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Projektvorstellung: Contao – ein Open-Source-CMS zur Webseitenerstellung

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Contao ist TYPOlight. Es ist ein Content-Management System, das die Organisation und die Erstellung von Inhalten für den Benutzer einer Webseite erleichtert. Die Namensänderung von TYPOlight zu Contao wurde zum Release der neuen 2.9 (Release Candidate 1) Version vorgenommen.

Contao – Was ist das?

contao_logo.png Der Grund für die Umbenennung in Contao, so sagt der Entwickler Leo Feyer, liegt vor allem in der missverständlichen Annahme, dass sich hinter dem light ein abgespecktes System versteckt, das nur für kleine Seiten oder aber für Einsteiger gedacht ist. Dass dies ein Irrglaube ist, kann man bei den Projektvorstellungen der Partner sehen. Außerdem sollte es eine stärkere Abgrenzung zu anderen bereits bekannteren Content-Management-Systemen geben.

Contao setzt sich aus dem vietnamesischen Wörtern „con“ und „tao“ zusammen, was im deutschen „das Schicksal“ oder „der Schöpfer“ heißt.

Und was kann es?

Content-Management-Systeme (kurz CMS) sind, wie bereits erwähnt, für die Organisation und die Erstellung von Inhalten auf Internetseiten zuständig. Das CM-System wird in das sogenannte Frontend und Backend unterteilt. Das Backend ist der administrative Teil des Systems, dort werden Artikel erstellt und Änderungen am Aussehen der Internetseite vorgenommen. Das Frontend hingegen ist die Ausgabe des Inhalt verknüpft mit dem Aussehen der Internetseite, also das, was der Besucher zu sehen bekommt. Contao bietet viele Möglichkeiten der Administration und Gestaltung von Internetseiten. Diese Funktionalität kann durch Erweiterungen, von denen zwei im nächsten Kapitel vorgestellt werden, noch sehr stark erweitert werden. Die wichtigsten Möglichkeiten, die Contao bietet, werden an dieser Stelle kurz vorgestellt.

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Das Backend von Contao

Contao produziert einen barrierefreien Code, der auch von Textbrowsern sinnvoll dargestellt werden kann. So ist es auch für blinde Menschen möglich, die Internetseite zu nutzen. Die Internetseiten werden suchmaschinenfreundlich erstellt und unterstützen mittels UTF-8-Codierung mehrere Sprachen. Außerdem wird durch CSS-Framework eine gleiche Funktionalität und ein ähnliches Aussehen der Internetseite bei jedem Browser sicher gestellt.

Das Rechtemanagement im Backend ist stark ausdifferenziert und basiert, wie bei Linux auch, auf Benutzer- und Gruppenrechten, so dass es sehr gut möglich ist, bestimmten Benutzern oder Gruppen den Zugang zu einem gewissen Teil des Backends zu sperren bzw. den Benutzern nur den Teil des Backends anzuzeigen, den sie auch bearbeiten dürfen und wollen. Der eingebaute Formulargenerator erleichtert das Erstellen spezifischer Formulare wie beispielsweise ein Kontaktformular. Das Backend ist per Standardeinstellung in deutscher und englischer Sprache zu haben. Allerdings gibt es sehr viel mehr Sprachen zur Auswahl, die von Freiwilligen übersetzt wurden. Hier besteht das Problem, dass Erweiterungen nicht oder nur teilweise übersetzt sind. Die Übersetzung des Kerns und der Erweiterung des CMS soll laut Programmierern sehr einfach möglich sein.

Auch im Frontend können Zugangsberechtigungen, wie beispielsweise bei Foren, eingerichtet werden. Templates (Vorlagen), auf denen das Frontend basiert, können an die eigenen Wünsche bis ins Detail angepaßt werden.

Contao hat eine bereits in das System integrierte Suchmaschine, um den Inhalt der Seiten nach Schlagwörtern zu durchsuchen. Es besitzt außerdem eine Versionsverwaltung und eine Undo-Funktion, damit auch ältere Versionen eines Dokumentes wieder hergestellt werden können. Die kostenpflichtige Live-Update-Funktion erleichtert den Administratoren der Internetseite das Updaten auf neuere Versionen.

Neben diesen von Haus aus gelieferten Möglichkeiten bringt die Version 2.9 (RC1) ebenfalls Neuerungen mit sich. Der Theme-Manager wurde neu gestaltet und so ist es nun einfacher machbar das Aussehen der Internetseite ohne inhaltliche Veränderungen anzupassen und neu zu gestalten. Außerdem gibt es eine Social-Media-Anbindung, so dass neue Artikel oder Inhalte zukünftig beispielsweise direkt bei Facebook oder twitter.com veröffentlicht werden können.

