Laut einer Mitteilung plant das Land Niedersachsen ihre PCs von Solaris x86 auf Linux umzurüsten. Es ist geplant, dass alle Finanzämter bis September 2006 umgerüstet sind. Dagegen sollen Telearbeitsplätze nicht umgerüstet werden. Dieser Vorgang wurde 2004 gestartet und wird somit bald fertiggestellt sein. Die Systeme werden mit einen SuSe System ausgestattet und benutzen als Desktopumgebung KDE.
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Steuerverwaltung in Niedersachsen migriert nach Linux
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Vorstellung: Debian-Desktop-Projekt
Der Betreiber der Seite des Debian-Desktop-Projektes stellt in einem Artikel sein Projekt vor. Es wird ein Tutorial geboten, welches einen "vom in die Hand nehmen" bis zur fertigen Arbeitsoberfläche begleitet. Das schließt die Beschaffung, die Installation, erste Gehversuche auf der Konsole genauso mit ein wie die Einrichtung der Peripherie und Softwarevorschläge. Als Abschluss sind weiterführende Links und Buchvorschläge aufgeführt.
Es war einmal ...
Irgendwann ereilt es jedes Linux-Forum. Nach einer mehr oder weniger kurzen Zeit wird das geruhsam dahinplätschernde Leben im Smalltalk-Bereich von einem begeisterten Neuling durchbrochen, der den Rest der Community davon überzeugen will, bei seinem "völlig neuartigen" Projekt mitzumachen. Meistens wird er schon in der ersten Antwort von einem, der schon viele solcher Projekte er- und überlebt hat dezent darauf hingewiesen, dass er sich doch einem der zahlreichen anderen Projekte anschließen solle. Wie gesagt, meistens. Manchmal kommt es vor, dass eine Idee auftaucht, die genügend Interessierte versammelt, vom Einsteiger bis zum erfahrenen User. Zu nachtschlafender Zeit wird in einem hastig eröffneten IRC-Channel das weitere Vorgehen besprochen und aus einem eben solchen Szenario entstammt das debian-desktop.de Projekt.
Worum geht es bei diesem Projekt?
Die Installation von Debian ist nicht sehr schwierig, um aber seinen Arbeitsalltag mit dem Rechner zu bewältigen, bedarf es noch einiges an Vorbereitung. Wo andere Distributionen dem Benutzer von der Installation - leichter als eine Windows-Installation zu sein, ist schon lange nichts besonderes mehr - bis zum Desktop mit unzähligen Anwendungen fast alles abnehmen, ist man bei Debian gezwungen, sich mit Dingen zu befassen, die zuerst selbstverständlich erscheinen. Warum zum Kuckuck sieht das hier alles so aus wie DOS? Wieso kann ich den Rechner nicht runterfahren? Gibt es hier nicht mal einen Browser? Wir sind der festen Überzeugung, dass es für den ambitionierten Anfänger nicht sinnvoll ist, mit einem kompletten Desktop zu beginnen, sondern von einer Basisinstallation ausgehend gleich systemnah und -weit seine Konfiguration vorzunehmen. Auf der anderen Seite aber sollte der Einstieg in Linux, oder freie Software allgemein, nicht dadurch erschwert werden, sich viele triviale Informationen mühsam zusammensuchen zu müssen. Und genau hier wollen wir ansetzen. Ein Tutorial schreiben, welches einen "vom in die Hand nehmen" bis zur fertigen Arbeitsoberfläche begleitet. Das schließt die Beschaffung, die Installation, erste Gehversuche auf der Konsole genauso mit ein wie die Einrichtung der Peripherie und Softwarevorschläge. Als Abschluss sind weiterführende Links und Buchvorschläge aufgeführt. Wir haben bewusst auf ein Online-Tutorial verzichtet. Das Tutorial ist ein mit LaTeX erstelltes PDF, textsatztechnisch also ganz automatisch sehr gut zu lesen und mit knapp 40 Seiten Umfang auch für den Ausdruck geeignet. Mitllerweile hat zwar fast jeder ein zweites Buch aber noch lange keinen zweiten PC ;-)
Wie entwickelte sich das Projekt?
Nach ersten Diskussionen im Forum, und später im IRC, richteten wir die Domain debian-desktop.de.vu mit einem kostenlosen Forum ein, in dem ein Großteil der Arbeit verrichtet wurde. Ideensammlung, Vorabversionen des Tutorials, ein "Vorstellthread". Im nächsten Schritt registrierten wir die Domain debian-desktop.de und richteten Dokuwiki ein. Kompakt, vergleichsweise einfach zu warten und für unsere Zwecke offenbar gut geeignet. Es sollte ja nicht nur das Tutorial als PDF zum Download bereit stehen. Wir dachten, im Laufe der Zeit würde sich alles mit Leben füllen. User stellen Fragen zum Tutorial im eigens dafür eingerichteten Forum, das Wiki sollte stetig wachsen. Und genau so entwickelte es sich natürlich nicht. Das Forum wurde praktisch nicht genutzt, neue Artikel kamen, wenn überhaupt, nur von uns dazu.
Wie geht es weiter?
Parallel zur Erkenntis, dass sich eine statische Seite mit kleinem Gästebuch genauso eignet, aber leichter ansprechend gestaltet werden kann als ein Wiki, kam die Idee, eine Installationsanleitung auf Basis der Ubuntu-Server-Installation zu schreiben. Zum Release von Dapper Drake am 1. Juni hoffen wir, das Ubuntu-Tutorial, ein mal wieder aktualisiertes Debian-Tutorial und die neue kompakte Seite zu präsentieren. Durch die sehr überschaubare Größe unseres Projekts soll es nicht irgendwann zu einer weiteren "Internet-Baustellen-Leiche" werden sondern als kleine, feine, und gut gepflegte Seite ambitionierten Neulingen beim Einstieg helfen.
Warum Ubuntu?
Ubuntu basiert auf Debian, verfolgte ursprünglich aber ein anderes Ziel: Es war als Desktop-Distribution geplant. Alle halbe Jahr eine neue Version, alles aktuell und fertig eingerichtet. Praktisch wie Essen gehen, natürlich in einem guten Restaurant. Da man aber auch eine Minimalinstallation ähnlich der Debian Standardinstallation vornehmen kann, hat man einerseits ein aktuelles System, welches man dennoch gut kennen lernen kann. Anwendungssoftware entwickelt sich nicht so schnell, als dass man eine aktuelle Distribution benötigte, um vernünftig arbeiten zu können. Debian kommt trotz Ubuntu auf einer riesigen Zahl von Desktops zum Einsatz. Hardwareerkennung und das "Look and Feel" hingegen verbessern sich rasend schnell. Da ist Aktualität gefragt, Debian Sarge kann hier mit Ubuntu nicht mithalten.
Das beste zum Schluss ...
