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GNOME: Abkehr von Google

gnome.png

GNOME stellt die Standardsuche seines Webbrowsers Epiphany (unter GNOME einfach „Web“ genannt) zukünftig auf DuckDuckGo um, um dem Privatsphärenschutz der Anwender besser gerecht zu werden.

GNOME-Entwickler Claudio Saavedra begründet den Schritt in seinem Blog 🇬🇧 damit, dass die Verwendung der Google-Suche im Bezug auf die Privatsphäre der Anwender unglücklicherweise kontraproduktiv wäre. Wie Google seine Nutzer ausspäht, müsse nicht im Detail erklärt werden. DuckDuckGo 🇬🇧 sammle hingegen keine Daten und spähe die Nutzer nicht gezielt aus.

Weiterhin könnte es möglicherweise auch finanzielle Kooperationen geben, wenn nennenswerter Internet-Verkehr durch die GNOME-Anwender erzeugt würde. Einnahmen würden in diesem Fall an die Firma Igalia gehen, die auch das GNOME-Projekt unterstützt. Aufgrund der Nutzerzahlen solle man aber keine zu hohen Erwartungen schüren.

Zufrieden zeigte sich Saavedra, der DuckDuckGo selbst verwendet, von der Qualität der Suchmaschine. Auch die Möglichkeit der direkten Verwendung anderer Suchen über Tastenkürzel, z.B. Wikipedia (!w), Amazon (!a) oder Google (!g), gefällt ihm.

Die Partnerschaft soll zeitlich begrenzt laufen, langfristig will man die Akzeptanz der Anwender abwarten und dann über eine Fortsetzung der Kooperation entscheiden. Weiterhin merkte Saavedra an, dass die Standardsuche bei Nichtgefallen durch den Anwender wieder leicht zu ändern sei. Wer bereits eine angepasste Suche verwende, habe zudem nichts zu befürchten: Die Änderung betreffe nur die Standardeinstellung.


Ein großes Dankeschön an Thorsten Reinbold für den eingesandten Artikel!

Veröffentlicht von fbausch | 31. August 2013 07:00 | Kategorie: Software | # Fehler im Artikel melden

DAF

1 31. August 2013 07:59

Schön zu hören!

Mich wundert aber auch, dass Ubuntu One bezüglich Sicherheit vor NSA etc. so wenig thematisiert wird. Die Server für die Cloud stammen doch von Amazon, die liegen also folglich in den USA, womit alle Daten, die ich mit Ubuntu One in die Cloud packe, also schön von denen durchsucht werden.

Warum wurde das noch kaum thematisiert? Als Ubuntu-Nutzer in Deutschland, dem die Privatsphäre sehr wichtig ist, wird so etwas nirgendswo in Verbindung mit Ubuntu (One) erwähnt.

Thorsten_Reinbold

2 31. August 2013 08:54

Artikel dazu erstellen und einsenden. 😉

Ich hoffe übrigens die Kooperation läuft gut, DDG nutze ich nun seit über einem Jahr statt google und komme sehr gut damit zurecht.

Das Einzige was ich gelegentlich noch von google nutze, ist die Bildersuche. Kennt da evtl. Jemand einen guten Ersatz?

dominik

3 31. August 2013 11:15

DuckDuckGo funktioniert leider für englischsprachige Websiten wesentlich besser. Aber da kann ja das "!g! Kommando Abhilfe schaffen.

@DAF Der Privatsphäreaspekt in Ubuntu (Stichwort Amazon Lens) wurde ja bereits thematisiert. Aber eine Diskussion rund um U1 wäre natürlich auch wichtig. Canonical könnte ja einfach auf Server in Skandinavien, der Schweiz oder Deutschland setzen. Das würde bei den Nutzern bestimmt gut ankommen. Oder man kooperiert mit Bittorrent Sync. Gäbe viele Ideen für eine Diskussion.

Letalis_Sonus

4 31. August 2013 12:31

DuckDuckGo ist allerdings ebenfalls ein amerikanischer Anbieter - dass ein löblicher Umgang mit den Daten da einfach nicht ausreicht konnte man ja gut bei Lavabit sehen, wer nicht mit den Geheimdiensten kooperiert kann und wird schlichtweg dazu gezwungen.

ingo2

Avatar von ingo2
5 31. August 2013 13:10

@2: Schau dir mal startpage oder ixquick an. Startpage sucht mit Google, Ixquick ist eine Meta-Suchmaschine.

