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Erfolgreiche Zwischenbilanz für LiMux

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Fünf Jahre nach der Einführung von Ubuntu in der Münchener Stadtverwaltung konnten Kosteneinsparungen im zweistelligen Millionenbereich vermeldet werden. Doch trotz dieser Bilanz spricht sich der neue Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) für eine Rückkehr zu Windows aus.

Hintergrund

Um Kosten einzusparen, begann die Münchener Stadtverwaltung 2003 damit, ihre insgesamt 16.000 Computerarbeitsplätze auf Open-Source-Software umzustellen. Dazu setzte die Stadt zuerst auf Debian. Da die Verantwortlichen allerdings schnell merkten, dass es Schwierigkeiten mit dem System gab, wurde 2009 Ubuntu als Betriebssystem eingeführt.

LiMux_logo.png
LiMux-Logo von ScotXW unter GPL 2

Laut eigenen Berichten kommen des Weiteren Firefox, Thunderbird, OpenOffice sowie die hauseigene Erweiterung WollMux an den 16.000 Arbeitsplätzen zum Einsatz.

Durch diese Umstellungen, über die auch Canonical berichtete 🇬🇧, konnte die Stadt München Geld in Höhe von etwa 11 Millionen Euro einsparen. Dieser Betrag berechnet sich aus den 34 Millionen Euro Kosten, die durch neue Lizenzen für Windows 7 und Microsoft Office entstanden wären. Demgegenüber stehen 23 Millionen Euro, die für Schulungen, selbst entwickelte Programme und ähnliches angefallen sind.

Widerstand

Trotz des Erfolges von LiMux gibt es aus München kritische Stimmen. Ganz vorne mit dabei ist der neue Oberbürgermeister Dieter Reiter, der sich selbst als „Microsoft-Fan“ bezeichnet und sich für eine Rückkehr zu Windows ausspricht. Dies unterstreicht er mit der nicht gerade präzisen Aussage, dass Open-Source-Software „gelegentlich den Microsoft-Anwendungen hinterher“ hinke.

Zukunft

Doch Dieter Reiter steht mit seiner Kritik nicht alleine, im Münchener Kommunalwahlkampf wurde das Thema von vielen Kandidaten aufgegriffen. Eine Rückkehr zu Windows ist allerdings unwahrscheinlich, da sich immer mehr Kommunen für Open-Source-Software aussprechen. Außerdem wäre eine Rückkehr zu dem aus Redmond stammenden Betriebssystem wieder sehr aufwendig und teuer.

Veröffentlicht von Robert.Kurz | 10. Juli 2014 12:00 | Kategorie: Linux und Open Source | # Fehler im Artikel melden

brikkler

1 10. Juli 2014 12:24

da schau an, da haben auch die umstellungsprobleme, welche die kiste blos einschalten brauchen^^

Kerlbürste_Suessholz

Avatar von Kerlbürste_Suessholz
2 10. Juli 2014 13:05

@1: Es ist halt nicht wie zu Hause. Wenn man auf der Arbeit unter Zeitdruck etwas schaffen muss, nervt jede kleinste Umstellung am PC doppelt und dreifach.

wolfgang-p

3 10. Juli 2014 13:55

Moin,

ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft behaupten würde, der Umstieg von "alter" Microsoft-Software zu neuer Microsoft-Software wäre weniger "nervig", wie der Umstieg von alter Microsoft-Software zu Linux (sorry, anstrengender Satz 😉 ). Soweit ich weiß, waren und sind nicht alle städtischen Mitarbeiter glücklich über die Migration zu Linux.

Würden die deutschen Städte und Kommunen auf breiter Front mitziehen, ließen sich die Kosten für Linux-passende Software-Entwicklungen besser teilen. Ich bin überzeugt, dass es große Einsparpotentiale durch die Verwendung von Linux gäbe, ohne dass die Qualität der Anwendungen sowie die Nutzbarkeit und Akzeptanz durch die Mitarbeiter leiden müsste. Aber leider bleibt es in Deutschland wohl bei Insellösungen - es scheint zu viele "MS-Fans" zu geben.

rotthoris

Avatar von rotthoris
4 10. Juli 2014 17:52

wolfgang-pbrikkler +1

ich kann nur immer wieder sagen, dass ich, da ich praktisch Deutschlandweit immer wieder mit Beamten in Ordnungs- und Bauämter'n zu tun habe, ständig auf Beamte und Sachbearbeiter treffe, die über Ihre IT und Software schimpfen. Über "das lahme Windows" das schon mal wieder "hängt", über das "blöde neue Office" das soviel anders als zu Hause aussieht, über das AutoCad, wo dieses und jene Tool nicht funktioniert u.s.w. - unzufriedene Sachbearbeiter in den Ämtern sind nichts ungewöhnliches und haben sicher NIX mit Linux (oder Limux) zu tun - nee, das ist deutscher Amts-Standard! Mit völlig ungläubigen großen Augen gucken die dann, wenn ich erzähle, dass wir mit Linux arbeiten. 😲 Geht das denn??? Da muss man doch alles per Befehl eingeben ..... und vorher IT studieren ....... und da gehen doch die ganzen Windows-Vorlagen nicht mehr u.s.w. Kurz gesagt; in den Amtsstuben regiert Unwissenheit, Vorbehalte (vom hören-sagen) und eine unterschwellige Ablehnung gegen alles, was anders ist als das bisherige - obwohl das ja offenkundig auch blos nicht richtig funktioniert ...... Allerdings habe ich schon lange aufgehört, solchen Leuten etwas über Vorteile von Linux und OpenSource zu erzählen - man WILL es einfach nicht hören und schon garnicht verstehen. Die meistgenutzten "Fachanwendungen" in den Ämtern sind übrigens "Internet-Explorer" und "MS-Office" - und das es unter Linux keine Webbrowser und Office-Suiten gibt, na das wissen wir ja alle! 😈