In erster Linie wollen wir mit diesem Projekt im Rahmen unserer Möglichkeiten einen kleinen Beitrag leisten. Für die meisten von uns war es eine lehrreiche Zeit, nicht nur in Bezug auf Debian, sondern auch auf das ganze Drumherum: Wikis, Chats, Mailinglisten, LaTeX und die Arbeit online in einer kleinen Gruppe allgemein. Alleine aber wegen der neuen guten Bekannschaften hätte es sich gelohnt, Zeit und Energie zu investieren! Ich fange gleich an zu weinen. So müssen Enden sein. Auch die von Ikhaya-Artikeln!;-)
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Neues von X.org
Das X.org-Team hat heute sein modulares Release des gleichnamigen X11-Servers in der Version X11R7.1 veröffentlicht. Wie schon in R7.0, ist das System modular aufgebaut, was es den Entwicklern ermöglicht, Treiber und Server getrennt von einander zu entwickeln, zu kompilieren und zu verwalten. In der Folge soll dies die Entwicklungszeit verkürzen und das Testen sowie Veröffentlichen der einzelnen Module erleichtern.
Als wichtigste Änderung im Server selbst gilt die bessere Hardwareunterstützung des mitgelieferten NVidia "nv"-Treibers, der nun auch die GeForce-Modelle 7300, 7600 und 7900 unterstützt. Nicht verbessert wurde allerdings der "ati"-Treiber, der nach wie vor nichts mit der X1000-Radeon-Serie von ATI anfangen kann.
Die in R7.0 eingeführte EXA-Technologie wurde verbessert und die von RedHat entwickelte Aiglx 3D-Erweiterung eingebaut.
Einige Einträge auf der Todo-Liste wurden auf das R7.2 Release im nächsten November verschoben.
Links zum Thema
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Erneut Klage gegen GPL gescheitert
Daniel Wallace, der schon einmal die GPL wegen Wettbewerbsbehinderung vor einem amerikanischen Gericht vergeklagt hatte, ist wieder gescheitert. Auf Grund der Tatsache, dass man nicht gegen eine Lizenz klagen kann, richtete sich seine erste Klage gegen die Free Software Foundation (FSF) als Herausgeberin der Lizenz. Die zweite, aktuelle Klage wurde nun gleich gegen drei Firmen gerichtet: IBM, Red Hat und Novell.
Seine Begründung: Die Unternehmen würden unter dem Deckmantel der GPL illegale Preisabsprachen treffen, welche nach Paragraph 1 des Sherman Antitrust Act untersagt sind.
Laut dem zuständigen Bezirksrichter konnte Wallace aber keinerlei Belege für diese "wettbewerbswidrigen Effekte in einem identifizierbaren Marktsegment" vorbringen. Weiter heißt es:
"When the plaintiff is a poor champion of consumers, a court must be especially careful not to grant relief that may undercut the proper function of antitrust." Because he has not identified an anticompetitive effect, Wallace has failed to allege a cognizable antitrust injury.
Daniel Wallace ist kein Unbekannter. Neben seiner Aussage von vor zwei Jahren, nachdem die GPL bald sterben würde, war er der Meinung, dass der SCO/IBM Streit nur dazu diene, dass IBM sich die Rechte an OpenSource sichern kann. Außerdem ist er der Meinung, die zukünftigen Computer würden PowerPCs mit Linux als Betriebssystem sein.
Links zum Thema:
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Open/OS Corporate-Linux von IBM "Ready for DB2 data servers" zertifiziert
Der auf Debian GNU/Linux basierende Enterprise-Server wurde nun von IBM zertifiziert. Für die, die es noch nicht kennen: Open/OS ist eine kostenpflichtige, an Unternehmen ausgerichtete Distribution, welche umfassenden Support bietet.
Christian Siegert, Geschäftsführer der Open Source Factory, welche hinter Open/OS steckt, drückt es so aus:"Wir erbringen die für den Business-Einsatz essentielle Dienstleistung, nämlich Support und Maintenance."
Der in München ansässige Anbieter gab bekannt, dass Anwender von IBM DB2 Debian ab sofort auch für sog. "Mission-Critical-Anwendungen" einsetzen können. Das heißt, Debian ist ab jetzt vollständig für IBMs Datenbank geeignet.
Quellen:
http://www.pro-linux.de/news/2006/9725.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/73377
http://www.golem.de/0605/45462.html
Danke an kamiccolo für diese Nachricht.
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Interview mit Linus Torvalds
Dieses Interview führte CNN.com in Portland, Oregon mit Linus Torvalds. Die Originalversion ist hier verfügbar. Das Interview wurde aus dem Englischen ins Deutsche von SS2 und MasterC übersetzt.
Kristie Lu Stout: Welche Rolle spielen Sie heutzutage in der Entwicklung von Linux?
Linus Torvalds: Gut, was ich heutzutage am meisten mache, ist Kommunikation. Ich habe zwar als Hauptentwickler angefangen, aber momentan bin ich für andere Leute, die eine Menge an Entwicklung betreiben, der zentrale Punkt. Ich sammle alles und rede im Allgemeinen mit Leuten über das, was getan werden muss und so weiter.
KLS: Was ist Ihre ungefähre Vorstellung, wieviele Linux-Entwickler es da draußen gibt?
LT: Ich arbeite eigentlich nur mit einer Handvoll von Entwicklern, das sind vielleicht zehn bis 20 Leute und diese arbeiten wiederum mit anderen Leuten. Je nachdem, wie man zählt: berücksichtigt man nur die, die am Kern arbeiten, dann sind es 20 bis 50 Leute. Wenn man jeden zählt, der mit einbezogen ist, dann 5.000 Leute.
KLS: Sie haben also die Kern-Leute, Sie haben die Entwickler und Sie haben die Tester. Was glauben Sie, motiviert jeden, bzw. was bringt jeden dazu, die bestmögliche Arbeit zu verrichten um ein gutes Produkt zu schaffen?
LT: Viele der Kern-Leute sind einfach nur fasziniert von der Technologie. Und das ist der Grund, warum viele Leute damit anfangen, deshalb habe ich angefangen, es ist einfach die Aufregung etwas selbst zu machen. Es ist sowas wie ein Hobby. Man kann an einem Auto basteln, man kann an Computern basteln. Es gibt eine Menge technischer Probleme, die sehr aufregend sind wenn man diese Sorte von Person ist... Zumindest vom Standpunkt der Entwickler, niemand macht es weil er Microsoft hasst. Keiner der Leute, mit denen ich zusammen arbeite, tut das aus diesem Grund. Sie machen es, weil sie lieben was sie tun.
KLS: In den letzten Jahren haben wir ein gewaltiges Wachstum bei der Benutzung von Linux erlebt, besonders auf Desktop-Computern, besonders bei Sachen wie Open Office, besonders der Firefox-Browser. Glauben Sie, dass wir einen Wendepunkt erreichen, bei dem Linux Mainstream wird?
