Drei Wochen nach der letzten Betaversion erblickte die finale Version von „Focal Fossa“ das Licht der Welt. (siehe Focal Fossa Release Schedule)
Hinweis:
Nutzer der LTS-Version Ubuntu 18.04 „Bionic Beaver“ erhalten einen Hinweis auf ein verfügbares Upgrade auf Focal frühestens mit dem ersten Point Release, das voraussichtlich Ende Juli erscheinen wird.
Neuigkeiten¶
Desktop von Ubuntu 20.04 |
Dunkles Theme |
Helles Theme |
Das Aussehen des Desktops wurde wieder etwas verändert. Das neue Theme mit dem Namen Yaru, welches in der Ubuntu Version 18.10 eingeführt wurde, hat sich weiter verändert 🇬🇧. Es gibt jetzt als größte Neuerung neben dem Standard Yaru Theme auch noch ein helles und ein dunkles Design.
Anmeldebildschirm |
Focal wird mit der GNOME Version 3.36 ausgeliefert. Hier gibt es zahlreiche Änderungen beim Layout des Desktops, welche von einem neuen Anmeldebildschirm bis hin zu einem neuen Systemmenü gehen. Eine weitere Funktion wurde auch schon von vielen sehnsüchtig erwartet: Es ist jetzt möglich unter X11 ein fraktionelles Skalieren vorzunehmen. Dies bedeutet, dass mehr Vergrößerungsmöglichkeiten bei der Skalierung des Desktops möglich sind und nicht nur eine doppelte oder eine dreifache Skalierung angeboten wird. Dies ist gerade bei Bildschirmen mit höheren Pixeldichten interessant.
Das Herzstück – der Linux-Kernel – wird in Version 5.4 ausgeliefert. In dieser Version wird wieder neue Hardware unterstützt. Dazu gehören unter anderem die Hardwarekomponenten Intel Comet Lake CPUs, Qualcomm Snapdragon 835 & 855 SoCs und AMD Navi 12 und 14 GPUs. Des Weiteren wird jetzt auch erstmals das Dateisystem exFAT unterstützt. Gegenüber des in 18.04 verwendeten Kernels in der Version 4.15 werden insbesondere Energie-Einsparungen genannt.
Wichtig bei jeder Ubuntu-Version sind auch die mitgelieferten Programme, da diese einen Desktop erst in seiner Vielfältigkeit nutzbar machen. Es wird hier Firefox in der Version 75.0, Thunderbird 68.7.0 und LibreOffice 6.4 mitgeliefert.
Python ist in der Version 3.8.2 in den Paketquellen. Focal ist gleichzeitig die erste LTS, die standardmäßig nur Python 3 mitbringt und nicht mehr die Version 2.7. Python 2 ist somit nicht mehr in der Standardinstallation vorhanden. Python 2 kann im größten Notfall noch aus den Paketquellen nachinstalliert werden. Da das Paket für Python 2 aber gegenüber vorhergehenden Versionen von main ins universe ist, erhält es nicht mehr zwingend Sicherheitsupdates. Zudem haben die Pythonentwickler den Support für Python 2 eingestellt.
Offizielle Derivate¶
Ubuntu Budgie¶
Über ein eigenes Programm kann man nun per Klick sein eigenes Wunschlayout aus mehreren Varianten wählen.
Das neue Standardlayout orientiert sich beim Menü mehr an ElementaryOS.
Ein neues Applet für die Netzwerkoptionen.
Der „Window Shuffler“ zum Wechseln zwischen Programmen ist nun schneller und bietet mehr Einstellungen.
Über das Programm „Wallstreet“ können Hintergrundbilder automatisch gewechselt werden.
4K-Bildschirme werden nun besser vom Dekstop und Applets unterstützt
Ausführlichere Informationen und Screenshots finden sich auf ubuntubudgie.org 🇬🇧.
Kubuntu¶
Kubuntu integriert die neuesten Entwicklungen von KDE. Plasma liegt in der aktuellen LTS Version 5.18 vor und die KDE Apps in der Version 19.12. Neben den üblichen KDE Apps setzt Kubuntu weiterhin auf Firefox und LibreOffice.
Die Entwickler setzen vorerst weiter auf X11, da der KDE-Support für Wayland noch nicht stabil genug ist. Wer geeignete Hardware hat, kann den Wayland-Support über das Paket plasma-workspace-wayland
nachinstallieren und dieses anschließend im SDDM auswählen.
Eine große Umstellung bedeutet der endgültige Verzicht auf Qt4 und KDE4-Bibliotheken. Alle nicht auf Qt5 umgestellten Programme wurden daher aus den Paketquellen entfernt.
Für eine komplette Liste aller Änderungen siehe die entsprechenden ReleaseNotes 🇬🇧.