Eine kleine Vorstellung von zwei Erweiterungen

Die Erweiterungen werden von externen Programmierern erstellt und unterteilen sich in kostenpflichtige und kostenlose Angebote. Ein großer Teil dieses Angebot besteht ebenfalls aus Open-Source-Lösungen. Mit diesen Erweiterungen ist es möglich den Funktionsumfang von Contao erheblich zu erweitern oder sich die Benutzung leichter zu gestalten. Auf dem Anwendertreffen Mitte Mai 2010 haben vor allem zwei Erweiterungen für Aufsehen gesorgt. Das ist zum einen die Isotope-eCommerce-Erweiterung von Blair Winans und Andreas Schempp und die Katalog 2.0-Erweiterung von John Brand, Martin Komara und Christian Schiffler.

Mit Isotope-eCommerce ist es möglich ein Shopsystem in Contao zu integrieren. Hierbei passt sich das System komplett an die bestehende Seitenstruktur und das Layout an. Die Katalog-2.0-Erweiterung ermöglicht das Erfassen und die Ausgabe von selbst definierten Inhalten. Dem Besucher können dabei Filter an die Hand gegeben werden, um die Ausgabe zu sortieren und einzuschränken. Der Katalog kann als Grundlage benutzt werden, mit der es möglich ist, sich eigene Anwendungen zu erstellen, ohne viele Programmierkenntnisse zu besitzen. Beide Erweiterungen sind sehr mächtig und nicht zwingend einem Einsteiger in das CMS zu empfehlen.

Vorteile und Nachteile

Wie jede Sache hat auch Contao Vorteile und Nachteile. Der Nachteil, der am meisten bemängelt wird, ist, dass das CMS nur von einem Entwickler programmiert und erweitert wird. Der Kern des CMS hängt also an einer einzigen Person. Fällt diese aus welche gearteten Gründen nun aus, könnte auch die Weiterentwicklung des CMS brach liegen. Andere sehen aber genau in dieser Ein-Mann-Politik den Vorteil des CMS, da zum Teil langwierige Abstimmung und Diskussionen gar nicht erst zu standen kommen. Außerdem braucht man, wie für jedes neue Programm, auch für Contao eine Einarbeitungszeit und kann nicht von jetzt auf gleiche seine eigene Internetseite erstellen. Grundkenntnisse in HTML und CSS-Techniken sind erforderlich, um zufriedenstellend arbeiten zu können. Des Weiteren wird der Arbeitsfluss (Workflow) bemängelt, da es für Benutzer mit weniger Rechten die Möglichkeit gibt, einen Artikel, der von einem Benutzer mit mehr Rechten freigeschaltet wurde, zu bearbeiten. Diese Änderungen erscheinen dann, ohne Genehmigung des Benutzers mit mehr Rechten, online.

Einer der großen Vorteil von Contao ist die große und sehr hilfsbereite Gemeinschaft, die sowohl im Forum als auch im IRC jedem Neueinsteiger und Profi in englischer und deutscher Sprache freundlich zur Seite steht. Es gibt eine sehr gute deutsche als auch englische Dokumentation. Tutorials und Anleitungen sind auch frei im Netz erhältlich. Dazu befindet sich das Contao-Wiki gerade im Aufbau und beherbergt schon sehr gute Artikel. Helfende Hände sind aber auch hier immer gerne gesehen. Die Möglichkeiten mit Erweiterungsentwicklern und auch mit dem CMS-Entwickler selbst zu sprechen sind groß. Dazu kommen natürlich noch die vorher beschriebenen Optionen bezüglich der Barrierefreiheit, der Suchmaschinenfreundlichkeit, des Rechte-Managements und die vielen anderen Grundfunktionen von Contao.

Abschluss

Contao ist ein relativ junges CMS, das sein ganzes Potential noch nicht entfaltet hat. Mit Contao kann man von der professionellen Firmenhomepage bis zur Bewerbungsseite oder Blogseite allerlei gestalten. Für Profis lohnt sich ein Blick auf jedenfall, denn Contao liegt ein PHP-Framework zu Grunde und kann so schnell und einfach erweitert werden. Für Hobbyinteressenten kann sich das Umschauen nach neuen Gestaltungs- und Umsetzungsmöglichkeiten bezahlt machen, da dieses CMS ihnen zwar erstmal keinen sehr leichten Einstieg bietet, aber danach die Möglichkeiten unendlich sind. Meine eigene Seite basiert auf Contao und als Anwenderin des CMS kann ich es nur empfehlen, denn im Vergleich zu anderen ist die Bedienung intutiv und sehr einfach gestaltet. So können auch absolute Laien eigene Inhalte produzieren und einstellen, so lange sie jemanden für die Installation finden.

Die Umstellung der Seite von TYPOlight.org zu Contao.org erfolgt gerade, so dass unter Umständen Verlinkungen ins Leere führen.

Vielen Dank an die Contao-Community, die mir ehrlich auf meine Fragen geantwortet haben.

Mehr dazu unter:


Ein großes Dankeschön an Hexe25 für die Einsendung dieses Artikels!