skull-y

5 10. Juli 2014 18:11

@4: Das die Leute sich umstellen wollen, muss aber auch etwas mehr Interesse am PC bzw. OS da sein. Ich gehe mal von meinem Bekanntenkreis aus, da muss das Rechner angehen, im Internet hängen und fertig. Nun kaufst man einen Laptop oder fertigen PC auf denen wohl zu 99% ein Windows vorinstalliert ist, dann wird das benutzt. Und ich verstehe die Leute durchaus, wenn sie kein tiefergehendes Interesse im Bereich IT hegen.

Wo ich dir zustimme ist, dass viele Leute eine falsche Vorstellung von Linux/Open Source haben.

Und was im Bereich Linux/Open Source eine gern verbreitete Meinung ist: unter Linux/mit Open Source geht ja alles und es gibt keine Probleme. Dem ist nunmal nicht so, sonst gäbe es Foren wie diese hier nicht.

rainer8956

Avatar von rainer8956
6 10. Juli 2014 18:56

Hallo erstmal in die Runde. Ich bin der Neue 😀 . Einige Jahre Linux-User, aber wie die meisten von uns, pendelnt zwischen Redmond (Beruflich) und Tuxland (Privat). Ich kann aus meiner Zeit als EDV-(Aushilfs)Lehrer und Dozent Erwachsenenbildung berichten, es ist sehr sehr schwer Linux zu integrieren. Selbst die Vorgaben von Stadt, Komune oder EU werden umschifft, mit allerlei fadenscheinigen Halbwissen und Ammenmärchen. Ich habe einige Stunden vergeblicher Vorführungen und Überzeugungsversuchen hinter mir. Mich wundert da nichts mehr! Ich denke erst wenn der Nachwuchs (die kommende Generation der "Arbeiter") Linux als selbstverständlich ansehen, werden auch mehr Komunen, Verwaltungen und Firmen umschwenken. Sprich, hier muss bereits bei den Bildungsträgern angesetzt werden. Zudem müsste die Einhaltung der EU-Vorgaben strikter und konsequenter überwacht werden. dann hat Linux eine reale Chance Einzug in den Büroalltag zu halten.

Papensatt

7 10. Juli 2014 21:16

@6: Volle Zustimmung

rotthoris

Avatar von rotthoris
8 10. Juli 2014 21:17

@5skull-y; UMSTELLEN will sich von denen in den Ämtern und Behörden keiner, dass ist völlig klar (es sei denn, er würde privat Linux nutzen, aber dann müsste er/Sie sich nicht umstellen) - ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowohl in Firmen als auch in Ämtern und Behörden nur ein Weg geht, und zwar der, dass eine Entscheidung "von Oben" getroffen und dann konsequent umgesetzt wird. Ein Mitarbeiter hat das Werkzeug zu verwenden, was Ihm zur Verfügung gestellt wird. Natürlich muss er im Umgang damit geschult werden, dass ist selbstredend klar. Und das mit Opensource & Linux alles geht, würde ich so niemals sagen, ebenfalls aus eigener Erfahrung. Doch ich kann sagen; Office+Internet+Mail+ERP+CAD+Bildbearbeitung etc. geht, Server sowieso. Und das auch alles im Gewerblichen Umfeld und ich kann aus meiner Erfahrung nicht sehen, warum das nicht auch bei der Sekretärin vom Bürgermeister gehen soll. @6rainer8956; ich betreue nebenbei eine kleine Schule mit edubuntu LTSP Netzwerk etc., mittlerweile (nach rund drei-vier Jahren) wird dort Linux mehrheitlich akzeptiert und es gibt sogar immer mehr Zustimmung, so a la: "das ist ja eigentlich auch nix anderes, man muss sich nur dran gewöhnen" und mittlerweile hat man auch die Vorteile im Punkto Sicherheit und Stabilität schätzen gelernt (früher schleppten Lehrer und Kinder regelmäßig irgendwelche Schädlinge von zu Hause ein, die dann natürlich super verteilt wurden. Seit der Umstellung ist z.B. damit Ruhe). Und mittlerweile versteht man mich auch, wenn ich schimpfe, dass z.B. der sächsische Freistaat nur proprietäre Anbieter fördert an statt die Vorteile von Freier Software zu erkennen und zu fördern. Aber die Lobby der Anbieter und Dienstleister im proprietären Umfeld ist wohl zu stark. Denn von der Linux-Community bekommt man eben keine "Wochenend-Seminare" im Hotel in angenehmer Atmosphäre gesponsert......

B601

9 11. Juli 2014 07:06

@2: Ja, es ist nicht wie zu Hause.

Mich nervt das Windows in der Arbeit nämlich gewaltig. Ich habe jetzt einen neuen Laptop und Windows 7. Ich habe auch "illegal" Ubuntu im Dualboot auf demselben Rechner.

Das Hochfahren / Anmelden, bist du arbeiten kannst, dauert zwischen 2 und 5 Minuten. Ubuntu...?

Wenn ein Programm beschäftigt ist, kannst du unter Windows nicht mal das Fenster verschieben. Ubuntu...?

Wenn ein Programm beschäftigt ist, kann es sein, dass Windows nicht mal mehr Mausklicks auf ein anderes Fenster verarbeitet. Ubuntu...?

