostituieren" und in Österreich auch "befehlen" heißen, aber wir verstehen uns trotzdem meistens richtig. 😉

mkersten

Avatar von mkersten
11 12. Juli 2013 10:59

@5: Für den "Schrott" möchte ich mich entschuldigen.

lupopa

Avatar von lupopa
12 12. Juli 2013 12:46

@11: 1+

Bobslia

13 13. Juli 2013 16:10

@2 windows 7 hatte ungefähr genausoviele bugs. Ob das für Debian jetzt gut oder schlecht ist KA.

bliet

Avatar von bliet
14 13. Juli 2013 23:00

@4: Ein Blick auf der Datum/Uhrzeit zeigt, dass es erst hier veröffentlicht wurde und dann im Blog 😉 Und selbst wenn es anders rum wäre: Was stört dich daran ?

realzippy

15 15. Juli 2013 17:41

@14

Stören? Nichts. Verwunderung; dachte nur bisher, Ikhaya Artikel wären für Ikhaya geschrieben.