LT: Wenn Sie mich fragen, ist es eigentlich schon immer ziemlich Mainstream gewesen. Ich mache dies nun schon seit 15 Jahren und man muss sich klar machen, dass ich einen etwas anderen Standpunkt zu der ganzen Sache habe.
KLS: Ich verstehe, aber zum Beispiel Ihre Mutter oder meine Mutter, sie surfen im Internet. Aber vielleicht surfen sie noch nicht mit Firefox oder sie wissen noch nicht wirklich, was Linux ist.
LT: OpenSource kommt definitiv zu einem Punkt, an dem viele Leute, die eigentlich nichts von der Technologie wissen, anfangen den Begriff von OpenSource kennen zu lernen und anfangen, die Produkte zu benutzen. Nicht nur Linux, ich meine Firefox ist zweifellos das, was die meisten Leute entdeckt haben werden, weil sie es bevorzugen, weil es besser ist oder weil es sicherer ist oder aus irgendeinem anderen Grund.
KLS: Auch weil es eine Alternative zu Microsoft ist?
LT: Also, ich denke das wird höher bewertet als es eigentlich ist. Es ist eine sehr lautstarke Seite, die die ganze Anti-Microsoft Sache darstellt. Ich glaube, das hört sich nach mehr an, als es notwendigerweise im echten Leben ist.
KLS: Lassen Sie uns zu den Anfängen zurückkehren, als Linux in den frühen 90ern anfing. Was hat Sie motiviert, den Quelltext freizugeben?
LT: Ich habe nicht angefangen darüber nachzudenken, dass ich den Quelltext freigeben will. Als ich damit angefangen habe war ich bereits 21, ich war an der Universität von Helsinki und mein halbes Leben lang hatte ich nichts anderes getan als zu programmieren. Alle Projekte die ich je gemacht hatte waren für mein eigenes Vergnügen - technische Herausforderungen, aber auch um Probleme, die ich hatte, zu lösen. Und Linux war wirklich nicht anders. So war OpenSource nicht wirklich eine bewusste Entscheidung wie "Ich will dies OpenSource machen". Zu einem hohen Grad war es nur ein Weg, anderen zu erlauben drauf zu schauen und zu sagen: "Hey, das habe ich gemacht - ich bin Stolz drauf".
KLS: Glauben Sie, es war ein wenig Prahlerei daran beteiligt?
LT: Absolut. Da war ein wenig Prahlerei, da war auch ein wenig: "Hey, mein Weg Arbeit zu verrichten ist immer noch alleine unten in meinem Keller zu sitzen". Und es ist einfach nett mit Leuten zu reden und eine Menge davon war wahrscheinlich sozial, auch zu sagen: "Hey, dies ist ein Weg mit anderen Geeks, welche wahrscheinlich in vielen Weisen auch sozial unzureichend sind, zu interagieren".
KLS: Und Sie haben ein Maskottchen für das alles, ein Pinguin. Wie kommt das?
LT: Ich fühlte, dass Linux ein sehr nettes und freundliches Maskottchen wollte und brauchte, um ein wenig die "Geekiness" und die harte Technologie auszugleichen. Ein Tier auszuwählen war also eine ziemlich naheliegende Sache. Gleichzeitig will man etwas exotisches; man will keinen Hund oder Katze, das ist einfach zu alltäglich. Und jeder mag Pinguine, also entschied ich mich wirklich für einen Pinguin als mein Maskottchen. Ich wollte, dass es knuddelig ist, ich wollte, dass es ein Plüschspielzeug ist und ich wollte es selbst machen. Also dachten wir uns eigentlich nur ein Konzept aus, und starteten anschließend einen kleinen Wettbewerb, wer den besten Pinguin zeichnen kann. Jetzt kann man das Endprodukt des Siegers auf nahezu jeder linuxbezogenen Seite sehen.
KLS: Haben Sie je darüber nachgedacht in das Geldspiel einzusteigen, unglaublich reich zu werden von dem Betriebssystem, das Sie kreiert haben, welches jetzt auch das am schnellsten wachsende Betriebssystem der Welt ist?
LT: Naja, ich bin reich genug geworden. Das ist nicht schlecht. Es war aber auch nicht das, woran ich interessiert war. In vielerlei Hinsicht bin ich sehr zufrieden über das ganze Linux Geschäft, da der komplette kommerzielle Markt eben das tut, woran ich in keiner Weise interessiert bin. Der kommerzielle Markt führt eigentlich dazu, dass es ist, als ob ich jeden Monat meinen Lohn kriegen würde. Und ich bekomme es für das was ich tun möchte, das ist die technische Seite. Ich möchte nichts mit dem komerziellen Marketing Zeug zu tun haben. Ich denke auch, dass jeder ziemlich zufrieden ist mit dieser Anordnung, dass die Menschen eben das tun, worauf sie spezialisiert sind, nicht nur auf der technischen Seite, sondern überall.
KLS: Linux hat über die Jahre andere offene Technologien und auch sogar OpenSource-Geister oder OpenSource-Philosophien hervorgebracht. Es hat Sachen wie Wikipedia, die Online-OpenSource-Enzyklopädie oder wie manche argumentieren, Bürgerjournalismus hervorgerufen. Was denken Sie darüber?
LT: Wir sollten im Allgemeinen nicht Linux das Ansehen schenken. Es gab schon vor Linux OpenSource-Projekte und freie Software. Linux war in vielerlei Hinsicht eines der bekanntesten und auch eines der größeren technischen Projekte in diesem Gebiet. Die Art und Weise, wie die Leute Linux gesehen haben, hat sich geändert, da Linux eben beides, Technisches und Ideologisches verbunden hat. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass der ganze "Offenheits"-Gedanke neu ist. Tatsächlich vergleiche ich öfters OpenSource mit Wissenschaft. Dahin, wo Wissenschaft diesen Begriff der Verbesserung von Ideen von Leuten gebracht hat und es dazu gemacht hat was Wissenschaft heute ist, das ist der große Fortschritt den wir hatten. Die unglaublichen Schritte die wir dadurch gemacht haben. Ich vergleiche das mit der Hexerei und Alchemie, wo Offenheit etwas war, was man nicht getan hat. Also ist Offenheit nichts neues, es ist etwas, das sogar für eine sehr lange Zeit schon funktioniert hat.
KLS: Was ist Ihr Lieblings-Sprössling der OpenSource-Philosophie?
LT: Das ist eine unerwartete Frage. Ich weiss es auch nicht. Ich glaube der netteste Teil ist nicht wirklich die OpenSource-Seite, sondern die ganze Gemeinschafts-Seite, was ich nicht wirklich erwartet habe. Aber es ist genau das, was mich in diesen Tagen motiviert.
