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Ubuntu-Wochenrückblick 2016-11

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Der Ubuntu-Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche um Ubuntu Revue passieren. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem Ubuntu 16.04 ohne fglrx und Microsofts neueste Open-Source-Handlungen.

Viel Spaß beim Lesen!

Hinweis:

Ihr könnt dazu beitragen, den UWR zu verbessern. Aktuelle Links für den kommenden UWR sollten in das Pad eingetragen werden, die mit einem selbst verfassten Text erweitert werden können. Ebenso kann im Sammelthread die Gestaltung des UWR mitdiskutiert werden. Wir verwenden vorwiegend diese Quellen.
Sonntagabend um 23:00 Uhr ist Redaktionsschluss und am Montagabend, ab ca. 20:00 Uhr, bekommt der UWR den letzten Schliff (letzte Texte schreiben, Korrekturlesen, Abstimmungen). Hierzu ist jeder Interessierte herzlich eingeladen.

Rund um Ubuntu

Vorerst keine proprietären AMD-GPU-Treiber in 16.04

Teils schlechte Neuigkeiten für AMD-Grafikkarten-Besitzer: fglrx wird es vorerst nicht in Xenial Xerus geben. Hauptgrund ist die Verwendung von X.Server 1.18, der inkompatibel mit fglrx ist. Bei einem Upgrade auf 16.04 wird der proprietäre Treiber also automatisch entfernt und durch die zurückportierte Open-Source-Variante von Linux 4.5 ersetzt. Diejenigen, die also fglrx unbedingt benötigen, sollen bis zum Erscheinen von amdgpu bei noch unterstützen Ubuntuversionen bleiben. Noch offen ist, was mit Ubuntu 14.04.5 passiert – dieser Pointrelease würde den Enablement Stack von 16.04 verwenden.

Quelle: Timo Aaltonen 🇬🇧

Neues aus der Linux-Welt

Eine ausführliche Liste neuer oder aktualisierter Software findet man bei Pro-Linux.

Linux from Scratch 7.9

Die Anleitung zum Distro-Selberbauen 🇬🇧 wurde auf Version 7.9 aktualisiert. Das Update enthält vor allem aktuellere Programmversionen wie Glibc 2.23, binutils 2.26, GCC 5.3.0 oder Linux 4.4.2. Mit Beyond Linux From Scratch 🇬🇧 wurde zudem das weiterführende Äquivalent für zum Beispiel graphische Programme und Server auf einen neueren Stand gebracht.

Quelle: Pro-Linux

Neuigkeiten von Microsoft und der Linux-Community

Microsoft wendete sich die letzten Tage über scheinbar der Open-Source-Community zu: Erst wurde der MS SQL Server für Linux angekündigt und dann tritt Microsoft der Eclipse Foundation bei. Zuletzt wurde SONiC vorgestellt – ein auf Linux und Debian basierendes Toolkit für Netzwerkhardware wie Switches. Alle Schritte ziehen wohl auf einen Ausbau von Azure hin.

Steve Ballmer scheint indes seine 15jahre alte, negative Meinung über Linux und Open-Source als „Krebsgeschwüre“ geändert zu haben: Er unterstützt die aktuellen Schritte Microsofts.

weitere Quellen: Pro-Linux, Pro-Linux, Golem

Let's Encrypt: 1 Millionen ausgestellte Zertifikate

Seitdem am 3. Dezember die Betaphase läuft, sind durch das Let's-Encrypt-Projekt bereits eine Million Zertifikate ausgestellt worden. In Summe sind damit ungefähr 2,4 Millionen Domains über HTTPS erreichbar.

Quelle: Pro-Linux, Let's Encrypt 🇬🇧

Firefox 45 entfernt Tab-Gruppen

Die neuste Firefoxversion entfernte die Tabgruppen. Hintergrund dafür ist die geringe Nutzungsrate – gerade einmal 0,1% alle Nutzer verwendeten Tabgruppen – sowie ein erhöhter Wartungsaufwand.

Quelle: Pro-Linux, heise, Golem

LiMux: Berater zeigen erste Schwächen und Probleme der Verwaltung

Im Auftrag der Stad München untersuchte Accenture die stadteigene IT-Verwaltung. Nach ersten Ergebnissen seien demnach Rechner veraltet und knapp 46% der Mitarbeiter unzufrieden mit der aktuellen Situation. Grund dafür sei nicht LiMux sondern vielmehr Organisationsprobleme in der Verwaltung. Detailtiere Ergebnisse werden für das vierte Quartal erwartet.