PhotonX

Avatar von PhotonX
6 31. August 2013 14:33

Ich habe schon mehrere Versuche gestartet von Google zu Duckduckgo und Startpage zu wechseln, musste aber immer wieder feststellen, dass die personalisierten Suchergebnisse tatsächlich genau das liefern, wonach ich suche, während die Ergebnisse von Duckduckgo und Startpage eben das nicht liefern. Ich hab mich also schon häufiger dabei ertappt, nach einer erfolglosen Suche mit Duckduckgo oder Startpage Google aufzurufen und dort nochmal zu suchen...

axt

7 31. August 2013 15:43

@4: Eben. Aktionismus und Blauäugigkeit.

Zum Artikel. "Nutzer ausspähen" - die Verwertung von Nutzerdaten gehört zum Geschäftsmodell und ist noch nie ein Geheimnis gewesen.

...

So! Jetzt habe ich's denen aber gezeigt!!1elf! Ich habe die Suchmaschine geändert. Was mache ich nun? Ach, mal auf yt vorbeisehen. Da ich nie meinen Cache leere, muß ich mich dort auch nicht jedesmal neu anmelden.

Ootmann

8 31. August 2013 16:45

@1: Ich hatte mal gelesen, dass U1 die Daten serverseitig verschlüsseln wollte, bevor sie auf Amazon S3 gepackt werden. Konnte aber jetzt nichts mehr darüber finden. Ist aber eigentlich fast egal, da du als Nutzer das zum einen sowieso nicht kontrollieren könntest und zum anderen UK im aktuellen Überwachungsskandal auch nicht besser wegkommt. Dieses Problem betrifft eigentlich alle Clouddienste und wurde meines Wissens immer wieder thematisiert.

Thorsten_Reinbold

9 31. August 2013 18:00

@7: Und? Was ist deine Antwort auf die Frage, wie die Alternativen aussehen? Google nutzen?

axt

10 31. August 2013 18:18

@9: Ich muß keine Alternative nennen, zumal Du wissen wirst, daß es faktisch keine gibt - zu G (und B), wohlgemerkt. Ich habe nicht gesagt, daß ich das schön finde, ich suche aber nicht, um nichts zu finden.

Gegenfrage: Kannst Du Letalis' und meine Argumente widerlegen?

Du hast einen Artikel für Ikhaya geschrieben. Prima. Du kannst aber nicht erwarten, daß jeder jeden Punkt widerspruchslos hinnimmt.

noisefloor

Ehemaliger

Avatar von noisefloor
11 31. August 2013 18:27

Das U1 nicht thematisiert wird liegt wahrscheinlich auf daran, dass U1 halt (zu) klein ist, um Medieninteresse zu wecken. Da braucht's dann doch eher die großen Cloud-Anbieter.

Ansonsten war in den Medien - schon vor dem NSA-Ding - zu lesen, dass man bei sowas einen deutschen Anbieter mit Serverstandort in Deutschland nehmen soll. Die soll (angeblich?) einen höheren Grad an Sicherheit bieten...

John_Harrison

Avatar von John_Harrison
12 1. September 2013 00:17

Aufgrund ihres natürlichen Monopols haben einige der US Internetfirmen eine derartige Vormachtstellung erreicht, dass es als Nutzer schwerfällt dem zu entkommen oder gleichwertig gute Alternativen zu finden. Aber wenn man bedenkt, dass diese Firmen einen ständig tracken (was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Trackern im Netz und stalken?), Datenbanken anlegen und wahrscheinlich finanziell massiv von Geheimdiensten gepusht wurden (siehe In-Q-Tel oder aktuelle Meldungen), dann frage ich mich, wie man als mündiger Bürger weiter diese Dienste nutzen kann? Reine Bequemlichkeit? Ich hoffe nicht und setze gerade in die Linuxgemeinde viele Hoffnungen, denn gerade hier verfügen viele über das Know How die Problematik zuerst zu erfassen und dann zu handeln. Und bei der Benutzung alternativer Möglichkeiten immer bedenken, der (unrechtmässig erworbene) Vorsprung der amerikanischen Monopolisten muss erst mal eingeholt werden. Wenn man hier aber kneift, wird dies nie gelingen. Deswegen, europäisches (deutsches) Datenschutzrecht verteidigen, Buchpreisbindung erhalten, Alternativen nutzen und Datensparsamkeit im Netz pflegen!

kmu-net.ch

Avatar von kmu-net.ch
13 1. September 2013 07:26

Vielleicht dem dezentralen, verteilten Ansatz eine Chance geben? Kommt wohl noch nicht an Google & Co. heran, wird jedoch besser, je mehr Leute sich als Serverknoten beteiligen: YaCy

Thorsten_Reinbold

14 1. September 2013 09:27

@10: Wenn du keine Notwendigkeit siehst, Alternativen aufzuzeigen, warum soll ich Zeit und Mühe investieren deine "Argumente" zu widerlegen?