Usw. usw. Man kann auch brutal sagen, dass mich Windows statt Ubuntu in der Arbeit eine Stunde täglich Zeit kostet.

Dann gibt's noch eine Menge Schönheitsfehler. Die minimierte Fensteranzeige in der Taskleiste unter Windows oder beim Wechseln von Fenstern ist ja nett, aber sie zeigt bloß einen statischen Screenshot des Fensters, als es minimiert wurde. Das kann Stunden her sein! Unter Ubuntu läuft der Fensterinhalt ganz normal weiter - ich sehe auch in der minimierten Ansicht z.B. den Fortschrittsbalken laufen und ob die Anwendung inzwischen fertig ist. Und das schon seit Jahren...

Auch das kostet natürlich unter Windows Zeit, dass man jedes Fenster erst einmal wieder aufmachen muss, um zu sehen, ob sich was getan hat...

ten-x

Avatar von ten-x
10 11. Juli 2014 08:25

So sind halt die Ergebnisse der "geheimen" Koaltitionsverhandlungen. Und es ist doch klar, dass die CSU für Microsoft mehr übrig hat. Konservative Leute wollen das haben, was alle haben. Alles andere kann per Definiton nix taugen und teuer muss es sein, denn was teuer ist, muss gut sein. Und so bleibt dem neuen Oberbürgermeister nix anders als eine Rolle rückwärts.

rene161177

11 11. Juli 2014 08:45

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Privat nutze ich nen alten Laptop mit Ubuntu. Für die Sachen Internet, Musikhören etc ist die Hardware ausreichend und Ubuntu einfach der Hammer. Parallel habe ich noch einen Desktop-PC mit dem ich viel und gern spiele. Da kommt Ubuntu stark an seine Grenzen, weil die meisten kommerziellen und für mich interessanten Spiele leider nur unter Windows funktionieren. Glücklich bin ich darüber nicht, bleibe aber bei beiden Systemen am Ball.

ten-x

Avatar von ten-x
12 11. Juli 2014 09:31

Genau, der neue Oberbürgermeister möchte Spiele spielen. 😊 Da freu ich mich doch auch schon drauf. Aber Spass beiseite, es gibt leider auch OpenSource-Programme, die nicht so gut sind, wie die von kommerziellen. Beispielsweise ist OpenProj längst nicht so gut wie MS Projekt. Aber die Leute die am meisten Jammern, würden mit jedem Betriebssystem jammern. Das ist meine Erfahrung aus vier Jahren LiMux.

gscholl

13 11. Juli 2014 12:35

Was den Herren Oberbürgermeister angeht, gehe ich mal davon aus, dass der mit dem Deutschlandvorstand von Microsoft Golf spielen geht oder etwas ähnliches. Nichts gegen Politiker, aber so läuft das nunmahl in Deutschland 😀

Wenn mehr Kommunen sich entschließen würden, auf Linux und offene Software umzusteigen, und das ganze ausnahmsweise mal von der richtigen Seite anpacken würden (Koordinierung von Ressourcen, gemeinsame Entwicklung, genau definierte, bundes- oder am besten Europaweite Standarts), würde das der Open Source Szene einen unwahrscheinlichen Autrieb geben. Allein, wie viel Geld in entsprechende Unternehmen über öffentliche Vorhaben fließen würde, von dem Wahrnehmbarkeitsgewinn von Linux ganz zu schweigen. Und das Ganze würde Microsoft unter Druck setzen, ein paar Standarts endlich mal einzuhalten.

it-frosch

14 12. Juli 2014 11:27

@9: Nichts gegen deine Begeisterung für Linux, die bei mir übrigens auch vorhanden ist, nur darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Das Hochfahren / Anmelden, bist du arbeiten kannst, dauert zwischen 2 und 5 Minuten. Ubuntu...?

Dein Windowsrechner ist sicherlich in eine Domäne mit eingebunden. Bei laufen da noch viele Prozesse mit ab die bei deinem standalone Ubuntu nicht notwendig sind. Zieh einfach mal bei deinem Windows Rechner das Netzwerkkabel bevor du ihn startest und melde dich an. Dann siehst du den Unterschied.

Wenn ein Programm beschäftigt ist, kannst du unter Windows nicht mal das Fenster verschieben. Ubuntu...?

Wenn unter Windows ein Programm 100% CPU Last zieht dann geht nichts mehr, das ist unser Linux aber nicht anderes. 😉 Da passiert es vielleicht seltener aber der Effekt ist der selbe.

Wenn ein Programm beschäftigt ist, kann es sein, dass Windows nicht mal mehr Mausklicks auf ein anderes Fenster verarbeitet. Ubuntu...?

Siehe oben. gleiches Thema. Wenn die Ressourcen alle sind dann musst du halt warten bis sie wieder frei werden.

Usw. usw. Man kann auch brutal sagen, dass mich Windows statt Ubuntu in der Arbeit eine Stunde täglich Zeit kostet.

Das kann schon sein, hängt aber nicht zwingend vom pösen Windows ab sondern ist vielen verschiedenen Faktoren geschuldet auf die man eigentlich eingehen müsste, was hier aber keine Spaß machen wird, da wir dann den Schwarz Weiß Denkbereich verlassen. 😉

Dann gibt's noch eine Menge Schönheitsfehler. Die minimierte Fensteranzeige in der Taskleiste unter Windows oder beim Wechseln von Fenstern ist ja nett, aber > sie zeigt bloß einen statischen Screenshot des Fensters, als es minimiert wurde. Das kann Stunden her sein! Unter Ubuntu läuft der Fensterinhalt ganz normal > weiter - ich sehe auch in der minimierten Ansicht z.B. den Fortschrittsbalken laufen und ob die Anwendung inzwischen fertig ist. Und das schon seit Jahren...