Quellen: heise, Golem

Linux auf der PlayStation 4

Der Gruppe „fail0verflow“ ist es bereits zum 32C3 gelungen, auf einer Playstation 4 Gentoo auszuführen. Der dazu verwendet Code – inklusive nötigem Exploit – ist nun auf Github zu finden.

Quelle: Golem

Maru: Smartphone und Desktoprechner in einem

Ubuntus Convergence-Konzept mit einem Android-Smartphone; am Bildschirm Debian: Das ist Maru zusammengefasst in einem Satz. Den kompletten Test findet sich bei Golem.

Fedora 24 ohne Wayland

Fedora 24 wird nun endgültig weiterhin den X-Server nutzen. Wayland kann zum Testen nachinstalliert werden. Aktuell funktioniert beispielsweise unter Wayland die GNOMEs Onscreen-Tastatur nicht wie gewünscht.

Quelle: Pro-Linux

Hardwareecke

Dell Precision und XPS Laptops mit Ubuntu

Weltweit bietet Dell seit neuestem seine „Precision“ Notebooks mit Ubuntu 14.04 an. Das XPS 13 ist aktuell nur in der USA mit Ubuntu erhältlich – in Europa soll ein entsprechende Variante folgen.

Quelle: heise

Internes

Neues aus dem Wiki

Bearbeitete und neue Artikel

Quelle: ubuntuusers.de Wiki

Treffen und Veranstaltungen

Termine vom 15.03.2016 bis 28.03.2016
Name Ort Datum Uhrzeit
Chemnitzer Linux-Tage 2016 zentralen Hörsaal- und Seminar-Gebäude der Technischen Universität Chemnitz in Chemnitz Sa, 19.03.2016 08:30 Uhr
Chemnitzer Linux-Tage 2016 zentralen Hörsaal- und Seminar-Gebäude der Technischen Universität Chemnitz in Chemnitz So, 20.03.2016 08:30 Uhr
Treffen der Bremer LUG Hackerspace Bremen in Bremen So, 20.03.2016 19:00 Uhr
Treffen der lueneLUG FabLab Lüneburg im e.novum, Munstermannskamp 1 in Lüneburg Di, 22.03.2016 19:00 Uhr
Treffen der Bremer LUG Hackerspace Bremen in Bremen So, 27.03.2016 19:00 Uhr

Hinweis:

Wer seinen Termin hier in der Liste haben möchte, trage ihn in den Kalender ein. Denn nur Termine, die dort stehen, werden in den UWR übernommen, oder ihr tragt eure Termine selbst in den UWR ein.

An der Gestaltung des UWR haben diese Woche chris34 und svij mitgewirkt.

Veröffentlicht von chris34 | 14. März 2016 23:30 | Kategorie: Wochenrückblick | # Fehler im Artikel melden

DPITTI

Avatar von DPITTI
1 15. März 2016 00:18

Danke für den UWR.

Eine Frage dazu : Noch offen ist, was mit Ubuntu 14.04.5 passiert – dieser Pointrelease würde den Enablement Stack von 16.04 verwenden. Kann man wenn dieser Pointrelease kommt den abschalten? Habe ein älteren Samsung X20 der eine AMD x600 Grafikkarte hat.Ohne 3D kann dann auch 16.04 nicht installiert werden.Letzer Ausweg zurück zu Windows 😕

chris34

Ikhaya- und Webteam

2 15. März 2016 01:25

@1: Wie immer gilt bei Enablement Stacks: Wenn man mit 14.04.0- oder 14.04.1-ISOs installiert hat und nicht explizit einen anderen installiert, hat man immer noch den originalen X-Server/Kernel/AMD-Treiber. (mit 14.04.2, 14.04.3, 14.04.4 & 14.04.5 bekommt man wiederum automatisch den neuesten stack) Siehe aber auch die Wikiübersicht.

Was letztendlich bei 14.04.5 gemacht wird, steht ja auch noch nicht fest. Und: Für alles außer Spielen bzw. graphisch Aufwändiges sollte auch der OSS-Treiber reichen. Zu Windows muss also niemand.

DPITTI

Avatar von DPITTI
3 15. März 2016 01:49

@2 Danke. Habe sogar die 1 Isos habe ich immer so gemacht.Aber bis 2019 hat man ja Support. Dann ist die Hardware eh ausgedient also mein Laptop ☺

B601

4 15. März 2016 15:39

@3: Vergiss bitte nicht, Support bis 2019 hast du nur mit 14.04.1 (bzw. Erstinsallation mit .0) und 14.04.5. Du kannst aber auch nur den neuesten Kernel installieren ohne Grafiksystemupgrade, falls gewünscht.

