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Unity 8, Phones und Convergence werden eingestellt

ubuntu_logo.png

Und plötzlich geht es ganz schnell: Unity 8 und somit auch Ubuntu für Phones und Tablets werden eingestampft. Ubuntu 18.04 LTS wird mit GNOME ausgeliefert.

Auf dem Ubuntu Insights Blog 🇬🇧 gab Mark Shuttleworth persönlich die Entscheidung bekannt: Canonical setzt bei Ubuntu den Fokus in Zukunft auf die Cloud und IoT. In der Folge stellt Canonical ihre Bemühungen im Consumerbereich ein.

Konkret heißt das folgendes: Das seit Jahren in Entwicklung befindende Unity 8, was bei Phones und Tablets bereits zum Einsatz kam, wird eingestellt. Das bedeutet, dass Convergence und somit Ubuntu für Phones und Tablets nun endgültig eingestampft wird. Das heißt zudem, dass Unity 8 nicht auf dem Desktop erscheinen wird. Für Ubuntu 18.04 LTS wird wieder GNOME die Standard-Shell sein.

Eine komplette Absage für den Desktop heißt das allerdings nicht, betont Shuttleworth. So soll auch weiterhin in den Desktop investiert werden und Ubuntu für den Desktop erscheinen. Shuttleworth gibt indes zu, dass er mit seinen Ideen und Visionen die er hatte, falsch lag.

Der Fokus liegt letztendlich bei den Gebieten, in denen Canonical mit Ubuntu Geld verdient: Die Cloud und IoT. Er betont, dass die Entscheidung nicht einfach war und nun weiter dort investiert wird, wo Ubuntu wächst: bei den Desktops 🇬🇧, Server 🇬🇧 und VMs, der Cloud Infrastruktur (Kubernetes 🇬🇧 und Openstack 🇬🇧), die Verwaltungstools für die Cloud (MAAS 🇬🇧, LXD 🇬🇧, Juju 🇬🇧, BootStack 🇬🇧) sowie IoT 🇬🇧 und Ubuntu Core 🇬🇧.

Nähere Details über den Desktop dürften wohl in der nächste Zeit bekannt werden.

Veröffentlicht von svij | 5. April 2017 19:35 | Kategorie: Ubuntu Touch | # Fehler im Artikel melden

svij

Ehemalige

Avatar von svij
1 5. April 2017 19:53

Mich überrascht ja nicht, dass die Phones und Tablets (und somit Convergence) eingestampft wird. Aber das gleich komplett Unity eingestampft wird, ist dann doch recht überraschend…

syka01

2 5. April 2017 19:54

Ich habe es geahnt! Ubuntu 18.04 wird es entgegen den lauen Ankündigungen Shuttleworth sicher auch nicht geben. Ubuntu ist tot!

chris34

Ikhaya- und Webteam

3 5. April 2017 19:57

Ubuntu ist tot!

Endlich kann ich mir ein anderes Hobby suchen – oder wir benennen uns einfach um. 😈

keraM

4 5. April 2017 20:22

Ich gehe davon aus, dass zusammen mit Unity auch Mir eingestampft wird und Wayland als Anzeigeserver eingesetzt wird.

Erdling

5 5. April 2017 20:25

Das ist ein Hammer! So schnell kanns gehen. Vor einer Weile hab ich gelesen, das die Arbeiten pausieren sollen, aber das er sich von Unity ganz trennt ist schade!

Arbeiten an Ubuntu-Phone vorerst pausiert

DerMaex

6 5. April 2017 20:36

Da ich nirgendwo etwas Aussagekräftiges finden konnte... ich hoffe, dass Unity, wenn schon nicht Default-Desktop, zumindestens als Option erhalten bleibt, ist Unity doch ein wichtiger Punkt für mich Ubuntu einzusetzen *Egoismusmodus aus 😬 *

syka01

7 5. April 2017 20:49

Wenn ich schon mal am spekulieren bin: Ich gehen stark davon aus, dass Shuttleworth bei Canonical spätestens in drei bis fünf Jahren – wenn bis dahin die Bude nicht profitabel wird – den Stecker zieht. Canonical war bisher nie profitabel und aus Sicht eines Unternehmers hat er mit Canonical nun schon gute 13 Jahre ein totes Pferd geritten. Wieviel wird noch von seinen 500 Mio. übrig sein? Shuttleworth ist nun auch nicht mehr der taufrischeste, vielleicht will er sich noch mal in den Orbit schießen lassen oder hat noch andere Pläne für seine zweite Lebenshälfte? Ich kann mir gut vorstellen, dass er alles was er bisher angeleiert hat, auf den Prüfstand stellt. Nicht nur Unity, Ubuntu Phone oder Mir.