Alt + Tab sollte dieses große Problem für dich entschärfen helfen. Wenn ihr unter Citrix in auf einem Terminalserver arbeitet Alt + + . Damit kannst du schnell zwischen den Programmen hin- und herschalten.

Auch das kostet natürlich unter Windows Zeit, dass man jedes Fenster erst einmal wieder aufmachen muss, um zu sehen, ob sich was getan hat...

Der Rechner wartet zu 90% seiner Arbeitszeit auf dich, da würde ich das nicht so hoch bewerten ansonsten siehe oben. 😉

Ich arbeite über 15 Jahre mit Windows sowie Linux Systemen und bekomme tagtäglich bei der Hotline Arbeit hautnah mit, womit die Leute Probleme haben. Trotz meiner immer noch zunehmenden Begeisterung für Linux würde ich das nicht bei uns in der Firma (Teil eines weltweiten Konzerns mit >500 MA) einführen wollen da alles ringsherum mit Windows gemacht wird. In kleinen abgeschlossenen Bereichen, wie Schulen, Vereinen oder kleineren Firmen ist der Linux Einsatz aber durchaus sinnvoll auch wenn einiges Knowhow erforderlich ist um Probleme im OS übergreifenden Datenaustausch zu lösen. (Schon mal eine Impress Datei im Powerpoint 2003 Format gespeichert und dann mit dem Powerpointviewer bzw. unter Window angesehen ? So etwas meine ich. )

Ich habe die Migration in München die Jahre immer verfolgt und freue mich, das es letztendlich doch geklappt hat. Es ist sicherlich viel Schulung nötig, um die neuen MA immer wieder auf das "fremde" System zu schulen aber langfristig ist es sicherlich besser. Man muss halt, im gegensatz zu Windows, immer wieder Überzeugungsarbeit leisten.

Keeper2k

15 12. Juli 2014 11:55

@12: Wie beurteilst du als "Insider" denn die Chancen des Herrn Reiter und der anderen üblichen "ich will das was alle nutzen"-Leute sich mit ihrem Wunsch nach Rückmigration durch zu setzen? (mir reicht eine subjektive Einschätzung)

Und was mich noch mehr interessieren würde (falls du das veraten darfst): Wie sieht die Mehrheit der städtischen IT-Leute das Ganze? Stehen die hinter LiMux oder eher nicht?

München hat mich ja schon mal extrem positiv überrascht, als die Bevölkerung sich gegen die dritte Startbahn ausgesprochen hat. Wenn man das ganze richtig aufzieht und die Kosten in Relation zum Nutzen setzt (k.A. etwas wie "Rückmigration zu MS kostet uns 2 Freibäder und ein Museum" oder so), vielleicht zeigt die Bevölkerung den Politikern ein weiteres Mal wohin die Reise zu gehen hat.

Kamo

16 12. Juli 2014 13:32

@9: Sei froh, dass du keinen Mac benutzen musst... Ich arbeite manchmal stundenlang auf einem 15"-Laptop mit Windows, nur um von dem Biest wegzukommen.

PhotonX

Avatar von PhotonX
17 12. Juli 2014 14:48

Habe so etwas schon fast erwartet, nachdem OB Ude nicht mehr kandidiert hat. Aber ich hoffe, LiMux setzt sich weiterhin durch!

DPITTI

Avatar von DPITTI
18 12. Juli 2014 21:38

Äm auch Linux klemmt machmal aber sehr selten. Darum Arbeite ich jetzt auf mein Laptop mit Ubuntu Unity ist ausgereifter geworden. Aber auch Windows XP ist ist wieder drauf, weil in den kommenden Monaten in Rostock Krummendorf DAB+ der Bundesmuxx auf Sendung geht. Aber zum Thema Limux ist zu wünschen das es in mehr Gemeinden Eingestzt wird.

DPITTI

Avatar von DPITTI
19 12. Juli 2014 21:42

XP ist nur drauf weil es das einzigste System ist der mit den Noxon DAB+ Stick richtig Arbeiten tut.

ten-x

Avatar von ten-x
20 12. Juli 2014 21:42

@15: An eine großflächige Rückmigration glaube ich nicht, aber es könnte sein, dass sich um Teilbereiche, die nicht so einfach auf Linux zu migrieren sind, einfach auf Windows gesetzt wird. Jetzt wo man endlich den Großteil der IT auf LiMux umgestellt hat, ist halt auch so, dass man doch bei dem was man gerade hat, bleibt. Die Ausnahmeregeln werden halt wahrscheinlich großzügiger gesetzt.

Rohi

Avatar von Rohi
21 13. Juli 2014 21:00

Mal aus dem privaten Umfeld. Ich verwende seit langem Lubuntu, mit Desktop, Anwendungsstartknopf, Tray usw. Frisch gestartet brauche ich 128 MB RAM. Jetzt haben sich meine Eltern einen neuen Laptop im Handel aufschwatzen lassen, mit Touch und Windows 8. Ich mache das Teil an, was sehe ich: Kacheln. Erst mal mit Daddy los und eine Maus gekauft. Nach ein paar Stunden Rumgemehre (u.a. Thunderbird installiert, das Kachel-Emailprogramm ist unbenutzbar, ewiges Warten, bis Aktualisierungen nach Neustart installiert sind, auf 8.1 habe ich gleich verzichtet) war ich mit den Nerven am Ende, und als ich zu Hause vor meinem Lubuntu-Desktop saß richtig glücklich. Ein Bekannter, der zu Computerfragen berät, sagte mir: Ja, da musst Du diese und jene Erweiterung installieren, dann hast Du wieder einen Startknopf und Windows bootet in den Desktop. Eh, ich dachte, Linux wäre das Betriebssystem für Bastler und nicht Windows? Ich setzte mein Lubuntu, wenn ich will, in einer Stunde neu auf, mache das mal jemand mit Windows 8. Erst paar Stunden für alle Aktualisierungen, dann 8.1, dann die Aktualisierungen für 8.1 ... Windows 7 mag ja noch okay sein, aber was will ein Amt mit einer XBox-Kachel? Wer behauptet, eine Umstellung auf Windows 8 wäre weniger umständlicher als eine Umstellung auf Linux, hat wohl beides noch nicht probiert. Ich habe keine Ahnung, was Microsoft sich mit Windows 8 gedacht hat, aber damit haben die sich ein Eigentor geschossen. Für mich ist dieses Betriebssystem ein Witz. Ich möchte gerne mal aus deutschen Ämterstuben hören, wie die nach dem Umstieg auf Windows 8 mit den Touch-Kacheln zurechtkommen.

Rohi

crazy-asterix

22 14. Juli 2014 11:16

Habe ich das richtig verstanden das Limux auf Ubuntu/Kubuntu 10.04 basiert? Hat da jemand eine Ahnung? Wenn ja wie handhaben die das mit dem support? Ist da Canonical involviert?

Hefeweiz3n

Moderator, Webteam

Avatar von Hefeweiz3n
23 14. Juli 2014 11:47

@22: Les dir mal den entsprechenden Absatz zu LiMux auf der KDE Akademy 2013 durch.

In kurz: Ja, letztes Jahr war das noch 10.04 (Mit Trinity), wenn sie halbwegs im Zeitplan mit der Umstellung sind müsste inzwischen eigentlich fast alles auf 12.04 mit KDE SC 4.11 sein.

Newubunti

24 14. Juli 2014 13:12

Gibt es eigentlich zu der Vergleichskalkulation irgendwo eine detailliertere Aufstellung, als diesen Stadtratsbeschluss?

Weil die Kalkulation hinsichtlich der Windows-Kosten ist für mich doch etwas fragwürdig hinsichtlich der angenommenen Zahlen.

Z.b. komme ich demnach auf ca. 143,- Euro pro Betriebssystem-Lizenz. Aktuell kostet eine Windows 7 Pro Lizenz aber ca. 130,- Euro - als Einzellizenz wohlgemerkt. Ich gehe ja mal davon aus, dass man aber Volumen-Lizenzen in dem Fall beschaffen würde.

Die 11.000 extra für Windows 7 einkalkulierten Rechner kosten 427,- Euro pro Stück. Das ist auch ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass die Windows-Lizenzen ja nochmals extra kalkuliert sind. Ich gehe dabei davon aus, dass auf den Rechnern nur Office laufen muss, so wie es nach der Kalkulation scheint.

Und in welchem Zyklus wird Hardware normalerweise ersetzt? Denn darauf bezieht man sich hinsichtlich Limux - also das Hardwareanschaffungen hinsichtlich Limux außerhalb des normalen Beschaffungszykluses nicht notwendig gewesen seien. Das kann ich ja durchaus auch nachvollziehen, allerdings wird dieser Zyklus bei der Windows-Neubeschaffung dann doch schon relevant.

Es lässt sich zwar nicht so ohne weiteres darstellen, aber IMO müsste so eine Kalkulation auch schon etwas zur Effizienz aussagen.

Nehmen wir mal an durch die Migration kommt 1% schlechter zurecht als vorher und nehmen wir mal an, dadurch verlieren sie am Tag 30 Minuten und die Stunde wird mit 8 Euro vergütet - IMO alles sehr vorsichtig angenommen. Dann komme ich auf:

Arbeitstage (250) * 0,5 (30 Minuten/Tag) * 8 (Vergütung) * (160 Mitarbeiter) = 160.000,- Euro pro Jahr

Aber mal davon abgesehen fände ich es etwas erbärmlich, wenn sich der Erfolg von Limux danach beurteilt, wie viel Lizenzkosten man damit spart. Den Effekt nehme ich als Bürger gerne mit - wenn er denn so existiert - aber wichtig ist doch letztendlich wie effizient und mit welchen Vorteilen das System gegenüber dem Bürger UND auch einfach wichtig gegenüber dem Anwender läuft.

Ich bin übrigens ein absoluter Befürworter von Open-Document und Open-Soure in der Verwaltung, allerdings vorrangig aus anderen Gründen, als denen der Kosten.

Ich hoffe daher darauf, dass das Projekt letztlich ein Erfolg ist bzw. wird.

Worum es mir nur geht ist, dass dieser Erfolg nicht durch die angegebene Kalkulation bescheinigt wird. Da müsste man schon aufwendiger berechnen.

Außerdem wäre es wünschenswert, sofern irgendwann mal im großen Stil Verwaltungen auf Open Source umgestellt werden, dass dies dann auch entsprechend koordiniert wird. Wenn da nämlich jeder vor sich hinwurstelt, dann wird das - auch trotz Lizenzkosten-Einsparung - ganz schön unnötig teuer.

Nicht zielführend finde ich es, wenn man Kritik dann damit wegwischt - wie es hier in einigen Beiträgen anklingt - dass man Klischees hinsichtlich der Mentalität von Verwaltungs-Mitarbeitern bedient.

Zu einer erfolgreichen Migration gehört eben auch, dass man auch Probleme bei Mitarbeitern - egal aus welchen Gründen - einkalkuliert und ernst nimmt. Und mit welchen Mitarbeitern man es dabei zu tun hat ist bereits vorher klar. Wird das im Umstellungskonzept nicht ausreichend berücksichtigt, dann ist das Konzept eben mindestens lückenhaft.

Die IT muss den Mitarbeitern dienen und das Leben vereinfachen und nicht umgekehrt.

Gruß, Martin

crazy-asterix

25 14. Juli 2014 15:33

@ 23

Ok danke fuer die Info. Dann sollten die schon auf 12.04 umgestellt haben. Wusste gar nicht das es einen KDE 3.5 fork gibt 😲 .

ten-x

Avatar von ten-x
26 14. Juli 2014 22:12

@22: @23: Trinity wurde genommen, um den Umstieg von Debian und KDE auf Ubuntu besser stemmen zu können. Es werden ja nicht die Rechner einzeln mit der CD-Rom installiert, sondern natürlich über das Netz verteilt. Da muss schon mehr zusammenpassen. 😉

Keeper2k

27 15. Juli 2014 09:06

@26: Vielen Dank, dass du uns hier sowas erzählst. Ich wünschte das Projekt selber wäre etwas kommunikativer nach draußen. Außer Wollmux habe ich bisher aber noch nichts gefunden, was man runterladen kann und evtl. seiner eigenen Verwaltung mal zum ausprobieren zeigen könnte. Die Informationspolitik scheint generell noch von Beamten geprägt: "Nur das aller notwendigste weiter geben" ... Aber zumindest auf dem IT-Blog erfährt man inzwischen halbwegs interessante Sachen. Bin schon gespannt, ob man sich wirklich eines Tages von der Open Source Community "helfen" lässt (mittels öffenlicher Foren, Roadmaps und GIT Repo).

Horatioh

28 15. Juli 2014 20:17

@25:

Es gibt doch für alles 1 Fork in der Open Source-Szene. 😈

frostgram

29 16. Juli 2014 08:44

Die Idee hatte ich hier auch schon mal, hab das aber dann verworfen weil Konstruktion mit mehreren Programmen die von extern für uns gebaut wurden mit Sicherheit nicht ohne viele viele sehr sehr teure Programmiererstunden umgearbeitet werden kann. Da sind schon billigere Anforderungen abgelehnt worden wegen "Budget" . Daher bin ich sehr stolz auf München dass sie das durchgezogen haben

jjuno

30 17. Juli 2014 09:07

Microsoft wird wie im November 2013 in mehreren Zeitungen zu lesen war, 2016 von Unterschleißheim zurück nach München ziehen. Herr Reiter gibt wahrscheinlich deshalb den Fan, vielleicht liegt es auch an "alles markieren" und "alles auswählen", eine richtiges Hindernis für manche Anwender.

rainer8956

Avatar von rainer8956
31 18. Juli 2014 06:56

Moin Moin liebe Gemeinde 😀,

Ich kann mich über dieses unqualifizierte Gemaule des Herrn OB Reiter nur noch wundern. Der kommende OB ist dann ein Fan von Automarke XY, deswegen wird der Fuhrpark gewechselt? Nun bringt er als Veranschauung seiner Misere die neuen Smartphones, welche für Ihn und seinen Stellverteter angeschaft wurden, auf den Tisch! Es hätte eine Woche gedauert um diese an Linux anzubinden. Denke er sollte da mal mit seiner IT reden, oder glaubt er ernsthaft, neues Smartphone, angeschaltet und Exchange brummt?

Ich habe es nun wiedermal schmerzhaft erlebt was es heist Windows zum Leben zu erwecken. Privat nutze ich eine HP-G62 Laptop mit Kubuntu 14.04. Den neu aufzusetzen, round about,bequem 1 Tag, dann ist alles wieder an seinem Platz. Nun habe ich mir günstig ein EliteBook 8530w geschossen. Wegen Elster, Fingerprint und Qualcomm WWAN, zähneknirschend bei WIN7 geblieben. Ich bin nun den 3.Tag am würgen und immer noch Updates am ziehen. mittlerweile gefühlte 387 Neustart's, knappe 2GB Updates und die Kiste wird als lahmer. Mal am Rande erwähnt, sollte man dem Herrn Schäuble die Kronjuwelen langziehen. Als Staatsorgan daurauf hinarbeiten das der Bürger seine Steuern online abrechnet, aber keine Software für Linux entwickeln bzw bereitstellen!

Und was die oft beschriebene Kombalität betrifft, versucht doch mal ein *.doc Office 2000 Formular in Office 10 zu öffnen und dies dann wieder zu speichern. Ich wundert euch, was dann mit Formatierung geschieht! Hier kristattiert sich eines heraus, der Müncher Führungs-Elite fehlt es an Grundwissen und Kompetenz um sich diesem Thema sachlich zu stellen!

Grünschnabel

32 18. Juli 2014 11:05

Guten Morgen allerseits,

ich hoffe mal, es klappt mit meinem Quereinstieg 😊. Dass in München zum Einstieg Debian genommen wurde, kann ich gut nachvollziehen (zumindest von dem her, was ich gehört mehr gelesen habe). Dass es mit Debian dann so (massive) Probleme gab, dass auf Ubuntu umgesattelt wurde, weniger. Ist nun der Anfang mit Debian als Unterbau der Grund für einen Wechsel auf Ubuntu?