Es handelt sich bei dem Artikel um die Meldung, dass Gnome die voreingestellte Suche ändert, um die Privatsphäre der Anwender besser zu schützen als das derzeit bei Google der Fall ist. Was zeigt, dass man sich um das Thema offenbar Gedanken macht, was generell zu begrüßen ist.

DAF

15 1. September 2013 12:47

Zwex Alternativen zur G-Suche: Ich selbst nutze seit Jahren Ecosia.org als Suchmaschine. Liefert super Ergebnisse und wird zudem mit Öko-Strom betrieben und von dem eingenommenem Geld werden Bäume gepflanzt. Klingt etwas Hippiemäßig, funktioniert aber und ist sicherlich besser als die Kapitalisten-Datenkraken zu füttern. Allerdings sollte man bei Ecosia auch auf eine Verwendung von "No-Script" oder ähnlichem zurückgreifen, da dort sonst Scripte von Micr0s0ft ausgeführt werden. Das sollte aus Datenschutzgründen nicht erlaubt werden. Man kann auch mit Ecosia bei Bedarf über G00gle suchen, auch Bilder etc. Inwiefern dann bei G00 die Ecosia-IP oder die eigene angezeigt wird, weiß ich leider nicht.

konstin

16 1. September 2013 13:17

@3: Natürlich sind Unternehmen mit Servern in Deutschland/Europa eigentlich an deutsches/europäisches Recht gebunden, aber die Geheimdienste üben einfach solange Druck auf die Unternehmen aus, bis sie ihre Daten "freiwillig" rausgeben. Nach der selben Methode werden beispielsweise auch innerdeutsche Leitungen "abgehört", was dadurch einfacher wird, dass die meisten dt. Netzbetreiber auch in den USA aktiv sind und ihr dortiges Geschäft nicht verlieren wollen.

Vegeta

Avatar von Vegeta
17 1. September 2013 13:37

axt schrieb:

So! Jetzt habe ich's denen aber gezeigt!!1elf! Ich habe die Suchmaschine geändert. Was mache ich nun? Ach, mal auf yt vorbeisehen. Da ich nie meinen Cache leere, muß ich mich dort auch nicht jedesmal neu anmelden.

Vielleicht einfach mal ganz ruhig durchatmen und überlegen was du überhaupt willst. Willst du die Google-Dienste weiterhin benutzen (und dann auch noch mit Benutzerkonto angemeldet *lach*) oder das Google-Tracking weitgehend umgehen? Auf jeden Fall erhöht man seine Privatsphäre, wenn man Google Analytics, Doubleclick und sonstige Google-Dienste blacklistet, selbst wenn jemand wie du mit angemeldeten Konto über Google sucht. Und zu YouTube gibts auch genug Alternativen, benutze es, seitdem gefühlt jedes zweite Musikvideo gesperrt ist in DE, so gut wie überhaupt nicht mehr.
Und auch zur Google-Suche gibts brauchbare Alternativen, benutze selber gerne startpage.

@ Thorsten Reinbold
Auch wenn axt nur wieder am mosern ist, ich sage trotzdem danke für den Artikel.

Kamo

18 1. September 2013 13:41

@17: > Und zu YouTube gibts auch genug Alternativen Welche sind das denn? Ich habe bis jetzt noch keine gefunden. 😉

Vegeta

Avatar von Vegeta
19 1. September 2013 13:58

@18: Es gibt immer wieder Listen mit Alternativen wie hier Die besten Alternativen zu Youtube oder hier Youtube Alternativen für Musikvideos. Ich selbst benutze am meisten Vimeo oder suche die Videos über startpage → Videos.

Kamo

20 1. September 2013 14:05

@19: Bis jetzt bin ich mit den Plattformen aus den Links nicht richtig warm geworden, aber ich denke ich werde es nochmal versuchen. Danke erst mal für die Links.

kaputtnik

21 1. September 2013 20:07

@4:

Einen Webmail-Service mit einer Suchmaschine gleich zu setzen ist schon etwas gewagt. In dem einen Fall können Personenbeziehungen untersucht werden, in dem anderen „lediglich“ die Interessen eines Benutzers.