Papamatti

8 5. April 2017 21:06

Hmmmm Database error....

Richard

9 5. April 2017 21:17

Leute, bitte lest doch den Artikel richtig! Canonical, dem "Herstelller" von Ubuntu geht es blendend!!! Sie machen ein gutes Geschäft, insbesondere mit Cloud und IoT. Und gerade deswegen wollen sie Ubuntu Phone und Unity einstellen, weil diese Bereiche nicht gut laufen. Aber Ubuntu selbst geht es blendend, es ist das Gegenteil von Tod!!!

encbladexp

Ehemaliger

Avatar von encbladexp
10 5. April 2017 21:33

Ich finde dies einen großartigen Schritt, wenn es den so kommt. Unity und Mir haben IMHO keine Marktrelevanz, dagegen sind Cloud und IoT die Themen mit denen halt auch Geld (z.b. in Form von Service und Management) verdient werden kann (und wird).

mfg Stefan

portalratte

11 5. April 2017 21:50

Ja,großartiger Schritt! 😀

Das wievielte Canonical-Projekt ist das eigentlich jetzt, das eingestampft wird?

encbladexp

Ehemaliger

Avatar von encbladexp
12 5. April 2017 22:05

@11: Also meine 10 Finger reichen noch aus. (Unity, Upstart, ggf. Mir)

mfg Stefan

portalratte

13 5. April 2017 22:17

Dann kommen bald noch IoT u. Cloud dazu u. diverse Jubelperser werden auch das beklatschen. 😉

Kermitos

14 5. April 2017 22:39

Ich finde den Schritt bedauerlich, da insbesondere im Mobil-Markt eine Menge Geld steckt und eine wirkliche OpenSource-Alternative fehlt. Dass die Sparte bisher nicht profitabel war liegt aus meiner Sicht nicht an der Sparte an sich, sondern daran, dass man mit Geräten die nicht für den produktiven Einsatz geeignet sind einfach zu wenig Kunden anspricht. Ubuntu hätte im MobilMarkt einfach kleinere Brötchen backen sollen, die Convergence war das Sahnehäubchen, aber es hat halt an zu vielen andere Dingen gefehlt, insbesondere an funktionaler Software, was Kunden abgeschreckt hat. (Mich inklusive – und ich würde meine Android-Geräte lieber heute als morgen gegen Ubuntu-Varianten ersetzen)

k1l

Avatar von k1l
15 5. April 2017 23:10

@1: finde auch, dass es um Unity als Desktop echt schade ist. Ich hoffe, dass der Desktop doch weiterleben wird. Sonst würde ich mich selber wohl eher in Richtung LXQt orientieren.

Aber da jetzt MIR ja wegfällt wird dann Wayland nächste Woche komplett fertig, da jetzt keiner mehr wegen MIR doppelte Arbeit machen muss … oh wait ☺

gnude

Avatar von gnude
16 6. April 2017 08:23

Spannend. Jetzt hab ich mich grade an Unity gewöhnt und finde es gar nicht übel... Aber ok. Man muss auch mal Fehler einsehen und korrigieren. Upstart, Unity, Ubuntu Phone. Er hat es probiert und es hat nicht geklappt. Aber probieren muss man, wo bleibt sonst der Fortschritt..... Spannende Entscheidung. Aber nicht unbedingt schlecht.

noisefloor

Ehemaliger

Avatar von noisefloor
17 6. April 2017 08:45

Einerseits war es ja immer schön, dass sich Canonical so "Spielereien" wie Unity, Upstart, Mir, Ubuntu Phone etc. geleistet hat, weil es immer gut es, wenn jemand progressiv-innovativ ist. Gut ist aber auch, wenn man eigene Fehler erkennt und korrigiert.

Letztendlich muss jede Firma Geld verdienen und kann nicht von "Licht, Liebe und der Commuinity" leben.

Ich glaube nicht, dass Canonical die Desktop-Aktivitäten einstellt. Zumal das auch eine derber Rückschlag / -schritt für den Linux-Desktop an sich wäre. Dann würden nämlich jede Menge Distros, die auf Ubuntu als Unterbau setzen (z.B. Mint) in der Luft hängen, weil keine von denen die nötige Manpower hat, um eine komplette Distro inkl. Unterbau zu pflegen.

drol

18 6. April 2017 09:09

Sollte Canonical auch Ubuntu aufgeben, wird es halt ein reines Communityprojekt. Oder die freien Kräfte würden in Debian oder ein Derivat wie z.B. Tanglu investiert werden können. Letzteres, finde ich, wäre gar nicht schlecht.