Danke euch

Grünschnabel

ten-x

Avatar von ten-x
33 20. Juli 2014 11:28

Debian unterstützt die neuere Hardware nicht so gut wie Ubuntu.

canalegrande

Avatar von canalegrande
34 20. Juli 2014 15:19

Hut ab vor München!

In Wien ging ein ähnliches Projekt baden, weil eine Kindergarten-Software "nur unter Windows lief". Jetzt zahlt die Kommune brav an Redmont. Wahrscheinlich ist München auch die einzige Stadt, die nicht von der NSA ausspioniert wurde.

Aber vielleicht zahlt ja Microsoft an den Oberbürgermeister ein "Beratungshonorar". Wie kann man denn sonst "Microsoft - Fan" sein?

canalegrande

Avatar von canalegrande
35 20. Juli 2014 15:23

@19: Bei mir gehts nur ordentlich mit Ubuntu (14.04), jedoch mit dem KDE Proggie Kaffeine. Und das sogar auf einem Macbook 2.5, wo ich das OSX runtergeschmissen habe.

canalegrande

Avatar von canalegrande
36 20. Juli 2014 15:36

@24: Hmm, Alles Gute Gründe. Aber nehmen wir mal an, dass nach all den Jahren Ubuntu die gewohnte Umgebung ist. Die Handhabung von Office Programmen unter Ubuntu schafft sogar mein betagter Herr Papa abwechselnd zu Windows 7 locker. Wenn ich ihm Windows 8 servierte, wäre er verloren. DAS wäre von ihm unmöglich zu schaffen.

Was noch zum Tragen kommt: All die Zusatzkosten für Schutzproggies für Malware usw. Bedeutet auch im laufenden Betrieb sicher weniger Aufwand unter Linux.

Und dann noch die Netzwerk Infrastruktur: Da schlägt Microsoft nochmlas kräftig zu Buche. Jede Lizenz eines Windows Servers kostet ja nochmal. Und dann hat man nur einen Windows Server.

Man führe sich zur Information einmal netcraft zu Gemüte: http://www.netcraft.com/

Newubunti

37 22. Juli 2014 09:27

@36:

Mir geht es darum, dass wenn Limux (auch) ein Vorzeigeprojekt für andere Gemeinden/Städte sein will oder soll, die Zahlen transparent und seriös sind.

Da habe ich bei diesen Zahlen meinen Zweifel. Das ist für mich eine Schönrechnung, um - aus politischen Gründen - Bedenkenträger ruhig zu stellen. Eine seriöse Zahlenvorlage, auf die sich Nachahmer verlassen können, ist das - zumindest in der Form - nicht.

Es ist ja nun mal so, dass Städte und Gemeinden in der Regel finanziell nicht gerade sehr gut aufgestellt sind. Da sollte man dann schon auch darauf achten, dass die Zahlen stimmen oder transparent nachvollziehbar sind.

Z.B. gehört es zu den Umstellungskosten auch dazu, dass man - solange die Umstellung nicht vollzogen ist - ja das alte System weiter benutzen muss und dementsprechend zu einem Teil Lizenzkosten anfallen, sofern der Support zwischenzeitlich für das betreffende System endet.

Anders würde es sich verhalten, wenn alle Rechner zeitgleich umgestellt würden - was ja in München nicht der Fall war/ist.

Ich glaube jedenfalls an diese Zahlen über diesen Zeitraum gerechnet so nicht, oder man möge es mir transparenter erläutern.

Es ist IMO finanziell ja schon ein Erfolg, wenn die Umstellung zunächst kostenneutral wäre und sich für die Zukunft Einsparungen ergeben würden.

Ich fände halt genauere Zahlen sehr hilfreich. Ich kann einfach so vieles nicht nachvollziehen. Das ist für ein Vorzeigeprojekt der öffentlichen Hand doch irgendwie schade.

Gruß, Martin

rainer8956

Avatar von rainer8956
38 23. Juli 2014 08:21

@37 Da muss ich Dir, zumindest teilweise, widersprechen. Warum sollten Neuanschaffungen von Windowslizenzen und Supportverträge für das bestehende System, zu den Kosten der Umstellung zuaddiert werden? Diese Kosten wären auch ohne Umstellung fällig gewesen. Aber ich gebe dir da schon recht, man muss genau hinschauen wo was hinzu addiert wird, die Zahlen sind leicht manipulierbar.

Es ist eine, über Jahre hinweg, andauernde Diskussion. Wo liegen die Kosten höher, Redmond oder Tuxland. Die Foren sind voll mit dieser Thematik.

Ich sehe es da etwas Praxisbezogen. Eine Bekannte ist in einer Norddeutschen Stadt ChefAdmin, von Kinderfüßen an MS-Fan mit allen erdenklichen Zertifikaten und dem Goldenen "Gates-Treue-Orden- am Bande". Vor ca 2 jahren wurde beschlossen die IT so zu strukturieren das Kosten für Neuanschaffungen (Hard und Software) zu reduzieren. Schnell schaute man auch mal die Linuxecke. U.a. korrespondierte man auch mit München. Ziwschensumme nach 2 Jahren: Meine Bekannte hat nun LIPC1 und 2, ein Großteil der Server sind Virtuell auf ESXi. Vor Neuanschaffungen wird sehr genau geprüft ob Opensources dies auch kann, mit der Folge das auch eine nicht kleine Anzahl von Server nun mit Linux laufen. Nun kommt die zweite Phase in der es an die Desktoplandschaft geht. Poe á poe und ohne Druck, so kann es auch gehen.