KLS: Sind Sie jetzt sowas wie ein Rockstar in technischen Kreisen?
LT: Im normalen Leben fällt mir das nicht auf. Ich gehe nicht zu so vielen Konferenzen. Ich tue das ein paar mal im Jahr. Normalerweise bleibe ich unerkannt, Menschen schenken mir auch keine Aufmerksamkeit. Ich bin eine völlig normale Person, die in ihrem Bau ihre Arbeit verrichtet.
KLS: Wie oft haben Sie die Möglichkeit, bekannte Linux-Mitwirkende von Angesicht zu Angesicht zu sehen?
LT: Nicht sehr oft. Ein paar von ihnen wohnen hier in der Nähe. Gelegentlich treffe ich mich auch mit ihnen. Wir gehen für ein Bier oder ein Frühstück oder sowas raus. Wir haben zwei Konferenzen pro Jahr, zu denen die Leute hingehen. Diese Konferenzen sind auch weitgehend gesellig. Ich meine wir bearbeiten auch Probleme von Angesicht zu Angesicht bei diesen Konferenzen. Vielleicht ist es so einfacher sich zu einigen, aber das meiste dreht sich eher um den sozialen Kontakt miteinander. Meistens wird man auch Menschen sehen, die dort am selben Tisch mit ihren Laptops sitzen und sich E-Mails zuschicken, da es meistens auch eine bessere Möglichkeit ist sich so zu verständigen, wenn man ein technisches Problem hat; man kann es besser niederschreiben, man kann auf den Quelltext verweisen.
KLS: Also wird die Bedeutung der Treffen von Angesicht zu Angesicht ein bisschen überschätzt?
LT: Ich glaube ja. Zum Beispiel habe ich vor langer Zeit entschieden, dass ich nie wieder zu einem solchen Treffen gehen werde, da diese Treffen die größte Zeitverschwendung sind, die man haben kann. Ich denke, dass die meisten Menschen, die in Büros arbeiten, meine Meinung teilen. Nie kommt etwas zustande. Wenn Sachen gemacht werden, ist üblicherweise jemand in deinem Büro, der mit dir darüber redet. Aber in der meisten Zeit wird die wirkliche Arbeit von Leuten erledigt, die alleine vor ihrem Computer sitzen und das tun, was sie am besten können. Besonders beim Programmieren.
KLS: Was sind Ihre Gedanken über Linux, könnte es noch ohne Sie weiterbestehen?
LT: Es ist viel größer geworden als ich es bin. Vor zehn Jahren hat es mich noch gebraucht, persönlich und auch als Galionsfigur. Heutzutage gibt es eine Menge Firmen, viele Menschen, die die Technologie kennen. Zuletzt bleibe ich als zentraler Punkt übrig, aber nur deswegen, weil die Menschen mich kennen, die Menschen vertrauen mir. Ich bin neutral. Ich mag es wirklich, mit Linux zu arbeiten. Ich mag die technischen Herausforderungen, ich mag das Miteinander und solange ich die beste Person dafür bin, will ich daran mitwirken.
KLS: Es hört sich also so an, als werden Sie den Job auch in Zukunft noch machen. Der, wie Sie es ausdrückten, zentrale Punkt im Linux-Entwicklungsprozess?
LT: Richtig. Gleichzeitig werde ich versuchen, soviel wie möglich auszubauen. Ich will immer noch im Mittelpunkt stehen, aber kein Flaschenhals sein, das erfordert viel Vertrauen in andere Menschen. Du sagst dann: "Hey, triff du doch die Entscheidung, ich werde hier nicht selbst entscheiden", da das wirklich nicht funktioniert. Das treibt Menschen in den Wahnsinn und wenn du sie nicht bezahlst, werden sie es nicht akzeptieren. Deswegen kann ich es mir nicht leisten, so ein Flaschenhals zu sein.
KLS: Gibt es noch andere Ziele, die Sie erreichen wollen?
LT: Nein, aber auf der anderen Seite bin ich nicht der Typ, der weit plant. Als ich mit Linux anfing, wollte ich nicht da sein wo ich heute bin. Ich bin eher ein: "Jeden Tag wie es kommt"-Typ. Ich bin sehr zufrieden, wenn ich etwas Sinnvolles mache, das auch etwas bewegt, und das sogar viele Menschen benutzen. Aber gleichzeitig habe ich keine, und hatte auch nie große, visionäre Ziele.
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Project Orange präsentiert "Elephants Dream"
Vor etwa einem Jahr wurde das Elefantenprojekt angekündigt, jetzt ist der 10 minütige Kurzfilm endlich erschienen. Der komplett mit OpenSource Software erstellte Film kann ab heute von der Projekt Webseite heruntergeladen werden.
Das Ursprünglich "Machina" benannte Projekt handelt von der Reise von Proog und seinem jungen Sohn Emo mit auf die Reise ein einer surreale Maschine. Die einzelnen Szenen wechseln von klaustrophobischen Einstellungen zu absolut gewaltigen, agoraphobischen Schauplätzen.
Das Ziel des Films ist in erster Linie die Möglichkeiten von OpenSource Software und im speziellen von Blender als professionellen Werkzeug für Filme zu zeigen.
Auf Grund der Nachfrage sind die Download Server allerdings fast alle ausgelastet und die Webseite ist fast gar nicht zu erreichen. Damit ihr trotzdem das Werk betrachten könnt ist hier die Liste zu den Downloadadressen:
AVI, MPEG4 (mp42) / AC3 5.1 Surround - 1920
AVI, MPEG4 (mp42) / AC3 5.1 Surround - 1024
- 425 MB - BitTorrent
- 425 MB - Deutschland
- 425 MB - USA #1
- 425 MB - USA #2
- 425 MB - USA #3
- 425 MB - Australien
- 425 MB - Niederlande
QuickTime, H.264 / AAC Stereo - 1024
- 311 MB - BitTorrent
- 311 MB - USA #1
- 311 MB - USA #2
- 311 MB - USA #3
- 311 MB - Australien
- 311 MB - Deutschland
- 311 MB - Niederlande
QuickTime, H.264 / AAC Stereo - 720
- 145 MB - BitTorrent
- 145 MB - USA #1
- 145 MB - USA #2
- 145 MB - USA #3
- 145 MB - Australien
- 145 MB - Deutschland
- 145 MB - Niederlande
QuickTime, H.264 / AAC Stereo - 480
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OpenDocument-Format wurde als ISO-Standard anerkannt.
Wie heute bekannt wurde, wurde das OpenDocument-Format von der International Organization for Standardization (ISO) als Standard anerkannt. Die ISO Bezeichnung lautet nun: ISO/IEC 26300Das OpenDocument-Format basiert auf dem alten OpenOffice.org-Dateiformat und ist in XML geschrieben. Es ist ein offenes Dateiformat, was also auch beim Fehlen einer passenden OpenDocument-Anwendung ohne Probleme gelesen werden kann. So ist sichergestellt, dass durch die Standardisierung des Formates dieses auch bei einer Weiterentwicklung von Office Programmen garantiert unterstützt wird.
Das Verfahren, das von der OASIS spezifiziert und eingeleitet worden ist, ist nun nach sechs Monaten beendet. Die Standardisierung wurde eingeleitet, da ISO-Standarde in vielen Ländern beliebt sind oder gar vorgeschrieben verwendet werden.
Auch erhofft man sich, das Behörden verstärkt versuchen werden, dieses Format zu unterstützen, damit es an eine breite Masse kommen kann.
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Vorsicht vor "Fork-Bomb"
Leider ist nicht immer alles "schön" bei Linux, Ubuntu oder/und anderen Derivaten. Wer noch nicht sehr weit vertraut mit Linux ist, der könnte auf die so genannten "Fork-Bomb" reinfallen und sein System zum Absturz bringen.<br />
So lauern auch in Linux "kleine" Fehler im Prozessmanagement die den ganzen Computer sofort lahm legen.<br />Eine davon sind so genannte "Fork-Bomben", die einen Prozess starten und diesen permanent multiplizieren und schließlich friert der ganze Rechner ein.<br /> Unter Ubuntu Breezy Bagder und Ubuntu Dapper Drake (BETA Release) ist es derzeit definitiv der Fall.<br /> Also, wenn Euch mal jemand einen solchen Code zum ausführen bittet, einfach ignorieren.<br /><br /><div style="text-align: center;"><img style="width: 131px; height: 27px;" alt="" src="http://data1.blog.de/media/074/504074_7a47c98985_m.png"><br />So kann ein Code aussehen.<br />Einmal in die Konsole eingegeben und bestätigt<br />raucht der Computer in die Knie und kann nicht<br />mehr arbeiten.<br /><div style="text-align: left;"><br />Mir persönlich (aus Tests) ist es aus den Ubuntu Derivaten bekannt, andere Distributionen sind aber auch von dem Fehler betroffen und lassen sich durch "Kinder-Hacker" und "Skript-Kiddies" leicht ausnutzen.</div></div> Nachtrag: Um die Sicherheit dahingehend zu erhöhen kann man folgendes unternehmen:<br /><br /> gedit /etc/security/limits.conf aufrufen.<br /> Folgende Zeilen dort einfügen:<br /><br /> @users soft nproc 300<br /> @users hard nproc 500<br /><br /> Danke an FLoH.tar, der den Tipp als Kommentar gegeben hat und ich habe es leider vergessen zu erwähnen.<br /> Sorry 😉
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MEPIS Linux basiert in Zukunft auf Ubuntu [Ergänzung]
Wie bereits berichtet, basiert die neue MEPIS-Linux Testversion auf Ubuntu. Was MEPIS-Gründer Warren Woodford und "unser" Mark Shuttleworth dazu zu sagen haben und was MEPIS eigentlich ist, könnt Ihr jetzt lesen. Der folgende Text ist eine Übersetzung zweier Berichte zu diesem Thema.
Morgantown, WV, March 21, 2006:
MEPIS-Gründer Warren Woodford hat ein Test-Release von SimplyMEPIS 6.0 angekündigt, das Software aus den Ubuntu Dapper Paketquellen enthält. Es ist die erste SimplyMEPIS-Version mit einer Ubuntu-Basis. Woodford erklärt: „Wir haben zu den Ubuntu-Quellen gewechselt, um unseren Nutzern ein System mit einem stabileren Unterbau zu bieten. Natürlich ist es für unsere Nutzer wichtig, daß MEPIS seiner besonderen Vision treu bleibt. Ich glaube, daß dieses Release zeigt, daß wir den Zauber von MEPIS mit der Tugend der Ubuntu Foundation kombinieren können.“ Woodford kommentiert die Erfahrungen damit, SimplyMEPIS zu portieren: „Als wir SimplyMEPIS 3.4.3 erstellt haben, war die Debian Etch Paketbasis den finalen Breezy-Paketen sehr ähnlich. Deshalb glaube ich, daß der Umstieg sich nicht wesentlich von einem Upgrade von Breezy auf Dapper unterscheidet. Natürlich gibt es Unterschiede in der Implementierung und auch künstlerischer Art. Wir werden die Unterschiede zu Ubuntu in MEPIS einbringen, wenn es zu unserer Vorstellung und Vision paßt. Gleichermaßen werden wir unsere Ideen und Veränderungen Ubuntu zur Übernahme anbieten. Wir hoffen, daß das der Beginn einer freudigen und produktiven Zusammenarbeit ist.“ MEPIS glaubt, daß dieser Schritt den Code-Fluß zwischen MEPIS und Debian verbessern wird. Woodford sagt: „ Ubuntu und Debian sind eng verwandt. Ubuntu nimmt regelmäßig Snapshots von Debian unstable, verbessert es und behebt Bugs. Dann fließen die Bugfixes und Verbesserungen in den Quellcode-Baum von Debian zurück. Wenn wir mit Ubuntu und Canonical zusammenarbeiten und Ubuntu als Basis für MEPIS-Linux-Produkte verbessern helfen, dann sollte letztlich auch Debian profitieren.“ Mark Shuttleworth, Gründer von Canonical, sagte: „Eine Zusammenarbeit mit MEPIS wird Ubuntu helfen, noch bessere Desktop-Pakete für KDE-Nutzer bereitzustellen, und die Zahl der Leute, die von unserer Arbeit an der Systemintegration, am Desktopdesign und der Linuxkernel-Verlässlichkeit profitieren können, erhöhen. Die MEPIS-Community ist voller Energie und es wird aufregend sein, enger mit ihr zusammenzuarbeiten. Dabei werden wir trotzdem die Unterschiede zwischen Ubuntu und MEPIS respektieren.“ Woodford fährt fort „dieses Release wird einen heimlichen Ausblick geben, wenn man so will. Es gibt noch Integrationsprobleme und neue Funktionen die noch nicht für SimplyMEPIS 6.0 angesprchen wurden und die Dapper-Quellen werden weiter verbessert. Wie auch immer, wir wollten es jetzt unseren Nutzern verfügbar machen, um ihr Feedback zu erhalten bevor wir weitermachen.“ Dieses Probe-Release ist im „snapshot“-Verzeichnis auf der MEPIS-Abonnenten ftp-Seite zum Download verfügbar. [(Quelle)](http://www.mepis.org/node/9454)Über MEPIS
MEPIS LLC wurde 2003 von dem Computerindustrie-Veteran Warren Woodford gegründet. Er wollte damit seine persönliche Vision von einer einfach auszuprobierenden, leicht zu installierenden und einfach zu benutzenden Linux-Version verwirklichen. Heutzutage bietet MEPIS innovative Linux-Lösungen für den normalen Nutzer daheim, Firmen, Hardware-Verkäufer usw. [(Quelle)](http://www.mepis.org/node/9454) In der Vergangenheit gehörte MEPIS zu den Führenden der DCC-Allianz, einer Gruppe von non-Profit-Organisationen und Unternehmen, die an einer auf Debian basierten Linuxkern-Distribution arbeiten, die auch LSB (Linux Standard Base) 3-konform wäre. Wie auch immer, MEPIS hat die DCC-Allianz mittlerweile verlassen. „Aufgrund von „künstlerischen Differenzen“ ist MEPIS nicht mehr Teil der DCC-Allianz. Wir wünschen Progeny, Xandros und Linspire alles gute für ihre gemeinsamen Bemühungen“, sagte Woodford. Die DCC-Allianz ist von Seiten der Debian-Community wegen der Nutzung des Namens „Debian“ und für Arbeit, die innerhalb der Community hätte getan werden können, kritisiert worden. [(Quelle)](http://au.sys-con.com/read/198622.htm)Marks Stellungnahme:
„Eigentlich, wenn MEPIS auf Ubuntu setzen würde, würde das den Wettbewerb sogar verstärken, nicht abschwächen. Es würde bedeuten, daß MEPIS alles das, was Ubuntu hinbekommt, auch hinbekommt, und dann ZUSÄTZLICHE Funktionalität hinzufügt. Das ist pfiffig von MEPIS (warum das Rad neuerfinden), erzeugt einen effektiveren Wettbewerb und hilft auch Ubuntu. Denn wir wären in der Lage, die Verbesserungen, die MEPIS gemacht hat, anzuschauen und diejenigen, die grundsätzlich übertragbar sind, wieder in Ubuntu einzupflegen. Es wäre auch für Debian gut, denn ich bin der Ansicht, daß Ubuntu auf lange Sicht die höchste (obwohl nicht perfekte) Patch-Rückfluß- Rate von allen großen Distributionen hat. Ich gehe davon aus, daß MEPIS einen leicht anderen Nutzerkreis als Ubuntu anspricht, und so ist Platz für beide von uns. Wenn MEPIS Nutzen aus Ubuntu zieht, macht es sie zu besseren Konkurrenten für Linspire und Xandros. Mark“
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Die Live CD, ein Argument für Linux
Ich wollte mal euere Meinung zum Thema "Überzeugungsarbeit durch Live CDs leisten" wissen. Vielleicht fallen euch noch mehr Aspkete ein, wie man LiveCDs noch effektiver einsetzen kann und warum es gute Gründe gibt die Entwicklung dieser LiveCDs voranzutreiben.
Espresso ist der Name für den Dapper Liveinstaller.
In Espresso steckt, wenn man lange drüber nachdenkt, auch Abschied von XP bzw. Microsoft und der Begriff Ausdruck :)
Espresso wird, wenn es sich durchsetzt, das "Tool" für die nächsten Releases werden.
Das Wort Espresso steht suggestiv für guter Geschmack - den man auf einfacher Weise bekommt. Die Installation ist so einfach wie die Zubereitung eines Espresso.
Mit einer Live CD gewinnt Linux Substanz und damit nimmt die Beschäftigung mit der Opensource Welt konkrete Formen an. Man kann lange und breit argumentieren wie sicher (d.h. keine Viren, Abstürze etc.) Linux ist, solange das Ganze abstrakt bleibt.
Marketing Analysten beschäftigen sich im Bereich des Internets mit Themen wie "Warum es zu einem Kaufabbruch kommt?" (Was ist an eine Onlinepräsentation nicht attraktiv? Der Weg zum Kaufabschluss? Ist der Bestellvorgang zu kompliziert?
Kann man diesen Gedanken auf Linux übertragen?
Lohnt sich der Umstieg zu Linux schon? Wird meine Hardware endlich erkannt? Das kann ich doch ganz schnell durch eine LiveCD herausfinden.
Wie kompliziert ist so eine LiveCD? Ist alles selbsterklärend? Und wenn ich mich entschliesse das Ganze auf der Festplatte über den Liveinstaller zu installieren - Sind die Wizzards selbsterklärend und ist die Menüführung jederzeit situationsgerecht? Ist der Installationsprozess transparent und werden verwirrende Schritte vermieden oder brech ich doch lieber ab?
Wenn man gerade im Bereich des Anwendersupportes arbeitet und für die Einführung neuer Applikationen verantwortlich ist, dann weiss man welche Anfangsschwierigkeiten Anwender haben obwohl Handbücher ausgehändigt wurden, Präsentationen gelaufen sind und einige erklärende Mails versendet wurden. Gerade in der Phase des sogenannten Rollouts wird der Helpdesk mit Fragen überhäuft, die eigentlich schon geklärt wurden. Wie soll man dann den Blick auf ein neues Betriebssystem richten? Das Ganze wird noch komplexer und die Bereitschaft zu einem Wechsel aus eigenem Antrieb ist geringer. Das Ganze ist also eine Frage der Zeit und Zeit ist sowohl in der Freizeit als auch im Beruf ein knappes Gut.
Wenn ich eine Umgebung aufsuche wo seit Ewigkeiten nur Windows genutzt wird und das Thema Linux angesprochen wird, dann ist meine einzige Chance endlich zu punkten eine gutgemachte Livecd. Ideal ist die Aktion verlaufen, wenn ich die CD dort lassen darf oder der Wunsch entsteht diese mehrfach zu brennen. Man kommt nicht umhin sich vorab mit dieser CD eingehender zu beschäftigen um den logischen Aufbau durch das sich schnell zu recht finden zu untermauern.
Wenn Linux eine Chance bekommt, dann nur wenn das Betriebssystem schnellstmöglich installiert wird. Ob derjenige sich das Ganze länger als eine Woche anschaut hängt auch davon ab wieviel Zeit ich investiert habe und wie sehr ich die Bedürfnisse des anderen berücksichtigt habe.
Ich wusste gar nicht wie sich meine Begeisterung für Linux entwickeln würde. Habe einfach diese CD von einem Freund bekommen und das Ganze über den Installer auf der Festplatte gebracht.
Man müsste ständig eine CD bei sich tragen.
Natürlich könnte man sagen dass in Zeiten von Flatrate und Breitbandanbindung jeder schon mal eine Live Cd heruntergeladen hat, aber dem ist nicht so. Die meisten sehen dazu keine Veranlassung.
Ich hoffe der Vergleich hinkt nicht. Wie der Laienprediger mit seinem frommen Buch und der Kraft seines Wortes Menschen zu erreichen versucht, so ist der überzeugte Linuxnutzer und seine Livecd mit Liveinstaller. Frommer Wunsch oder Alltag?