V0LKER

Avatar von V0LKER
19 6. April 2017 09:28

Moin,

es geht nicht um Unity das war an sich gut, nur gegen die Community arbeiten ist schlecht. Upstart war auch gut (Systemd ist ne Krake) nur hätte man es mit der Community machen müssen und nicht im HauRuck Verfahren so wie vieles andere auch.

Also nicht von der Community leben sondern mit.

Vegeta

Avatar von Vegeta
20 6. April 2017 09:41

Ich habs echt für einen verspäteten Aprilscherz gehalten, als ich es vorhin bei heise gelesen habe. Aber wundern tut es mich nicht, es wurde ja immer leiser um diese Eigenentwicklungen und überzeugen konnte mich Unity überhaupt nicht, gab ja auch mehr als genug Getöse in der Community. Ich bin deswegen nach Auslaufen von Ubuntu 10.10 auch zu Xubuntu gewechselt. Man kann nur hoffen, dass Canonical jetzt die Kurve kriegt, denn die haben ja jetzt wirklich alles aufgegeben: Unity, Mir, Ubuntu Software Center und was die da noch von Gnome geforkt hatten und vor allem diese unseligen Application Indicators sind Geschichte.
Auch wenns mich nicht mehr betrifft, wünsche ich Canonical mit Ubuntu alles Gute, war eine schöne Zeit mit *buntu.

jo-master

Avatar von jo-master
21 6. April 2017 10:04

Zu schade um das OpenSource-Mobil-OS.

Nach der belebenden Konkurrenz im Desktopbereich, dem Init-System und dem Fenstermanager ist es sicher nicht verkehrt, wenn sich wieder gemeinsame Standards einstellen. Denn eine Fragmentierung ist letztendlich schädlich für das Gesamtkonzept Linux.

AdrianB

Avatar von AdrianB
22 6. April 2017 10:33

Endlich wird Ubuntu so wie ich es kennen und lieben gelernt habe, als ein aktuelleres Debian mit festen Release Zyklen. Wie ich finde ein guter Schritt!

Aber ich finde es auch richtig Schade, dass sie die Convergence aufgegeben. Ich finde es ist die Zukunft, aber vielleicht ist es dafür noch zu früh.

Gruß Adrian

Pelzlurch

23 6. April 2017 10:46

Ich sehe das irgendwie mit einem lachenden, gleichzeitig aber auch mit einem weinenden Auge.

Ich bin kein Freund von zu großer Fragmentierung und finde es gut wenn man sich auf gewisse Standards konzentriert. So denke ich, wenn die Manpower die bisher an Mir gearbeitet hat, an Wayland mitgearbeitet hätte wäre man hier sicherlich schon ein Stückchen weiter. Auf der anderen Seite belebt Konkurrenz natürlich auch das Geschäft. Ich denke die Entwicklung von Wayland wurde durch die Ankündigung von Mir auch etwas beschleunigt, da der Ehrgeiz da war, zu zeigen, dass man zuerst fertig ist und das bessere Produkt hat.

Bei den Desktopumgebungen bin ich durchaus froh, wenn eine wegfällt, da es meines Erachtens mehr als genug gibt. Natürlich immer mit der Hoffnung, dass einige der Unity-Entwickler nun aktiv an Gnome mitarbeiten. Allerdings sage ich das natürlich nur, weil es mit Unity einen Desktop trifft, den ich nicht benutze. Für die überzeugten Unity-Nutzer tut mir das aber natürlich leid.

Dass Ubuntu Phone eingestellt wird finde ich nachvollziehbar aber traurig. Auch hier bin ich zwar nicht selbst betroffen, da ich Sailfish nutze. Aber bei den mobilen OS gibt es leider zu wenig Alternativen (insbesondere freie) und auch wenn mich Ubuntu in diesem Bereich nicht überzeugen konnte, so bleibt nun nicht mehr viel. Ich hoffe dass KDE Plama mobile weiterführt. Allerdings habe ich den Eindruck, dass das Ganze doch eher sehr schleppend vorangeht.

Technix

24 6. April 2017 11:05

Ich find es schade, dass Smartphone/Tablet mit Ubuntu nicht weiter verfolgt wird - zu gerne würde ich meine Androiden in die Tonne kloppen und was ordentliches verwenden.

gnude

Avatar von gnude
25 6. April 2017 11:42

Eigentlich, wenn ich drüber nachdenke haben die viel Probiert und wieder fallengelassen.

Softwarecenter Upstart Unity Mir Ubuntu One

Zunächst bin ich als Unity Nutzer betroffen und habe die Oberfläche eigentlich gut gefunden. Abgesehen von der Fragmentierung, das Problem verstehe ich natürlich.

Wenn aber alle Eigenentwicklungen wieder verschwinden bliebt ja nur nen Debian mit festen Zyklen übrig. Finde ich etwas schade, denn die Leute die das wollen sind sicher fürher zu Debian zurück gewechselt. Und es gab ja durchaus Gründe für Ubuntu und die Eigententwicklungen.

Unity war jetzt nicht so schlecht wie der Ruf am Anfang.

MalzuWortmelden

26 6. April 2017 12:55

@17: Keine von denen hat die nötige Manpower, um eine komplette Distro mit Unterbau zu pflegen?

Tja, dann machen sie es halt so wie Ubuntu und nehmen eine bereits vorhandene als Unterbau....z.B. Debian <zwinker>

Ist für Menschen, die etwas für FOSS und die Philosophie dahinter übrig haben, sowieso die bessere Wahl.

Chris85

27 6. April 2017 13:26

1. finde ich es mehr als Fragwürdig solch eine Änderung mit einer LTS Version durchzuboxen. Dann sollte man Unity lieber gleich mit 17.10 einstampfen, damit man für die LTS einen sauberen Wechsel garantieren kann.

2. Ein Gnome4, welches das schreckliche Gnome3 ersetzt wird es bis dahin sicher nicht geben, oder? 😀

3. Ich vermisse mein Unity7 schon jetzt, man hat sich so daran gewöhnt ☹

sardello

28 6. April 2017 14:00

Das kommt jetzt überraschend. Unity8 macht doch schon einen recht guten Eindruck!

Ich habe in den letzten Monaten schon hin und wieder nach Gnome geschielt. Auch einfach, weil es seit Jahren keine nennenswerten Verbesserungen für Unity7 gab. Dabei finde ich die Seitenleiste schon praktisch. Einfach auch, weil die meisten Webseiten und Programme von Breitbildschirmen eh kaum profitieren und so der Platz wenigstens nicht ungenutzt war. Aber so wie ich das sehe, gibt es auch in Gnome die Möglichkeit, eine Leiste an die Seite zu projezieren.

Ich hoffe es wird dennoch für mich sinnvolle Anpassungen an Gnome geben. Z.B. die Fensterfunktionen (Minimieren, Schließen) auf der linken Ecke. Das globale Menü. Eine Suchfunktion (auch wenn diese unbefriedigend in Unity funktionierte).

Matthias

Avatar von Matthias
29 6. April 2017 15:10

Ich frage mich was der Fokus von Ubuntu dann zukünftig sein soll. Im Bereich GNOME Desktop orientierte Distributionen gibt es ausreichend Alternativen. Für Server, Cloud und Industriemaschinen gibt es auch etabliertere Lösungen.

zephir

Avatar von zephir
30 6. April 2017 16:17

@29 Trotzdem verdient Canonical im Server und Cloud Bereich wohl tatsächlich Geld und rechnet sich wohl auch im IoT Bereich gute Chancen aus. Auf letzteres zielen ja wohl auch das snappy Paketformat ab. Der Desktop mit Gnome wird dann wohl nur Abfallprodukt sein.

Der Desktop war immer nur Zuschuss Geschäft. Und das man mit alternativen im Smartphone OS Sektor mehr Milliarden verbrennen kann, als selbst ein Multimillardär wie M.S. besitzt haben Nokia/Microsft ja deutlich vorgeführt. Da wurde wohl die Notbremse gezogen.

Aber klar ist das dann kein Alleinstellungsmerkmal mehr und die Konkurrenz auf dem Gebiet ist groß. Wenn Mark Shuttelworth Ubuntu ihrgendwann in die finanzielle Freiheit entlässt, wird es sicher nicht ganz einfach. Aber mit einer teuren Entwicklungsabteilung, die nie ein kommerziell erfolgreiches Produkt auf die Beine stellt, wird es auch nicht einfacher.