Lubuntu¶
20.04 ist die erste LTS-Version mit LXQt, dem Nachfolger von LXDE. In diesem Zuge empfiehlt das Lubuntu-Team statt einem Upgrade von 18.04 oder früher eine Neuinstallation. Andernfalls kann das System unbrauchbar werden. LXDE wird auch nicht mehr weiter unterstützt. Weitere Details finden sich auf lubuntu.me 🇬🇧.
Mate¶
Ubuntu Mate bringt den MATE Desktop in Version 1.24 mit. Neben zahlreichen Verbesserungen gab es auch ein paar Neuerungen:
Als Mailclient wird nun Evolution statt Thunderbird mitgeliefert.
Bei den Themes wurden neue Farbvariationen hinzugefügt. Snap-Programme erhalten nun auch das passende Theme.
Im Zusammenhang mit NVIDIA Optimus wird nun ein einfacheres Wechseln des GPU-Profils. Zudem können bestimmte Programme auf bestimmte GPUs ausgelagert werden.
Eine ausführliche Liste aller Änderungen findet sich auf ubuntu-mate.org 🇬🇧.
UbuntuStudio¶
UbuntuStudio 20.04 LTS erhält statt neun Monaten nun wieder drei Jahre lang Support. Ansonsten wurden vor allem Programmversionen aktualisiert, welche im Ubuntu Wiki 🇬🇧 nachlesbar sind. Zudem betreffen die meisten Änderungen von Xubuntu ebenfalls UbuntuStudio.
Xubuntu¶
Xubuntu mit Xfce bietet ein neues optionales Theme „Greybird Dark“. Snap-Programme erhalten nun ebenfalls ein zum restlichen System passendes Theme. Wen es interessiert, welche Änderungen es bei den einzelnen Programmen gegeben hat, findet auf wiki.xubuntu.org 🇬🇧 entsprechende weiterführende Links.
Support-Zeiträume¶
Ein Fossa angepasst unter CC BY von Chad Teer |
Alle Ubuntu-Derivate erscheinen in der Version 20.04 als LTS-Version. Die Support-Zeiträume variieren je nach Derivat und betragen entweder 3 oder 5 Jahre.
Das „normale“ Ubuntu (mit GNOME) erhält 5 Jahre lang Unterstützung. Darunter fallen alle Programme aus den Paketquellen main und restricted.
Die anderen Derivate (Lubuntu, Xubuntu, Kubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und das chinesische Kylin) erhalten für 3 Jahre Aktualisierungen.
Wer einen noch längeren Support bei der aktuellen Version haben möchte, könnte den kostenpflichtigen Extended Security Maintenance (ESM) Dienst von Canonical wählen. Bei diesem werden ausgewählten Paketen 10 Jahre lang unterstützt.
Downloads¶
Hinweis:
Anwender, die sich erst vor kurzem ein ISO-Abbild der Entwicklungsversion geladen haben, können zum erneuten Download auch zsync nutzen, um den Download zu beschleunigen.
Anwender können per Live-DVD oder Live-USB die ISO-Abbilder testen. Eine weitere Möglichkeit zum Testen stellt das von Dustin Kirkland geschriebene Testdrive dar. Testdrive ermöglicht es über eine virtuelle Maschine diese Abbilder sehr einfach auszuprobieren.
Downloads Ubuntu 20.04 „Focal Fossa“ | |||
Ubuntu (GNOME) | Ubuntu Budgie (Budgie) | ||
Ubuntu Desktop-Image 64-bit ⮷ | Ubuntu Budgie Desktop-Image 64-bit ⮷ | ||
Kubuntu (KDE) | Xubuntu (Xfce) | ||
Kubuntu Desktop-Image 64-bit ⮷ | Xubuntu Desktop-Image 64-bit ⮷ | ||
Lubuntu (LXQt) | UbuntuStudio | ||
Lubuntu Desktop-Image 64-bit ⮷ | Ubuntu Studio-Image 64-bit ⮷ | ||
Ubuntu MATE (MATE) | Ubuntu Server | ||
Ubuntu MATE Desktop-Image 64-bit ⮷ | Ubuntu Server-Image 64-bit ⮷ |
32-bit-Varianten werden seit Ubuntu 19.10 „Eoan Ermine“ nicht mehr bereitgestellt und unterstützt. Bestehende 32-bit-Ubuntusysteme erhalten daher auch kein Angebot für ein Update auf eine neuere Version.
Support/Hilfestellungen¶
Ein- und Umsteiger können sich über das Wiki oder das Forum informieren bzw. Hilfestellungen geben lassen. Anwender können auch im Chat Fragen stellen. Unter #ubuntu-de sind viele Ubuntu-Benutzer im IRC online, die eventuell Hilfestellungen geben können.
Weitere Informationen zu Ubuntu 20.04 finden sich auf den englischen Ubuntu-Seiten: