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Projektvorstellung: Tomahawk

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Wer Musik aus verschiedenen Quellen hört und keine Lust hat, für jede Quelle ein extra Programm zu nutzen, für den könnte Tomahawk zu einem treuen Begleiter werden.

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Einige Ubuntu-Nutzer haben bestimmt auch schon einmal das Problem gehabt, dass man Musik von den unterschiedlichsten Quellen hört und man für jede davon ein eigenes Programm braucht. Für die Musik, die lokal gespeichert ist, nutzt man beispielsweise Rhythmbox, Amarok, Guayadeque oder einen anderen der unzähligen Audioplayer. Nutzt man hingegen einen Streaming-Dienst wie beispielsweise Spotify, dann ist man entweder auf den Webplayer oder auf den Audioplayer von Spotify angewiesen. Sucht man hingegen auf Soundcloud 🇬🇧 oder YouTube nach Liedern, dann benötigt man einen Webbrowser.

Der Musikplayer der vielen Quellen

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Die Übersichtsseite (Dashboard) in der Version 0.7

Wem das alles zu lästig ist, der sollte sich das Projekt Tomahawk 🇬🇧 ansehen. Die Entwickler dieses Programms haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen freien Audioplayer zu erschaffen, welcher viele verschiedene Quellen unter einer Oberfläche vereint. Egal, ob die Musik lokal auf dem Rechner oder auf einem eigenen ownCloud-Server gespeichert ist, von Spotify-Premium, Soundcloud oder YouTube gestreamt wird, durch die integrierte Suchfunktion kann man ganz bequem nach neuer Musik suchen und Tomahawk findet diese Musik automatisch in einer der verfügbaren Quellen.

Der soziale Musikplayer

Daneben haben sich die Entwickler darauf spezialisiert, den Musikplayer zu einer Plattform für den Austausch von Musik auszubauen. Dabei ist aber nicht zu verstehen, dass man sich untereinander Musikstücke zusenden kann, sondern man kann sich untereinander Links zu einzelnen Musikstücken, Playlisten oder ganzen Alben zusenden und diese Musik automatisch aus den eigenen verfügbaren Quellen abspielen lassen.

Vernetzen kann man sich dabei auf ganz unterschiedlichen Wegen. Innerhalb eines lokalen Netzwerkes finden sich die Tomahawk-Player automatisch, aber man kann sich auch mithilfe eines Jabber- oder Google-Talk-Konto mit seinen Freunden verbinden.

Ganz neu hinzugekommen ist eine Anbindung an das Hatchet-Netzwerk 🇬🇧. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die gerade von den Entwicklern des Tomahawk-Players aufgebaut wird. Es wird damit möglich sein, sich mit Freunden, anderen Nutzern und sogar Künstlern zu verbinden und diesen, ähnlich wie bei Twitter, zu folgen und beispielsweise live die Musik, die der andere gerade hört, mitzuhören. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Tomahawk mit der Tomahawk-Android-App ⮷, die sich aktuell in der Beta-Phase befindet, zu synchronisieren und damit alle Playlisten und Lieblingslieder, die man zu Hause am Rechner hat, auch unterwegs zu genießen. Wer mehr über die Vision von Hatchet erfahren möchte, dem sei der Hatchet-Blog 🇬🇧 empfohlen.

Der schicke Musikplayer

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Die Favoritenseite in der neuesten Version 0.8

Erst kürzlich, Anfang November, wurde nach über anderthalb Jahren die Version 0.8 veröffentlicht 🇬🇧. Die auffälligste Neuerung ist dabei das überarbeitete Design, welches um einiges eleganter als das alte ist. Aber auch unter der Haube wurde vieles verändert. So ist es nun möglich, Links von anderen Streaming-Diensten, wie iTunes, Deezer, Beats Music, Rdio, Spotify oder SoundCloud mithilfe von Tomahawk zu öffnen und die Playlisten, Lieder oder Alben mit seinen eigenen Quellen abspielen zu lassen.

Tomahawk ausprobieren

Wer die neueste Version testen möchte, dem sei das PPA der Entwickler empfohlen. Dort stehen für Ubuntu 14.04 und 14.10 fertige Pakete bereit. Zusätzlich gibt es auch ein PPA mit Nightly-Builds, um schon jetzt die Neuerungen der nächsten Version zu testen.

Genauere Details zur Installation kann man im Wiki-Artikel Tomahawk nachlesen.

Das Projekt unterstützen

Möchte man die Entwickler unterstützen, so gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Das beginnt beim Einreichen von Fehlerberichten 🇬🇧, über das Übersetzen 🇬🇧 des Programms und der Android-App bis hin zur aktiven Mithilfe an der Entwicklung.

Weitere Informationen

Wer mehr über dieses Programm erfahren möchte, der sei auf den Artikel Tomahawk im ubuntuusers-Wiki und auf die offizielle Homepage tomahawk-player.org 🇬🇧 verwiesen.


Vielen Dank an Justin-Time für die Einreichung dieses Artikels!

Veröffentlicht von Dee | 14. November 2014 18:00 | Kategorie: Projektvorstellung | # Fehler im Artikel melden

burli

Avatar von burli
1 14. November 2014 21:42

Da muss ich jetzt mal ganz dreist fragen: ist es nicht die Philosophie von Linux, für jede Aufgabe ein eigenes Werkzeug zu haben? 😉

Kerlbürste_Suessholz

Avatar von Kerlbürste_Suessholz
2 15. November 2014 14:58

@1: Das ist aber eher die Unix-Philosophie oder? Ausserdem könnte man ja sagen, dass es die (eine) Aufgabe ist, sämtliche Schnittstellen der Dienste zu unterstützen 😉

Witzigerweise kommt mir der Player aber gar nicht so revolutionär vor. Clementine zum Beispiel kann schon seit Jahren auf viele Dienste zugreifen.

putzerstammer

Avatar von putzerstammer
3 15. November 2014 18:43

erst mal Danke für den Bericht 👍 ich mache das alles mit VlC Player, Youtube spielt er problemlos ab, und meine ganzen Radiosender die ich vorher als pls Datei gespeichert habe spielt er anstandslos ab und ich kann sie auch Aufnehmen 😬 für mich reicht das allemal

fb

Avatar von fb
4 15. November 2014 20:34

Super! Genau das habe ich heute gefunden, ohne es vorher gesucht zu haben.

Linux-Fan

Avatar von Linux-Fan
5 16. November 2014 08:49

Ich habe die Nightly Builds unter 14.10 Utopic getestet - funktioniert reibungslos! 👍

Cruiz

Avatar von Cruiz
6 16. November 2014 18:16

@1: Das halte ich inzwischen für einen der meist-gepflegtesten Mythen der Open Source Welt. Nur weil irgendein "kluger" Autor das mal behauptet hat, ist das noch lange kein ewiges Gesetz. der Linux-Desktop entwickelt sich schon sehr lange in eine andere Richtung. Das ist die normative Kraft des Faktischen.

Dee

Avatar von Dee
7 16. November 2014 20:18

@1: Das ist im Übrigen die Unix-Philosophie, nicht Linux. https://en.wikipedia.org/wiki/Unix_philosophy#Program_Design_in_the_UNIX_Environment Die klugen Menschen waren im Übrigen Rob Pike und Brian W. Kernighan. Und die Aussage ist von 1984.

burli

Avatar von burli
8 16. November 2014 21:09

Kinners, dass war ein Scherz 🐸 😛

Tids

Avatar von Tids
9 17. November 2014 02:10

Nutze auch Tomahawk, seit 0.8 raus ist. Vorher war er mir einfach zu viel. Alles funktioniert nicht perfekt, will ich gar nicht sagen, für mich ist er jedoch der beste Musicplayer auf Linux derzeit.

Linux-Fan

Avatar von Linux-Fan
10 17. November 2014 09:48

@9: Kann man bei Tomahawk auch (Internet-)Radiosender einbinden?