SquirrelOne

Avatar von SquirrelOne
31 6. April 2017 16:20

Ich fand´ Unity 8 vom Anfang an schrecklich. Unity 7 finde ich eigentlich ganz gut und finde es auch schade, dass es eingestampft wird ... Hoffe dann, dass Gnome dann in Ubuntu anders aussehen wird ... Globale Menüleiste, Dock, Alle drei Fensterknöpfe links usw.

Ceglyx

32 6. April 2017 17:43

Wüsste ich nicht genau, dass ihr schon einen Aprilscherz gebracht habt würde ich hier nur stark einen verspäteten vermuten ... aber das trifft micht jetzt schon ☹

Dann brauch ich mit meinem Ubuphone wohl kaum noch auf Updates zu warten ... gut, dass mein Android-Smartphone Anfang der Woche den Geist aufgegeben hat 😀

encbladexp

Ehemaliger

Avatar von encbladexp
33 6. April 2017 19:10

@27: Es hat bei Canonical eine gewisse Tradition große Änderungen bei einem neuen LTS Release "durchzuboxen".

mfg Stefan

rotthoris

Avatar von rotthoris
34 6. April 2017 20:39

Aus Unternehmerischer Sicht ist die Entscheidung verständlich und richtig. Im Mobilen Markt hat Canonical mit ubuntu gegen Google keinerlei Chance eine nenneswerte Verbreitung zu erzielen. Das musste schon Microsoft (die ungleich mehr Kapital und Ressourcen da rein gesteckt haben) einsehen. Einzig Apple darf mit iOS noch ein bißchen mitspielen. Doch ohne nennenswerte Verbreitung und Userbase wird ein System sich in diesem Bereich nie etablieren können und/oder sogar Gewinne erzielen! Jeder Versuch von Canonical, mit ubuntu irgendwie Umsätze zu erzielen (sei es auf dem desktop oder auf dem mobilen devices) wurde von der Linux-Community ja sofort mit langen Giftzähnen bespuckt. Da ist das Ergebnis. Ein System was sich nicht trägt wird sterben. Auf dem Desktop läuft das noch etwas anders und erst recht im Bereich Server, da lässt sich Geld mit Support und diversen anderen Dienstleistungen verdienen. Aber um ein neues System so in den Markt zu drücken wie das Google mit Android konnte, dazu braucht man gigantisches Kapital und Ressourcen. Die freiwillige Zusammenarbeit einer Community (wenn die denn mitzieht) reicht da nicht aus. Ich finde es dennoch schade, an Unity hatte ich mich gewöhnt und nun ist zu befürchten, dass die Investitionen in die Desktopversion ebenfalls auf ganz kleine Flamme gedreht werden. Denn das Desktop-system bringt ja auch kein Geld.

sardello

35 6. April 2017 21:30

Aber beißt sich da die Ratte nicht in den Schwanz? Wenn Canonical-Mitarbeiter zukünftig für IoT und Server entwickeln, benötigen die dennoch eine anständige Programmierumgebung, sprich Desktop! Oder programmieren die unter Windows oder MacOS?!? Das wäre ja geradezu ketzerisch ☺.

Erdling

36 6. April 2017 21:51

@35: Der Ubuntu-Desktop wird ja auch nicht eingestellt, nur die Oberfläche Unity.

ex-oSuse

Avatar von ex-oSuse
37 6. April 2017 22:01

@11: ich finde es immer spannend, wie viele Besserwisser es HINTERHER gibt. Nur hat von denen seltenst einer mal Projekt angefangen - geschweige denn erfolgreich abgeschlossen.

Also schenke die die Häme und MACH was! Auch auf die Gefahr, das es schief geht.

linux_joy

38 7. April 2017 02:11

Was wird jetzt eigentlich aus Compiz, wird das wohl jemals auf Wayland portiert werden? Die Projektseite 🇬🇧 scheint ja so ziemlich tot zu sein, die letzten Einträge dort sind von 2014/15.

Zitat aus Compiz:

Das von Ubuntu präferierte Unity setzt Compiz als Composite- und Fenstermanager ein.

Wird Compiz jetzt also (endgültig) auch mitsterben?

svij

Ehemalige

Avatar von svij
39 7. April 2017 07:48

@38: Da Unity stirbt, stirbt auch Compiz.

Tronde

Avatar von Tronde
40 7. April 2017 08:05

Nun habe ich schon in vielen Kommentaren und Beiträgen, hier und in diversen Blogs, gelesen wie sich um die Zukunft des Linux-Desktops gesorgt wird. Dabei wurde doch nicht der Linux-Desktop, sondern eine der vielen verfügbaren Desktop-Oberflächen abgekündigt.