Und meine Bekannte? Der goldene Redmond-Orden bleibt zu Hause. Mit ihrer Umstellung im Kopf stellte sich auch die Umstellung in deren System einher. Ihr Fazit bei unserem letzten Kontakt: Die Ausfallzeiten haben sich halbiert. Sie haben nun auch mal wieder Zeit für andere Projekte. Einmal sauber aufgesetzt läuft es.

Sicherlich nicht die Größenordnung wie München, jedoch auch bereits im Kleinen erkennbar. Sind die Mitarbeiter vorbereitet und im Kopf bereit, dem Schritt zu folgen kann so ein Projekt zum Erfolg führen.

Newubunti

39 23. Juli 2014 21:59

@38:

Warum sollten Neuanschaffungen von Windowslizenzen und Supportverträge für das bestehende System, zu den Kosten der Umstellung zuaddiert werden? Diese Kosten wären auch ohne Umstellung fällig gewesen.

Deswegen sind sie auf der Windows-Seite dort ja auch aufgeführt. Trotzdem waren sie auch für die Umstellung notwendig, andernfalls hätte man die Rechner nicht für die Fortdauer der Umstellung nutzen können, was eine erfolgreiche Umstellung in der Form verhindert hätte.

Die reinen Umstellungskosten für Limux kann man ja nicht gegen die "Betriebskosten" für Windows aufrechnen - zumindest ist das nicht seriös, wenn man Einsparungen über einen gewissen Zeitraum darstellen will.

Wenn Kosten in beiden Fällen anfallen, dann führe ich sie auf beiden Seiten auf und nicht nur auf der auf der sie für mich günstiger erscheinen.

Im Zeitraum 2003-2012 bzw. 2005-2012 sind für das Limux-Projekt Kosten in Höhe von X angefallen, dazu zählt alles, was die Stadt München in diesem Zeitraum für die IT ausgeben musste.

Dagegen kann man dann die Kosten Y aufrechnen, die bei Fortführung des Windows-Betriebes angefallen wären, natürlich auch wieder voll umfänglich. So wäre es IMO richtig.

Ich kann doch nicht Lizenzkosten deswegen alleine aus der einen Aufstellung herausnehmen, mit dem Argument, dass sie auch im anderen Fall angefallen wären, wenn ich diese letztlich auch während der Umstellung nutzen und bezahlen musste.

Dann ist doch der Kostenvergleich schon in Schieflage.

Oder wurden seit 2003 gar keine Windows-Lizenzen mehr neu angeschafft?

Im übrigen bin ich davon überzeugt, dass man bereits Geld eingespart hat - ich bezweifle nur die angegebene Höhe zu diesem Zeitpunkt. Das fängt im Grunde schon damit an, dass man die Windows 7 Lizenzen noch bis Ende 2019 nutzen könnte, was in dieser seltsamen Rechnung so auch keinen Niederschlag findet.

Warum man bereits 2012 auf Windows 7 hätte umstellen müssen, ist auch völlig unklar.

Gruß, Martin

ten-x

Avatar von ten-x
40 23. Juli 2014 22:47

Übrigens sind es nicht nur die Windows-Lizenzen, auch MS Office war dabei. Und der Grund für eine Abkehr von Win war die Änderung der Lizenzpolitik für Großabnehmer, wo für verbilligte Lizenzen permanente Upgrades auf aktuelle Volumenpakete nötig gweworden wären.

Hefeweiz3n

Moderator, Webteam

Avatar von Hefeweiz3n
41 24. Juli 2014 10:52

@39: Ich weiß ja nicht wo du die "Betriebskosten" her hast und welche Windows 7 Lizenzen München hätte weiterbenutzen können, wo sie doch von Windows XP wegmigrierten, aber oben steht eindeutig das die gesamte Migration auf Limux (inklusive Schulungen und neu/umgeschriebener Software für Linux etc.) billiger ist als das was allein an neuen (!) Lizenzen für Windows/Office angefallen wäre (Migration von XP/2003 auf 7/2010, fyi). Das liest sich für mich so als wenn die allgemeinen Betriebskosten aus beiden Bereichen rausgerechnet wären.

Ansonsten gib mal bitte deine Quellen an.

Und zu dem Thema "bereits 2012 umstellen": Eine Migration plant man möglichst langfristig und mit Puffer um bei Problemen auf das alte System zurückgehen zu können und in einem zweiten Anlauf dann alles richtig machen zu können. Das wird natürlich dann stressig wenn das alte Produkt bald oder sogar schon nicht mehr unterstützt wird.

Newubunti

42 24. Juli 2014 13:05

@41:

Ich habe meine Quelle doch angegeben in @24. Das ist dieser Stadtratsbeschluss. Und mir ginge es im wesentlichen darum, dass ich gerne eine genauere, Kostenaufstellung als diese hätte.

Soweit ich es weiß, basieren alle Berichte über den Limux-Erfolg in der Presse auf diesen Beschluss.

Ich finde die Zahlen halt im wesentlichen zu wenig nachvollziehbar.

Wenn Du oder ein anderer sie mir genauer erklärt, dann lasse ich mich gerne überzeugen.

Das Microsoft Lizenzen viel Geld kosten, steht überhaupt nicht zu Debatte - das habe ich nirgends irgendwie anders behauptet. Und ich bin keiner derjenigen, die sagen mit MS wäre es billiger oder genauso teuer geworden.

Trotzdem darf man sich bei genauerer Betrachtung nachvollziehbare Zahlen wünschen.

Gruß, Martin

ten-x

Avatar von ten-x
43 24. Juli 2014 20:45

Als der Linux-Beschluss kam, hatte die Stadt München noch Windows NT und nicht XP.