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Wochenrückblick KW 16

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Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Bereich von Linux und Open Source, für die es keine separate Ikhaya-Meldung gab. Die News werden vom Ikhaya-Team und allen interessierten Lesern, die den Wochenrückblick mitgestalten wollen, zusammengetragen und am Sonntagabend veröffentlicht.

Ubuntu

Ubuntu auf ARM-Architektur portiert
Ein von Nokia gesponsortes Projekt hat sich der Aufgabe verschrieben, Ubuntu Linux auf die ARM-Architektur zu portieren. Das "Handheld Mojo" Team stellte nun Versionen von "Ubuntu 7.04 Feisty Fawn" (betitelt mit "Frisky Firedrake") sowie "Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon" (betitelt mit "Grumpy Griffin") fertig. Die Kompilierung von "Ubuntu 8.04 Hardy Heron" wird (voraussichtlich nach dem offiziellen Release) demnächst gestartet. Bis auf ein paar Ausnahmen (wie z.B. Java, Mono und G77 sowie die davon abhängige Software) konnten die meisten mit Ubuntu gelieferten Programme problemlos kompiliert werden. Auf der "Embedded Linux Conference" in Mountain View (Kalifornien), stellte Andrew Christian, der leitende Ingenieur des Projekts, ein Nokia N800 Tablet vor welches das Bildbearbeitungsprogramm GIMP ausführte.

Linux und Open Source

Dell zufrieden mit seinem Linux-Angebot
Dell hat verlauten lassen, dass sie zufrieden mit der Abnahme von Systemen mit vorinstallierem Linux sind und eventuell die Produktpalette ausweiten werden.
Da die gesamte Ubuntu/Linux Sparte bei Dell bislang nur von Mund-zu-Mund Propaganda in der OpenSource Welt bekannt wurde, ist es beachtlich, dass die Absatzzahlen zu Dells Zufriedenheit ausfallen.

Bald Freier Video-Codec von Sun?
Sun arbeitet laut eigenen Angaben an einem neuen, offenen Video-Codec, der vor allem in Internet-Anwendungen eingesetzt werden soll. Zu Anfangszeiten des WWW stützte man sich hauptsächlich auf Texte, heute jedoch ist Multimedia gang und gäbe. Dennoch gibt es bisher keinen wirklich freien Videostandard. Um diesen zu erschaffen bedient sich Sun dabei dem nicht mehr ganz taufrischen H.261 Codec für Video und dem Ogg Vorbis Codec für Audio. Sun erklärt dieses Vorgehen mit der Tatsache, dass H.261 bereits 1989 spezifiziert wurde und sich mittlerweile außerhalb des Fensters bewege, in dem Erfindungen geschützt seien. Um die heute gängigen technologischen Standards erfüllen zu können wird das Design allerdings um Erweiterungen und zusätzliche Tools ergänzt.

Zuverlässigkeit: Linux und Unix schlagen Windows
Die Marktforscher der Yankee Group haben circa 700 Systemadministratoren aus 27 Ländern nach der "Downtime" ihrer Server, also die Zeit, in denen die Server nicht verfügbar waren, befragt. Testsieger war das Unix-Betriebssystem AIX von IBM, dessen Downtime im Jahr 2007 nur 36 Minuten betrug. Debian, die Linux-Distribution auf der Ubuntu basiert, schneidet mit durchschnittlich fünf Stunden Downtime eher schlecht ab, schlägt jedoch trotzdem die Betriebssysteme Windows Server 2000 und 2003 aus dem Hause Microsoft, die eine ungefähre Downtime von neun und zehn Stunden hatten.

Studie: Freie Software verursacht Umsatzverlust im Software-Markt
Das Marktforschungsinstitut The Standish Group hat in einer fünf Jahre andauernden Studie die zunehmende Verbreitung von Open-Source-Software in Unternehmen und Regierungsorganisationen untersucht. So entstanden den Software-Unternehmen durch die ansteigende Nutzung von freien Programmen weltweit Umsatzeinbußen von 60 Milliarden US-Dollar. Kosteneinsparung, hohe Portabilität der Software, Stabilität, qualifizierte Entwickler und nicht zuletzt ein hoher Grad an Sicherheit seien die treibenden Kräfte dafür, dass sich immer mehr Unternehmen für den Einsatz von Open-Source-Software entscheiden.

Software

Claws-Mail 3.4.0 released en
Das unter Linux-Systemen sehr beliebte Email-Programm Claws_Mail ist in der Version 3.4.0 erschienen und bringt neben einigen Bugfixes auch zahlreiche neue Feature mit. So unterstützt Claws-Mail nun das /dev/mem_notify Feature des Kernels um Speicher zu befreien, es gibt einige optische Neuerungen und Möglichkeiten, Bogofilter kann man nun von Claws-Mail aus mit einer Whitelist füllen, zahlreiche Übersetzungen wurden aktualisiert - so auch die deutsche - und eine Reihe andere Funktionen wurden hinzugefügt. Das vollständige Changelog kann hier en eingesehen werden. Wie immer sind Paketquellen für Ubuntu auf der Webseite erhältlich, alternativ steht die Software auch als Quellcode zur Verfügung. Mehr zur Installation von Claws-Mail findet man im entsprechenden Wikiartikel: Claws_Mail.

Google Picasa 2.7 für Linux erschienen (Heise)
Die Bildverwaltungssoftware Google Picasa ist in der Version 2.7 nun auch für Linux verfügbar. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören der verbesserte Bildimport, das Abspeichern von Veränderungen am Bild zur einfachen Wiederherstellung des Originalzustands, die erweiterte Suchfunktion und nicht zuletzt die verbesserte RAW-Unterstützung.
Google Picasa 2.7 steht zum Download in verschiedenen Paketformaten bereit und unterstützt sowohl 32- als auch 64-Bit-Systeme.

Google Earth 4.3 Beta erschienen (Heise)
Google hat die Vorabversion 4.3 seines Satellitenkartenbrowsers und 3D-Atlanten Google Earth veröffentlicht. Zu den Neuerungen zählen neue 3D-Modelle von Städten. In Deutschland sind das Berlin, München, Potsdam und Wiesbaden. Auch gibt es neu gestaltete Regler, mit denen man sich wie in einem First-Person-Shooter durch die Straßen dieser Städte bewegen kann sowie eine Sonnenlicht-Simulation. Des Weiteren wurde darauf Wert gelegt, die Anwendung zu beschleunigen. Neben "Sturzflügen" vom All heraus auf die Straßen kann man sich nun auch das ungefähre Aufnahmedatum des aktiven Satellitenbildes anzeigen lassen.
Die Version steht zum kostenlosen Download bereit und kann wie im Artikel Google Earth beschrieben installiert werden.

Sun erneuert MySQL
Die erste MySQL-Version seit der Übernahme des Datenbankspezialisten durch Sun Microsystems steht vor der Tür. Die Vorabversion von MySQL 5.1 wird bereits zum Download angeboten, die finale Version soll noch in diesem Quartal verfügbar sein.
Das Lizenzmodell für die freie Datenbank soll sich jedoch ändern. So wird zukünftig die unter GPL verfügbare Community-Variante auf einige Funktionen verzichten müssen, die nur in die kostenpflichtige Enterprise-Version einfließen. Diese Entscheidung soll jedoch nicht mit der Übernahme durch Sun zusammenhängen, sondern schon vorher beschlossen worden sein.
Weiterhin konnte Sun die MySQL Workbench vorstellen. Dieses Werkzeug soll Entwickler und Datenbank-Administratoren bei Planung und Modellierung von MySQL-Datenbanken sowie dem Durchführen und Dokumentieren von Änderungen daran unterstützen. Neben einer kostenpflichtigen Version wird auch eine Community Edition mit geringerem Funktionsumfang angeboten, die unter der GPL genutzt werden kann. Bislang steht die Workbench nur für Windows und als Quellcode zur Verfügung, jedoch sollen Versionen für Linux und Mac bald folgen.
Weitere Berichte: Sun kündigt MySQL 5.1 an, MySQL 5.1 ist (fast) fertig, MySQL erhält eine 'Werkbank', MySQL-Workbench ist fertig, Werkbank für MySQL, Neues Datenbank-Framework MySQL Workbench, Sun entwickelt proprietäre MySQL-Erweiterungen, Neues Geschäftsmodell für MySQL

Samba 3.2 nimmt Formen an
Auf der diesjährigen Samba Experience wurde ein Ausblick auf die weitere Entwicklung von Samba gegeben. So soll in Samba 3.2 unter anderem IPv6 unterstützt und größere SMB-Pakete von bis zu 16 MB möglich werden. Die Einsicht in den Microsoft-Code des SMB-Protokolls erlaubte den Entwicklern außerdem, eine Transportverschlüsselung in Samba einzubauen. Hierzu konnte auf dokumentierte Schnittstellen zugegriffen werden.