In dem hier veröffentlichten Artikel steht:

Er betont, dass die Entscheidung nicht einfach war und nun weiter dort investiert wird, wo Ubuntu wächst: bei den Desktops 🇬🇧, [...].

Dort wird der Desktop explizit erwähnt. Auch Mark selbst widmet ihm einen ganzen Absatz in seinem Blog-Post:

I’d like to emphasise our ongoing passion for, investment in, and commitment to, the Ubuntu desktop that millions rely on. We will continue to produce the most usable open source desktop in the world, to maintain the existing LTS releases, to work with our commercial partners to distribute that desktop, to support our corporate customers who rely on it, and to delight the millions of IoT and cloud developers who innovate on top of it.

Nun kann man natürlich befürchten, dass den Desktop in Zukunft das gleiche Schicksal wie Unity und co. ereilt, aber noch ist es nicht so weit.

Ich persönlich wünsche mir, dass Canonical den Desktop nicht aus dem Fokus verliert. Denn viele Nutzer finden ihren Weg erst über den Desktop zu Linux. Ich selbst bin mit Dapper zu Linux gekommen und habe Ubuntu als Distribution schätzen gelernt, die auf dem Desktop einfach funktioniert.

Die Stabilität hat gefühlt in den letzten Jahren einige Rückschritte gemacht. Dies mag evtl. auch an der Konzentration auf eine eigene Desktop-Oberfläche und einen eigenen Display-Server liegen. Dies ist nur eine Vermutung. Abschließend beurteilen, kann ich dies natürlich nicht. Dennoch glaube ich, dass durch die aktuellen Entscheidungen zukünftig auch der Desktop wieder etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Willhelm

Avatar von Willhelm
41 7. April 2017 10:19

Ich muss sagen dass GNOME3 ein schöner Desktop geworden ist. Nutze Gnome auch deutlich lieber als Unity

juifeng

42 7. April 2017 15:44

Schade, Unity 7 ist mir schon ans Herz gewachsen. Aber mit Gnome 3 kann ich wohl auch glücklich werden. Dass die Umstellung ausgerechnet mit einer LTS erfolgt überrascht mich.

Frieder108

Avatar von Frieder108
43 7. April 2017 21:01

@42: , womit wir bei der Frage wären, was mit 17.10 passiert?

V0LKER

Avatar von V0LKER
44 7. April 2017 21:15

@43 Wieso, es wird ein Unity 7 beinhalten und fertig, vielleicht ein paar Fehlerbereinigung.

ubulinux

45 7. April 2017 21:59

Irgendwie schade,aber so ist das nun mal,wenn man versucht nach allem zu greifen und auch noch Geld verdienen will,wird man irgendwann begreifen,dass man Ende "Nichts" hat.

Ja und ich teile auch die Sorge hier aus den Kommentaren,dass es für den Ubuntu-Desktop oder als Betriebssystem in Zukunft nicht gut aussehen wird.

Wenn die anderen Derivate,bisher unter dem Ubuntu-Schirm- Gnome-(mag ich überhaupt nicht)-Xu-Ku-Budgie und U.Mate ihren eigenen Weg gehen gib es ja noch Alternativen und auch muss die Frage erlaubt sein,wie lange noch. 😕

NewRave

Avatar von NewRave
46 7. April 2017 22:07

Nur so nebenbei. Was macht der Kumpel von "ubuntu gnome" jetzt eigentlich? https://ubuntugnome.org/

othon45

47 7. April 2017 22:33

Ich finde es sehr schade, dass Canonical die Arbeit an Ubuntu für Phones und Unity einstellt. Ich habe mir immer eine Alternative zu Android und IOS gewünscht, besonder wenn sie dazu noch Open Source ist. Ich habe mir auch das Tablet mit Ubuntu Touch gekauft und benutze es ziemlich intensiv. Natürlich ist das Ganze nicht wirklich ausgereift, aber mir gefällt es. Auch mit Unity habe ich gerne gearbeitet. Dazu war Unity immer ein Alleinstellungsmerkmal für Ubuntu. Es sah nicht aus wie ein Mac und es sah nicht aus wie Windows. Ich hatte mich auch schon auf Unity 8 gefreut. Die Aussicht demnächst einen Gnome 3 Desktop zuhaben gefällt mir gar nicht. Ich hoffe, es gibt ein paar Entwickler, die Unity weiter betreuen werden, damit man sich Unity selber installieren kann. Vielleicht finden sich auch Leute, die Ubuntu Touch weiterentwickeln.