Ich finde das von den GNOME-Machern schon löblich, einem Konzern wie Google ein wenig ins Geschäft zu pieseln. Nutzen wird das aber wie immer wenig, wenn man mal so mit dem ganz normalen Internet(skype)nutzern redet, ist den meisten gar nicht bewusst, was da abgeht. Es funktioniert, es ist nützlich, und der Rest ist egal...

Jester68

22 1. September 2013 22:35

@21:

Gibt es eine gleichwertige Alternative zu Skype? Diese Frage ist durchaus ernst gemeint; ich möchte damit nicht provozieren. Ich stehe nicht so im Thema, habe aber leider in der letzten Zeit einige Probleme mit Skype und wäre für eine Lösung dankbar.

ingo2

Avatar von ingo2
23 1. September 2013 22:44

@22:

Gibt es eine gleichwertige Alternative zu Skype?

Ich versuche, mich gerade mal ein wenig über WebRTC zu informieren. Das ist zukunftsträchtig und es gibt acu schon Linux-Pakete dazu. Vielleicht mal nur zur Anregung hier?

kaputtnik

24 1. September 2013 23:13

@22: Die Frage ist doch, ob diese Art der Kommunikation überhaupt notwendig ist...

Skype war ja auch nur ein auf die schnelle gefundenes Beispiel. E-Mail, Dropbox, Chats... alles funktioniert, ist einfach und nützlich, und der Rest ist egal.

Manchmal hat man den Eindruck, das es viele Leute gibt, die meinen, ohne diesen ganzen modernen Schnickschnack würde die Welt zusammen brechen.

Ich kann es nicht richtig in Worte fassen... aber irgendwie habe ich das Gefühl, das diese modernen Kommunikationsmöglichkeiten am Ende eher eine Einschränkung als eine Bereicherung der Lebensqualität sind. Liegt wohl an meinem Alter 😬

konstin

25 1. September 2013 23:51

@22: Eine funktionierende Alternative kann ich zwar auch nicht bieten, aber eine, die es werden möchte: http://www.heise.de/netze/meldung/Skype-Alternative-Tox-einfach-verschluesselt-dezentral-1926996.html

@24: Das sehe ich etwas anders: Skype ist natürlich nicht notwendig, aber ich empfinde es als sehr praktisch, wenn ich kostenlos mit Menschen auf der ganzen Welt "telefonieren", chatten oder ihnen Dateien schicken kann. Ob der technische Fortschritt die Lebensqualität verbesssert oder verschlechtert bzw. generell "sinnvoll" ist, haben sich schon Menschen vor mehr als 50 Jahren gefragt. (siehe Die Physiker)

tomtomtom

Supporter

Avatar von tomtomtom
26 2. September 2013 04:37

Empathy soll Videotelefonie beherrschen, wobei sich mir als UMTS-Volumennutzer der Sinn dieses Kommunikationsweges wohl weiter verborgen bleiben wird. 😛

Ubuntu_Neuling_1981

Avatar von Ubuntu_Neuling_1981
27 4. September 2013 19:18

@5: hast recht darauf achten die meisten jedoch auch nicht.

@6: ja ja ist man erst mal goggle angefickst dann kommt man eben schwer davon los …

@14:Na das ist doch wenigstens was.

@15:Ecosia , sind doch die Bäumchenpflanzer ?!

@19: sind das schon wirklich alle ?!

https://duckduckgo.com ist doch besser bzw. alles ist besser als das böse böse Google ...

ganz toll kommt macht alle mit bei dem Boykott gegen Produkte aus den bösen USA ^^

http://tox.im/# ist doch erst im Coming Soon Status.

Irgendwie gibt es doch zu allem einen alternative ^^

Developer92

Avatar von Developer92
28 4. September 2013 22:00

Wie wärs mit Linklisten verknüpft mit Tags?

Das Konzept gabs angeblich vor meiner Zeit schon, vielleicht wär das was, so als alternative zu Suchmaschinen.

Schönwetter

29 5. September 2013 01:51

So! Jetzt habe ich's denen aber gezeigt!!1elf! Ich habe die Suchmaschine geändert. Was mache ich nun? Ach, mal auf yt vorbeisehen. Da ich nie meinen Cache leere, muß ich mich dort auch nicht jedesmal neu anmelden.

Soetwas nennt man auch Zynismus...☺

...Auch wenn axt nur wieder am mosern ist,

Macht er doch garnicht,ich kann beim besten Willen kein Mosern harauslesen,er drückt sich manchmal nur etwas eckig und kantig aus ☺,meine Vermutung : Sternzeichen Krebs oder Skorpion...☺