Gerade bei deinem älteren Laptop würde ich außerdem bezweiflen, dass dir fglrx merkbar etwas bringt, bzw. überhaupt fehlerfrei arbeitet. Ich hatte bei meinem letzten Laptop (Dell Studio XPS 1640 mit AMD HD 3670 von 2009) mit dem fglrx jede Menge Troubles. Insgesamt habe ich im Jahr 2010, kurz vor dem Umsteig auf radeon, 14 Bugs gezählt, die bis zum Absturz der Grafik reichten. Seit dem Umsteig auf die Opensource-Treiber war Ruhe. (Dafür hätte fglrx vielleicht etwas mehr Performance gebracht und besseres Powermanagement.) Inzwischen wird dieser alte Grafikchip, soweit ich weiß, von fglrx gar nicht mehr unterstützt.

Letalis_Sonus

5 15. März 2016 17:43

@1: Der Abschnitt ist in seiner Kürze sehr fehl leitend und zum Teil auch falsch. Die lange Fassung:

  • Die Unterstützung von GPUs ohne GCN Architektur durch den fglrx wurde schon längst eingestellt, auch wenn die Download Seite etwas anderes angibt.

  • amdgpu ist schon längst "erschienen" - es bezeichnet das neue freie Kernel Modul, Canonical hat sogar den Code von Kernel 4.5 zurückportiert. Der eigentlich gemeinte Treiber ist der bisher noch unbenannte und unveröffentlichte Userspace Teil, der anstelle von Mesa verwendet werden kann und demnächst veröffentlicht werden soll.

  • Alle GCN Karten werden im Userspace bereits vom sehr ausgereiften freien radeonsi Mesa-Treiber unterstützt, und das mit vollen OpenGL 4.1 - von fehlender 3D Unterstützung kann hier keine Rede sein

  • amdgpu unterstützt bisher nur GCN 1.2 Karten, ältere GCN Karten werden vom radeon Modul betrieben.

  • Der (vorerst) proprietäre Teil wird ein aktuelles amdgpu Modul mitbringen, dass das ältere des verwendeten Kernels ersetzt

  • AMD fokussiert sich zunächst auf GCN 1.2, der proprietäre Userspace Teil unterstützt prinzipiell jedoch alle GCN Karten und wird auch unter Windows verwendet. Das amdgpu Modul besitzt bereits eine (standardmäßig deaktivierte) experimentelle GCN 1.1 Unterstützung, aber das hat bisher noch keine große Priorität

  • Es geht hier primär um die Langzeitunterstützung: AMD ist nicht bereit, den alten Treiber weitere 5 Jahre zu unterstützen. Ob der alte fglrx für den neuen Kernel und X Server von 16.04 angepasst wird, steht noch nicht fest!

Die Kurzfassung: Die Situation wird vielleicht ein paar wenige Monate so bleiben, danach schauen vorerst nur GCN 1.0 und GCN 1.1 Nutzer etwas länger in die Röhre - überhaupt nicht unterstützte Hardware wird es nicht geben.


Das beste an der Sache: Der Treiber soll nicht nur später Open Source werden, er ist vor allem komplett neu geschrieben worden und wird daher viele alte Probleme loswerden!

DPITTI

Avatar von DPITTI
6 16. März 2016 23:34

@4 und @5 Danke euch. Ja jetzt habe ich was verwechselt. Die alte Karte ist schon lange nicht mehr von AMD Supportet. Der freie Treiber läuft ja schon lange ohne Probleme. 3D wird auch vom freien Treiber geliefert.

Steffen_FG

7 17. März 2016 12:19

alle hacken immer auf dem fglrx-Treiber rum und betonen, wie "gut" doch der freie AMD-Treiber ist...

https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/1309578?comments=all

schonmal gelesen? Das ist eine prima Sache und es betrifft auch einen Rechner hier im Umkreis. Da bin ich ja mal gespannt, was passiert, wenn 16.04 an der Reihe ist. Ob sich dieser Rechner dann auch in die lange Reihe derer einreiht, die mit nicht mehr unterstützten = "unsicheren" Versionen unterwegs sind?

Offiziell gefixt ist der Bug ja noch nicht. Kann man nur hoffen, dass er zufällig mit gefixt wurde...

derjonas

8 18. März 2016 13:04

Ballmer steht rückblickend noch zu seiner Aussage, doch die Zeiten hätten sich geändert.

Also da hat sich wohl kaum was geändert, Microsoft geht auch nicht auf die OpenSource Community zu, meiner Meinung nach, das wird wohl wieder eine Strategie zum Versuch einer Unterwanderung sein, insofern stimmt das Wörtchen "scheinbar" (https://en.wikipedia.org/wiki/Fear,_uncertainty_and_doubt) im Beitrag. Denen trau ich einfach nicht (mehr).