Benno-007

48 8. April 2017 01:58

Mittlerweile gibt es noch zwei weitere Diskussionsstränge im Forum, mit weiteren externen Links zu Neuigkeiten:

Alles ist Open Source, es KÖNNTE also jemand übernehmen. Erste begeisterte Absichtserklärungen von freiwilligen Einzelnen aus der Community (also keine Firmen-Schwergewichte) gibt es bereits, aber was dann wirklich draus wird, muss man sehen. Noch ist jedenfalls alles offen, ob man auf Ubuntu Touch/ Phone sowie Unity 7/8 am Desktop wirklich komplett verzichten muss.

An den offiziellen Smartphones und Tablets gäbe es ja zumindest zur Rettung der Hardware viel später/ notfalls auch noch den Weg zu Android, freiem Android AOSP und am besten wäre natürlich noch eine (spätere) Möglichkeit zu Sailfish OS, falls sie uns gestrandete abholen würden - worauf ich gar nix spekulieren würde.

Leider sind alle Infos recht verstreut - und im Heiseforum diskutieren sie sich auch auf insgesamt über 1000 Kommentaren tot, natürlich oft noch weniger Infos habend, aber manche Links habe ich auch von da:

Es gibt auch noch eine gute Nachricht:

Grüße, Benno

linux_joy

49 8. April 2017 02:52

@39: Wieso denn? Compiz wird doch auch in anderen Distris und in anderen DEs verwendet, z.B. bei Knoppix 🇩🇪 mit LXDE.

Wie bereits erwähnt, scheint die Projektseite 🇬🇧 so ziemlich tot zu sein, z.B. auch der RSS-Feed und das Forum; der letzte Eintrag ausm Planet ist 2,5 Jahre alt.

Compiz scheint aber in letzter Zeit wirklich hauptsächlich von Canonical weiterentwickelt worden zu sein, jedenfalls erwähnen die Knoppix 7.7.1 Release notes 🇩🇪 Compiz als Launchpad-Link 🇬🇧.

Naja, vllt. übernimmt ja jemand anderes die Entwicklung, ähnlich wie bei Unity 🇩🇪.

syka01

50 8. April 2017 10:21

Um noch mal in die gleiche Kerbe von weiter oben zuhauen: Laut dem hier, scheint sich meine These zu bestätigen, dass Shuttelworth versucht Canonical "aufzuhübschen". Scheinbar ist er jetzt doch zur Vernunft gekommen. Nüchtern betrachtet gibt es wesentlich größere und finanzstärkere Unternehmen, mit deutlich mehr Manpower, die so wie Canonical versuchen, die selbe Wiese abzugrasen. Was ich sagen will ist, dass Canonical jetzt entweder seinen Marktanteil signifikant ausbaut und damit profitabel wird oder pleite geht oder aufgekauft wird. Das in absehbarer Zeit.

Ich persönlich bedauere sehr das Ende von Unity. Soo schlecht ist das jetzt nicht. In meinen Augen besser als Gnome, dass mir irgendwie so "bold" vorkommt. Jedenfalls bin ich bisher damit nicht warm geworden.

umdhlebe

Avatar von umdhlebe
51 8. April 2017 10:55

Die jetzt schließenden Projekte Canonicals sind nur die bisher letzten einer ganzen Reihe (Musikstreaming, Ubuntu One, ...), und erneut werden Käufer, die Geld für ihre Produkte zahlten, im Regen stehen gelassen. Viele dieser Strategie-Entscheidungen sind auf Shuttleworth's ganz persönlichem Mist gewachsen. Aber statt sich selbst aus der Verantwortung zu nehmen (oder die Meinungsbildung der rhetorisch viel gepriesenen Community zu beachten), will er Canonical "fit für die Investoren" machen, sprich anderes Kapital heranholen, um die eigenen Erträge bei minimiertem eigenem Risiko weiter zu steigern. Gehen müssen Mitarbeiter, und nicht etwa der Verursacher der Misere.