Einer dieser Laienprediger sagte dazu:
Wenn ich Leute versuche zu "bekehren" bekomme ich meistens so antworten wie Windows hat ja alles für mich was ich brauche. In diesem Sinne sage ich dann auch meistens "Linux hat das alles und das für lau".
"Hey, du wolltest schon immer Linux testen. Moment, ich zeige dir das mal gleich. Es gefällt dir? Dann machen wir Nägel mit Köpfe und starten den Liveinstaller." Temporäre Euphoriezustände sollte man nutzen. Ein Vorgehen a la " Du hast noch eine freie Partition und dir gefällt die Distribution? Auf der Platte läuft das eh viel schneller" ist vertretbar.
Die Live CD ist mehr als eine Demo für Opensource oder Recovery Lösung geworden. Die Windowmanager wurden schlanker und die CD läuft flüssiger und Rechner haben mehr Arbeitsspeicher als vor 5 Jahre, die automatische Hardwareerkennung wurde deutlich verbessert und damit ist die Bildschirmauflösung für eine temporärer Beschäftigung mit deiner LiveCD annehmbar geworden. Gerade eine LiveDVD wie Knoppix besitzt unschlagbare Argumente. Allenthalben gibt es Remastering Anleitungen und so entstehen Lösungen für bestimmte Aufgaben (Musik- oder Surfstation, Netzwermonitoring, XGL Demo und vieles mehr.)
Warum soll ich? Wie soll ich? Erfolgreich installieren ohne gleich 100 Sachen im Hinterkopf zu haben. Geht das überhaupt?
Gerade wenn man berufstätig und teilweise 12 Stunden aus dem Haus ist, ist man froh wenn man sich nicht Stunden lang mit Dokumentationen zur Vorbereitung einer Installation beschäftigen muss. Da ist eine geführte Installation schon wünschenswert. Ist dieser wertvolle Schritt ersteinmal ohne Störungen vollbracht, fängt der Rest an Spass zu machen.
Es muss nicht alles immer geradlinig sein - in diesem Fall from the scratch laufen - Hilfsmittel sind erwünscht. Es läuft keiner 50 Kilometer freiwillig und dabei meine ich nicht die Langläufer unter uns, wenn die Strecke in 20 Minuten mit der Bahn überwunden wurde.
"Gut, ich will mit dem Thema Linux beschäftigen, aber ich will nicht eine Linux CD testen und dann nochmals die Installations CD herunterladen."
Manchmal ist es sinnvoll eine CD zu nutzen, die nicht direkt auf die eigene Distribution aufsetzt. Dann kann mann man wenn sich derjenige für Linux interessieren sollte die eigene Distribution als eine produktive Lösung vorstellen. Weiterer Vorteil. Die "Schwächen" von Linux können mit einer anderen Distribution neutraler diskutiert werden. Vorurteile werden meistens schneller abgelegt wenn der Blick auf Details gelenkt wird.
Es gibt sicherlich einige hunderte Live CD's. Die meisten setzen als Windowmanager auf KDE oder GNOME. Auf der Live CD bekommt man noch nicht viel von dem Paketmanagement zu sehen. Welche Unterschiedungsmerkmale sollen wir also treffen?
Als Windowsnutzer habe ich es da noch schwerer. Ich weiss vom Paketmanagement, Community oder sontiges fast gar nichts. Wie soll ich meine Wahl treffen? Klar, ich habe schon eine Vorstellung welche Art von Applikationen ich nutzen würde, aber ich werde von der Vielfalt erschlagen.
Wenn man eine Iso heruntergeladen hat, dann wird das meistens auf eine persönliche Empfehlung eines Bekannten gemacht. Auch die Eigenrecherche im Internet ist ein möglicher Impuls.
Ich stehe auf Reciclyng und mag deshalb CD-RWs. Durch meine Flatrate kann ich viele Isos teste und wenn mir eine Distribution gefällt, dann kann ich eine CD-R nehmen.
Booten, testen, installieren.
Der Unterschied zwschen eine Ahnung (vom System) und eine Tatsache - in diesem Fall also eine gelungene Istallation - ist geringer geworden. Dafür muss ich gar nicht viel wissen, sondern nur booten und den Anweisungen auf dem Bildschrim folgen. Die Weiter-Weiter-Fertigstellen-Mentalität bringt mich hier weiter. Live CD hin oder her - wenn mir das System gefällt, will ich es auch meiner Festplatte haben und das möglich schnell.
Je populärer Linux wird umso wichtiger wird auch der Liveinstaller als dauerhafte Komponente bzw. als Instrument beim gross angelegten Experiment: die Wahl der richtigen Distribution.
Die Bekenntniss zu Opensource wird von der stundenlangen Plakerei entkoppelt.
In Zukunft werden solche Liveinstaller die Regel sein. Man soll neue Vehikel selbst testen bevor man diese verdammt. Ein Liveinstaller, das ist en neuer Aspekt der Open-Source-Fairnis.
Dank der immer grösser werdender Speicherkapazitäten auf Brennmedien kann man Überzeugungsarbeit mit sog. Mulitdistro LiveDVDs leisten. Das heisst, dass ein User mehrere Distributionen testen kann und sich für eine entscheiden kann und muss nicht ständig mit zig Medien hantieren.
In Zeiten von HD-DVD oder BlueRay wid man wohl bessere "Live-CDs" entwickeln als heute. Vorstellbar ist ein solches System mit einem Home Laufwerk auf einem 8 GB grossen USB Stick.
Fazit:
Nicht derjenige der sein Wissen allen Menschen bereit stellt tut alleine ein Dienst an der Menschheit, sondern auch derjenige der es für alle nutzbar und leicht zugänglich macht.
Von einer systematischen Welverbesserung kann ich nur dann sprechen wenn mir die Beschäftigung mit Linux auch ein individueller zeitlicher Zugewinn verschafft. Wenn ich ein gutes System habe mich aber dafür doppelt so lange damit beschäftigen muss und keine Zeit mehr für ein gutes Buch oder meine Freunde habe, dann habe ich damit kein wirklicher Gewinn an Freiheit.
Andererseits kommt die Frage auf ob wir Zehntausende von Windowsumsteiger "verkraften" können, die selbst nichts lesen wollen. Die eigentliche Frage lautet wo der sog. Flaschenhals liegt, sondern wer diesen eigentlich bildet. Vielleicht ist die Vorstellung eines Flaschenhalses auch nur in meinem Kopf fest verankert.
"Ich nutze Kubuntu nicht, weil mir bei dem der YAST fehlt"
Dies habe ich schon öfters gehört. Die Frage ist ob man den YAST ( Konfigurationszentrum von SuSE) Gedanken nicht weiterdenken soll. Geht der Wechsel zur Opensource Welt mit dem Verlust von Wissenstiefe einher und brauchen wir einfach nur bessere Frontends/GUIs?Menschen sind Praktiker bzw. Erfahrungswesen. Die wollen sich schnell und unkompliziert in neue Umgebungen zurecht finden. Ubuntu, Linux for Human Beings.
Livecdnews.com
Espresso, der Liveinstaller von Dapper Drake
Beispiel für eine Multidistro
Anleitung zur Erstellung einer Multidistro LiveDVD
Bericht "Multiple live CDs in one DVD" bei bei linux.com
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MEPIS Linux basiert in Zukunft auf Ubuntu
Die Linux-Distribution MEPIS Linux wird in zukünftigen Versionen nicht mehr auf Debian, sondern auf Ubuntu basieren. Eine erste Testversion existiert bereits.
Die Entwickler von MEPIS, einer Distribution, die - ähnlich wie Ubuntu - benutzerfreundlich und einfach sein soll, haben auf ihrer Website angekündigt, dass neue Versionen von SimplyMEPIS in Zukunft auf Ubuntu basieren werden. Ein Grund für den Wechsel von Debian weg ist der relativ schnelle, aber stabile Versionszyklus von Ubuntu, nach dem alle 6 Monate eine neue Version von Ubuntu veröffentlicht wird. Außerdem erhoffen sich die Entwickler, dass die Zusammenarbeit mit Ubuntu besser verläuft, als das bisher bei Debian der Fall war.
Auch der Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth äußerte sich positiv über die Entscheidung:
Collaboration with MEPIS will help Ubuntu offer even higher quality desktop packages for KDE users, and expands the number of people who can benefit from our work on system integration, desktop polish, and Linux kernel reliability. The MEPIS community is vibrant and energetic and it will be exciting to be able to work more closely with them, while still respecting the ways in which Ubuntu and MEPIS are distinct.
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KDE - Arbeitsgruppe zur Usability
Die nach Gruppen für Technik und Marketing dritte Arbeitsgruppe soll die Benutzbarkeit und Bedienbarkeit des KDE-Desktops verbessern.
Der KDE e.V. hat eine neue Arbeitsgruppe namens Human Computer Interaction (HCI) gegründet, um Benutzbarkeit und Bedienbarkeit des KDE-Desktops zu verbessern. Die Gründungsmitglieder sind Celeste Lyn Paul, Nuno Pinheiro, Ellen Reitmayer, Olaf Schmidt, Kenneth Wimer und Thomas Zander.
Währenddessen schreitet die Entwicklung der Version 4 des Desktops weiter voran, obwohl das KDE-Projekt längere Zeit nicht mehr durch neue Ideen oder Screenshots auf sich aufmerksam gemacht hat; das liegt vor allem daran, dass das KDE-Team im Moment hauptsächlich mit Arbeiten unter der Haube beschäftigt sind.
Wer Ideen oder Anregungen für KDE 4, das wohl Ende des Jahres erscheinen wird, wird von den KDE-Entwicklern gebeten, sie auf http://kde-look.org zu veröffentlichen.
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Persönliche Eindrücke von der Cebit
Prominenz auf der CeBIT: Jon Maddog Hal, Klaus Knopper und eine Frau Merkel
Am Donnerstag den 09. März war ich dienstlich auf der CeBIT in Hannover. Zwischen den Firmen-Gesprächen nutzte ich die Gelegenheit in der Halle 5 im Linux Park - Das erinnert mich immer an das kleine Dorf in Gallien umgeben von den den bösen Redmondern in den anderen Hallen - den Vorträgen zu lauschen. Eine lebende Legende - mit einer gewissen Ähnlichkeit zu dem Druiden aus dem schon erwähnten Ort - hielt einen bewegenden und gut besuchten Vortrag - Jon Maddog Hal. Auf jeden Fall hat mich diese Persönlichkeit wesentlich mehr beeindruckt, als unsere Frau Bundeskanzlerin, die mir kurz zuvor zusammen mit unseren Ministerpräsidenten Wulff in Halle 1 beim Siemens Stand über den Weg gelaufen ist.
Dann folgte ein Vortrag von Klaus Knopper - dem Knoppix Erfinder. Ich hatte ja schon auf einigen Messen Gelegenheit ihm zuzuhören und auch mit ihm persönlich zu sprechen, aber dieser Vortrag hinterließ im mittleren Teil doch eine sehr sprachlose Zuhörerschaft. Denn Herr Knopper zeigte knallhart auf, wie die Entwicklung in der Computerbranche in den nächsten 100 Jahren weiter gehen kann, wenn den großen Software- und Medienkonzernen - wie in den letzten Jahren schon geschehen - immer mehr Macht zugesprochen wird. In den nächsten 5 bis 10 Jahren werden die kleinen Softwarefirmen wegen den Softwarepatenten aussterben. Kurz danach wird dank DRM es keine Möglichkeit mehr geben, Daten auf einen eigenen Datenträger zu speichern. Wenn man etwas speichern möchte, dann gegen Gebühr bei seinen Service-Provider. Irgendwann wird es überhaupt keine universellen Computer mehr geben, da alles in einem DRM geschützten Multimediacenter enthalten ist usw.
Klaus Knopper ist wahrlich ein sehr charismatischer Redner, ich kann nur jedem empfehlen mal einen Vortrag von ihm zu besuchen. Und sei es nur der tägliche Knoppix 5.0 Vortrag um 12Uhr auf der CeBIT. Ich wünschte nur unsere Politiker würden mal ab und zu auch solchen Menschen mit echten Weitblick in ihren Fachbereichen zuhören, statt den Lobbyisten der Großkonzerne.
11.03.2006 Norbert Schulze (Ubuntuusers Benutzername: LXer)
Ubuntu Deutschland@OpenBooth
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Weitere Schwachstelle in phpRPC gefunden
So eben ist über eine Securitymailingliste eine weitere Schwachstelle phpRPC publiziert worden.
Description:
phpRPC is meant to be an easy to use xmlrpc library. phpRPC is greatly simplified with the use of database/rpc-protocol abstraction. It should run on any php server with most data bases. Unfortunately, there is a easily exploitable remote php code execution vulnerability in the phpRPC library that allows an attacker to execute arbitrary code on the affected webserver.
This vulnerability, like previously discovered vulnerabilities in various implementations of the XMLRPC protocol is possible because of unsanitized data being passed to an eval call.
This of course could ultimately lead to a compromise of the under lying web server, and disclosure of sensitive data.Remote Code Execution: There is a very serious, easy to exploit remote code execution issue in the phpRPC library.
This issue takes place in the file rpc_decoder.php within the decode() function.
This function is basically responsible for decoding the incoming XML data into php readable data that can be used by the application.
Alle Details und Informationen vom GulfTech Security Research Team:
phpRPC Library Remote Code Execution