Entwicklung von Gimp 2.6 startet
Mit 2.5.0 hat nun die Entwicklung von GIMP hin zur Version 2.6 offiziell begonnen. Die Neuerungen sind grundlegend, wie zum Beispiel GEGL (Generic Graphics Library) en, ein Framework zur Bildbearbeitung das von GIMP abgekoppelt ist und auch von anderen Anwendungen genutzt werden kann. Es ermöglicht 16-Bit-Integer- und 32-Bit-Fließkomma-Farbtiefen kommt in GIMP hauptsächlich bei Farboperationen zur Anwendung.

Treiber

Atheros heuert Kernel-Entwickler an
Der Entwickler der Atheros und Prism-Treiber Luis Rodrigues arbeitet nun für Atheros. Der Hersteller, der nicht unbedingt für seine beste Linux-Unterstützung bekannt ist, möchte dadurch eben jenen Missstand beheben. Bislang wurden Atheros-Karten über den Madwifi-Treiber angesprochen, der jedoch auf proprietäre Komponenten aufsetzt und im jüngsten Kernel 2.6.25 durch Ath5k Konkurrenz bekommen hat, welcher von Rodriguez mitentwickelt wurde und unter GPL steht. Langfristig soll die Verwendung aller Atheros-Chips unter Linux sichergestellt sein.
Weitere Berichte: Atheros stellt Linux-Entwickler ein

Hardware

Eee-PC 701 mit kleinerem Akku und besserer Verfügbarkeit
Der erste, sehr beliebte Eee-PC wird ab sofort mit einem Akku mit etwas geringerer Kapazität ausgeliefert, der Preis bleibt aber gleich. Asus will durch diese Maßnahme eine bessere Verfügbarkeit des oft ausverkauften Geräts erreichen. Weil vor allem der Akku von Zulieferern bisher schlecht lieferbar war, war der Eee-PC 701 weltweit knapp.
Die neuen Akkus haben eine Kapazität von 4.440 Milliampere-Stunden, bisher waren Stromspeicher mit 5.200 Milliampere-Stunden verbaut. Das Design der neuen Akkus ändert sich nicht, ebenso wie das Gewicht von 920 Gramm für das Mini-Notebook mit Akku. Eee-PCs mit dem kleineren Saftspender sind folglich nur am Aufdruck auf dem Akku selbst zu erkennen. Preis weiterhin: 299,- jedoch nun incl. Gutschein für 300 Stunden Hotspotnutzung der DTAG.

Sonstiges

Grüne will Microsoft von EU-Vergabeverfahren ausschließen
Heide Rühle, Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament, hat eine Anfrage an die Europäische Kommission gestellt, um festzustellen, ob Microsoft künftig von EU-Vergabeverfahren ausgeschlossen werden muss. Artikel 93 der EU-Haushaltsordnung sieht vor, dass Bieter, die eine schwere Verfehlung begangen haben und rechtskräftig verurteilt wurden, von Vergabeverfahren auszuschließen sind.
Weitere Berichte: Grüne EU-Abgeordnete: EU-Vergabeverfahren unter Ausschluss von Microsoft?

Phrack Magazin Nr.65 erschienen en
Das älteste Hacking- und Secrutiy- Magazin der Welt ist in Ausgabe 65 erschienen. Wie immer ist thematisch für jeden was dabei. Von einem Fallbeispiel zur Unterwanderung der Sicherheitsmassnahmen des Windowskernels, über eine Analyse einer Samba-Schwachstelle, dem Hacken eines Wifi-Finders, einem Interview mit THE UNIX TERRORIST bis zu einem Artikel der sich mit der Unmöglichkeit der Kontrolle des Internets durch nationale Gesetzte beschäftigt. Und natürlich noch vieles mehr.

Annäherung von ODF und OOXML?
Die ISO hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat die verschiedenen ISO-Dokumentenstandards besser zu harmonisieren. Dabei geht es im Wesentlichen um ODF und OOXML. Wie weit diese Harmonisierung gehen und ob sie auf eine echte Kompatibilität hinauslaufen wird ist noch schwer zu sagen. Gerhard Göschl, Manager Plattform Strategie und Sicherheits-Sprecher bei Microsoft Österreich, hält es für denkbar, dass in 15 bis 20 Jahren ein gemeinsamer Grundstandard existiert.

Danke an alle Benutzer, die diesen Wochenrückblick im Wiki mitgestaltet haben. Da kommende Woche auf das statische Wiki umgeschaltet werden wird bitten wir darum, Vorschläge an ikhaya@ubuntuusers.de zu senden.

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