Das ist im Kapitalismus im allgemeinen nicht verwunderlich. Bei Shuttleworth im besonderen, der zwar sein Produkt mit dem Xhosa-Begriff für "Menschlichkeit" einen südafrikanischen Anstrich gab, sich aber vor Steuerzahlungen zugunsten seiner eigenen Mitbürger drücken wollte, und Canonical konsequenterweise in einer Steueroase ansiedelte, noch viel weniger. Bedeutsam ist es aber für die politische Ökonomie von GNU/Linux, denn das Grundprinzip der offenen Standards hat eine oft zitierte, aber selten verstandene ökonomische Komponente: Geld verdienen kann man nur durch permanenten Support, und das ist ein Prozess und kein Produkt. Red Hat hat das weitestgehend verstanden: sie müssen am Ball bleiben, und tun das - auch auch wenn nicht alle Projekte ubuntu sind. Die Kernelentwicklung ist ihr Lebenselexier. Sie verkaufen sich als Begleiter in einem Prozess. SUSE überlegt noch, ob sie es verstanden haben wollen. Debian erweist sich in seiner manchmal störrischen Prinzipienverbundenheit als verlässlichster Partner der User.

Canonical aber erkennt nicht einmal, worin seine eigene Hauptleistung bestand: der Schaffung einer sehr aktiven, gut vernetzten und engagierten Community. Nur, statt diesem Segment permanent irgendwelche glitzernden Produkte andrehen zu wollen, müsste man sich als Partner in einem Prozess anbieten. Die jüngste Debatte um LiMux hat doch erst wieder gezeigt, wie groß der Bedarf wäre, mit professionellem Einsatz an der Bereitstellung und Pflege von gut und einfach benutzbaren Tools zu arbeiten. Ein GNU-Konkurrent zu Adobe würde dringend benötigt - einer, der mit nützliche Weiterentwicklungen hilft, statt seine Kunden zu knebeln.

Das größte Hindernis für eine solche Umorientierung scheint mir aber der CEO von Canonical zu sein.

Das_Auge

Avatar von Das_Auge
52 8. April 2017 13:59

Also werde ich irgendwann meinem Senior beibringen müssen, dass er sich in seinen alten Jahren nochmal umstellen muss. Da war schon Überzeugungsarbeit nötig, als die Leiste von oben nach links gewandert ist.

Ich selbst kämpfe seit Jahren mit KDE, und brauche mich deshalb nicht umzustellen. Aber vielleicht stranden ja manche Unity-Entwickler bei KDE und bringen frischen Wind in die Szene.

Benno-007

53 8. April 2017 23:39

Ubports auf Ubuntu Touch Mailingliste 🇬🇧 zur Übernahme von Unity 8 für Smartphones/ generell - Fragen und Antworten - 90 min Videokonferenz: Ubports Q/A 🇬🇧

Zitat Mailingliste dazu:

We had a little community Q&A about this yesterday, if you're interested, you can check it out here: https://youtu.be/MVEm4X2ptEk A TL;DR will be published on https://blog.ubports.com/ today or tomorrow, i will share a link on this list.

We will definitely cooperate with unity8.org to prevent further fragmentation and keep the desktop and mobile versions of Unity 8 as close together as possible, we are pushing for convergence after all. ☺

If people want to get involved, they can go to https://ubports.com/get-involved or join our telegram group at https://t.me/ubports . Unity 8 won't die, Ubuntu Touch will continue. The world has not ended yet.

NeoTheThird

Link: https://lists.launchpad.net/ubuntu-phone/ (Liste sowie ggf. Mailanmeldung derzeit teils mehrere Stunden/ Tage verzögert - ist wohl noch gar nicht im Link gelandet)

Schlusssatz übersetzt 🇩🇪: "Unity 8 wird nicht sterben, Ubuntu Touch wird weitergehn. Die Welt geht noch nicht unter."

Grüße, Benno

bmh1980

54 10. April 2017 22:53

Schade. Hatte mich auf ein Smartphone mit Ubuntu gefreut. Tja. Aber GNOME wieder als DE zu nehmen … GNOME ist mittlerweile mehr eine Shell für mobile Geräte, als ein Desktop. Und die Entwicklern treiben das immer mehr voran. GNOME ist somit kein ernster Ersatz für Unity (mehr).

florianh

Avatar von florianh
55 30. April 2017 05:25

Das seit Jahren in Entwicklung befindende Unity 8 [...] wird eingestellt.

Endlich Schluss mit der Ressourcenverschwendung. Besser spät als nie!

florianh

Avatar von florianh
56 30. April 2017 05:36

@51: +1, oder wenn möglich +100!

Ubuntu ist leider auf dem Holzweg...

Fanta_Fisch

Avatar von Fanta_Fisch
57 17. Mai 2017 12:20

Jo Lineage war schon immer einfach besser als UPhone :-/.

Da sollte Canonical spenden, anstatt was zu entwickeln, was sie nicht können.